Börse

[143] Börse, ursprünglich Geldbeutel, nennt man in großen Handelsstädten ein öffentliches Gebäude, wo sich die Kaufleute zu einer gewissen Stunde regelmäßig versammeln, um Geschäfte zu machen, sich über Handelsangelegenheiten zu besprechen, Nachrichten einzuholen etc. Eine der ältesten Börsen ist die Antwerpener und eine der schönsten die Pariser. Letztere wird auch von dem schönen Geschlechte häufig besucht, welches daselbst in Staatspapieren speculirt, und es hat die pariser Damen eine solche Spielwuth ergriffen, daß die Kaufmannschaft, welche durch diesen großen Zudrang in ihren Geschäften gestört wird, bei dem Handelsministerium darauf drang, den Damen den Zutritt zur Börse zu untersagen.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 143.
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