[975] Praecopius (Praeconius) (14. Mai), Bischof von Seben (mons Sabiona, Brixina minor), welcher bei Rettberg (K.-G. Deutschlands II. 281) als zweifelhaft bezeichnet ist, muß als sichere historische Person angenommen werden. Er war der Sohn von Tigas und Amarilis und hatte noch einen ältern Bruder, Namens Demeter, und eine jüngere Schwester, welche Irene hieß. Diese Nebenumstände sind durch seinen Onkel Constantius, den damaligen (von Rettberg a. a. O. gleichfalls angezweifelten) Bischof von Seben, der die Erziehung seines Neffen übernahm, bekannt geworden. Präcopius soll auch nicht seinem Onkel unmittelbar, sondern erst auf Constantin, dessen Tod ins J. 645 gesetzt wird, in der bischöflichen Würde gefolgt sein. Wirklich schreibt auch Aventin, er sei ein Zeitgenosse des hl. Emmeram gewesen, der im J. 652 als Martyrer starb. Präcopius war ein ernster Mann und eifriger Prediger, der neues kirchliches Leben in seinem Bisthum begründete, aber schon im ersten Jahre seines Wirkens, am 14. Mai 646, gestorben ist.79 Sein Nachfolger war Ursus. (Em.)