[150] 96Margarita von Luxemburg (21. al. 24. Aug.), wurde am 24. Dec. 1592 geboren. Ihr Vater war Freiherr Wolfgang Franz von Luschen und ihre Mutter Freifrau Polixene von Wormbs. Dieselben lebten am Hofe der Herzoge von Württemberg in Stuttgart im herzoglichen Schlosse. Hier wurde die kleine Elisabeth (denn diesen Namen hatte sie in der Taufe erhalten) in der lutherischen Confession geboren und erzogen. Nach dem frühzeitigen Tod ihrer Eltern nahm sich ihre Großmutter um sie an. Die göttliche Gnade wirkte wunderbar von Jugend auf auf diese Seele ein, bewahrte sie vor Verführung und zog sie zum wahren Glauben. Ein Religionsgespräch, das sie mit anhörte, in welchem zwei Religiosen des Franciscaner-Ordens die Wahrheit und alleinseligmachende Kraft des katholischen Glaubens vertheidigten, legte den Grund zu ihrer Bekehrung. In einer Krankheit, welche sie bald darauf befiel, gelobte sie Gott die[150] Rückkehr zur katholischen Kirche und begab sich nach ihrer Genesung, ungefähr 20 Jahre alt, in der Octav von Mariä Geburt heimlich nach Antwerpen wo sie zwei Jahre sich bei einer frommen spanischen Dame aufhielt. Dann verschenkte sie all ihr Vermögen, das sie in Gold und Edelsteinen mit sich genommen hatte, an die Armen und wollte eine Pilgerfahrt nach Loretto machen, konnte aber wegen Kriegsunruhen bloß bisnach Maria Einsiedeln kommen, wo sie in die Hände des Abtes das kath. Glaubensbekenntniß ablegte und die hl. Communion empfing. Sie pilgerte nun nach Trier und wollte dort in einer Höhle als Einsiedlerin leben. Da dieß nicht durchging, so kam sie nach Luxemburg, wo sie einige Jahre als arme Bettlerin lebte, sich meistens in der Franciscanerkirche aufhielt und auf ihre Bitten in den dritten Orden des hl. Franciscus aufgenommen wurde. Sie wallfahrtete nun doch noch nach Loretto, wo sie neun Tage blieb. Als sie wieder nach Luxemburg heimgekehrt war, fand sie zu ihrer größten Freude, daß ihre Freunde es dahin gebracht hatten, daß jetzt ihr schon lange gehegter Wunsch, als Klausnerin zu leben, in Erfüllung gehe. Man baute ihr eine Clause an die hl. Geistkirche und am Feste Mariä Geburt 1623 wurde sie mit großer Feierlichkeit in dieselbe eingeführt. Hier lebte sie nun fast 28 Jahre in großer Strenge ein wunderbares Leben und starb als eine Heilige am 21. Aug. 1651, vor und nach ihrem Tode mit Wundern verherrlichet. Sie wurde in der Franciscaner-Kirche neben dem Hochaltare begraben. Später, am 21. Aug. 1667, wurde sie erhoben und fand nun ihren Ruheplatz neben dem Altare der unbefleckten Empfängniß. Jetzt weiß man nichts mehr von ihrem Grabe und ihren Reliquien. (J. M. R.)
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