[149] Fleiss, der anhaltende Eifer und die ausdauernde Sorgsamkeit bei einer Beschäftigung. Ein andrer ist der männliche Fleiß, ein andrer der weibliche; fast alle Beschäftigungen der Frauen beziehen sich auf Bedürfnisse des Lebens und des geselligen Wohlseins, auf die Ausbildung naheliegender Gegenstände; ihre Thätigkeit ist eine weniger abstrakte, die Gefühle der Liebe und Theilnahme sind dabei fast durchgängig mehr oder minder in Anregung Alles beinahe, was die weibliche Thätigkeit schafft, kann seine Vollkommenheit, diese bestehe nun in Zweckmäßigkeit oder Schönheit, nur einer sorgfältigen Ausführung danken. Die Thätigkeit der Frauen ist eine minder anstrengende, aber eine mehr anhaltende; die Spuren ihres Fleißes finden sich weniger in einem[149] erreichten Ziele, einem abgeschlossenen Geschäfte, als vielmehr in einer fortdauernden Sorglichkeit und Emsigkeit. Der männliche Fleiß fällt unmittelbarer in die Augen, der weibliche äußert sein Dasein für Andere, namentlich für den Mann, mehr in jener Behaglichkeit, die ihm die Häuslichkeit lieb macht.
K. v. W.