Domitianus, B. (14)

[787] 14B. Domitianus (Tuitianus), Dux, Maria, ejus Conjux, et Puer anonymus, (5. Febr.). Der sel. Domitian (oder Tuitian, wie er auch bisweilen genannt wird) war Herzog von Kärnthen und machte sich um die Aufnahme des Christenthums in jenen Gegenden, wo es wieder zu verschwinden drohte, sehr verdient. Er lebte wahrscheinlich am Ende des 8. und am Anfange des 9. Jahrhunderts. Er führte viele Kriege mit den Slaven und soll in der Gegend des Kärnther-Städtchens Milstatt, am sogenannten Milstättersee, zwischen der Drau und Lyser, 1000 Götzenbilder (mille statuas) angetroffen und zertrümmert haben, woher dem Orte auch der Name Milstatt beigelegt worden. Seine Gemahlin, die sel. Maria, welche eine Tochter des Grafen von Meran war, stiftete ein Kloster, und wird sowohl sie, als auch noch ein Knabe, dessen Name nicht genannt wird und der auch den Titel [787] »selig« hat, mit dem sel. Domitian zugleich verehrt. Ihre Leiber wurden im 11., 12., 13. und 14. Jahrhundert übertragen, und geschahen zu allen Zeiten verschiedene Wunder bei ihren Reliquien, weßhalb sie von verschiedenen Schriftstellern den, »Heiligen« beigezählt werden, obwohl nicht bekannt ist, daß sie je einmal canonisirt worden seien.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 787-788.
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