[759] S. Leocadia V. M. (9. Dec.) Die hl. Leocadia77 war zu Toledo in Spanien von angesehenen Eltern geboren. Als eifrige Christin wurde sie während der Diokletianischen Verfolgung von dem grausamen Statthalter Dacianus eingekerkert, dann auf die grausamste Weise gefoltert und wieder in's Gefängniß zurück geführt. Hier hörte sie von dem glorreichen Martyrtode, den die hl. Jungfrau Eulalia4 um diese Zeit zu Merida in Spanien erlitten hatte, und sehnte sich ebenfalls nach demselben. Gott erhörte auch ihr eifriges Gebet, und sie starb gefesselt in ihrem Gefängnisse, nachdem sie zuvor noch das Zeichen des Kreuzes in den harten Felsen eingedrückt hatte. Dieß geschah am 9. Dec. 304 oder 305. Leocadia ist nach Butler (XVIII. 146) Patronin von Toledo, wo drei berühmte Kirchen ihren Namen führen. In einer dieser Kirchen sind mehrere Concilien gehalten worden; auf dem vierten derselben geschah eine ehrenvolle Erwähnung unserer hl. Martyrin. Ihre Gebeine wurden damals in dieser Kirche aufbewahrt. Bei den Einfällen der Mauren versetzte man sie nach Oviedo, dann in die Abtei St. Ghislain bei Mons im Hennegau; König Philipp II. ließ sie aber im J. 1380 von da wieder nach Toledo zurückbringen, was mit großer Feierlichkeit geschah, und zwar wahrscheinlich am 26. April, da die Bollandisten an diesem Tage (III. 409) eine Translation derselben angeben. Auch am 1. Juni (I. 7) und 21. Juli (V. 114) haben sie eine Translation, die zu St. Ghislain gefeiert wurde. Der Name der hl. Leocadia steht auch im Mart. Rom. am 9. December. †