Lebhaftigkeit

[587] Lebhaftigkeit ist ein Merkmal der primär erregten Bewußtseinsvorgänge, besonders der Wahrnehmung, wodurch sie sich von den reproducierten Vorstellungen unterscheiden. – Nach LEIBNIZ ist die Lebhaftigkeit eines Phänomens eines der Kennzeichen seiner Realität (Erdm. p. 442 f.). Nach HUME: ist der Grad der Lebhaftigkeit »force, vivacity, vigour, liveliness«) der einzige Unterschied zwischen den »impressions« (s. d.) und »ideas« (s. d.) (Treat. I, sct. 1; III, sct. 7). Lebhaftigkeit eignet auch dem »Glauben« (s. Belief.). VOLKMANN erklärt: »Nennen wir die der Vorstellungsqualität aus ihrer Betonung in der Empfindung... entspringende Eigentümlichkeit deren Lebhaftigkeit, so können wir kurz den Mangel oder die Herabsetzung der Lebhaftigkeit als das Kriterium der Reproduction der Empfindung gegenüber bezeichnen« (Lehrb. d. Psychol. II4, 475). Vgl. Reproduction.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 587.
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