[92] Katakomben, unterirdische Gemächer zur Aufbewahrung der Todten. Schon die Indier und Aegypter benutzten dazu künstliche Höhlen, Gewölbe, Steinbrüche etc. Zu Syrakus, Rom und Paris befinden sich sehenswerthe Todtengewölbe dieser Art von weiter Ausdehnung und von vielen labyrinthischen Gängen durchschlungen. Um den schauerlichen Anblick dieser Beinhöhlen zu mildern, hat man in den Katakomben zu Paris die Gebeine in Pyramiden, Obelisken und Altären auf einander gestellt und die Wände mit schönen, sinnreichen Inschriften versehen. Die römischen Katakomben sind nicht so imposant, wie die Pariser, ihr Umfang ist zwar auch groß, doch sind Gänge und Gewölbe eng und niedrig. In diese düstern Räume flohen die ersten Christen, als sie von den Kaisern ihrer Religion wegen mit Feuer und Schwert verfolgt wurden und verrichteten hier ihre Andacht. Die syrakusischen K. zeichnen sich durch viele Inschriften und Sinnbilder aus. Auch auf Teneriffa (s. d.) fand man K., und in diesen an 2000 Mumien, ganz auf ägyptische Weise balsamirt und auf Fußgestellen aufrecht stehend. Die größten Begräbnißstellen dieser Art sind aber jene in Aegypten und Ostindien. Hier sieht man Gewölbe, wo Tausende von Mumien zum ewigen Todesschlummer niedergelegt sind.
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