Alexander, der Große

[134] Alexander, der Große, König von Macedonien, geb. 356 v. Chr., ein Sohn König Philipps und der Olympias. Seine großen Talente wurden von dem berühmtesten Weltweisen seiner Zeit, Aristoteles ausgebildet. Er bestieg 20 Jahr alt den Thron, und der größte Theil Griechenlands unterwarf sich seinen siegreichen Waffen. Mit einem 38,000 Mann starken Heere eroberte er Persien, wobei Darius Mutter und Gemahlin in seine Gewalt fielen, und Aegypten, (wo er von den Priestern des Jupiter Ammon für einen Göttersohn erklärt ward,) trug sogar seine Waffen nach Indien, wurde aber auf der Hälfte des Wegs zum Ganges von seinen Soldaten, die weiter vorzudringen sich weigerten, zum Rückzuge genöthigt. Er begab sich wieder nach Babylon zurück und wollte jetzt seine Thaten dadurch krönen, daß er Anstalten traf, der bewegten Welt eine bessere Gestalt zu geben. Babylon sollte die Hauptstadt seines Reiches, die asiatische und griechische Kultur verschmolzen werden. Als er aber anfing, Hand an das große Werk zu legen, starb er zu Babylon den 21. April 323 an den Folgen seiner Ausschweifungen. Er hatte früher die Roxane, die reizende Tochter eines baktrianischen Fürsten, zur Gemahlin gewählt, später in Susa mit 2 persischen Prinzessinnen sich vermählt. Sein Reich erstreckte sich von dem ionischen Meere bis zum Hyphasis, von der Donau, dem schwarzen und kaspischen Meere bis zu den Wasserfällen des Nils, den Wüsten Arabiens, dem persischen Busen und der Mündung des Indus; aber durch keine innere Organisation zu einem Ganzen vereinigt, fiel es eben so schnell wieder in Trümmer, als es entstanden war.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 1. Leipzig 1834, S. 134.
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