Heldemar, B.

[613] B. Heldemar (Hildemarus), Conf. Erem. (13. Jan.) Vom Altd. = Ruhmesheld oder Heldenruhm etc. – Der sel. Heldemar, auch Hildemar genannt, ist einer der Gründer des Klosters Arouaise (Coenobium Aroasiense) bei Bapaume in der Grafschaft Artois (Artesia) um das J. 1090. Er hatte zugleich mit seinem Gefährten und Schüler Cono in England unter Wilhelm I. den Studien obgelegen und war Kanoniker geworden. Beide bezogen mit einem Laienbruder. Namens Roger, die obengenannte Einsiedelei, in einer damals durch Räuber verrufenen Gegend. Sieben Jahre brachten sie hier im Dienste Gottes mit Gebet und Abtödtung zu, bis ein unwürdiger Kleriker dem sel. Heldemar eine tödtliche Wunde beibrachte, von welcher er nicht mehr genas. Heldemar ist ein Muster christlicher Feindesliebe. Nicht nur verzieh er bereitwillig seinem Mörder, sondern er hätte ihn selbst, wäre er gegenwärtig gewesen, umarmt und geküßt. Sein Tod fällt ins J. 1097. Von seinem berühmten Schüler Cono, welcher nach den Bollandisten (Aug. II. 400) später Bischof von Palestrina (Praeneste) wurde, haben wir Bd. I. S. 655 gehandelt. Der sel. Heldemar wird öfter »heilig« genannt. (I. 830.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 613.
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