Johannes Brennus (538)

[367] 538Johannes Brennus, (26. Mai), nach Pierer (XV. 223) der dritte Sohn des Grafen Erard II. von Brienne in der Provence, [367] zog mit den Kreuzfahrern nach dem gelobten Lande und zeichnete sich durch seine Tapferkeit so sehr aus, daß er, wie bei Hub. Men. und Sintzel angegeben ist, nach mehreren Siegen zum Könige von Jerusalem (1210) und später zum Kaiser von Constantinopel (1229) erhoben wurde. Nach Pierer half er im J. 1204 Constantinopel erobern und wurde König von Jerusalem durch Heirat Maria's, der Erbtochter der Königin Isabella von Jerusalem; Kaiser von Byzanz nannte er sich aber als Vormund des Kaisers Balduin II. Als er aber einmal über sein Ende nachdachte und vor Gott sich fragte, wie er wohl sterben werde, erschien ihm in der folgenden Nacht im Schlafe ein ehrwürdiger Mann mit einem aschfarbigen Habit bekleidet, mit einem Gürtelstrick und Sandalen, wie sie die »mindern Brüder« zu tragen pflegen, und sprach zu ihm: »Johannes, du bist besorgt und willst wissen, wie du dein Leben endest? Wisse, daß es der Wille Gottes ist, daß du in diesem Orden stirbst.« Die Erscheinung wiederholte sich in der zweiten und dritten Nacht und zeigte sich auch seinem Beichtvater. Da wollte Johannes dem göttlichen Willen nicht länger widerstehen; er legte Purpur und Krone ab, trat in den Orden der »mindern Brüder« und starb in demselben eines gottseligen Todes um das J. 1237. (Sz.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 367-368.
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