[549] 9SS. Justa et Rusina, VV. MM. (19. Juli). Diese beiden Schwestern wurden zu Sevilla (Hispalis) in Spanien gegen Ende des 3. Jahrhunderts (um das J. 287) vom Statthalter Diogenianus ihres christlichen Glaubens willen ergriffen, auf die Folter gespannt und mit eisernen Krallen zerfleischt, hierauf in seinen Kerker geworfen und durch Hunger und Schmerzen gequält. Dann gab er den Befehl, daß sie ihm auf seinen Reisen mit bloßen Füßen folgen sollten. Endlich hauchte die hl. Justa im Kerker ihren Geist aus. Ihr Leichnam ward in einen Brunnen geworfen, aus welchem ihn der Bischof Gabinus (Sabinus) hervorzog und im Cömeterium von Sevilla [549] begrub. Der hl. Rufina (Ruffina) wurde aber der Nacken gebrochen und ihr Leib dem Feuer übergeben. Ihre heil. Ueberreste wurden von den Gläubigen gesammelt und werden an verschiedenen Orten verehrt. Die Gelegenheit, bei welcher sie ihren christlichen Glauben öffentlich bekannten, wird bei den Bollandisten (pag. 585 nr. 10. 11) so angegeben: Sie lebten fromm und verdienten sich ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf irdener Gefäße. Da geschah es einmal, daß einige angesehene heidnische Frauen ein Götzenbild, welches Salambon genannt wird und wahrscheinlich mit dem Venusdienste in Verbindung stand, herumtrugen und auch von unsern beiden Schwestern eine Gabe verlangten. Weil aber diese nichts geben wollten, indem sie nicht diesen Götzen, sondern Jesum Christum verehrten, so warfen die Frauen das Götzenbild auf die zu verkaufenden Gefäße, welche alle zerbrachen. Die Schwestern aber stießen das Götzenbild von sich, so daß es in Stücke zerbrach. Da schrieen nun die Heiden gegen die Schwestern und erklärten sie wegen dieses angeblichen Sacrilegiums des Todes schuldig, worauf dann der Statthalter Diogenianus sie in der oben angeführten Weise martern ließ. – Diesen beiden hl. Schwestern zu Ehren sind in Sevilla mehrere Kirchen und Kapellen errichtet, namentlich an dem Platze, wo sie wohnten oder gemartert wurden; auch an dem Platze, wo sie ihre Gefäße verkauften. Im Dreifaltigkeitskloster zeigt man den Kerker, wo sie sich befanden und auch den Brunnen, in welchen die hl. Justa geworfen wurde etc. Aber auch in andern Städten, z.B. in Toledo, Lissabon etc. sind ihnen zu Ehren Kirchen erbaut. In einigen Martyrologien steht der Name der hl. Justa am 17. Juli, und der der hl. Rufina am 19. Juli, vielleicht weil sie an zwei verschiedenen Tagen den Martyrtod erlitten. Im Mart. Rom. stehen aber beide Namen am 19. Juli. (IV. 583–586).