Narcissus, S. (6)

[513] 6S. Narcissus, Ep. (29. Oct.). Der hl. Bischof Narcissus von Jerusalem war wegen der Gabe der Wunder und großer Tugend berühmt. Auf einer bischöflichen Versammlung, in welcher die Frage wegen der Osterfeier, beziehungsweise des Tages derselben, verhandelt wurde, suchte er Uebereinstimmung mit der Uebung der römischen Kirche zu erzielen. Einmal, in der hl. Osternacht, als das Oel in den Kirchenlampen auszugehen drohte, verwandelte er durch das Kreuzzeichen Wasser in Oel. Seine Feinde, die unter Verwünschungen über sich selbst, sofern sie nicht die Wahrheit redeten, grobe Verleumdungen gegen ihn ausstießen, wurden von Gott bestraft. Es verbrannte z.B. mit den Seinigen in nächtlicher Feuersbrunst Einer, der gesagt hatte, wofern er löge, möge er durch Feuer zu Grunde gehen. Er erreichte ein ungewöhnlich hohes Alter – über 116 Jahre – jedoch hatte er längst auf die bischöfliche Würde verzichtet und lebte nur für das Gebet und die Beschaulichkeit. Sein Amt war durch gemeinsame Wahl unter seiner Zustimmung an den frommen Bischof Alexander übergegangen. Er wird als Bischof abgebildet; neben ihm befinden sich, eine Erinnerung an das oben erzählte Wunder, mehrere Wasserkrüge. Engel begleiten seine Seele in den Himmel.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 513.
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