Gregorius, S. (32)

[511] 32S. Gregorius, Ep., Ripsime V., Gajsna V. et Soc. MM. (30. al. 29. Sept.) Mit großer Uebereinstimmung nennen die Griechen diesen hl. Gregor an diesem 30. Sept. als den ersten Bischof Großarmeniens. Auch die Kopten, Araber und die jüngeren ateinischen Berichte geben ihn. Da er überdieß auch Illuminator heißt, so ist kein Zweifel, daß er identisch ist mit dem Vorhergehenden. Zugleich mit ihm werden in den griechischen Martyrologien die hhl. Jungfrauen und Martyrinnen Ripsime und Gajana genannt, in einigen aber auch ohne ihn erwähnt. Sowohl der hl. Gregor, als auch diese heil. Jungfrauen hatten nämlich mit einer Menge anderer Christen von Seite des armenischen Königs Tiridat Verfolgungen zu bestehen; unter denselben wurde der hl. Gregor wunderbar am Leben erhalten, während beide heil. Martyrinnen den Tod erlitten. Ihr Schicksal aber wird im alten Heiligen-Lexikon so erzählt: Ripsime, Gajana und noch mehrere andere (man sagt 34) Jungfrauen beschlossen im J. 310 ihr Leben durch den Martertod. Der römische Kaiser Diocletian wollte die Gott geweihte Jungfrau Ripsime wegen ihrer Schönheit zur Frau nehmen. Dem zu entgehen, floh sie mit andern Jungfrauen. In Armenien wurde sie versteckt gefunden und vor den König Tiridat geführt, welcher gleichfalls von Liebe gegen sie entbrannte und sie sich zur Gemahlin wünschte. Eine Stimme vom Himmel stärkte aber ihren Muth; nicht minder ermahnte ihre Gefährtin Gajana sie zur Standhaftigkeit, und so blieb sie völlig unerschüttert. In der darauffolgenden Nacht kamen Abgesandte, schnitten ihr die Zunge aus, banden die Jungfrau an ein Kreuz, brannten sie mit Fackeln, schnitten ihr den Bauch auf, rissen ihr die Augen aus und zerstückten ihren Körper ganz und gar. Darauf wurde auch die hl. Gajana nebst zwei andern Jungfrauen gemartert und enthauptet. Die Griechen verehren sie am 30. Sept., das Mart. Rom. gibt beide heil. Jungfrauen am 29. Sept. (VIII. 295.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 511.
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