Gordius, S.

[469] S. Gordius, M. (3. Jan.) Dieser hl. Gordius war aus Cäsarea in Kleinasien (Kappadocien) gebürtig und von Jugend auf dem christlichen Glauben treu zugethan. Er bekleidete, als die heftige Diocletianische Verfolgung ausbrach, das Amt eines Centurio. Um bei der Verfolgung seiner Glaubensbrüder nicht mitwirken zu müssen, legte er dasselbe nieder und ging freiwillig in die Verbannung (im J. 303). Nachdem er in der Einsamkeit durch Gebet und Betrachtung längere Zeit auf den Kampf für den Glauben sich geübt hatte, erschien er, von heil. Eifer getrieben, plötzlich bei den Kampfspielen, die in seiner Vaterstadt zu Ehren des Mars gegeben wurden, in der Kleidung und dem Aussehen eines Präßers. Vor den Präses gestellt, sprach er: »Ich bin zurückgekehrt, um öffentlich zu zeigen, daß ich deine Edicte nicht im mindesten fürchte, sondern Jesum Christum als meine Hoffnung und meinen Beschützer laut bekenne. Wie ich höre, übertriffst du Alle an Grausamkeit, und deßhalb bin ich just zu dieser Zeit gekommen, um meine Gelübde zu erfüllen.« Er hielt Wort, denn die Gnade des Herrn war mit ihm. Umsonst erschienen seine Verwandten und flehten ihn an, wenigstens zu thun, als opfere er den Göttern; er blieb auf dem offenen Bekenntnisse: Jesus Christus, der menschgewordene Gottessohn, sei der Heiland der Welt. Er wurde deßhalb zur Enthauptung verurtheilt. An der Richtstätte angekommen, machte er das Kreuzzeichen und erhielt seinen Theil am Siege des Kreuzes. Der hl. Basilius hat zu seinem Andenken [469] eine Lobrede gehalten, die auf uns gekommen ist. Unter seinen Zuhörern waren noch Einige, die den Siegeskampf des hl. Gordius mit angesehen hatten. Er steht am 3. Jan. auch im Mart. Rom. (I. 130.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 469-470.
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