Wünschelruthe

[467] Wünschelruthe. Der Glaube oder vielmehr Aberglaube an dieses Instrument, welches entweder aus Holz oder Metall gefertigt ist, gehört vorzugsweise den Bergleuten an, da man mittelst desselben namentlich edle Metalle aufzufinden denkt. Die W. ist theils einfach gebogen oder endet gabelförmig. Nur besonders dazu befähigte Personen können mit derselben etwas ausrichten. Man faßt die Ruthe mit beiden Händen an den dünnen Enden so an, daß sie nach dem Himmel zu steht, und es muß sich dieselbe, wenn man an den Ort gelangt, wo der Schatz liegt, von selbst nach der Erde wenden. Der Glaube daran ist verbreiteter, als man vielleicht denkt und wurde in neuerer Zeit durch einen Italiener Campetti, den selbst der König von Baiern 1806 nach München kommen ließ, wieder aufgefrischt.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 467.
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