[406] Weihwasser. Der Gebrauch, an den Eingängen der Kirchen geweihtes Wasser in Becken aufzustellen, und sich durch Besprengung mit demselben vor dem Gottesdienste gewissermaßen zu reinigen, ist in der kathol. und griech. Kirche üblich und ward im 9. Jahrhundert eingeführt. Das W. wird vor der Messe von den Geistlichen unter Gebet geweihet. Wollen Männer beim Eintritt in die Kirche gegen Frauen galant sein, so reichen sie ihnen das W. oder den Weihwedel. Daß man solchem geweihten Wasser eine besondere schützende und wohlthätige Kraft zuschreibt, beweist z. B. die noch jetzt in Rom an einem gewissen Festtage übliche Sitte, seine Hausthiere mit solchem besprengen zu lassen.