[770] S. Warinus (26. Sept.), ein Abt zu Corvey, gest. im J. 853 (S. Guarinus6. Derselbe entstammte7 dem damals in Sachsen so berühmten Geschlechte der Ludolfinger, aus welchem die spätern sächsischen Kaiser hervorgingen. Sein Vater war der Graf Eckbert, seine Mutter die hl. Ida3, welche zu Hovestadt ihren Wohnsitz hatten; er hatte noch drei Geschwister: Ludolf, den spätern Herzog von Sachsen, den Gründer des Klosters Gandersheim, den Grafen Cobbo und Hadewig, erst an Amulung vermählt, dann Abtissin von Herford, wo sie im Rufe der Heiligkeit starb. Auf Ludolf und seine fromme Gemahlin Oda ging der väterliche Grundbesitz über. Aus dieser Ehe entsprossen zwölf Kinder, von denen die hl Hathumod und dann die heil. Gerberga die beiden ersten Abtissinen von Gandersheim wurden, und ein Bruder, der hl. Bruno, als Martyrer zu Ebstorf fiel. Der hl. Warinus gehört also einer nicht bloß durch den Adel der Geburt, sondern auch durch den höheren Adel der Heiligkeit ausgezeichneten Familie an. Im J. 826 wurde er Abt der erst kurz vorher erbauten Abtei Neu-Corbie (Corbeja nova) oder Corwey an der Weser. Als solcher gewährte er dem Abte Hilduwin von St. Denys für die Zeit seiner Verbannung freundliche Aufnahme, und übertrug im J. 836 den Leib des hl. Vilus (s. d.) nach seinem Kloster. Sein Bild befindet sich jetzt noch neben den andern Heiligen des Klosters Corvey in der dortigen Kirche. Trotzdem ist seine Verehrung nicht nachgewiesen, und steht sein Name bei den Boll. unter den Uebergangenen. Da ihm aber Kampschulte (westf. Kirchen-Patroc. S. 991) den Titel »heilig« gibt, so scheint es, daß gegenwärtig alle Zweifel hierüber gehoben sind. (VII. 189.)