[625] 34Clara Anna de Hohenberg, eine Nonne aus dem Orden des hl. Dominicus zu Katharinenthal bei Dießenhofen am Rhein in der Schweiz, und später Priorin zu Schön-Steinbach [625] bei Geweiler im Elsaß, die hier im Jahre 1426 starb. Murer erzählt von ihr, als sie sich noch zu Katharinenthal befand, habe zwischen den Klosterfrauen daselbst ein Streit darüber bestanden, wer der fürnehmere Heilige sei, der hl. Johannes Evangelist oder der hl. Johannes der Täufer, und dieser Streit sei unter ihnen so groß gewesen, daß die Klosterfrauen sich nicht nur nach dem Einen oder Andern dieser Heiligen, dem eine eben zugethan war, benannten, sondern daß in Folge dessen große Zwietracht und Uneinigkeit entstand und der klösterliche Friede gestört wurde. Clara Anna nun, die dem hl. Johannes Evangelist zugethan war, soll am Feste des hl. Johannes Baptista, im Kreuzgang beim Bildniß des Letztern vorübergehend, zu einigen Mitschwestern gesagt haben: »Schauet, wie der Holzhacker dasteht,« aber sogleich für diesen Frevel von unsichtbarer Hand einen solchen Schlag auf den Kopf erhalten haben, daß sie zu Boden sank und eine Weile mit offenen Augen dalag, und weder etwas reden, noch irgend etwas, was man redete, verstehen konnte. Als sie wieder zu sich selbst gekommen, ging sie in sich und that aufrichtige Buße. Von demselben Tage an hörte auch alle Zwietracht unter den Klosterfrauen auf, indem sie alle anerkannten, daß solcheunnütze Streitigkeiten, welche den Frieden stören, den Heiligen im Himmel nicht wohlgefällig seyn können. (Mur.)