Theodoricus, V. (9)

[464] 9V. Theodoricus (Deodericus) I., Ep. Conf. (7. Sept., al. 3. Febr., 18. Juli). Theodorich, d. N. der Erste, Bischof von Metz, früher Erzdiacon in Trier, von Geburt ein Sachse (ex pago Saxoniae Hamalant oriundus), bestieg im J. 961 den Hirtenstuhl und leitete sein Bisthum 20 Jahre lang mit großer Umsicht und Frömmigkeit. Besonders machte er sich um die Reform der Klöster verdient, und nahm auch in der politischen Geschichte seiner Zeit eine sehr bedeutende Rolle ein. (Vgl. Pertz, mon. scr. IV. 461–483.) Er wird in den Chroniken als Schwesterkind des Kaisers Otto I. bezeichnet, und begleitete denselben auch im J. 970 nach Italien, von wo er für seine bischöfliche Kirche viele Reliquien, unter andern auch die eines heil. Vincentius, dann der hhl. Protus4 und Hyacinthus10 mitbrachte, und stiftete das Kloster des hl. Vincentius zu Metz. Sein gottseliger Tod ereignete sich am 7. Sept. des J. 984. Einige Schriftsteller, unter ihnen der sel. Canisius in seinem deutschen Martyrologium, gaben ihm den Titel »heilig«, Andere nennen ihn »selig«, aber bei den Boll. findet sich sein Name zu den angegebenen Tagen jedesmal unter den Uebergangenen. Seine Legende erzählt, daß ihm eines Tags der heil. Schutzengel die Namen aller seiner Vorfahren und zuletzt den seinigen gezeigt habe. Zu seiner Verwunderung waren einige mit goldenen, andere mit silbernen, noch andere mit farbigen Buchstaben geschrieben, je nach der Größe ihrer Verdienste. Sein Name war mit Silber eingezeichnet, worauf er versprach, so lange eifrig zu arbeiten, bis er mit Gold eingeschrieben werden könne. Als er starb, sah er das Buch nochmal und pries mit Erstaunen die göttliche Gnade, als er jetzt seinen Namen in goldenen Lettern erblickte.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 464.
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