[227] Franzen sind Säume, Bänder oder Borten mit längern oder kürzern herabhangenden Fäden, auch Troddeln, Kugeln, Glöckchen u. dgl. Sie werden von Seide, Wolle, Baumwolle und bisweilen sogar von Leinengarn gemacht. Eben so hat man sie von Gold oder Silber echt und unecht, in offnen, gedrehten und Lahnfäden. Ihr Gebrauch ist mannichfach, doch wendet man sie gegenwärtig durchaus nicht mehr als Kleiderbesetzung an, ununterbrochen hingegen, weiß wie farbig, zu Vorhängen. Die mit glatten oder gedrehten Fäden zusammengesetzten Franzen heißen geschnittne, die mit beigemischten Quästchen u. s. w. nennt man Crepinen. Im sächsischen Erzgebirge werden von den Klöpplerinnen viele Franzen verfertigt, außerdem fabriziren sie Posamentire, Gold- und Silberarbeiter.[227]
F.