Jordanus a Fano (10)

[436] [436] 10Jordanus a Fano, (7. Nov.), ein Franciscaner, welcher in Hub. Men. schon am 21. Mai (S. 1110) als einer der Gefährten des Cäsarius14 von Speyer um das J. 1221 angegeben ist. Auf S. 246 wird dort der 7. Nov. 1230 als sein Todestag bezeichnet, und wie dann Hueber am 7. Nov. (S. 2099) berichtet, so war Jordanus aus Fano (Fanum) im Kirchenstaate gebürtig (weßhalb er auch Italus heißt) und äußerst fromm und andächtig. Zu den Deutschen, als in seiner Meinung einer wilden barbarischen Nation, zu gehen, zeigte er so wenig Lust, daß, wenn man auch nur im Scherze ihn mit einer »Wanderung nach Deutschland« anging, er in Zorn gerieth und seine Unbrauchbarkeit hiezu bis zum Gelächter der Zuhörer versicherte. Doch fand er sich nachher willig und betrachtete die Sache als ein verdienstliches Werk, war auch dem Cäsarius von Speyer ein treuer Geleiter (fidelissimus Achates) und sein eifrigster Gehilfe bei Verbreitung des seraphischen Ordens in Deutschland. Cäsarius sandte ihn nach Salzburg, wo er von dem Erzbischofe freundlichst aufgenommen ward. Im nächsten Jahre wurde er zum Priester geweiht und bald darauf Quardian, zuerst in Speyer und dann in Mainz. Im J. 1224 kam er in Erfurt an, da ihn der Provinzial Albertus39 Pisanus mit 7 andern Mitbrüdern aus dem Orden nach Thüringen gesendet hatte. Dort bekam er im J. 1224 ein Hospitium, von wo er nach Eisenach, Gotha, Kaltennordheim, Mühlhausen, Marburg und andern Orten des Landes excurrirte und im J. 1225 an einigen Orten Häuser gründete. Daraus wurde die Custodie Thüringen, er selbst erster Custos von Thüringen. Im J. 1230 besuchte er aus Andacht Assisi; auf dem Rückweg von da ging er zu Magdeburg (Parthenopolis) in Sachsen in die ewige Ruhe ein. (Hub. Men.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 436-437.
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