Hieronymus, S. (4)

[696] 4S. Hieronymus, Presb. Conf. et Eccl. Doct. (30. Sept. al. 9. Mai). Der hl. Hieronymus, oder, wie sein Name vollständig lautet, Eusebius Hieronymus Sophronius, der gelehrteste und geistvollste unter den Kirchenvätern des Abendlandes, Vater der Bibelkunde und der Exegese, wurde um das J. 331 von christlichen Eltern geboren und zwar zu Stridon38 (Strido, Stridonium), einer kleinen Stadt Pannoniens, nahe an der Gränze jenes Theiles von Dalmatien, der heutzutage zu Steyermark gehört. Als Geburtsjahr wird von den Neuern gewöhnlich 346 angegeben, jedoch schwanken die Angaben sehr bedeutend. Cave und Fleury glaubten das J. 329 annehmen zu müssen; die Bollandisten, die unsere Gewährsmänner sind, und denen unter den Neuern auch Gfrörer (K.-G. II. 2. S. 622) beipflichtet, haben das J. 331, Baronius, Tillemont und Stolberg 342. Sein Vater hieß Eusebius; der Name seiner Mutter ist unbekannt. Er hatte noch einen Bruder, Namens Paulinianus, und eine Schwester, deren Name nicht auf uns gekommen ist. Ohne Zweifel war die Familie sehr vermöglich; denn nur so war es möglich, daß Hieronymus sich eine umfassende wissenschaftliche Bildung aneignen, Bibliotheken erwerben und Reisen, von denen wir sogleich erzählen werden, machen konnte. Nachdem er nämlich zu Hause unter einem sehr strengen Hofmeister die Anfangsgründe der Grammatik erlernt hatte, ging er nach Rom, um daselbst seine Studien fortzusetzen. Er brachte einen guten Fond christlicher Grundsätze mit sich; denn »von der Wiege weg«, schreibt er selbst, »sind wir mit katholischer Milch genährt worden.« Nach dem Gebrauche oder Mißbrauche jener Zeit war er allerdings noch nicht getauft; aber gleichwohl machte es ihm viele Freude, an den Gräbern der Apostel und Martyrer in den Katakomben verweilen und beten zu dürfen, was er alle Sonntage, wie er selbst sagt, zu thun pflegte. Allein unter dem Einflusse der heidnischen Lehrer und Lehrbücher wich seine Frömmigkeit allmählig der großthuerischen, sinnliche Genüsse bietenden Philosophie damaliger Zeit, und so gerieth er auf den »schlüpfrigen Pfad«, auf welchem er fiel. Unter bittern Reuethränen schrieb er später: »Ich erhebe die Jungfräulichkeit bis in den Himmel, nicht weil ich sie besitze, sondern weil ich mich vielmehr wundere, sie nicht zu besitzen. In Andern loben, was man selbst entbehrt, ist ein freimüthiges und schamhaftes Geständniß. Aber soll ich den Flug der Vögel nicht bewundern, weil ich selbst einen schweren Körper habe und auf der Erde hangen bleibe?« Und: »Ich bin jener verschwenderische Sohn, welcher sein ganzes Erbtheil vergeudet hat. Und noch hab' ich mich nicht hingekniet zu den Füßen des Vaters, noch hab' ich nicht angefangen, die schmeichlerischen Lockungen früherer Lust von mir abzutreiben.« Nichtsdestoweniger legte er in Rom den Grund zu seiner Gelehrsamkeit. Sein Lehrer war der berühmte Grammatiker Donatus, vielleicht auch der Rhetor Victorinus. (Letzteres bezweifeln die Bollandisten.) Auch die griechische Sprache scheint mit Gegenstand des Unterrichts gewesen zu seyn. Mit Vorliebe las er den Plautus und den Cicero. Nicht zufrieden, durch Kauf viele Bücher erworben zu haben, schrieb er selbst mehrere ab, oder ließ sie sich durch Andere abschreiben. In Rom blieb er bis zum J. 363. Um aber seine Bildung zu vervollkommnen, oder auch [696] des Vergnügens halber, beschloß er nach dem J. 363, eine Reise nach Gallien und an die Ufer der Mosel zu machen und die vorzüglichsten Schulen Galliens zu besuchen. Dort verweilte er mit seinem Freunde Bonosus, der ihn begleitete, auch längere Zeit in Trier. Sein Aufenthalt in dieser Stadt ist vorzüglich wegen der Sinnesänderung merkwürdig, die hier in ihm vorging. Gott ganz anzugehören, um nicht blos etwas zu scheinen, sondern auch etwas zu seyn, war sein unabänderlicher Entschluß. Er kasteite seinen Leib, um die zu Rom begangenen Sünden abzubüßen, und wendete sich von jetzt an mit Vorliebe dem Studium der heil. Schriften zu. Die Werke des hl. Hilarius über die Synoden und seine Erklärung der Psalmen schrieb er während eines Aufenthaltes in Trier ab und ging hierauf nach Rom zurück. Bisher war er aber erst Katechumenus gewesen; jetzt ließ er sich taufen und zwar in Rom, nicht in Aquileja, wie Andere sagen. Es ist freilich nicht ganz entschieden, ob dieß nach seiner Zurückkunft von Gallien, oder nicht etwa schon vor seiner Abreise dahin geschehen sei. Baronius ist für die letztere, Tillemont für die erstere Meinung, und die Bollandisten erklären diese gleichfalls für wahrscheinlich. Wurde jedoch der hl. Hieronymus, wie Einige schreiben, noch unter dem Papste Liberius getauft, so muß man die Ansicht des Baronius als die richtige annehmen. Ebenso unsicher ist, ob der Heilige von Rom zuerst Griechenland und namentlich Athen besucht habe (wie Bollandisten andeuten), oder ob er von Rom sogleich direct nach Aquileja gegangen sei. Seine Ankunft in Aquileja datirt der Bollandist Stilting in das J. 370. Hier fand sich nun eine Anzahl Gleichgesinnter zusammen, die sich gegenseitig im Streben nach Wissenschaft und Frömmigkeit förderten. Hatte der Heilige schon in Rom manche edle Jugendfreunde, wie den Bonosus und, Pammachius, so kamen in Aquileja außer Rusinus noch dazu der hl. Chromatius3 mit seinem Bruder, dem hl. Eusebius,8, dann Jovinus, der Subdiakon Niceas, der Mönch Chrysogonus, ein gewisser Innocentius und Andere, welche uns der hl. Hieronymus als einen »Chor der Engel« darstellt. Der Kreis der Feeundschaft befaßte aber noch so Manche hier wie an andern Orten, worunter namentlich der hl. Heliodorus2, nachmals Bischof von Altinum, zu erwähnen ist. Der hl. Hieronymus mußte aber bald von dieser trauten Schaar sich trennen. Er that es mit schwerem Herzen. Die eigentliche Ursache seines Weggehens ist unbekannt. Er selbst gibt einen plötzlichen, gegen ihn entstandenen Sturm als Veranlassung an. Man glaubt, eine etwas heftige in einer Schrift an Innocentius an den Tag gelegte Auslassung gegen einen Beamten von Vercelli, dessen Grausamkeit er wegen eines ungerechten Todesurtheils mit lebhaften Farben geschildert, habe ihn der Gefahr großer Verfolgungen ausgesetzt, so daß er lieber das Weite suchte und höchst wahrscheinlich sogleich unmittelbar sich auf die See begab. (Stolberg gibt häusliche Verhältnisse, einen Fehltritt seiner Schwester, als Ursache an.) Anfänglich wußte er nicht, wohin er sich wenden solle; er besuchte Thracien, Pontus, Bithynien, Galatien, Kappadocien und selbst Cilicien, wo er den hl. Einsiedler Theodosius und dessen Gefährten in Scopulo, nicht weit von dem Städtchen Rosus (Rhosus), besuchte. Hier erwachte in ihm die Liebe zum Einsiedler- und Büßerleben aufs Neue. »Ich komme mir vor,« schrieb er bald darauf dem Abte, »wie ein krankes Schaf, das von der Heerde sich verirrt hat. Wenn der gute Hirt mich nicht auf seine Schultern nimmt und zu seiner Hürde heimträgt, werden meine Füße wanken; so oft ich aufstehen will, werde ich immer sogleich wieder zusammensinken.« Er empfiehlt sich dann ins Gebet der Mönche, »damit der Hauch des heiligen Geistes ihn zum Hafen des ersehnten Gestades geleite.« Seine beständigen Begleiter waren Evagrius und Innocentius, welche er seine »zwei Augen« nennt. Um das J. 373 hielt sich der Heilige in Antiochia auf, wo er erkrankte. Sein Vorsatz war gewesen, Jerusalem zu besuchen; aber er konnte ihn jetzt noch nicht ausführen; »denn,« schreibt er selbst, »hier (in Antiochia) mußte ich alle möglichen Krankheiten durchmachen und verlor eines meiner zwei Augen – den Innocentius, welchen ein hitziges Fieber schnell hinwegraffte.« Kaum war diese Wunde vernarbt, als der Tod seines Freundes Hylas ihm eine neue Wunde schlug. Da kam Heliodorus aus dem Orient zu ihm und brachte seinem Herzen Trost, indem er ihn benachrichtigte, daß Rufinus in Aegypten weile. In Antiochia, wo er an zwei Jahre, nämlich bis ins J. 374 verweilte, genoß der hl. Hieronymus längere Zeit den Unterricht [697] des berühmten Exegeten Apollinaris von Laodicea, welcher später durch die Häresie, der Heiland habe seiner menschlichen Natur nach keinen menschlichen, sondern nur göttlichen Verstand gehabt, bekannt geworden ist. Von da besuchte er den nahe gelegenen Flecken Maronia, ein Eigenthum seines Freundes Evagrius, um den daselbst lebenden Einsiedler Malchus kennen zu lernen. Hieronymus weilte noch in Antiochia (wie die Bollandisten vermuthen), als er jenen merkwürdigen Traum hatte, welcher seiner zu großen Vorliebe für heidnische Schriftsteller auf lange Zeit einen Zaum anlegte. Er sah nämlich im Geiste sich vor den Richterstuhl Gottes versetzt. Auf die Frage, wer er sei, gab er an: »Ein Christ.« Die Antwort lautete: »Du lügst, ein Ciceronianer bist du; denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.« Darauf bekam er heftige Schläge, unter welchen er bitterlich weinte und ohne Aufhören um Erbarmen rief. Als er erwachte, waren seine Augen thränenfeucht, und der ganze Leib voll Schwielen. Von da an las er nie mehr einen Classiker nur zum Vergnügen. Er sagt selbst, er habe 15 Jahre hindurch kein heidnisches Buch mehr zur Hand genommen. Bald verließ ihn sein Freund Heliodorus, der ins Abendland zurückkehrte. Evagrius hatte zu Antiochia sich zum Priester weihen lassen. Hyeronnmus ging nun in die Einöde von Chalcis, wo er seit dem J. 374 sich aufhielt. Während seines vierjährigen Aufenthaltes daselbst blieb er mit seinen Freunden Florentius, Ch romatius, Heliodorus, Nepotianus und Rufinus in einem ununterbrochenen brieflichen und wissenschaftlichen Verkehre. Es war ihm eine große Freude, aus seiner Heimat durch den Diakon Julianus die Kunde zu erhalten, daß seine Schwester sich bekehrt habe; er empfahl sie ihm dringend zur Obsorge, damit sie ausharre. Er las und schrieb fast ohne Aufhören; seine Freunde mußten ihm fortwährend Bücher schicken. Sein Erstlingswerk, die Lebensgeschichte des hl. Paulus, des Einsiedlers, ist in Chalcis entstanden. Am Schlusse desselben findet sich eine Stelle, die einen tiefen Blick in die fromme Seele des Heiligen gestattet: »Gedenke, wer du immer bist, o Leser, des Sünders Hieronymus, welcher viel lieber, wenn ihm Gott die Wahl gestattete, die Tunica des Paulus und dessen Verdienste, als den Purpur der Könige und deren Strafen wählte.« Auch an den Heliodorus schrieb er in diesem Sinne eine lange Epistel und ermahnte ihn zum einsamen Leben: »Was thust du in der Welt, o Bruder? Du bist größer als sie; wie lange sollen die Häuser noch ihren Schatten auf dich werfen? wie lange noch sollst du eingeschlossen seyn in die Kerkerluft rauchiger Städte? Glaube mir, ich genieße ein Licht, das ich nicht zu schildern vermag. Wirf die Wucht des Leibes von dir und flieg aus zum reinen Glanze des Aethers. Fürchtest du die Armuth? Christus nennt die Armen selig. Scheuest du die Mühe? Kein Kämpfer erlangt die Krone ohne Schweiß. Kümmerst du dich um Nahrung? Der Glaube fürchtet keinen Hunger. Scheuest du dich, die durch Fasten ausgemergelten Glieder auf den bloßen Boden zu legen? Aber der Herr theilt diese Lage mit dir. Du bist allzu zart, mein Bruder, wenn du hier mit der Welt dich erfreuen und nachher mit Christus heerschen willst.« Hieraus ist auf die Wohnung und die Lebensweise des hl. Hieronymus in Chalcis zu schließen. Täglich vergoß er häufige Thränen wegen der begangenen Sünden; der bloße Boden war seine Ruhestätte, das Angesicht und der ganze Körper vom Fasten abgemagert. Etwas Gekochtes zu essen galt als Luxus; was er aß, suchte er vorher durh Arbeit sich zu verdienen. Dennoch hatte er schwere Versuchungen der Fleischeslust wie früher im Weltgetümmel und dem genußsüchtigen Rom zu bestehen. Er schildert selbst in unnachahmlicher Lebendigkeit die Leiden, welche ihm dieselben verursachten: »Da ich nirgendwo mehr Hilfe zu finden wußte, warf ich mich zu den Füßen Jesu hin, die ich mit Thränen befeuchtete, mit dem Haare abtrocknete, und unterjochte das widerstrebende Fleisch durch wochenlanges Fasten. Ich erinnere mich, daß ich oft Tag und Nacht unaufhörlich schrie und mit Schlägen auf die Brust nicht nachließ, bis die Ruhe, auf das Gebot des Herrn, wieder zurückkehrte. Sogar meine Zelle, die Zeugin meiner Gedanken, mied ich; erzürnt über mich selbst, drang ich allein tiefer in die Wüste hinein. Wenn ich irgendwo eine Thalschlucht, einen hervorstehenden Felsen sah, da fing ich an zu beten und mein elendes Fleisch zu züchtigen. Der Herr selbst ist mein Zeuge, daß ich oft, nachdem ich viele Thränen vergossen und lange Zeit die Augen zum Himmel erhoben hatte, mich mitten unter die Chöre der Engel versetzt glaubte und voll von Lust zu fingen [698] anfing.« Mit diesen Uebungen der Gottseligkeit verband der hl. Hieronymus die eifrige Erlernung der hebräischen Sprache. Er schloß sich zu diesem Ende einem in der Wüste lebenden Einsiedler an, der früher Jude gewesen war. Er hatte nämlich die Absicht, eine neue Ausgabe der heil. Schriften zu veranstalten, »damit die Juden den christlichen Kirchen wegen der fehlerhaften Ausgaben, deren sie sich bedienten, nicht länger mehr Vorwürfe machen könnten.« Dieses Studium machte ihm viele Mühe; zum Lesen und Verstehen hatte er's bald gebracht, aber die Aussprache wollte lange nicht gehen. Erst durch den jüdischen Lehrmeister Baranina in Bethlehem bekam er auch hierin größere Sicherheit. Wie die Bollandisten vermuthen, hätte er zu seiner Uebung um diese Zeit das Evangelium nach Matthäus in hebräischem Texte abgeschrieben. Später übersetzte er dasselbe ins Griechische und ins Lateinische. Vielleicht ist auch der Anfang seiner Erklärung des Propheten Abdias in diese Zeit zu setzen. Baronius hält dafür, er habe diese Arbeit im J. 372 oder 373 begonnen; Tillemont meint, dieses sei noch in Antiochia geschehen; die Bollandisten aber machen es wahrscheinlich, daß es nicht vor dem J. 375 geschehen sei, also zur Zeit, welche der Heilige in der Wüste zu Chalcis gelebt habe. Dreißig Jahre später gab er einen andern verbesserten Commentar über denselben Propheten heraus. Nun brach aber in der Kirche zu Antiochia eine große Spaltung aus, da außer dem Arianer Euzojus drei Bischöfe: Meletius, Paulinus und Vitalis auf die Patriarchenwürde Ansprüche erhoben. Der hl. Hieronymus hatte damals schon so große Berühmtheit erlangt, daß man ihn zur Entscheidung in diesem Streite drängte. Er hatte sich bisher nicht eingemischt, sondern völlig neutral sich an unzweifelhaft katholische Bischöfe Syriens gehalten. Die Mönche, Anhänger des Meletius, wollten dieß nicht zugeben und schrieen den Hieronymus außerdem für einen Häretiker aus, weil er über die drei göttlichen Personen nicht eben dieselben Ausdrücke gebrauchen wollte, die sie gebrauchten, weil dieselben der Einen göttlichen Wesenheit und Natur entgegen zu seyn schienen. Er bat also den Papst Damasus um die entscheidende Antwort. Aus seinem bei diesem Anlasse verfaßten Schreiben ersehen wir die unbedingte Ergebenheit des Heiligen an den Stuhl des hl. Petrus zu Rom: »Ich folge keinem Anführer außer Christus und stehe in Gemeinschaft mit deiner Heiligkeit, d. i. mit dem Stuhle Petri (Beatutidini tuae, id est Cathedrae Petri, communione consocior). Ich weiß, daß die Kirche auf diesen Felsen gebaut ist. Wer immer außerhalb dieses Hauses das Lamm ißt, ist ein Unheiliger (profanus). Wer nicht in der Arche Noa's ist, wird in der Sündfluth umkommen ... Ich kenne den Vitalis nicht, den Meletius verwerfe ich, von Paulinus weiß ich nichts. Wer nicht mit dir sammelt, zerstreut, d. i. wer es nicht mit Christus hält, ist ein Anhänger des Antichrists.« Noch einen andern ähnlichen Brief schrieb Hieronymus an Damasus, dessen Antwort leider nicht auf uns gekommen ist. Sie war unzweifelhaft dem Paulinus günstig, da Hieronymus sich von diesem in Antiochia (um das J. 379) zum Priester weihen ließ. Noch in demselben Jahre (379 oder 380) verfügte sich der hl. Hyeronymus nach Constantinopel, um die Vorträge des hl. Gregorius von Nazianz zu hören und sich in der griechischen Sprache und Literatur noch weiter auszubilden. Hier übersetzte er wahrscheinlich das Chronikon des Eusebius und schrieb einige Zusätze zu demselben; außerdem übersetzte er 28 Homilien des Origenes über Ezechiel und Jeremias ins Lateinische. Dazu kam eine kurze Abhandlung »über die Seraphim«. Er hatte damals schon die Absicht, eine Uebersetzung der »Septuaginta« zu veranstalten, und wollte hiedurch sich auf diese Arbeit vorbereiten. Da aber die Wirren in der orientalischen Kirche noch immer fortdauerten, so berief Papst Damasus zu ihrer Beendigung im Jahr 381 ein Concilium nach Rom, bei welchem auf Einladung des Papstes mit Paulinus und Epiphanius3 auch der hl. Hieronymus erschien. Die genannten zwei Bischöfe brachten den Winter in Rom zu und kehrten dann wieder auf ihre Sitze zurück. Der hl. Hieronymus blieb aber in Rom als der vertraute Freund und Rathgeber des Papstes, der sich seiner wie eines Geheimschreibers bediente (deßwegen sieht man den Heiligen öfter als Cardinal abgebildet), und wohnte in einem Kloster von Roms Vorstädten. Wahrscheinlich hielter auch öffentliche Vorträge, in welchen er vor ausgewählten Zuhörern die heil. Schriften erklärte und Anweisungen zum frommen Leben ertheilte. Unter den Personen, die sich seiner Leitung unterzogen, sind[699] auch mehrere Frauen, welche durch die Heiligkeit ihres Lebens zu großer Berühmtheit gelangten. Die erste, die sich an ihn anschloß, war Marcella, eine Wittwe von vollblütigem römischem Adel, Enkelin von Consularen und Präfecten und sehr reich. (Sie findet sich am 31. Jan. im Mart. Rom., wie denn auch die meisten der Nachfolgenden als Heilige in der Kirche verehrt werden.) Ihr folgten Marcella's Schwester Paula, mit ihren Töchtern Bläsillaund Eustochium1, letztere unsers Heiligen Lieblingsschülerin; ferner Asella, Lea, Principia, Melania, Felicitas25, Marcellina, Feliciana und Fabiola (S. 156), lauter vornehme und reiche Wittwen oder Jungfrauen. Da er beim Papste in großer Gunst stand, hatte er natürlich auch viele Neider und Verleumder, besonders da er sich über das ungeistliche Leben vieler Geistlichen in Rom freimüthig äußerte. »Es fehlt nicht an Manchen,« schreibt er, »die mir eben die Hand küßten und noch warm vom Kusse über mich lästerten.« In Rom war es auch, wo er außer manchen Schriften von geringerer Be. deutung auf die Veranlassung des Papstes Damasus eine kritische Ausgabe der Evangelien und der Apostelgeschichte nach der Vulgata, die er sorgfältig mit dem Urtexte verglich, veranstaltete und die Psalmen mit der griechischen Uebersetzung (der sog. Septuaginta) in Einklang brachte.39 Ums I. 384 (wie die Bollandisten vermuthen) verfaßte er seine Streitschrift gegen Helvidius

Er kannte seinen Gegner nicht, wußte nicht, »ob er schwarz oder weiß aussehe«, und glaubte ebendeßhalb um so weniger schonungsvoll mit ihm verfahren zu dürfen, weil persönlicher Haß nicht die Ursache seiner Angriffe seyn konnte. »Denen,« sagt er, »die mir vorwerfen, ich hätte von Neid entbrannt so geschrieben, will ich kurzweg antworten, daß ich Ketzer nie geschont, vielmehr alles darauf angelegt habe, daß die Feinde der Kirche auch meine Feinde würden.« Kurz darauf veröffentlichte er seinen unvergleichlich schönen Brief an die hl. Eustochium »über die Bewahrung der Jungfräulichkeit«. Im August des J. 385, bald nach dem Tode des Papstes Damasus, ging er wieder nach dem Orient. Viele hatten bei der Papstwahl bereits ihr Auge auf den hl. Hieronymus gerichtet. In seiner Begleitung befanden sich, nebst dem Priester Vincentius von Constantinopel, sein jüngerer Bruder Paulinianus und einige Mönche. Die Reise ging über Reggie (Rhegium), bei dem Vorgebirge Malea und den Cycladischen Inseln vorbei, nach Cypen, wo er vom hl. Epiphanius mit vieler Freude empfangen wurde. Von da weg kam er nach Antiochia, wo er den hl. Patriarchen Paulinus besuchte. In seiner Begleitung kamer mitten im Winter und in der heftigsten Kälte in Jerusalem an. Hier sah er die vielen Wunder, die er früher nur vom Höcensagen kannte, und prüfte sie durch den Augenschein. Wohl mit Recht schließen hieraus die Bollandisten, daß er früher nie dort gewesen war. Bald nach ihm (oder vielleicht schon mit ihm) kam auch die hl. Paula nach Jerusalem. Sie hatte denselben Weg, wie ihr Lehrmeister Hieronymus, eingeschlagen und gleichfalls einige Zeit bei Paulinus zugebracht; die Strecke von Antiochia aus mochte sie in Gesellschaft des hl. Hieronymus hieher gemacht haben. Alle heiligen Orte besuchte der Heilige, um sich durch eigene Anschauung zu einem möglichst gründlichen Schrifterklärer zu bilden, und ließ sich zu diesem Ende von gelehrten Juden begleiten, um die alten Denkmäler der heil. Geschichte an Ort und Stelle zu erforschen. Das nächste Frühjahr (386) brachte ihn nach Alexandria und in die Klöster Nitriens, wo er die Büßerschaaren der Heiligen sah. Dann kehrte er nach Palästina zurück, um an der Krippe des Erlösers sich niederzulassen. In Alexandria hatte er auf Verlangen der hl. Paula den blinden[700] Exegeten Didymus besucht und oft seinen Vorträgen beigewohnt und ihn veranlaßt, einen Commentar über die Propheten Osee und Zacharias herauszugeben. Anfänglich bewohnte er eine kleine einsame Zelle, später jedoch (388 oder 389) ein förmliches Kloster. Was er aber hier für die biblischen Wissenschaften, für die Angelegenheiten der Kirche, für die Seelsorge im Großen und im Einzelnen, für das Institut des einsiedlerischen Lebens, für die Errichtung und zweckmäßige Einrichtung von Frauenklöstern, für die Anfnahme und Verpflegung der christlichen Pilger und für andere Liebeswerke gethan hat, kann hier nicht beschrieben werden. Hatte er schon früher hebräisch gelernt, so bestellte er sich jetzt, um es noch besser zu lernen, den gelehrten Juden Bar-Anina als Lehrer, der jedoch nur bei der Nacht zu ihm sich stehlen mußte. Er las dann mit der hl. Paula und ihrer Tochter Eustochium die ganze heil. Schrift in hebräischer Sprache und erklärte sie. Im J. 389 schrieb er seine Commentare über die Briefe Pauli an Philemon, an die Galater, an die Epheser und an Titus, welchen bald eine Erklärung des Predigers folgte. Die drei Schriften: über hebräische Fragen zu der Genesis, über die Lage und Benennung der hebräischen Ortschaften und über die hebräischen Eigennamen sind im folgenden Jahre entstanden. Dann übersetzte er eine Abhandlung des Didymus über den heiligen Geist und weitere 39 Homilien des Origenes zu Lucas. Des Didymus Uebersetzung hatte er bereits in Rom angefangen, und sie ist für uns desto werthvoller, weil der Text des Didymus verloren gegangen ist. Hierauf folgte die Erklärung eines Theils der Psalmen und die Lebensgeschichte der hhl. Mönche Malchus und Hilarion (s. d.) Das größte und bleibendste Verdienst um die ganze Kirche Gottes erwarb er sich aber durch seine Uebersetzung der Bücher des A. Testaments aus dem hebräischen Urtexte. Es geschah nämlich oft, daß seine Freunde bei ihren Streitigkeiten gegen Juden mit der lateinischen Uebersetzung aus der Septuaginta nicht ausreichen konnten, weil die Juden sich immer auf das Original beriefen. Daher entschloß er sich, aufgefordert von seinen Freunden, endlich zu der allerdings sehr schwierigen Arbeit, die Bücher des A. T. aus dem hebräischen Original selbst zu übersetzen, zu welchem Zwecke er schon seit längerer Zeit Vorbereitungen getroffen und namentlich gute Hand dieser Uebersetzung, die er nach und nach machte, auch die Septuaginta und andere griechische Uebersetzungen zu Rathe, und nach dieser Uebersetzung des hl. Hieronymus, welche nach und nach immer mehr zur Geltung kam, wenn sie ihm auch Anfangs von vielen Seiten, ja selbst vom hl. Augustinus, der ihn doch sonst sehr schätzte, manchen Tadel zuzog, sind denn die meisten Bücher40 des A. T. in unserer, von der Kirche als authentisch erklärten Vulgata. Nebenher schrieb er Erklärungen über die Propheten Nahum, Michäas, Sophonias, Aggäus und Habakuk, und seine für die Kirchengeschichte wichtige Abhandlung von den kirchlichen Schriftstellern, aus welcher mehrere Lectionen im Breviere genommen sind. Dazu kam ein ausgedehnter, weitläufiger Briefwechsel und zahlreiche Streitschriften, vorzüglich gegen Rufinus. Im Jahr 393 entstand seine Schrift gegen Jovinianus zur Vertheidigung der Vorzüge des jungfräulichen Lebens. Freilich warfen ihm jetzt seine Feinde vor, er er niedrige die Heiligkeit der Ehe, weßhalb er um das J. 394 oder 395 eine Schutzschrift herausgab, in welcher er sagt: »der Streit ist, daß jener (Jovinianus) die Ehe dem jungfräulichen Leben gleichstellt, wir aber sie ihm unterordnen.« Er sei weit entfernt, den Irrlehren eines Marcion oder eines Manichäus, welche die Ehe verwarfen, zu folgen; es könne in einem großen Hause nicht lauter goldene und silberne Gefäße geben; er kenne wohl die göttliche Einsetzung der Ehe, »aber wir geben der Ehe eine solche Stellung, daß wir die Jungfrauschaft, die aus der Ehe entsteht, vorziehen. Ist etwa das Silber nicht Silber, weil das Gold kostbarer ist?« Diese Schutzschrift aber erfuhr keine Angriffe, selbst nicht von Seite des boshaften Rufinus. Wenn er auf diese Weise die Reinheit der Lehre und des Glaubens gegen die unberechtigten Einmischungen der Vernunft zu vertheidigen hatte, wie dieß besonders auch nachher in den Origenistischen Streitigkeiten der Fall war, so entbrannte sein Feuereifer selbst [701] gegen langjährige Freunde wie Rusinus in einem Grade, den man für unglaublich halten möchte, wenn nicht seine Schriften als unwiderlegliche Zeugen es bestätigten. Der Irrlehrer Vigilantius forderte den vollen Zorn des Heiligen heraus, welcher ihn in einem eigenen Buche bekämpfte. Auch die Pelagianische Secte erfuhr noch gegen Ende seines Lebens die unerschütterliche Kraft seines Wortes. Nebenher war es aber stets das Studium der heil. Schrift, das ihn unaufhörlich beschäftigte und seine ganze Thätigkeit allein in Anspruch zu nehmen schien. Die über dieselbe herausgegebenen kleinern Schriften und Abhandlungen sind so zahlreich, daß wir sie nicht alle namhaft machen können. Da er schon oft herben Tadel bezüglich seiner Art zu übersetzen hatte erfahren müssen, so schrieb er an Pammachius einen Brief, den er anderswo ein Buch nennt, über die beste Weise zu übersetzen, worin er durch einige aufgestellte Grundsätze seine Methode rechtfertigt. Zur Abfassung solcher Werke war er aber auch nicht nur durch seine ausgebreitete Gelehrsamkeit, sondern durch seine Frömmigkeit und heilige Gesinnung ganz vorzüglich befähigt. Auch haben wir unter seinem Namen ein altes Martyrologium, welches aber wohl nicht von ihm herstammt, wenn er auch durch die von ihm verfaßten Lebensbeschreibungen von Heiligen zu demselben die Veranlassung gegeben haben mochte. – Bei allen diesen vielen Arbeiten vergaß er sich selbst nicht; denn er hatte, nach seinen eigenen Worten, diesen Zufluchtsort gewählt, um in stiller Zurückgezogenheit und strengen Bußwerken den Gerichtstag zu erwarten, den er täglich und stündlich vor Augen hatte. Durch seine erstaunliche Thätigkeit hat er sich den Dank und die Liebe aller Rechtgläubigen aller Zeiten erworben. Der hl. Augustinus, selbst ein großes Kirchenlicht, zählte ihn zu seinen Freunden. Allerdings hat er durch seine offene, derbe Sprache sich auch vielen, zum Theil nicht ganz ungerechten Angriffen ausgesetzt; aber der Freund der Wahrheit schätzt bei allem dem die Reinheit der Absicht und seine unbesiegbare Tüchtigkeit. Nur die wichtigsten seiner Arbeiten wollen wir noch wie im Fluge berühren. Die Erklärung der kleinen Propheten beendigte er in den Jahren 404–406. Im folgenden Jahre übersendete er der Marcella und dem Pammachius seine Auslegung der schwierigern Stellen Daniels. Weiterhin verfaßte er in den Jahren 408 bis 410 die Erklärung des Jesaias. Schon rüstete er sich zur Auslegung des Ezechiel, als entsetzliche Nachrichten aus Italien einliefen. Die Gothen hatten unter Alarich im J. 410 Rom eingenommen und geplündert; viele seiner Freunde waren in Folge der erlittenen Mißhandlungen gestorben. Seine Arbeit schritt daher nur langsam vorwärts, besonders seitdem auch die Ruhe Palästina's durch Einfälle der Barbaren gestört war. Auch die täglich größer werdende Augenschwäche hinderte den achtzigjährigen Greis in seinen gewohnten Anstrengungen. Er scheint gegen das J. 415 mit Ezechiel fertig geworden zu seyn. Im folgenden Jahre wurde er in Felge seines Auftretens gegen die Pelagianer von einem diesen günstigen Pöbelhaufen in seinem Kloster überfallen und entging größern Leiden nur durch schleunige Flucht. Die Klostergebäude wurden in Asche gelegt. Nach diesem Sturm kam er wieder zurück, um seine Arbeiten fortzusetzen. Er begann die Erklärung des Jesaias, welche er bis zum 32. Capitel brachte, als er am 30. Sept. 419 in Gott selig verschied, nach Einigen in einem Alter von 91, nach den Bollandisten aber in einem solchen von 88 Jahren. Anfänglich ruhte sein Leib in Bethlehem neben den Trümmern seines Klosters; in der Folge aber wurden seine Reliquien nach Rom gebracht (wie die Bollandisten zeigen, am Schlusse des 13. Jahrhunderts), wo sie in St. Maria der Größern in der Kapelle der Krippe des Heilandes ruhen, bei welcher er lebend so lange gebüßt, gebetet und gewirkt hatte. Im Mart. Rom. ist diese Uebertragung auf den 9. Mai angesetzt, während als Tag seiner Verehrung der 30. Sept. angegeben ist. In Abbildungen wird dieser heil. Kirchenlehrer mit den verschiedenen Symbolen seines thatenreichen Lebens dargestellt. Am öftesten sieht man ihn als Büßer und Einsiedler, sich mit einem Steine auf die Brust schlagend, oder in tiefe Betrachtung versunken, oder in der heil. Schrift lesend, um sich und über sich die Zeichen der Buße, des Todes und des Gerichtes. Er hat eine brennende Kerze neben sich, um die mit Abfassung seiner zahlreichen Werke durchwachten Nächte anzudeuten. Oft schwebt über ihm die Posaune, von welcher er schreibt: »Ich mag wachen oder schlafen, immer tönt in meinen Ohren die schreckliche Stimme: Auf ihr Todten, kommt zum Gerichte!«[702] Warum er da und dort mit dem Cardinalshute erscheint, ist oben schon angegeben. Auch einen Löwen hat er zuweilen an der Seite, entweder weil er in der syrischen Wüste wohnte, oder weil er muthig wie ein Löwe gegen sein eigenes Fleisch und gegen die Feinde der Wahrheit kämpfte, bis er in die Ruhe seines Herrn einging, oder endlich weil er nach Menzel (Symb. II. 38) einmal einem Löwen einen Dorn aus dem Fuße zog, so daß dann derselbe aus Dankbarkeit immer bei ihm blieb. Die Bollandisten erklären zwar dieses für eine Fabel; aber die Maler benützen auch solche Fabeln bei ihren Bildern. Auf einem Bilde von Sacchi im Louvre sind nach Menzel (Symb. I. 488) die vier Kirchenväter mit den Attributen der vier Evangelisten dargestellt; Hieronymus den geflügelten Menschen neben sich als der mildeste, Augustinus den Adler als der geistig feurigste, Ambrosius den Löwen als der kühnste, Gregorius den Ochsen als der fleißigste, unermüdlichste. – Reliquien des Heiligen finden sich in verschiedenen Städten Italiens, Deutschlands, Frankreichs, Belgiens und anderer Länder. Im Brevier findet sich sein Fest am 30. Sept. ritu dupl. – Auch als Ordensstifter wird der hl. Hieronymus verehrt; denn nach W. W. (K.-L. V. 166) stellten sich einige im 13. und 14. Jahrhundert entstandene Eremiten-Orden unter den Schutz, theilweise auch unter die Regel des Heiligen, und nannten sich Hieronymiten. Die spanischen Eremiten dieses Namens, eine Abzweigung des dritten Ordens des hl. Franciscus von Assisi, welche unter der Leitung des sel. Thomas von Siena standen, erhielten im J. 1374 durch Papst Gregor XI. kirchliche Gutheißung. Ebenso erhielten mehrere Einsiedler zu Valencia, welche sich gleichfalls unter dem Namen »Hieronymiten« vereinigten, päpstliche Bestätigung. Zu besonders hohem Ansehen gelangte das Kloster U. L. Frau zu Guadalupe in Estremadura. Sie breiteten sich bis nach Amerika aus. Ihre bedeutendsten Klöster in Spanien waren außerdem das des hl. Isidor zu Sevilla, des hl. Justus, wo Kaiser Karl V. in strengster Zurückgezogenheit seine letzten Tage verlebte, und das des hl. Laurentius bei Escurial, erbaut von Philipp II. Seit dem Anfange des 16. Jahrhunderts gab es in Spanien auch Frauenklöster dieser Congregation. Die italienischen Hieronymiten, genannt »von der Observanz«, wurden im J. 1424 von Lope von Olmeda, Bisthums Sevilla, eingeführt. Ihre Regel ist den Schriften des hl. Hieronymus entnommen und durch Papst Martin V. bestätigt. Später nahmen sie die Regel des hl. Augustinus an. Auch in Rom und Neapel erhielten sie eine Niederlassung. Eine andere Congregation dieses Namens, gegründet durch Peter Gambacorti gegen das Ende des 14. Jahrhunderts, verbreitete sich durch Italien, Tyrol und Bayern. Ihr Mittelpunkt war das Kloster auf Montebello in Umbrien. Mit ihr vereinigte Clemens XI. die durch Papst Innocenz VII. gleichfalls der Regel des hl. Hieronymus unterstellte Congregation von Fiesole, welche Karl von Monte Granelli im J. 1380 gestiftet hatte. Im J. 1688 wurde aber letztere Congregation ganz aufgehoben. (VIII. 418–688.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 696-703.
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Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

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