Graf , ahd. krâvio, grâveo, grâvo , mhd. grâve , etymologisch noch nicht genügend erklärt, s. Waitz, Verf. Gesch. I 3 , 265, ist der regelmässige Vertreter des Königs bei den Franken; er nimmt hier die Stelle der alten Volksfürsten ein und steht über ...
Lied heisst ursprünglich im Gegensatz zu Leich eine unter Harfenbegleitung von einem Einzelnen gesungene Dichtung; da in der ältesten Zeit alle Dichtung, soweit sie nicht Chorgesang war, also namentlich auch die epische Dichtung gesungen, d.h. rhythmisch vorgetragen und mit ...
Kuss , ahd. chus , mhd. kus , ist ein uraltes Zeichen der Versöhnung, des Friedens und der Freundschaft; er macht in einigen Kindermärchen alles vergessen, giebt aber auch die Erinnerung zurück. An einem Kuss hängt die Lösung des Bannes ; die Jungfrau in ...
Oper. Dieselbe hat Namen und Ursprung aus Italien, wo sich am Ende des 16. Jahrhunderts im Gegensatze zur ausschliesslichen Pflege des Kontrapunktes, die damals herrschte, eine besondere Teilnahme an individueller Behandlung der Melodie und des Textes kundgab, zum Teil in ...
Feen , bei den romanischen Völkern aus dem lateinischen Wort fatum entstanden, welches an die Stelle von parca , Parze getreten war. ital. fata , span. hada , prov. fada , franz. fée. Keltischer und germanischer Volksglaube, die deutschen Nornen , mögen sich mit diesen Schiksalsgöttinen ...
Ring. Armringe, Baugen , ahd. und mhd. bouc , werden in den ältesten Dichtungen sehr oft erwähnt und sind eines der zahlreichsten Gräberfundstücke; sie dienen nicht bloss als Schmuck, sondern sie vertreten zugleich das gemünzte Geld (siehe den Art. Münzen ); Baugenverteiler und ...
Haar. Seit den ältesten Zeiten war langes, lockiges Haar bei den Germanen Zeichen der Freiheit und Mündigkeit, das Abschneiden des Haares Symbol der Unfreiheit; es wird deshalb dem Knaben und dem Knechte verschnitten, eine Ausnahme macht die freie Jungfrau; ebenso ...
Pelz. Aus den Fellen einheimischer Tiere verfertigten sich schon die Germanen ihre notdürftige Bekleidung. Es wird aber auch gemeldet, dass sie ihre Pelze auf der äussern, rauhen Seite mit köstlichen Pelzstücken geziert, die sie ihren nördlichen Nachbarvölkern abgehandelt. Bekannt ist ...
Chor , der gottesdienstliche Aufenthaltsort des Chores der Geistlichen, wovon er den Namen Chorus trägt, auch hoher Chor oder Presbyterium (Priesterraum), Sanctuarium , ist ursprünglich das regelmässig quadratische Altarhaus. Er liegt höher als das Schiff der Kirche, dehnt sich aber zuweilen westlich ...
Hand als Rechtssymbol ist das einfachste und natürlichste Zeichen der Gewalt. Der Handschlag war seit alters die allgemeine Bekräftigung aller Gelübde und Verträge, denen die Sitte kein feierlicheres Symbol vorschrieb; durch den Handschlag verbanden beide Teile ihre Gewalt gegenseitig ...
Brot. Die früheste Form der Getreidenahrung war der Brei , der aus grobgemahlenen Körnern, Grütze und Griess (beide Wörter derselben Wurzel angehörig) bereitet wird. Nach Plinius lebten die Germanen vorzüglich von Haferbrei, der in gewissen Teilen Oberdeutschlands noch heute die gewöhnliche ...
Bier , ahd. das pier, peor , mhd bier , nach Wackernagel aus der romanischen Form des alt- und mittellat. das biber , die biberis = das Trinken, Getränke, ital. bére, bévere , d.i. lat. bibere , trinken. Der ältere deutsche Name ist wahrscheinlich alu , in ...
Bann , von ahd. pannan , das Gericht bezeichnen, durch Ladung verbindlich machen, davon ahd. der pan, ban , mhd. der ban , bedeutet im altdeutschen Rechte die Befugnis, zur Erhaltung der Ordnung und zur Ausführung der Gesetze Machtbefehle und Verordnungen zu erlassen, deren ...
Korb , als Wort nach der Ansicht Hildebrands in Grimms Wörterbuch nicht, wie man gewöhnlich annimmt, von lat. corbis abgeleitet, sondern uralt und schon vor der Trennung der germanischen Stämme vorhanden und mit dem lateinischen Wort bloss urverwandt; dass die ...
Herr ist die im 9. Jahrhundert in substantivische Verwendung gekommene, kontrahierte Komparativform des Adjektivs hêr , nhd. hehr , und lautet ahd. hêrero, hêriro, hêrro, hêro , ahd. hêrre, herre , besonders in der Anrede hêr und her gekürzt. Dieses Wort trat an die ...
Geld , ahd. und mhd. gelt , vom Verb gelten ist eigentlich die Zahlung, die geleistet wird; got. gilt ist Steuer, Zins, altsächsisch geld ist Vergeltung, Zahlung, Opfer , angelsächs. gield, gild, gyld , und nordisch giald das gleiche. Im Sinne von Metall als ...
Halm ist ein altes bei Franken, Bayern und Alemannen im Schwange gewesenes Rechtssymbol; er wird zum Zeichen feierlicher Auflassung, Entsagung oder Kündigung mit der Hand geworfen, gereicht, gegriffen, bald von den Beteiligten, bald von dem Richter, seine Hauptanwendung findet ...
Kamm , lat. pecten , franz. peigne , engl. comb. Schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzte man zur Pflege des Haupt- und Barthaares eine Art Kamm von Holz, Horn , Knochen oder Elfenbein; auch kommt er als Haarschmuck bei Frauen fast überall vor, in den ...
Horn , diente bei den alten Deutschen , vermutlich schon in frühester Zeit, als Feld- und Jagdzeichen und als Trinkgeschirr; Musikalisch ergiebiger als die heulenden Tierhörner sind erst die Hörner von Metall, Gold, Bronce, Messing; sie sind teils gekrümmt, teils gerade. Das ...
Bart. Bei den alten Germanen galt nach Tacit. Germ. 31. gekürztes Haar und geschorener Bart als Zeichen der Unfreiheit oder des Verlustes der Ehre; die Langobarden trugen den Namen vom langen Barte; die Sachsen dagegen trugen im 6. Jahrh. keinen ...
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