[417] 953Johannes Moschus, Priester und Abt des Klosters des hl. Theodosius in Jerusalem, hatte zum Schüler den hl. Sophronius, welcher in der Folge Patriarch von Jerusalem wurde. 20 Jahre hatten sie bei einander geledt, als Johannes resignirte, um mit seinem Schüler eine Wallfahrt anzutreten. Nun besuchten sie die Klöster in Aegypten um das J. 610, wo der hl. Johannes9, »der Almosengeber« sie zwei Jahre lang in Alexandria bei sich behielt und sie mit Erfolg an der Ausrottung des Eutychianismus (Severianer) arbeiten ließ, sowie mehrerer Mißbräuche, welche in die Kirchen seines Bisthums sich eingeschlichen hatten. Hierauf besuchten sie andere Klöster des Orients und begaben sich dann nach Rom, wo Johannes Moschus um das J. 619, nach Migne und Andern um das J. 630 starb. In Rom verfaßte er ein Werk, das er seinem Freunde Sophronius widmete, und welches den Titel Limonarium oder Pratum spirituale (»geistliche Wiese«) hat, wegen der verschiedenartigen Blumen, die darin wie auf einer anmuthigen Wiese blühen und von den christlichen Lesern gepflückt werden sollen. Seinen Inhalt bilden nämlich Tugenden, Grundsätze, Wunder etc. von den ausgezeichnetsten Einsiedlern. die sie besuchten. Der Styl ist einfach [417] und anziehend; Alles athmet Erbauung und Frömmigkeit. Rosweid hat diese Schrift in sein Werk über das »Leben der Väter« als 10. Buch aufgenommen, und es findet sich in der Sintzel'schen Uebersetzung dieses Werkes S. 689–854. Bei einigen Schrifstellern heißt dieser Johannes Moschus »selig«. Auch bei den Bollandisten wird er und seine Schrift öfter erwähnt, namentlich im Leben des heil. Johannes9 am 23. Jan. (II. 495 f.), wo es heißt, daß er und sein Schüler Sophronius von Leontius als weise Männer, mächtig in Wort und That, hochgepriesen, ja sogar öfter, »heilig« genannt werden; auch hätten sie das Leben des heil. Johannes9 geschrieben, welches jedoch nicht auf uns gekommen sei. Das Pratum spirituale sei auch von Beiden verfaßt worden. Die Reliquien unseres Johannes habe Sophronius im J. 619 oder 620 von Rom nach dem Kloster des hl. Theodosius gebracht etc. †