Cicero

[406] Cicero, Marcus Tullius, der größte Redner des Alterthums, der Demosthenes (s. d. A.) der Römer, 106 vor Christus zu Arpinum geboren, widmete sich frühzeitig schon dem Studium der griechischen Schriftsteller, der Philosophie, Dicht- und Redekunst, und fand seine letzte Ausbildung in Athen, das damals noch immer der Mittelpunkt der Wissenschaften war. In seinem 30. Jahre betrat er die Laufbahn des öffentlichen Staatslebens, ward Quästor in Sicilien und trat dann in Rom als Redner auf, strafte den Verres, vereitelte Catilina's Verschwörung, ward Consul und als Vater des Vaterlands begrüßt. Kurz darauf von Feinden und Nebenbuhlern verdächtig gemacht, wählte er eine freiwillige Verbannung, kehrte aber nach 10 Monaten wieder nach Rom zurück. Sein Einzug glich einem Triumph; er gewann den frühern Einfluß wieder, und erwarb sich mehrfach den Dank der Republik. Seine Reden gegen Antonius, unter dem Namen der philippischen, bekannt, brachten diesen gegen ihn auf; Cicero ward geächtet und auf seinem Landgute Tuskulum den 7. December 43 vor Christus ermordet. Mehrere seiner bewundertsten Werke hat Wieland meisterhaft übersetzt. Sein Leben ist von Plutarch beschrieben worden.

T.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 406.
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