[312] Fano, Stadt in der ital. Provinz Pesaro e Urbino, Kreis Pesaro, an der Mündung des Arzilla und des vom Metauro abzweigenden Kanals in das Adriatische Meer, an der alten Flaminischen Straße und der Eisenbahn Bologna-Ancona, von Mauern mit altem Kastell umgeben, hat einen Hafen, in dem 1900: 365 Schiffe von 8816 Ton. eingelaufen sind, Seebäder, eine Kathedrale (San Fortunato, mit Bildern von Domenichino, L. Carracci etc.), 16 andre Kirchen (darunter Santa Maria Nuova, mit Bildern von Perugino, und Santa Croce, mit einem Gemälde von Gi op. Santi) und einen wohlerhaltenen marmornen, 18 m hohen römischen Triumphbogen, Seidengewinnung, Öl-, Mandel- und Hanfbau, Fischerei etc. und (1901) ca. 11,000 (als Gemeinde 24,848) Einw. Die Stadt ist Bischofssitz und hat ein Lyzeum, ein Gymnasium, eine technische und Kunstgewerbeschule, ein Konviktskollegium und ein Theater. F., im Altertum Fanum Fortunae, muß seinen Namen einem Tempel der Glücksgöttin verdanken, über den indes nichts Näheres bekannt ist. Die Stadt, schon in Cäsars Zeit von Bedeutung, wurde unter Augustus eine Kolonie (Colonia Julia Fanestris). Während der Gotenkriege zerstörte Vitiges die Mauern. Im Mittelalter gehörte F. zur Mark Ancona (s.d.), stand aber zeitweilig unter venezianischem Schutz.