Udalricus (8)

[599] 8Udalricus (14. März), aus dem Orden des heil. Benedictus, ein frommer und demüthiger Abt von Tegernsee, welcher der dortigen Klostergemeinde 37 Jahre lang ein milder Vater, den Unterthanen ein gütiger Herr, den Armen ein freigebiger Wohlthäter gewesen war, erblickte zu München am 3. Jan. 1627 das Licht der Welt. Die reiche Abtei Waldsassen und die Propstei von Altötting, welche ihm Churfürst Ferdinand Maria angeboten hatte, schlug er aus. Er pflegte zu sagen: »Wer ohne Tugend in der Höhe sein will, ist hoch ohne Grundlage«; und »Wenn wir Religiosen nicht wohlthätig sind, wer soll es dann sein?« Ehe er die hl. Messe [599] gelesen hatte, sprach er mit Niemanden, als mit Gott. Alljährlich in der Charwoche hielt er geistliche Uebungen, um sich, wie er sagte, auf ein glückseliges Alleluja in der Ewigkeit vorzubereiten. Er hatte gut vorgesorgt, denn er starb plötzlich am churfürstlichen Hofe zu München, als er eben das Tischgebet sprechen wollte, am 14. März d. J. 1673.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 599-600.
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