Augustinus Huy, V. (16)

[356] 16V. Augustinus Huy, Soldat und Martyrer zu Tongkin, wurde in der Missionsschule aufgezogen, verfiel aber später in Lauigkeit und kehrte erst als Soldat wieder zur Uebung des Christenthums zurück. Als der König Minh-Menk im J. 1838 ein Edict erließ, daß alle Soldaten das Kreuz mit Füßen treten sollten, waren es besonders Augustin Huy und zwei Kameraden, Namens Nikolaus The und Dominicus Dat, die sich dessen standhaft weigerten. Nachdem sie auf verschiedene Weise gemartert worden waren, ohne daß sie zur Verläugnung ihres Glaubens gebracht werden konnten, wendete man andere Mittel an. Man warf den ehrw. Augustin mit Gewalt auf ein Kreuz und sagte dann aus, er habe es mit Füßen getreten. Da Augustin gegen diese Gewalt protestirte, machten die besiegten Mandarinen einen letzten Versuch. Man gab auf ihren Befehl den drei Soldaten ein betäubendes Getränke, und führte sie dann über ein auf dem Boden liegendes Kreuz. Als sie aber aus dem Zustande der Betäubung erwachten, protestirten sie wiederholt gegen diese Gewaltthat und erklärten fest, daß sie lieber ihr Leben als den christlichen Glauben lassen wollten. Da man sich, dem Könige selbst ihre Erklärung schriftlich zu überreichen. Nachdem ihnen dieses nach langen Mühen endlich gelungen war, befahl der erzürnte König, sie neuerdings zu martern, und als sie auch da standhaft blieben, ließ er sie am 13. Juli 1838 in der Mitte entzwei sägen und ihre Glieder in's Meer werfen. Der fünfzehnjährige Sohn des ehrw. Augustin wurde zwei Tage später erdrosselt, weil er sich ebenfalls geweigert hatte, das Zeichen der Erlösung mit Füßen zu treten. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 356.
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