Quedlinburg

[324] Quedlinburg. König-Heinrich I. errichtete 932 zwischen Halberstadt und Anhalt ein fürstliches Damenstift, dessen Gebiet 2 Quadrat M. mit der Stadt Q. umfaßte. Seit 1539 war die [324] Aebtissin protestantisch, behielt inzwischen auf der rheinischen Prälatenbank Sitz und Stimme. Von den vielen interessanten hier residirenden Frauen erwähnen wir nur die Gräfin Aurora von Königsmark (s. d.) und die letzte Fürstinäbtissin (seit 4787) Sophie Albertine, Schwester Königs Karl's XIII. von Schweden. 1802 kam das Stift an Preußen. – Die Stadt breitet sich zu beiden Seiten der Bode am Vorderhärze aus, ist der Geburtsort Klopstock's und hat ihm zu Ehren ein Denkmal aufgestellt. Interessanter noch sind die Grabmäler Heinrich's I. und seiner Gemahlin Mathilde in der Stiftskirche. Außerdem befinden sich hier 6 Hospitäler, 8 Kirchen, ein Gymnasium, Taubstummeninstitut, große Färbereien, Wollenzeugfabriken, eine Runkelrübenzuckersiederei etc., während ein lebhafter Handel die 12,700 Ew. zugleich mit beschäftigt.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 324-325.
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