Hymnemundus, S.

[817] S. Hymnemundus, Abb. (3. Jan.) Der hl. Hymnemund, auch Hymnemondus, Hymnemodus, frz. Hynnemond, war nach den Bollandisten (Febr. II. 545), wo er bei Gelegenheit des hl. Abtes Severinus erwähnt und immer Hynmemodus genannt wird, der erste Abt von St. Moritz (Agaunum) im Canton Wallis, nachdem dieses Kloster von dem hl. König Sigismund von burgund um das J. 515 oder 516 neu gegründet worden war. Das Kloster, in welchem der hl. Hymnemund früher war, heißt Grave (monasterium Gravense, Grevencense), nach Burgener auch Boigin und Grigni (Griniacense etc.), und lag in der Stadt Vienne. Als der hl. König Sigismund zur Zeit des Concils von St. Moritz den hl. Abt Hymnemund mit sich nach St. Moritz nahm, wünschte dieser, daß der hl. Achivus ein Nachfolger als Abt von Grigni würde. Va er aber dessen sich weigerte, nahm er ihn nebst mehreren andern Brüdern, worunter auch der hl. Ambrosius10, mit sich nach St. Moritz. Sofort wurde dann der hl. Hymnemund der erste Abt, der hl. Ambrosius10 der zweite und der hl. Achivus der dritte Abt von St. Moritz. Eine Regel, die Chorordnung und Lebensweise betreffend, erhielt der hl. Hymnemund nach den Bolandisten (Febr. II. 546) von den Bischöfen, welche sich zur Gründung des Klosters dahin begeben hatten. Die Angaben bei Burgener (I. 330) stimmen hiemit im Allgemeinen überein; doch ist noch Folgendes beigefügt: Das Kloster Grave oder Grigni hatte einen weitgefeierten Ruf. Die damaligen Bischöfe zogen aus demselben Männer hervor, um sie wie lebendige Leuchter an die Spitze anderer Klöster zu stellen. Unter diesen nennen uns die Urkunden den hl. Hymnemund, Von seiner Geburt, Jugend und Heimat finden wir nichts aufgezeichnet; wahrscheinlich ist Burgund sein Vaterland. Er trat in das Kloster Grigni, in welchem er sich viele Jahre heiligte und seine Mitmönche zur Tugend und Heiligkeit entflammte. Die Bischöfe in Gallien sahen mit Wohlgefallen auf ihn, bewunderten seine Demuth, Bescheidenheit und Tüchtigkeit in Geschäften. Dieses bewog sie, ihn mit andern Männern zur Zeit des Concils78 nach St. Moritz zu berufen und dem König Sigismund ihren Wunsch vorzulegen, er möchte ihn als Abt der zahlreichen Genossenschaft bestätigen, was dieser auch ohne Bedenken that. Seiner Leitung wurden 500 Mönche, die das Concil in fünf Chöre getheilt hatte, anvertraut. Der Heilige, obschon ein Greis, fügte sich und übernahm sogleich den ganzen Haushalt. Jedoch sollten sich die Mönche des vortrefflichen Mannes nicht lange erfreuen; er starb schon nach einigen Monaten im Jahr 516, bald nach dem hl. Bischof Theodor II. von Martinach. Die Benedictiner von St. Moritz feierten ehedem das Andenken des hl. Hymnemund, die späteren Chorherren aber nicht. In dem Nekrolog von St. Moritz steht sein Name am 3. Jan.; vermuthlich starb er an jenem Tage. Bezüglich seines Namens etc. sagt der alte Codex von Agaun: »Er leitete die Abtei sieben Monate und wurde deßwegen Hymnemundus genannt, weil er in Hymnen [817] seinen Gott pries.« Nach Migne wird er auch bei Salins in der Franche-Comté verehrt. Im Elenchus der Neo-Bollandisten kommt er nicht vor. Der hl. Achivus wird bei Burgener (I. 3) Achidus genannt, und es heißt von ihm, daß er im J. 526 der Nachfolger des hl. Ambrosius10 geworden sei und das Kloster 4 Jahre und 11 Monate geleitet habe. Sein Todestag wird auf den 29. März gesetzt. Vgl. S. Achida (frz. St-Achide) im I. Bande. (Burg. I. 330.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 817-818.
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