Thesêvs

[2345] THESÊVS, ëi, Gr. Θησεὺς, έως, ( Tab. XXIX.)

[2345] 1 §. Namen. Diesen soll er von τίθεσθαι, niederlegen, haben, weil er angewissen weggelegten Zeichen von seinem Vater erkannt worden; oder auch von θέσις, Kindesannehmung, weil er von seinem Vater an Sohnes Statt angenommen worden. Plutarch. in Theseo, c. 6. p. 2. T. I. Opp.

2 §. Aeltern. Als Aegeus zu Athen mit zwoen Gemahlinnen nach einander keinen Sohn zeugen konnte, und seiner Brüder wegen in steter Furcht leben mußte, so fragte er endlich deshalber das Orakel. Dieses gab ihm eine sehr dunkele Antwort, welche aber Pittheus, bey dem er auf seiner Rückreise zu Trözene einkehrete, und dem er sie entdeckete, sehr wohl verstund. Dieser brachte ihm einen guten Rausch bey, und legete ihm in solchem seine Tochter, Aethra, an die Seite. Als hernach Aegeus wohl vermerkete, daß sie von ihm geschwängert wäre, so steckte er sein Schwert u. seine Schuhe unter einen gewissen großen Stein, und befahl ihr, wenn sie einen Sohn bekommen, und solcher so groß und stark geworden seyn würde, daß er solche Dinge unter dem Steine wieder hervor nehmen könnte, so sollte sie alsdann denselben ihm nach Athen zuschicken; welchem allen denn Aethra sorgfältig nachkam. Apollod. l. III. c. 14. §. 67. Plutar. l. c. Es soll sich diese Anbefehlung noch auf einer halb erhabenen Arbeit zeigen, auf welcher zugleich auch die Weghebung des Steines vom Theseus vorkömmt. Aegeus stützet sich auf sein Schwert, und spricht mit der Aethra von ihrer Schwangerschaft, welches durch seine auf ihren Leib gelegte rechte Hand soll angedeutet werden. Sie steht vor ihm betrübt wegen seiner Abreise, und zieht von ihrem Gesichte den Schleyer, den sie trägt, damit sie von andern noch für eine Jungfer gehalten werde. Winkelm. Monum. ant. n. 96. p. 130. Damit aber doch auch der junge Theseus einen Vater haben möchte, so gab Pittheus selbst vor, es wäre Neptun. Weil er nun ein Mann von gutem Ansehen war, so wurde es ihm eine [2346] Zeitlang gar gern geglaubet. Apollod. l. c. Plutarch. l. c. p. 2. & Diod. Sic. l. IV. c. 61. p. 182. Gleichwohl soll Theseus seine wirkliche Herkunft von demselben durch eine besondere Probe bewähret haben. Sieh Ariadne. 411. Sp. Man will auch, Neptun habe ihm, als seinem Sohne, die Gewährung dreyer Wünsche zugestanden. Cicer. de N.D. l. III. c. 31. & Off. l. I. c. 10. Plutar. Parall. min. c. 34. p. 314. & al. Diese waren nun die Zurückkehrung aus der Hölle, die Entkommung aus dem Labyrinthe, und der Tod seines Sohnes Hippolytus. Schol. Euripid. ad Hippol. 887.

3 §. Auferziehung. Diese besorgete insonderheit der kluge Pittheus, als Großvater. Er gab dem Theseus den Konnidas zum Hof- und Lehrmeister, der ihn denn so wohl anführete, daß solchem hernach die Athenienser zur Dankbarkeit ihre jährlichen Opfer brachten. Plutarch. in Theseo, c. 7. p. 2. Er soll aber schon in seinem siebenten Jahre von solchem guten Muthe gewesen seyn, daß, als Herkules zu dem Pittheus gekommen, und seine Löwenhaut von sich abgeleget, die trözenischen Kinder aber insgesammt vor solcher gelaufen, Theseus ein Gewehr ergriffen, und auf solche los gehen wollen, in der Meynung, es wäre ein rechter Löwe. Pausan. Att. c. 27. p. 50.

4 §. Thaten. Als er so weit erwachsen war, daß seine Mutter vermeynete, er werde erwähnten Stein wegheben können, so führete sie ihn zu demselben, und eröffnete ihm damit die wahre Beschaffenheit seiner Geburt, da er denn mit leichter Mühe den Stein alsofort hinweg that, und die darunter verborgenen Dinge hervor nahm. Er mochte damals ungefähr sechzehn Jahre alt seyn. Plutar. in Thes. c. 8. p. 3. Pausan. Att. c. 27. p. 50. Dieses sieht man auf der obgedachten erhabenen Arbeit in der Villa Borghese; wiewohl noch einige Personen dabey vorkommen, die man nicht erklären kann. Winkelm. l. c. p. 131. Einzeln erblicket man ihn in dieser Bemühung auf verschiedenen [2347] geschnittenen Steinen, da er bald hinter dem Steine steht, und ihn so in die Höhe bringt, bald aber sich über denselben krümmet, und ihn so aufhebt. Borioni Collect. ant. Rom. t. 55. Es rieth ihm darauf sein Großvater und seine Mutter, sich zu Schiffe nach Athen zu begeben, weil die Landwege der vielen Straßenräuber halber ganz unsicher wären. Allein, weil er viel von des Herkules Thaten gehöret hatte, der unter andern insonderheit die Straßenräuber zu vertilgen gesucht, so wollte, er auch dergleichen Ehre erlangen, und blieb daher auf dem gefaßten Entschlusse, aller Gefahr ungeachtet, dennoch zu Lande nach Athen zu gehen. Apollod. l. III. c. 15. §. 1. & Diod. Sic. l. IV. c. 61. p. 182. Er stieß also zu Epidaurus zuerst auf den Periphetes, den er glücklich niedermachte, und sich dessen Keule nachher beständig zu seinem Gewehre bedienete Plutarch Apollod. & Diod. Sic. lll ccc. Hernach erlegete er auf dem Isthmus den Sinis; Plutarch. l. c. c. 9. p. 4. Apollod. & Diod. Sic. ll. cc. ferner die kromponische Sau; Plutarch. l. c. c. 11. p. Hygin. Fab. 38. Diod. Sic. l. c. sodann den Skiron, Plutar. Hygin. & Diod. Sic. lll. ccc. wie auch den Cercyon; Plutarch. l. c. c. 12. p. 4. Hygin. & Diod. Sic. ll. cc. worauf er denn endlich nach Athen kam. Weil aber Medea sich eben bey seinem Vater befand, so rieth sie ihm, diesen Fremdling mit Gifte aus dem Wege zu räumen. Es sollte solches eben geschehen, als er dem Aegeus den oberwähnten, Degen zeigete, welcher denn so gleich den Giftbecher auf den Boden warf, und den Theseus mit Freuden, als seinen Sohn, an und aufnahm. Plutar. l. c. c. 14. p. 5. Als aber des Pallas Söhne sahen, daß solcher Gestalt die Hoffnung, dereinst Herren zu Athen zu werden, ihnen benommen würde, so griffen sie zu den Waffen, wurden aber von dem Theseus überraschet und glücklich erleget. Plutar. l. c. c. 16. p. 6. Er erlegete auch den marathonischen Ochsen, welcher den Atheniensern großen Schaden that. Plutar. l. c. c. 18. p. 6. Hygin. l. c. Pausan. Att. c. 27. p. 51.[2348] Diod. Sic. l. c. Er zeiget sich, mit der Haut dieses Ochsen gezieret, die er über dem linken Arme hängen hat, wobey er einen knotigen Stecken in der Hand hält, auf einem geschnittenen Steine. Wilde sel. gem. ant. n. 151. Als darauf Minos den dritten Tribut von sieben Knaben und sieben Mägdchen von den Atheniensern forderte, so erhub sich ein großes Murren wider den Aegeus, daß er allein frey ausgehe, da er doch Ursache alles solches Unglücks sey. Weil nun Theseus dergleichen Klagen nicht mit anhören konnte, so entschloß er sich, selbst mit nach Kreta zu gehen. Er that solches, und befreyete die Athenienser glücklich von besagtem schnöden Tribute, indem sich Ariadne, des Minos Tochter, seine Gestalt so wohl gefallen ließ, daß sie ihm Mittel und Wege an die Hand gab, den Minotaurus in seinem Labyrinthe zu erlegen. Plutar. l. c. c. 21. 24. p. 7. Hygin. Fab. 41. Diod. Sic. l. c. c. 63. p. 183. Palæphat. de Incred. c. 2. Sieh Ariadne. Die Danksagung der so erlöseten jungen Leute ist auf einem schönen alten Gemälde vorgestellet. Theseus ist auf demselben ganz nackend, mit einem auf der linken Achsel liegenden und um dessen Arm geschlagenen Stücke Zeuge oder Mantel, in einer großen und riesenmäßigen Gestalt stehend abgebildet. In der linken Hand hält er den knotigen Stecken, womit er den Minotaurus soll erleget haben. Ovid. Her. ep. X. 101. Dieser liegt ganz mit Blute befleckt, welches ihm von dem Kopfe geflossen zu seyn scheint, zu seinen Füßen, und hat nur einen Ochsenkopf auf einem sonst ganz menschlichen Rumpfe. An dem Goldfinger der linken Hand hat Theseus einen Ring, welcher einen an seine Begebenheit mit dem Minos erinnern könnte. Sieh Ariadne 411. Sp. Doch das Mägdchen, welches mit der Rechten den Stecken angefaßt hat, und mit der Linken ihr Kleid zusammen nimmt, und ihm ihren Dank zu sagen scheint, hat auch dergleichen. Hinter ihm drängt sich ein anderes hervor welches ihn um den Arm fasset, und es scheinen noch mehrere Kinder durch eine [2349] Thüre herein zu kommen. Seinen linken Fuß hält ein Knabe, der auf den Knien liegt, mit beyden Armen in freudiger Regung umschlungen, und sieht gegen ihn hinauf: ein anderer aber, der herzu gelaufen ist, hat mit seinen beyden Händen des Theseus rechte ergriffen und küsset sie voller Entzücken. Ueber ihm sitzt Diana mit ihrem Bogen und Pfeile in der Hand und einen Köcher auf dem Rücken. Pitt. ant. d'Ercol. T. I. tav. V. Auf seiner Zurückreise landete er in der Insel Delos an, woselbst er dem Apollo ein Opfer brachte, und ihm das von der Ariadne erhaltene Venusbild wiedmete, damit ihn nichts an dieselbe erinnerte und das Andenken ihrer ehemaligen Liebe schmerzhaft erneuerte. Plutar. l. c. c. 26. p. 9. Pausan. Bœot. c. 40. p. 605. Er führete daselbst mit seinen jungen Leuten auch einen Tanz ein, der nach den Irrgängen des Labyrinthes eingerichtet war. Man nannte ihn den Kranich, Geranos, und sie tanzeten darinnen nach einer gewissen Ordnung in einem Kreise herum und wieder zurück und auseinander. Plutar. l. c. Es scheint eben der Tanz gewesen zu seyn, welchen man nach der Ariadne benennet und Dädalus ihr angegeben hat. Hom. Il Σ. 596. sqq. Man sah ihn lange Zeit auf einem Steine abgebildet; Pausan. l. c. und es soll noch jetzt zu Athen ein Tanz üblich seyn, wovon man glaubet, daß er aus demselben entstanden. Le Roy Monumens de la Grece. tab. 13. Außerdem ordnete Theseus dem Apollo daselbst Spiele an, wo er dem Ueberwinder zu allererst einen Palmzweig zum Preise gab. Plutar. l. c. Pausan. Arcad. c. 48. p. 532. Von hier schiffete er nach Athen. Weil er aber vergessen hatte, statt des schwarzen Segels, wie es verabredet orden, ein weißes aufzuspannen, wenn er glücklich zurück käme, so glaubete Aegeus, als er solches von fern ersah, daß er auch in Kreta umgekommen sey, und stürzete sich also in das Meer. Theseus erhielt darauf die völlige Herrschaft zu Athen. Plutarch. l. c. c. 27. p. 9. & Diod. Sic. l. c. p. 184. Zur Dankbarkeit wegen seiner glücklichen Verrichtung [2350] in Kreta aber soll er der Diana zu Trözene einen Tempel gewiedmet haben. Pausan. Corinth. c. 31. p. 143. Er brachte darauf die in ganz Attika zerstreueten Athenienser in die Stadt Athen zusammen; Plutarch. l. c. c. 28. p. 10. Diod. Sic. l. c. Thucyd l. II. p. 128. stiftete die isthmischen Spiele; Plutar. l. c. c. 30. p. 11. & Hygin. Fab. 273. und that seinen Zug wider die Amazonen, zog sich aber dieselben dergestalt damit auf den Hals, daß sie ihn endlich selbst in Attika aufsuchten. Jedoch machete er, durch Vermittelung seiner Gemahlinn, der Hippolyta, Friede mit ihnen. Plutarch. l. c. c. 31. p. 12. Hiernächst aber leistete er dem Adrastus seine guten Dienste wider die Thebaner, und erhielt von diesen, daß die Erschlagenen von des Adrastus Partey durften begraben werden Plutar. l. c. c. 34. p. 14. Nachher focht er auf des Pirithous Hochzeit mit wider die Centauren, und stiftete mit jenen eine sehr genaue Freundschaft. Plutar. l. c. & Paus. Eliac. prior. c. 10. p. 305. Sie raubeten darauf beyde die Helena. Plutar. l. c. Apol lod. l. III. c. 10. §. 7. & Diod. Sie l. IV. c. 65. p. 184. Allein, als sie dergleichen auch mit der Kora, des Aidoneus und der Proserpina Tochter, thun wollten, so wurde Pirithous dem Cerberus vorgeworfen, Theseus aber gefangen geleget. Plutar. l. c. c. 37. 38. p. 15. Cf. Schol. Apollon. ad l. I. v. 101. Immittelst thaten Kastor und Pollux einen Streif in Attika, und befreyeten nicht nur die Helena wieder, sondern führeten auch die Aethra, des Theseus Mutter, gefangen mit weg. Plutarch. l. c. Apollod. & Diod. Sic. ll. cc. Indessen half doch Herkules dem Theseus wieder los. Plutar. l. c. c. 40. p. 16. Paus. Att. e. 17. p. 30. & Diod. Sic. l. c. p. 185. Als er aber darauf zu Athen zu unumschränkt seyn wollte, so wurde er gezwungen, sich von dannen hinweg zu begeben. Diod. Sic. l. IV. c. 64. p. 184. Er flüchtete zu dem Lykomedes, in die Insel Scyrus, woselbst er seinen Tod fand. Plutarch. l. cc. 41. p. 16. Sonst soll er ehemals auch mit bey der Erlegung des kalydonishen wilden [2351] Schweins gewesen seyn. Hygin. Fab. 173. Plutar. l. c. c. 33. p. 13. Desgleichen will man ihn mit unter den Argonauten finden: Id. Fab. 14. Plutarch. l. c. keines aber ist erweislich genug zu machen. Burman. Catal. Argon. v. The. seus. Doch weis man, daß er unter andern berühmten Straßenräubern auch den Damastes oder Pankrustes mit erleget hat. Diod. Sic. l. c. c. 61. p. 182.

5 §. Tod. Als er in die Insel Scyrus kam, und von dem Könige entweder die ihm gehörigen Ländereyen, oder auch Hülfe wider die Athenienser verlangete, so furchte sich dieser, nach einigen, vor dessen Tapferkeit, oder suchte, nach andern, dem Menestheus, der zu Athen die Herrschaft ergriffen, einen Gefallen zu erweisen. Er führete also den Theseus auf einen hohen Berg, als ob er ihm daselbst die Gegenden des Landes zeigen wollte, und stieß ihn von solchem hinab, ehe er sich es versah. Plutar. in Thes. c. 41. p. 16. Paus. Att. c. 17. p. 30. & Tzetz. ad Lycophr. v. 2324. Jedoch sagen auch einige, er sey nach dem Abendessen gewohnt gewesen, allemal etwas spazieren zu gehen, da er denn selbst besagten Fall gethan, und also umgekommen sey. Plutar. l. c. Einige entschuldigen hierbey den Lykomedes damit, daß Theseus nicht nur seine Gemahlinn misbrauchen, sondern auch nach dem Königreiche streben wollen. Eustath. ap. Potter. ad Lycophr. l. c. Dieserwegen habe er ihn denn selbst in das Meer gestürzet. Meurs, ad Lyecph. l. c. Es sollen ihn aber die Athenienser nachher dafür wieder zur Strafe gezogen und hingerichtet haben. Schol. Aristoph. ad Plut. 627.

6 §. Begräbniß. Zu der Zeit, da er umkam, fragete niemand weiter nach ihm. Allein, als man in der marathonischen Schlacht dessen Geist wollte gesehen haben, wie solcher vor dem Heere der Griechen hergezogen, und den Anfall auf die Perser gethan habe, so fieng man an, ihn wieder hoch zu hatten. Das Orakel befahl darauf, dessen Gebeine wieder nach Athen zu bringen und wohl zu halten. Man suchete solche, und Cimon fand sie endlich in [2352] Scyrus; indem ein Adler in dem Berge, wo selbige lagen, mit dem Schnabel und Klauen hinein arbeitete. Sie lagen noch in einem Sarge, und bey ihm ein Schwert und eine Spitze von einem Spieße. Als solche nach Athen kamen, so giengen ihnen alle Athenienser entgegen, und begruben sie mitten in der Stadt an dem Orte, wo hernachmals das Gymnasium stund, setzten auch solches. Grab zu einer Freystäte für alle Missethäter, die sich dahin flüchteten. Plutar. in Theseo c. 41. p. 16. & Pausan. Att. c. 17. p. 30.

7 §. Verehrung. Er wurde als ein Held oder Heros angesehen, und ihm insonderheit am achten Tage des Monats Pyanepsion feyerlich geopfert, wobey ihm doch gleichwohl auch den achten Tag der übrigen Monate seine Ehre erwiesen wurde. Plutar. in Theseo c. 41. p. 17. Hiernächst hatte er seinen besondern Tempel und seine Kapelle zu Athen. Pausan. Att. c. 17. p. 30. & Voss. Theol. gent. l. I. c. 13. Er soll aber doch auch in der Hölle dazu verdammt seyn, daß, weil er dem Pirithous habe helfen wollen, dem Pluto die Kora zu entführen, er ewig auf einem großen feurigen Steine soll sitzen müssen. Virg. Aen. VI. v. 617. & ad eum Taubm. l. c.

8 §. Gemahlinn und Kinder. Nach einigen war seine rechte Gemahlinn die Amazone, Hippolyta, für welche aber andere die Antiope nennen. Plutar. in Thes. c. 31. p. 12. Er soll mit ihr den Hippolytus, oder, nach andern, den Demophoon gezeuget haben. Plut. l. c. c. 33. p. 13. Nach dieser Tode heurathete er die Phädra, der Ariadne Schwester. Hygin. Fab. 43. Von der bekam er den Demophoon und Athamas Dict. Cret. l. I. c. 14. Cf. Munck. ad Hygin. Fab. 108. Nachher soll er die Periböa, des Ajax Mutter, ferner die Phereboa und auch die Jova, des Iphikles Tochter, zu Gemahlinnen gehabt haben. Plutar. l. c. Indessen hatte er noch von der Perigone, des Sinnis Tochter, den Menalippus; Plut. l. c. von der Ariadne den Oenopion und Staphylus. Id. ib. c. 26. Mit der Helena ader zeugete er eine Tochter, die [2353] Iphigenia, und er soll die Helena wirklich zur Ehe gehabt, und der Venus der Braut deswegen einen Tempel gewiedmet haben. Pausan. Corinth. c. 22. p. 126. & c. 31. p. 147. Außerdem hat er noch seine Liebeshändel mit der Aegle, des Panopeus Tochter, und andern gehabt. Plutarch. l. c. c. 33. Uebrigens hat sein Leben Jo. Meursius besonders beschrieben. Trajecti ad Rh. 1684. 4. & T. X. Thesaur. Antiq. græc. Gronov. p. 516. sqq. Hesiodus hatte ein Gedicht von seiner und des Pirithous Reise in die Hölle verfertiget. Pausan. Bœot. c. 31. p. 589. Es ist aber, so wie die Tragödien des Sophokles und des Euripides von ihm, verloren gegangen. Fabric. Bibl. gr. l. II. c. 17. §. 3. & c. 18. §. 3. Dergleichen Schicksal hat auch des Codrus Theseis gehabt. Voss. de Poet. Lat. p. 238. & Inst. Poet. l. I. c. 7. §. 2.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2345-2354.
Lizenz:
Faksimiles:
2345 | 2346 | 2347 | 2348 | 2349 | 2350 | 2351 | 2352 | 2353 | 2354

Buchempfehlung

Wette, Adelheid

Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern

Hänsel und Gretel. Märchenspiel in drei Bildern

1858 in Siegburg geboren, schreibt Adelheit Wette 1890 zum Vergnügen das Märchenspiel »Hänsel und Gretel«. Daraus entsteht die Idee, ihr Bruder, der Komponist Engelbert Humperdinck, könne einige Textstellen zu einem Singspiel für Wettes Töchter vertonen. Stattdessen entsteht eine ganze Oper, die am 23. Dezember 1893 am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wird.

40 Seiten, 3.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon