[165] Tonarten. Je nachdem man in der diatonischen Tonleiter (s. d.) bald von diesem, bald von jenem Tone anfängt und das Verhältniß der Stufen durch Erhöhung oder Erniedrigung bald so, bald anders bildet, entstehen die verschiedenen Tongattungen (Dur und Moll) und Tonarten. Man fühlte sehr bald das Bedürfniß neuer halber Töne zwischen den sieben ganzen Stufen der diaton. Scala. Deßhalb zertheilte man die Octave in 12 Stufen, so daß sie also bei Wiederholung des Grundtons nun 13 Stufen und Saiten enthielt. Steigt man auf dieser zwölfstufigen Octave durch die große Terzie (s. d.) hinauf, so entsteht die große, harte Durtongattung mit ihren fröhlichen und lebhaften Ausdrucke, wenn aber die [165] kleine, die kleine weiche Molltonart mit ihrer mehr weichen und traurigen Empfindung. S. auch Charakteristik der Tonarten.