Leo Thaumat, S. (5)

[734] 5S. Leo Thaumat. Ep. Catan. (20. Febr.) Schon um das J. 600 war in Catania (Catana) auf der Insel Sicilien ein Bischof Leo, welcher in den Briefen des hl. Papstes Gregorius des Großen öfter erwähnt wird. Etwa 170 Jahre später war gleichfalls dort Bischof unser hl. Leo II., welcher wegen seiner Wundergabe den Beinamen Thaumaturgus d.i. Wunderthäter erhielt. Dieser war von sehr vornehmen und frommen Eltern zu Ravenna geboren. Durch Frömmigkeit, Wissenschaft und Wunderkraft ausgezeichnet wurde er zuerst zum Priester der Kirche von Ravenna geweiht und später auf den bischöflichen Stuhl von Catana erhoben. Als Bischof wandte er seine besondere Sorgfalt den Armen, Wittwen und Waisen zu und leuchtete besonders durch seine Wundergabe, namentlich dadurch, daß er den berüchtigten Zauberer Heliodorus oder Liodorus, von welchem allerlei Zauberkünste erzählt werden, bändigte und endlich verbrannte. Durch sein bloßes Gebet stürzten die Götzenbilder zusammen. Der erhabenen Martyrin Lucia erbaute er nach selbst entworfenem Plane einen herrlichen Tempel. Weithin verbreitete sich der Ruf seiner Heiligkeit und selbst die Kaiser Leo und Constantin riefen ihn zu sich und baten ihn um ihr Gebet. Er starb um das J. 780 am 20. Febr. Eine Senatorsfrau, welche von Syrakus wegen unheilbaren Blutflusses zum hl. Bischof gereist war, aber ihn nicht mehr am Leben traf, wurde durch Berührung seines Leichnams geheilt. Auch das Mart. Rom. hat seinen Namen am 20. Febr. mit dem Beisatze, daß er in Sicilien durch Tugenden und Wunder geglänzt habe. (III. 222–226).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 734.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: