Heliodorus, S. (2)

[625] 2S. Heliodorus, Ep. (3. Juli, al. 3. Nov.) Dieser hl. Heliodorus war Bischof von Altinum, einer alten blühenden Seestadt, welche von den Hunnen bis auf einige Trümmer zerstört worden ist. Hier, wo jetzt das Dorf Altino steht, war der älteste Bischofssitz der Lagunen, der dann in die benachbarte Stadt Torcello (Torcellum) verlegt wurde, wo er sich noch heute befindet. Der hl. Heliodor, der den Untergang von Altinum noch einige Jahre überlebte, blühte zur Zeit der Arianischen Streitigkeiten. Geboren zwischen den Jahren 330–340 in Dalmatien, kam er in seiner Jugend nach Italien, wo er sich mit großem Fleiße den Wissenschaften widmete. Er hatte auch einige Zeit am Hofe gelebt und Kriegsdienste gethan, als er des Himmelreichs wegen den Freuden der Welt entsagte und Einsiedler wurde. Später wurde er in Aquileja Priester und dann Bischof von Altino in der Provinz Aquileia, wo er im J. 381 als Vorkämpfer für den Glauben an die Gottheit Jesu Christi und für die Entscheidungen des nicänischen Conciliums der Synode beiwohnte. Er war in der griechischen Literatur sehr bewandert und von seinem Landsmanne, dem hl. Kirchenlehrer Hieronymus, mit welchem er vor dem J. 366 den Orient bereist hatte, sehr geschätzt. Auch in Chalcis weilte er eine Zeit lang bei demselben. Als er nach Italien zurückkehrte, besorgte der hl. Hieronymus, er möchte der heil. Armuth, die er als Mönch zu üben beschlossen hatte, untreu werden und warnte ihn daher vor den Gefahren des Antritts der väterlichen Erbschaft mit den Worten: »Verlangst du nach der Erbschaft der Welt, so wirst du nicht Miterbe Jesu Christi seyn können.« Diese innige Verbindung mit dem hl. Hieronymus dauerte auch noch fort, als er bereits den Bischofsstuhl von Altinum bestiegen hatte, wie mehrere Briefe des hl. Hieronymus ad Heliodorum bezeugen. Nach Weißbacher (II. 8) hätte der hl. Heliodorus den hl. Ambrosius zum Bischof von Mailand geweiht, und dieser habe ihn dann nach seinem Tode in der Hauptkirche zu Altinum begraben. Das Todesjahr des hl. Heliodorus ist ungewiß. Auch das Mart. Rom. hat seinen Namen am 3. Juli und zwar mit dem Beisatze, daß er sich durch Wissenschaft und Heiligkeit ausgezeichnet habe. (I. 645.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 625.
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