[38] Berufskrankheiten nennt man Uebel, welche dem Menschen aus den Schädlichkeiten erwachsen, die seine Beschäftigung mit sich bringt. Sie sind sehr mannichfaltig, wie die Maler- oder Bleikolik, die Schwindsucht der Steinmetzen, die Geisteskrankheiten oder körperlichen Beschwerden der Gelehrten, die Krankheiten der Stubenmenschen, der Handwerker, der Seeleute u. s. w. Auch das weibliche Geschlecht hat seine Berufskrankheiten, wenn es der arbeitenden Klasse angehört, in den vornehmern Ständen aber sind diese Uebel seltener, oder hängen von sitzender Lebensart, Stubenluft und einigen Arbeiten ab, welche dem Körper nicht zuträglich sind, wie z. B. das Sticken, welches eine Hauptursache der Schiefheit ist, oder sie sind Folgen von natürlichen Pflichten, zu welchen der verzärtelte Körper nicht genügende Kraft besitzt, wie das Wochenbett und das Stillen, obgleich diese Uebel streng genommen nicht Berufskrankheiten genannt werden können.
D.