Öl. Für die ewigen Lampen , die schon um das Jahr 900 vor jedem Altar brannten, sollte ausschliesslich Olivenvöl verwendet werden. Das Zeremoniale spricht den Wunsch aus, es sollten am Tabernakel 35, am Hochaltar 3, an den Nebenaltären eine Lampe ...
Ehe , ahd. die êwa, êa = Ewigkeit, endlos lange Zeit, (seit langen, undenklichen Zeiten geltendes Recht oder Gesetz), vom got. der áivs = Zeit, Ewigkeit, welches dem lat. aevum , griech. αἰών = Zeit, Lebenszeit, Ewigkeit, sanskr. êwa = Gang, Wandel, entspricht. Das ahd. êwa ...
Gau , got. das gavi , Gen. gáujis , ahd. das gawi, gowi, gouwi. mnd. das gouwe, gou , neben and. die gawa, gouwa , männlichen Geschlechtes erst seit dem 17. Jahrh. ist etymologisch dunkeln Ursprungs. Man bezeichnet damit die uralte, auf das Staats-, Gerichts ...
Los , mhd. lôz , ahd. lôz und hlôz , got. hláuts , mit der Bedeutung Loszeichen und Losstäbchen und davon abgeleitet, das durch Schicksalsbefragung Angefallene, ein zugeteiltes Recht, vom ahd. Verb. hliozan , mhd. liezen = durch Loswerfen bestimmen, durch Los erlangen. Tacitus erzählt Germania ...
Abt , vom syrischen Worte abba , Vater, in die kirchlich-latein. Sprache aufgenommen und von da in alle europäischen Sprachen übergegangen, ahd. abbât , mhd. abbet, abbat, apt, abt , ist ein Name eines Klostervorstehers, neben manchen andern, wie presbyter, prior, guardian, praepositus ...
Hel , vom altd. helan , nhd. hehlen, verhehlen, ist die germanische Göttin des Todes und der Unterwelt; erst später, aber noch in heidnischer Zeit, als man eine Unterscheidung zwischen den Toten machte und besondere Wohnsitze für die Guten und die Bösen ...
Axt , mhd. axt aus dem gleichbedeutenden lat. ascia; der ahd. Name ist partâ , mhd. barte , von bart , weil das Eisen vom Stiel in Bartgestalt herabhängt; ein anderer Name ist Beil , ahd. pihil , mhd. bîhel, bîl. Die Axt war eine allgemeine ...
Hut als Rechtssymbol ist Symbol der Übertragung von Gut und Lehen; der Übertragende oder an seiner Statt der Richter pflegte den Hut zu halten, der Erwerbende hinein zu greifen oder einen Halm darein zu werfen. Der Hut war, gleich der ...
Ort ist schon bei den höfischen Dichtern der vierte Teil von Mass, Gewicht und Münze, später besonders der vierte Teil eines Guldens: ein Ortsgulden = 14 Kreuzer , ein Ortsthaler = 1 / 4 Thlr. Der gewöhnlichen Vermutung, Ort in dieser Bedeutung sei aus ...
Met , ahd. metu , mhd. mete oder met , ist ein uraltes Getränk der Germanen und blieb mit dem Bier bis tief ins Mittelalter das üblichste Getränk; es wurde aus gegorenem Honigwasser erzeugt, wobei man im 13. Jahrhundert auf zwölf Teile Wasser ...
Bar , das, bezeichnete bei den Meistersängern eine bestimmte Art des Gesanges, über dessen Beschaffenheit und Ursprung wir keine bestimmte Auskunft haben. Grimm, Wörterbuch, I, 1121.
Sax (scramasax). Ein einschneidiges Stutzschwert, semispatum. Siehe Schwert .
Adel , altd. das adal , mhd. das, selten der adel , verwandt mit ahd. uodal = Vaterland, Erbgut. Es sind zu unterscheiden: 1) der urgermanische Adel , zwar von manchen Forschern bestritten, doch heute meist als historisch angenommen, schon von Tacitus in der Germania ...
Edda ist der Name zweier aus dem altnordischen Altertum erhaltenen Lieder- und Sagensammlungen, gewöhnlich ältere und jüngere Edda geheissen. I. Die ältere Edda. Den Namen Edda = Ältermutter, fem. von Aetti = Vater, erhielt die ältere Sammlung erst durch den Bischof Brynjulf ...
Helm. Zu Tacitus' Zeit kannten die Germanen noch keine Kopfbedeckung. Barhaupt stürzten sie sich in den Kampf, sträubten dabei die Haare empor, um dem Feinde recht fürchterlich zu erscheinen. Den Gebrauch des Helmes lernten sie also wohl von den Römern ...
Burg , ein uraltes Wort, wörtlich die bergende , schützende Stätte; Tacitus nennt in der Germania 3 einen Ort Asciburgium , d.i. eine feste Schiffsstation, von asc , Esche, und burg; andere Ortsnamen auf burgion, burgium sind von griechischen Autoren genannt. Ulfilas verdeutscht ...
Epos ist wie für die übrigen indogermanischen Litteraturen, so auch für die deutsche die natürliche Dichtungsart der ältesten Periode; der besonderen Entwickelung der deutschen Litteratur und Bildung gemäss hat hier das Epos nach Form und Inhalt eine ganze Reihe von ...
Jagd. Ursprünglich scheint die Jagd bei den Deutschen überall frei gewesen zu sein; es bestand freies Jagdrecht oder die freie Pirsch. Nach der Völkerwanderung wurde die Jagd und die meist gleichgestellte und zusammen genannte Fischerei ein Zubehör des Grund und ...
Ofen. Er entsteht aus dem uralten steinernen Herde, welcher der heilige Mittelpunkt des Hauses war, die alte Opferstätte, der Altar des Hauses. Manches von der ursprünglichen Heiligkeit des Herdes ist daher später auf den Ofen übergegangen; Herd und Ofen gehören ...
Reim. Derselbe ist im 9. Jahrhundert aus der lateinischen Reimpoesie der Kirche, wo er seit dem 3. Jahrhundert gefunden wird, in die deutsche Dichtung gedrungen, aus der er schnell die ältere Allitteration verdrängte; namentlich war es Otfrieds Einfluss, der hier ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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