[151] Pera, die Vorstadt Constantinopels (s. d.), in welcher die fremden Gesandten und meisten europäischen Kaufleute ihren Wohnsitz haben, liegt auf dem Gipfel eines Hügels, deren gegen den Hafen zu niedriger liegende Seite von den Vorstädten Galata und Tophana begrenzt wird, und bildet eigentlich nur eine schmale Straße. Die Paläste der Botschafter stehen hinter den Häuserreihen; man gelangt durch kleine Alleen und kleine unbequeme Straßen dahin, befindet sich jedoch bald in Gärten und Höfen wie sie sich diplomatischen Luxus ziemen. Die Feuersbrunst von 1831 zerstörte fast ganz Pera, drei Monate später war es wieder aufgebaut. Seine Bewohner, damals 200,000, leben auf europ. Weise; die Frauen aber haben die Schönheiten der orientalischen und europ. Tracht zu vereinen gesucht und erscheinen meist im reizendsten Kostüm. 5 katholische Kirchen, mehrere Klöster und Schulen gehören zu den Eigenthümlichkeiten dieser Vorstadt des herrlichen Stambuls.