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Graf

Graf [Goetzinger-1885]

Graf , ahd. krâvio, grâveo, grâvo , mhd. grâve , etymologisch noch nicht genügend erklärt, s. Waitz, Verf. Gesch. I 3 , 265, ist der regelmässige Vertreter des Königs bei den Franken; er nimmt hier die Stelle der alten Volksfürsten ein und steht über ...

Lexikoneintrag zu »Graf«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 339-340.
Lied

Lied [Goetzinger-1885]

Lied heisst ursprünglich im Gegensatz zu Leich eine unter Harfenbegleitung von einem Einzelnen gesungene Dichtung; da in der ältesten Zeit alle Dichtung, soweit sie nicht Chorgesang war, also namentlich auch die epische Dichtung gesungen, d.h. rhythmisch vorgetragen und mit ...

Lexikoneintrag zu »Lied«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 589-590.
Kuss

Kuss [Goetzinger-1885]

Kuss , ahd. chus , mhd. kus , ist ein uraltes Zeichen der Versöhnung, des Friedens und der Freundschaft; er macht in einigen Kindermärchen alles vergessen, giebt aber auch die Erinnerung zurück. An einem Kuss hängt die Lösung des Bannes ; die Jungfrau in ...

Lexikoneintrag zu »Kuss«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 561-562.
Oper

Oper [Goetzinger-1885]

Oper. Dieselbe hat Namen und Ursprung aus Italien, wo sich am Ende des 16. Jahrhunderts im Gegensatze zur ausschliesslichen Pflege des Kontrapunktes, die damals herrschte, eine besondere Teilnahme an individueller Behandlung der Melodie und des Textes kundgab, zum Teil in ...

Lexikoneintrag zu »Oper«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 742-743.
Feen

Feen [Goetzinger-1885]

Feen , bei den romanischen Völkern aus dem lateinischen Wort fatum entstanden, welches an die Stelle von parca , Parze getreten war. ital. fata , span. hada , prov. fada , franz. fée. Keltischer und germanischer Volksglaube, die deutschen Nornen , mögen sich mit diesen Schiksalsgöttinen ...

Lexikoneintrag zu »Feen«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 186-188.
Ring

Ring [Goetzinger-1885]

Ring. Armringe, Baugen , ahd. und mhd. bouc , werden in den ältesten Dichtungen sehr oft erwähnt und sind eines der zahlreichsten Gräberfundstücke; sie dienen nicht bloss als Schmuck, sondern sie vertreten zugleich das gemünzte Geld (siehe den Art. Münzen ); Baugenverteiler und ...

Lexikoneintrag zu »Ring«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 855-856.
Haar

Haar [Goetzinger-1885]

Haar. Seit den ältesten Zeiten war langes, lockiges Haar bei den Germanen Zeichen der Freiheit und Mündigkeit, das Abschneiden des Haares Symbol der Unfreiheit; es wird deshalb dem Knaben und dem Knechte verschnitten, eine Ausnahme macht die freie Jungfrau; ebenso ...

Lexikoneintrag zu »Haar«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 352-353.
Pelz

Pelz [Goetzinger-1885]

Pelz. Aus den Fellen einheimischer Tiere verfertigten sich schon die Germanen ihre notdürftige Bekleidung. Es wird aber auch gemeldet, dass sie ihre Pelze auf der äussern, rauhen Seite mit köstlichen Pelzstücken geziert, die sie ihren nördlichen Nachbarvölkern abgehandelt. Bekannt ist ...

Lexikoneintrag zu »Pelz«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 760-761.
Chor

Chor [Goetzinger-1885]

Chor , der gottesdienstliche Aufenthaltsort des Chores der Geistlichen, wovon er den Namen Chorus trägt, auch hoher Chor oder Presbyterium (Priesterraum), Sanctuarium , ist ursprünglich das regelmässig quadratische Altarhaus. Er liegt höher als das Schiff der Kirche, dehnt sich aber zuweilen westlich ...

Lexikoneintrag zu »Chor«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 104-105.
Hand

Hand [Goetzinger-1885]

Hand als Rechtssymbol ist das einfachste und natürlichste Zeichen der Gewalt. Der Handschlag war seit alters die allgemeine Bekräftigung aller Gelübde und Verträge, denen die Sitte kein feierlicheres Symbol vorschrieb; durch den Handschlag verbanden beide Teile ihre Gewalt gegenseitig ...

Lexikoneintrag zu »Hand«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 354-355.
Brot

Brot [Goetzinger-1885]

Brot. Die früheste Form der Getreidenahrung war der Brei , der aus grobgemahlenen Körnern, Grütze und Griess (beide Wörter derselben Wurzel angehörig) bereitet wird. Nach Plinius lebten die Germanen vorzüglich von Haferbrei, der in gewissen Teilen Oberdeutschlands noch heute die gewöhnliche ...

Lexikoneintrag zu »Brot«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 84-85.
Bier

Bier [Goetzinger-1885]

Bier , ahd. das pier, peor , mhd bier , nach Wackernagel aus der romanischen Form des alt- und mittellat. das biber , die biberis = das Trinken, Getränke, ital. bére, bévere , d.i. lat. bibere , trinken. Der ältere deutsche Name ist wahrscheinlich alu , in ...

Lexikoneintrag zu »Bier«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 72-73.
Bann

Bann [Goetzinger-1885]

Bann , von ahd. pannan , das Gericht bezeichnen, durch Ladung verbindlich machen, davon ahd. der pan, ban , mhd. der ban , bedeutet im altdeutschen Rechte die Befugnis, zur Erhaltung der Ordnung und zur Ausführung der Gesetze Machtbefehle und Verordnungen zu erlassen, deren ...

Lexikoneintrag zu »Bann«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 46.
Korb

Korb [Goetzinger-1885]

Korb , als Wort nach der Ansicht Hildebrands in Grimms Wörterbuch nicht, wie man gewöhnlich annimmt, von lat. corbis abgeleitet, sondern uralt und schon vor der Trennung der germanischen Stämme vorhanden und mit dem lateinischen Wort bloss urverwandt; dass die ...

Lexikoneintrag zu »Korb«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 526-527.
Herr

Herr [Goetzinger-1885]

Herr ist die im 9. Jahrhundert in substantivische Verwendung gekommene, kontrahierte Komparativform des Adjektivs hêr , nhd. hehr , und lautet ahd. hêrero, hêriro, hêrro, hêro , ahd. hêrre, herre , besonders in der Anrede hêr und her gekürzt. Dieses Wort trat an die ...

Lexikoneintrag zu »Herr«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 405.
Geld

Geld [Goetzinger-1885]

Geld , ahd. und mhd. gelt , vom Verb gelten ist eigentlich die Zahlung, die geleistet wird; got. gilt ist Steuer, Zins, altsächsisch geld ist Vergeltung, Zahlung, Opfer , angelsächs. gield, gild, gyld , und nordisch giald das gleiche. Im Sinne von Metall als ...

Lexikoneintrag zu »Geld«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 269.
Halm

Halm [Goetzinger-1885]

Halm ist ein altes bei Franken, Bayern und Alemannen im Schwange gewesenes Rechtssymbol; er wird zum Zeichen feierlicher Auflassung, Entsagung oder Kündigung mit der Hand geworfen, gereicht, gegriffen, bald von den Beteiligten, bald von dem Richter, seine Hauptanwendung findet ...

Lexikoneintrag zu »Halm«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 353-354.
Kamm

Kamm [Goetzinger-1885]

Kamm , lat. pecten , franz. peigne , engl. comb. Schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzte man zur Pflege des Haupt- und Barthaares eine Art Kamm von Holz, Horn , Knochen oder Elfenbein; auch kommt er als Haarschmuck bei Frauen fast überall vor, in den ...

Lexikoneintrag zu »Kamm«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 472.
Horn

Horn [Goetzinger-1885]

Horn , diente bei den alten Deutschen , vermutlich schon in frühester Zeit, als Feld- und Jagdzeichen und als Trinkgeschirr; Musikalisch ergiebiger als die heulenden Tierhörner sind erst die Hörner von Metall, Gold, Bronce, Messing; sie sind teils gekrümmt, teils gerade. Das ...

Lexikoneintrag zu »Horn«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 434.
Bart

Bart [Goetzinger-1885]

Bart. Bei den alten Germanen galt nach Tacit. Germ. 31. gekürztes Haar und geschorener Bart als Zeichen der Unfreiheit oder des Verlustes der Ehre; die Langobarden trugen den Namen vom langen Barte; die Sachsen dagegen trugen im 6. Jahrh. keinen ...

Lexikoneintrag zu »Bart«. Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 51.
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