Kuhpocken

[234] Kuhpocken sind die am Euter der Kühe vorkommenden Pocken, deren Lymphe man zum Impfen benutzt, wodurch ein. eigenthümlicher Pockenausschlag, die Vaccine, entsteht, welche folgen. dermaßen verläuft: An den zwei ersten Tagen nach der Impfung ist an der Impfstelle nichts zu sehen oder nur eine leichte Röthe der Schnitte, die am dritten wieder verschwindet. Am vierten Tage erscheinen blaßrothe Knötchen, die am fünften Tage Bläschen mit erhobnem Rande und eingedrückter Mitte sind. Am sechsten und siebenten Tage werden die Pusteln größer, durchsichtig, am Rande dunkelröthlich. Vom achten bis zehnten Tage vervollkommnet sich die Pustel immer mehr, besonders im Sommer oder bei warmem Verhalten, der Inhalt wird trübe und die Pusteln sind von peripherischer Rothe umgeben. Das Kind fiebert, ist unwohl und unruhig, welches Unwohlsein aber gerade der einzige Bürge wirklich schützender Impfung ist. Es schwellen die Achseldrüsen an, die ganze[234] Stelle am Oberarm ist aufgetreten, die Pustel trocknet in der Mitte schon etwas ein und sondert reichlich Lymphe ab. Am elften bis vierzehnten Tage verschwindet die peripherische Röthe zuerst in der Nähe der Pusteln, die gelblich aussehen, dicke Borken bilden, welche größer als der Schorf einer Menschenblatter sind. Die Borken sitzen noch acht bis zehn Tage fest und hinterlassen dann eine kleine tiefe Narbe.

D.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 234-235.
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