Averroïsmus

[117] Averroïsmus heißt die Deutung des Aristoteles im Sinne des AVERROES, aufgekommen und vom 14. bis zum 17. Jahrhundert herrschend in der Schule von Padua. Nach der averroïstischen Lehre ist der »tätige Intellect« (s. d.) eins mit dem göttlichen Geiste, der in allen Seelen einheitlich wirksam und unsterblich ist, während es eine individuelle Unsterblichkeit nicht gibt. Die Alexandristen (s. d.) hingegen leugnen jedwede Unsterblichkeit. Averroïsten sind mehr oder weniger NICOLETTO VERNIAS (De unitate intellectus), ALEXANDER ACHILLINI, AUGUSTINUS NIPHUS, ZABARELLA, ANDREAS CAESALPINUS, nach welchem Gott die »anima universalis« ist (Quaest. peripat. 1571), CESARE CREMONINI (vgl. ÜBERWEG, Gr. d. Gesch. d. Phil. III9, 19 ff. u. STÖCKL III, 203).

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 117.
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