[435] Stola, hieß bei mehreren alten Völkern ein langes, etwas schleppendes Untergewand mit Aermeln, das die Frauen und bei einigen auch die Männer trugen. Die Aegypter, Armenier, Meder, Hebräer, Griechen und Römer bedienten sich dessen. Schon Pharao ließ den Joseph, als er ihn zum Höchsten im Reiche nach sich selbst ernannte, mit seiner eigenen Stola bekleiden. In Rom galt die Stola für sehr vornehm und war den Sclavinnen und gemeinen Weibern verboten. Die Damen bedienten sich ihrer, wie die Männer der Tunica, über welche sie die Toga drappirten. Die Römerin warf die Palla oder das Obergewand über die Stola. Wie so Manches aus der römischen Tracht ging auch die Stola zu dem Ornate der katholischen Geistlichkeit über, und wurde als dazu gehörig ehrwürdig; profaner ist das heutige Modewörtchen Stola, welches ein improvisirtes Toilettenstück der Eleganten bezeichnet. Es ist diese Stola aber nur ein breites, langes Band, das man um den Hals legt, die Enden zwischen dem gleichfarbigen Gürtel kreuzweis befestigt und bis zu den Knien ungefähr herabfallen läßt.
F.