[142] 49Margarita de Piazxa (7. März al. 12. Mai und 28. Dec.), wurde in dieser Stadt, die fast in Mitte der Insel Sicilien liegt, geboren. Ihr Vater hieß Thoma Matthia, die Mutter Angela Negra. Beide waren sehr fromm, und hatten die größte Freude, da sie wahrnahmen, daß ihr Töchterlein schon in [142] allerfrühesten Jugend viele Anzeichen einer künftigen Heiligkeit von sich gab. Daher erlaubten sie gerne, daß das fromme Kind schon mit neun Jahren den Habit des dritten Ordens des hl. Franciscus anzog und von nun an in einem abgelegenen Gemache des väterlichen Hauses ein einsames und bußfertiges Leben führte. Als ihre Mutter gestorben war, setzte sie nach der Wiederverheirathung ihres Vaters diese strenge Lebensweise mit ihrem Bruder in einer andern einsamen Behausung fort. Dieser Bruder muß Priester gewesen seyn, denn es heißt, daß sie einst Engel ihm habe zur Messe dienen sehen. Sie versammelte in ihrer Wohnung arme Mädchen, unterrichtete sie in verschiedenen Dingen und leitete sie zur Frömmigkeit an. Sie wollte ganz arm leben und sich ihren Unterhalt erbetteln, wie der hl. Franciscus; deßwegen schlug sie auch alle Unterstützung, die der Vater ihr reichen wollte, aus. Es scheint, daß ihr Vater ziemlich vermöglich war. Sie führte ein außerordentlich strenges Leben, blieb oft Tage lang ohne alle Speise, geißelte sich täglich unbarmherzig, trug nichts am Leibe, als den sehr groben Habit und unter demselben ein scharfes Cilicium; trug keine Schuhe, sondern bloß Sandalen. Der Herr verlieh dieser treuen, opferseligen Dienerin aber auch außerordentliche Gnaden und Gaben. Sie durchschaute wunderbar die Herzen, weissagte zukünftige Dinge und wirkte ungemein viele Wunder an Kranken, Blinden und mit unheilbaren Schäden Behafteten. Von der ganzen Insel kamen Leute zu ihr, die Hilfe suchten. Täglich ging sie in die St. Nicolauskirche, um die heiligen Messen anzuhören. Besondere Andacht hatte sie zum bittern Leiden und zum heiligsten Namen Jesu, ebenso zum hl. Joseph. Die Engel erschienen ihr oft und brachten ihr auch Lebensmittel. Sie starb nach einer schweren Krankheit im allgemeinen Ruf der Heiligkeit, 67 Jahre alt, und wurde in der Franciscanerkirche St. Maria de Jesu neben dem Altare der Mutter Gottes unter außerordentlichem Zulauf des Volkes begraben. Sie ist die von Hueber am 12. Mai mit dem Zunamen Calaxibeta genannte Margarita. Bei Born findet sie sich am 7. März unter dem franz. Namen de la Place, am 28. Dec. mit dem italienischen, am 13. Sept. aber mit dem lateinischen von Platea angegeben. Auch die von Artur und Hueber zum 8., von Lahier aber zum 7. März genannte Margarita scheint von der hier behandelten nicht verschieden zu seyn. (J. M. R.)
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