[312] Arthur v. d. Tafelrunde oder Artus. In zahllosen Gedichten, Sagen, Mährchen und Rittergeschichten lebt das Angedenken Arthur's, des Helden der Helden von der Tafelrunde. Er bildet den romantischen Mittelpunkt wundersamer Abenteuer, kühner Heldenthaten, reizender Liebesspiele, von welchem die Strahlen auf viele andere gefeierte Männer in ferne und fremde Länder ausgehen. Noch reichhaltiger ist die Sagenreihe von ihm, als die von Karl dem Großen und seinen Paladinen. Historisch ist über ihn nur Weniges mit Sicherheit nachzuweisen. Er soll der Sohn der Fürstin Ingera von Cornwales und Uther Pendragon's gewesen und in[312] der Mitte des 5. Jahrhunderts geboren worden sein. Er wurde Heerführer der Br:ten gegen die Sachsen, schlug sie in mehreren Schlachten, zog als Held und Eroberer nach Irland und Schottland, unternahm abenteuerliche Züge mit seinen Rittern der Tafelrunde nach Island, Gothland, Dänemark, Norwegen, Frankreich, sogar nach Italien. In der Gegend von Paris soll er ein römisches Heer besiegt und nach Beendigung aller dieser Waffenthaten auf der Insel Avalon in einer Schlacht gegen die Sachsen 542 gefallen sein. Hier will man 1189 ein Grab mit riesigen Gebeinen und seiner Namensschrift gefunden haben. Mit seinem Namen und seinen Thaten verweben sich die Sagen von den 40 Rittern der Tafelrunde, seiner treulosen Gemahlin Gunniver, dem Zauberer Merlin, der Fee Morgnaa, dem Schwerte Caliburn, wemit er in einer Schlacht 840 Feinde erlegt haben soll etc. Der brittische Volksglaube hielt ihn noch in spätern Jahrhunderten nicht für todt, sondern hoffte auf seine Wiederkehr und ein neues goldenes Zeitalter unter seiner Regierung. S. Tafelrunde.