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Seite 4: Abbo4 bestieg den bischöflichen Stuhl von Auxerre nach dem Tode seines Bruders Heribald im J. 857, resignirte aber schon im J. 859 und starb im folgenden Jahre. Nur im Kloster St. Germain wurde ihm eine Art Verehrung gezollt.
Nach S. Abda ist der hl. Abdalongus, Bischof von Marseille, der im 8. Jahrh. blühte, einzustellen.
S. Abdas3 ist derselbe wie Abdiesus4.
Seite 5: S. Abdis war Martyrer zu Tuburbum. Ebenso ist S. 15 und sonst statt Tuburti zu lesen.
Zu S. Abel2 sei noch bemerkt, daß er den Synoden von Lestines im J. 743 und Mainz im J. 745 unter dem hl. Bonifacius beigewohnt hat. Die Stadt im Hennegau, wohin seine Reliquien versetzt wurden, heißt Binche.
Seite 6: Der hl. Abercius2 hat sein Leben größtentheils in seiner Grabschrift, welche von dem gelehrten Benedictiner Pitra aufgefunden worden ist, selbst beschrieben. Sie lautet: »Bürger dieser edlen Stadt! Ich habe bei meinen Lebzeiten dieses Grabmal errichten lassen, damit eines Tags mein Leib darin ruhe. Mein Name ist Abercius. Ich bin ein Schüler des mackellosen Hirten, der die Heerde seiner geistlichen Lämmer durch die Ebenen und Thäler führt, dessen himmlisches Auge alle Dinge überblickt. Er hat mich gewürdiget, die heiligen Worte des Lebens kennen zu lernen, und gemahnt, eine Reise nach Rom zu unternehmen. Ich sah die königliche Stadt, die erhabene Braut des Kaisers in ihrem Kleide und ihren goldenen Schuhen, und dieses mächtige Volk mit den silbernen Ringen an den Fingern. Heimwärts ziehend durchreiste ich die Landschaften von Syrien und seine zahlreichen Städte, Nisibis und die Gegenden am Euphrat. Ueberall begegnete ich der Einmüthigkeit der Geister und Herzen. Der Glaube lebte in allen Gläubigen und reichte Allen dieselbe geistliche Nahrung, den Fisch1 der heiligen Quelle, den erhabenen und göttlichen Fisch, den die Jungfrau ohne Makel zuerst empfangen hat, der sich opfert für die Vielgeliebten des Vaters, um für immer vollendet zu sein in der Theilnahme an dem köstlichen Weine, der mit reinem Getreide verbunden ist. Das sind die Worte, welche ich Abercius im 72. Jahre meines Alters in diesen Marmor habe eingraben lassen. Wer immer diese Zeilen liest und denselben Glauben hat, bete für mich.«
Seite 8: S. Ablebertus wird unter dem Namen Emebert am 21. Febr. zu Cambrai verehrt. Seine vier Schwestern Reineldis, Pharalldis, Ermentrudis und Gudula werden sämmtlich zu den Heiligen gezählt. Nach dem Proprium von Cambrai war er der Nachfolger des Bischofs Vindicianus und starb in seinem Geburtsorte Ham im J. 668. Den Schänder des Grabes seiner hl. Schwester belegte er mit dem Banne; die Verwünschung, an deren Geschehensein wir übrigens zweifeln, soll darin bestanden haben, daß, wenn eine Mannsperson davon betroffen würde, körperliche Lähmung und Schwäche, wenn sie aber ein Weib wäre, ein enstellender Kropf eintreten möge.
[871] Seite 9: Abraham, Erem. (15. Jan.), von Trient, ein Gefährte des hl. Romedius auf seinen Wallfahrten und in der Einsamkeit. S. Abram.
Abrahamus6 ist wahrscheinlich im Muttergotteskloster le Pré in der Landschaft Berry Abt gewesen.
Seite 11: Abranus wird im frz. Martyrologium zu den Heiligen gezählt.
S. Abrunculus, Bischof von Trier, ist auch Patron von Odenheim in Baden.
Seite 12: S. Abundius1 wird dargestellt. wie er ein todtes Kind zum Leben erweckt. Als Schirmer heilsbegieriger Seelen hat er deren Symbol, den Hirsch, an seiner Seite. Er findet sich auch im Mart. Rom.
S. Abundius3 scheint derselbe zu sein wie S. Abundus1.
Seite 15: Zu S. Alcas bemerken wir, daß er zu den ersten Missionären gehörte, die im J. 690 aus England zu den Friesen und Sachsen gehen wollten. Er blieb aber nach der Weihe des hl. Wibert in seinem Vaterlande, und entfaltete nach Beda (h. e. V. 20 u. 21) eine äußerst segensreiche Thätigkeit.
Seite 16 u. 343: S. Achachildis (Atzin), von welcher man glaubt, sie sei eine Schwester der hl. Kaiserin Cunigunde1 gewesen, wurde in der katholischen Zeit im Markte Wendelstein bei Schwabach verehrt, was erst seit Protestantisirung dieser Pfarrei nicht mehr der Fall ist. Auf dem im J. 1447 aufgefundenen Grabsteine wird sie eine »heilige Frau« und Stifterin des Pfarrgotteshauses genannt. Nach Oeffnung des Sarges sah man ihre sämmtlichen Gebeine und spürte einen lieblichen Geruch. Ihr Leben wurde, wie es scheint, niemals schriftlich verfaßt, ist aber auf alten, andern Legenden entlehnten Gemälden der Nachwelt bildlich überliefert worden. Das erste Bild zeigt, wie sie ihrem Manne fünf Kinder gebar, dann aber mit demselben beständige Keuschheit gelobte, während die folgenden fünf Bilder sie als Wohlthäterin der Armen und als solche Wunder wirkend darstellen. Auch bei ihrem Grabe geschahen, wie die Urkunde des J. 1447 weiter erzählt, vielerlei Wunder, besonders an Kindern. Daher war »ein großer Zulauf mit Wachs und andern Opfern.«2
Achates, angeblich Apostel der Schweizer und Begleiter des hl. Beatus3, ist zweifelhaft, aber hier zu ergänzen. Nach Andern hieß dieser Begleiter Justus.
Seite 17: Achatia2 war eine Portugiesin; durch Demuth und Nächstenliebe ausgezeichnet lebte sie zu Alenquer bei Lissabon als Clarissin, und starb im J. 1565 im Rufe großer Heiligkeit.
Daselbst ergänze man den frommen Knaben Achatius, (11. Juni), der zu Toront in Frankreich schon in zartem Alter, so viel er es vermochte, nach der Regel des hl. Franciscus lebte, und von Gott in seinem 7. Lebensjahre um das J. 1220 zu sich in den Himmel genommen wurde.
Seite 18: Der Abt Achericus wurde thatsächlich bis zur sog. Reformation als Heiliger verehrt. Die Abtei erhielt unter ihm um das J. 835 Zuwachs an Gütern durch die elsässischen Grafen Leuthard und Hugo. Noch trägt der Ort seinen, freilich verstümmelten Namen (Eschery). Auch ist zu berichtigen, daß Blidulphus erst um die Mitte des 10. Jahrh. lebte und nicht der Stifter, sondern der Wiederhersteller des Klosters ist.
Achida heißt in den Urkunden des Klosters Achidius. Er stammte aus Burgund, war in den hl. Schriften sehr bewandert, wurde im J. 526 Abt von St. Moriz und starb nach beinahe 5jähriger Amtsführung, genießt aber keine kirchliche Verehrung.
Seite 19: Die Zeit des Martyriums der hhl. Acius und Acheolus läßt sich nicht einmal annähernd bestimmen. Ihre Reliquien sind dermalen theils in der Notre-Damekirche zu Amiens, theils befanden sie sich in der Hauscapelle der Jesuiten zu Saint-Acheul. Doch sind dieselben fast gänzlich in Staub zerfallen, der größ te Theil aber in den Stürmen der Revolution verloren gegangen. Die Kirche von Saint-Acheul ist die älteste der Gegend um Amiens und war bis zum 7. Jahrh. Kathedrale. Das Andenken an diese hhl. Martyrer wird am 11. (nicht 4.) Mai begangen.
Seite 21: S. Ada1 u. 2 sind zuverlässig identisch.
S. Adalbaldus. Anlaß zu seiner Ermordung war die dauernde Unzufriedenheit einiger baskischen Vornehmen darüber, daß er, ein Austrasier, eine Prinzessin ihres Landes zur Ehe genommen hatte.
[872] Seite 22: Das Leben des sel. Adalbero3 ist von Constantin, Abt des von ihm wiederhergestellten Schottenklosters St. Symphorian beschrieben und von Pertz (Mon. script. IV. 658 - 672) herausgegeben worden. Die Bischofsweihe des sel. Adalbero4 fällt ins J. 1047; seine Bildung hatte er an der Domschule zu Toul erhalten.
Beizusetzen ist: Adalbero, Abt von Disentis seit dem J. 636, wurde von den Hunnen im J. 670 mit 30 Mönchen allda getödtet, und führt in den Urkunden den Titel »selig.«3
Seite 23: Durch gütige Mittheilung des Herrn Studienlehrers Dr. L. Lang in München sind wir in den Stand gesetzt, über die Reliquien des heiligen Bischofs Adalbertus1 aus dem Freib. kathol. Kirchenblatt 1880 Nr. 13 Folgendes zu berichten: Nicht allein die Archäologen und Historiker, nicht nur unser engeres Vaterland, sondern auch jeder Laie und die ganze kathol. Welt wird mit Interesse die Nachricht hinnehmen, daß am 15. März 1880 um 3 Uhr Nachmittags die Ueberreste des heil. Adalbert aufgefunden wurden. Der Ort, wo die Gebeine des Heiligen früher geruht, ist bisher nicht bekannt, wie auch nicht die Lage des uralten Domes, da aus dem vielfach sich kreuzenden Gewirre der Grundmauern man bis jetzt keinen klaren Begriff hatte fassen können, wo die vorkarolinische Basilica ihren Anfang und ihr Ende hatte. Historisch sicher ist der Umstand, daß am 25. August 1039 der aus Gnesen entführte Leichnam des hl. Adalbert im feierlichen Pompe in Prag anlangte und unter Bretislav I. über dessen Grabstätte »in nächster Nähe der Veits-Kirche beinahe in ihrer Vorhalle« ein kleines Kirchlein oder richtiger eine Kapelle erbaut wurde. Nach Vollendung des Chores der neuen Domkirche wurde der Körper des hl. Adalbert aus der alten in die Mitte der neuen Kirche übertragen und über das Sepulcrum einer Tumba von Marmor wurde eine Kapelle erbaut, über der später der hölzerne Vorbau des Domes errichtet wurde. Bei dem großen Brande im J. 1541 am 2. Juni wurde aber das Grab des Heiligen vom verheerenden Elemente arg zugerichtet, die marmorne Tumba wurde vom Feuer zerrissen und erst zu Ende des 17. Jahrh. wurde die Kapelle theilweise aus dem Material der abgebrannten Kapelle wieder hergestellt. In dieser unscheinbaren Kapelle war das Grab des hl. Landespatrons mit einer solchen Sorgfalt und Mühe verwahrt, daß man es kaum vermuthen konnte, in der Tiefe die hl. Reliquien zu finden. – Das Fortschreiten der Arbeiten an dem Ausbaue des altehrwürdigen Domes machte die Abtragung der Adalbertskapelle nothwendig und dieser Umstand förderte das Auffinden der so hochinteressanten Reliquien. Am 11. März 1880 um 5 Uhr Nachmittags wurde nach Abtragung der marmornen leeren Tumba hinter dem Altare in der Adalbertskapelle durch einen Riß in den mächtigen Sandsteindeckplatten ein Reliquiar entdeckt. Die weiteren Arbeiten wurden sofort eingestellt und Se. Eminenz der Herr Cardinal und Fürst-Erzbischof Schwarzenberg berief eine Commission, in deren Gegenwart das Grab eröffnet werden sollte. Dieser feierliche Act ging am 15. März um 2 Uhr vor sich. Lange vor der bestimmten Stunde versammelte sich vor der Kapelle eine nach Hunderten zählende Menschenmenge, in die kleine Kirche hatten nur die Commissionsmitglieder, das Domcapitel, der Vice-Bürgermeister Hr. Dr. Cerny, Vertreter des Dombauvereins, der christlichen Academie, mehrere Adelige und die Journalreferenten Zutritt. Bald nach 2 Uhr fand sich Se. Excellenz der Hr. Statthalter Baron Weber und später der Herr Cardinal Fürst Schwarzenberg ein. Der Weihbischof Herr Dr. Karl Prucha hielt eine Ansprache. Se. Eminenz entgegnete hierauf: »Wir stehen hier an einer heiligen Stätte vor einem historischen Räthsel, da seit Jahrhunderten bezweifelt wird, daß es hier überhaupt Reliquien gibt. Gehen wir also als Katholiken und Söhne des Landes mit jener Pietät an die Eröffnung des Grabes unseres heiligen Landespatrons, die sich uns ziemt, schreiten wir zur Eröffnung der Grabstätte, lösen wir in Gottesnamen das historische Räthsel«. Mehrere Arbeiter schritten, nachdem die Siegel abgelöst worden waren, zu Fortschaffung der mächtigen Sandsteinstücke. Als der erste Block gehoben und abgewälzt [873] wurde, erkannte man ganz deutlich, eine mit besonderer Sorgfalt aus Quadersteinen erbaute Gruft, auf deren Boden ein hoher Sarkophag mit dem satteldachartigen Deckel aus der Karolinischen Zeit stand. Die Gruft war 2 Meter 25 Centimeter lang und 721/2 Centimeter tief. Die sorgfältig behauenen Quadersteine zeigten gleiche Zeichen der Steinmetzen, wie sie an dem alten Dome selbst häufig zu finden sind. Der Raum war durch eine niedrige Quermauer, etwa im vierten Theile der Länge, abgetheilt, der größere Raum enthielt den Sarkophag, der kleinere morsche Bretterstücke, offenbar Reste des ursprünglichen Sarges. Zunächst versuchte man den Deckel des Sarkophag's abzuheben, was auch ohne Anstand geschah. In der untern Hälfte des Sarges wurde eine große Metallschachtel verschnürt und versiegelt vorgefunden. Der Domcustos P. Bernard hob dieselbe aus dem Sarkophage und übertrug sie auf den mit rothem Tuche bedeckten Tisch Unter dem großen Siegel sah man zwei Bleiplatten mit Inschriften und ging es unter allgemeiner Spannung an die Lösung der Frage, welchen Fund man gemacht. Professor Gindely, Dr. Emler und Conservator Benes constatirten zunächst das große sogenannte Mandorlasiegel des Prager Erzbischofs Ernest von Pardubic. Die morschen Schnüre, welche den Deckel der Schachtel hielten, zerfielen bei bloßer Berührung. Zuerst wurde die lateinische Inschrift auf der größeren der Platten entziffert. Sie lautet in Uebersetzung: »Im J. 1396 am Feste des heil. Adalbert, welches fiel auf den Sonntag Jubilate am 22. April, wurde diese Kapsel mit dem Körper oder den Reliquien des heil. Adalbert, Bischofs und Märtyrers, des Landespatrons des Königreichs Böhmen, aus der alten Kirche in diese Mitte der neuen Prager Kirche mit den Reliquien der fünf heil. Brüder und den Reliquien vieler anderer Heiligen, deren Namen wir nicht kennen, übertragen.« Auf der zweiten kleineren Tafel konnte die lateinische Inschrift erst mit größerer Mühe entziffert werden; sie lautet: »Im J. 1346 am 11 Jänner habe ich Ernest, erster Erzbischof von Prag, in Gegenwart des erlauchtigsten Fürsten, des Herrn Carl Markgrafen von Mähren, des Erstgeborenen des Königs von Böhmen Johann. welcher beim apostolischen Stuhle die Erhebung der Prager Kirche zur erzbischöflichen erwirkt hat, diese Kapsel, welche am Grabmale des hl. Adalbert, Bischof und Märtyrer, gefunden wurde, eröffnen lassen.« In derselben befand sich nebst den in ihr bewahrten Reliquien eine Karte mit folgender Inschrift: »Hier befindet sich die Asche des hl Adalbert, Bischofs und Märtyrers, und Stoffreste, in welche die Gebeine gehüllt waren, nebst den Ueberresten der heil. fünf Brüder und mehrerer Heiligen, deren Namen wir nicht kennen – welche sämmtlich am 30. September neuerlich beigesetzt wurden.« Nach Verlesung der beiden Inschriften rief der Cardinal »Deo gratias« und die anwesenden Domcapitulare stimmten in den Freudenruf ein, denn es war nun Jedem der Anwesenden klar, daß die vorgefundenen Reliquien wirklich die Ueberreste des heil. Bischofs und Landespatrons sind. Im nächsten Augenblicke verkündete feierliches Glockengeläute den glücklichen Fund. Die Metallschachtel (aus dicken Bleiplatten erzeugt) wurde eröffnet und auf dem Boden derselben fanden sich morsche, fast in Staub zerfallene Knochenstücke und Stoffüberreste. Auf denselben lag eine zweite Bleiplatte, jedoch stark verbogen und stellenweise von Rost zerfressen. Bei näherer Besichtigung wurde aber constatirt, daß sie wörtlich dieselbe Aufschrift trage, wie die letzterwähnte Bleitafel. Die Metallschachtel wurde in den Sarkophag wieder eingelegt, der Cardinal legte den Vespermantel an, die Domcapitulare ihre Chorgewänder und nachdem der Sarg auf die mit rothem Damast bedeckte Bahre gelegt worden war, setzte sich der Zug in Bewegung. Unter Glockengeläute und Absingung des Chorals des hl. Adalbert »Hospodine pomiluj ny« wurden die Reliquien in die Domkirche übertragen und in der Sternberg'schen Kapelle aufgestellt. Noch ist zu ergänzen, daß der hl. Adalbert1 den König Stephan zu Gran, an der Stätte des dermaligen Doms, der ihm zu Ehren von demselben erbaut wurde, getauft hat.
Adalbertus7 ist wahrscheinlich der erste Abt des Klosters Tegernsee. S. Adalbertus3.
Seite 25: Adalbertus, (20. Juni), ein seeleneifriger Franciscaner mit dem Zunamen Egg, der in Holland, Friesland, Schweden und Norwegen unter vielen Gefahren [874] für den kathol. Glauben mit Wort und That wirkte, starb im J. 1614.
Adalbertus (23. Juni), erster Abt von Tegernsee. S. Albertus33.
Zu Adalgottus ist zu bemerken, daß auch der gleichnamige Bischof von Chur, welcher im H.-L. unter dem Namen Algotus aufgeführt ist, Abt von Disentis gewesen ist (d. N. der II). Ersterer starb am 25. Mai des J. 1031, letzterer am 3 Nov. des J. 1160. Daß er in den Cisterzienserorden trat, ist unrichtig4.
Seite 28: Adamus1. Die Erschaffung der ersten Menschen findet sich gewöhnlich zum 23., seltener zum 25. März angesetzt. Im Paradiese sollen sie nur sieben, höchstens neun Stunden gewesen sein.
Seite 29: Adamus6 war aus Delft in Holland gebürtig, sehr gelehrt, und des Lateinischen, Griechischen und Hebräischen kundig, so daß er als Lector zu Löwen aufgestellt wurde. Er starb in einem Alter non 36 Jahren.
Adamus (21. März), ein Franciscaner-Martyrer zu Potocz in Litthauen.
Adamus (21. Mai), von Fermo, ein Franciscanerpriester und berühmter Prediger, der in so großem Rufe der Heiligkeit stand, daß sich von ihm die Sage verbreitete, er habe einen Wolf gezwungen, ihn aus einem Walde, in welchem er sich verirrt hatte, herauszuführen. Er starb um das J. 1285. Vgl. aber Adamus16.
Seite 30: Bei Adamus13 muß es Cattaro statt Cathara heißen. Er wirkte am Ende des 14. Jahrh. als Gehilfe des Erzbischofs Antonius von Durazzo für die Bekehrung der Albanesen.
Nach Adamus15 ist einzustellen: Adamus (30. Aug.), mit dem Zunamen Kravarsky, aus dem Städtchen Bauerwitz (Kreis Leobschütz in Ober-Schlesien), wurde daselbst am 1. Dec. 1585 von armen, aber frommen Eltern geboren. Ein hierorts wegen seiner Tugenden geschätzter Priester hatte über den zum Knaben herangewachsenen Adam folgenden Traum: er sah ihn, wie er ihm am Altare ministrirte, und auf dem Kopfe eine Krone trug, worin ein kostbarer Edelstein glänzte. Diesen Traum deutete der Priester auf die künftige Heiligkeit des Knaben, und redete den Eltern zu, ihn nach Olmütz zu den Jesuiten in die Schule zu geben. Es geschah, und Adam wurde später ein Mitglied des Ordens. Als solches zeichnete er sich neben andern Tugenden durch seine Demuth aus, und nach einiger Zeit, als ihm Gelegenheit hiezu wurde, durch ein vorzügliches Talent zur populären Beredsamkeit. Man gebrauchte ihn daher häufig als Missions prediger, wie auch zur Bekehrung der Irrgläubigen in Böhmen und Mähren. Seine demüthige, herzliche, populäre und dabei überzeugende Predigtweise hatte große Erfolge; die von ihm Bekehrten wurden nach Tausenden gezählt. Selbstverständlich fehlte es auch nicht an Widerspruch und Widersachern. In Prag war er ein einmal (1631) nahe daran, unter den Händen der Irrgläubigen zum Martyrer zu werden. Er starb daselbst den 30. Aug. 1660 nach einer sehr gesegneten Wirksamkeit. In der Pfarrkirche seines Geburtsortes defindet sich ein altes aus Mähren herstammendes Oelgemälde, welches in dem laufenden Jahrh. aufgefrischt wurde, welches diesen Adam auf doppelte Weise darstellt: auf dem Hauptbilde, wie er knieend seine Hände zum Himmel ausstreckt, und ein Engel ihm ein Kreuz entgegen hält, und auf dem kleineren Nebenbilde, wie er von einem kriegerisch aussehenden Manne angefallen und mißhandelt wird.5
Adamus (25. Oct.). ein frommer Franciscaner in Palästina, Gefährte des gottseligen Livinus. S. d.
Adamus (30. Oct.), zugenannt Markovsy, ein polnischer Edelmann, welcher eine Wallfahrt noch Rom und Loreto gemacht hatte, wurde auf der Rückreise in der Festung Glatz, wo er unwissentlich in dem dortigen lutherischen Bethause den Rosenkranz betete, als »Papist« aus der Stadt getrieben und so arg mißhandelt, daß er noch am nämlichen Tage (30. Oct. 1604) starb.6
Seite 31: S. Adela1 ruht zu Diest in Zeelem.
Seite 32: S. Adelardus1. Gegenwärtig befindet sich zu Corbie, wo die vormaligen schönen Klostergebäude sämmtlich demolirt [875] sind, von seinen Reliquien nur noch die Hirnschale und einige Gebeine.
Seite 33 Sp. 2 oben lese man Denain statt Donain.
Zu S. Adeleimus1 ist nachzutragen, daß er auf Abbildungen eine Hacke in der Hand hält, womit auf die von ihm bewirkten Culturarbeiten hingewiesen ist.
Seite 34 und 37: Adelhelm (Adilhelm), Abb. (25. Febr.). Dieser Diener Gottes wurde als erster Abt des Klosters Engelberg. jetzt im Canton Unterwalden obdem Wald in der Schweiz, von St. Blasien im Schwarzwald dahin geordnet (also nicht von Hirschau oder Einsiedeln). Nachdem der heil. Stifter, Conrad7 von Seldenbüren, schon 1082 ein Kloster in Buochs, Niedwalden, bauen wollte, aber verhindert, in dem Bergthal Surenen beim Hannenberg einen geeigneten Platz fand, bauete er selbes allda. Zu dessen Bewohnung begehrte er aus dem von seinem Verwandten Reginbert von Seldenbüren gestifteten und erbauten Kloster St. Blasien im Schwarzwald einige Religiosen, welche um 1118 dahin kamen und unter Leitung Ascelius 1120 das klösterliche Leben begannen. Dieser wurde aber bald zurückberufen und an seine Stelle der sel. Adelhelm geordnet, der anfänglich als Prior dasselbe leitete, bis ihn auf Verwenden des Stifters Papst Calixtus II. im J. 1124 zum Abte setzte und das Kloster »Engelberg« genannt wissen wollte. Als solcher selbststehender Abt, doch mit St. Blasien in brüderlichem Verbande bleibend, leitete er die Gemeinde mit Weisheit und Tugend. Ganz besonders war er ein Verehrer der göttlichen Mutter Maria, welcher Kirche und Kloster geweihet ist. Seine Tugend und Heiligkeit zog alsbald eine Menge heilsbegieriger Männer und auch Frauen dahin, die sich unter seine Leitung stellten, ja der Stifter selbst gelobte ihm als Laienbruder den Gehorsam, in dem er auch starb. So für sich und die Seinen das ewige Heil immer mehr ins Auge fassend, ward ihm um so mehr auch das Zeitliche zu Theil. Wie ihn und sein Stift Papst Calixtus II. unter seinen besondern Schutz nahm, den Br üdern die freie Abtwahl zugestand, so gab ihm auch Kaiser Heinrich IV. verschiedene Freiheiten und bestätigte alle ihm gemachten Schankungen. Vor Allem aber zeichnete ihn Gott selbst durch die Gabe der Wunder und Weissagung aus. Er sagte voraus, daß seine nächsten Nachfolger unwürdig und schlecht sein, und das Kloster in üblen Stand versetzen würden, was leider nur zu wahr eintraf. Sodann erwirkte er, nebst andern Wundern, durch seinen Stab bei eingetretenem Wassermangel eine Quelle, deren Wasser bis auf den heutigen Tag für Kranke und Gesunde sehr heilsam ist. Noch mehr aber zeigte sich diese Wunderkraft nach seinem Tode und erneuerte sich, als seine Gebeine im J. 1611 den 4. Juli aus seinem Grabe an einen anständigen Ort im Chore versetzt wurden. Sein noch immer erhaltener Stab zeugt von seiner Liebe zur Armuth, sowie auch das von seinem Meßgewand noch vorhandene Kreuz. Gegen sich selbst hart durch Nachtwachen, Fasten, Gebet und andere freiwillige Abtödtungen seines Fleisches, war er gegen Andere voll Milde, Liebe und Güte. Er befahl keinem, was er nicht selbst gethan. So führte er Alle durch Wort und That zur Vollkommenheit und wurde nach dem Wort und Beispiel des hl. Apostels Allen Alles; weßhalb auch P. Bucelin von ihm sagte, er sei ein wahrer Spiegel der Heiligkeit und jeder Tugend für das Bisthum Constanz gewesen. Er starb den Tod der Gerechten am 25. Febr. 1131. Von jeher wurde er, obschon nicht eigentlich selig gesprochen, doch immer als solcher jährlich durch ein feierliches Hochamt (Votiv-Amt) verehrt. Seine Gebeine ruhen seit dem letzten Klosterbrande, im J. 1729, in einem recht bescheidenen Grabmale.7
Seite 35: Zu S. Adelheidis2 setzen wir noch folgende Züge aus ihrem Leben: Ehe sie das ihr zugedachte Amt einer Vorsteherin zu Villich übernahm, hielt sie ein strenges Probejahr für sich, um zu erforschen, ob sie im Stande wäre, die Regel des heil. Benedictus in ihrem ganzen Umfange zu beobachten. Gegen ihre Mitschwestern bewies sie, besonders in Krankheitsfällen, eine mütterliche Liebe; sie brachte ihnen Arzneien und Hilfsmittel jeder Art, besuchte und tröstete sie täglich. Auch den auswärtigen Armen sprang sie liebevoll bei, nährte und kleidete sie, so zwar, daß sie manchmal die eigenen Schuhe von den Füßen auszog, [876] und sie verschenkte. Sie starb nach andächtigem Empfange des Leibes und Blutes Christi an einem schmerzlichen Halsleiden.
Seite 36: Adelheidis, (7. Dec.), erste Abtissin des Cistercienserordens von Seligenpforten, Bisthums Eichstädt, starb gottselig im J. 1250, und findet sich im »heil. und gotts. Eichstädt.«
Seite 37: Adelhelmus, (19. Mai). Zurgilgen (a liliis). in der hl. Taufe den 26. Januar 1620 Johann Ludwig benannt, wurde in der Stadt Luzern von frommen, angesehenen Eltern geboren und im elterlichen Hause zur Tugend und Gottseligkeit auferzogen, weßhalb er denn auch, älter geworden, keine Ruhe fand, bis ihm gestattet wurde, im Stift Engelberg ins Noviziat zu treten. Er legte am 22. März 1638 auf die Regel des hl. Benedict die heil. Profeß ab und erhielt den Namen Adelhelm. Von nun an war er ganz was er sein sollte, ein wahrer Religios, fromm, demüthig, gehorsam, abgetödtet, nur für seine und anderer Heiligung besorgt. Kaum hatte er mit der rührendsten Andacht 1644 das erste hl. Meßopfer und mit ihm auf ein neues und noch inniger sich selbst Gott zum Opfer dargebracht, als er Vorstand der Stiftsschule wurde. Da suchte er seine Schüler nicht bloß wissenschaftlich, (er war ein fruchtbarer Schriftsteller) sondern besonders zum religiösen und christlichen Leben heranzubilden. Ganz besonders trachtete er, seine Untergebenen der hl. Jungfrau und Mutter Maria heranzuziehen, zu welchem Zwecke er mehrere Werke verfaßte. So wirkte er nicht nur als Lehrer in Kirche und Schule, sondern auch als Pfarrer und Caplan in Sins, als welcher im Ruf großer Heiligkeit am 19. Mai 1675 starb. Als er in den letzten Lebensjahren nicht mehr ohne Hilfe stehen konnte, betete er noch mit beiden Händen den Stock haltend mit entblößtem Haupte den hl. Rosenkranz. Sterbend noch sehnte er sich nach seinem geliebten Kloster zurück und ließ die Fenster öffnen, um wenigstens die Berge von Engelberg zu sehen. Ergeben und zufrieden, und heilig wie er gelebt, starb er. Jedermann wollte etwas als Andenken von ihm haben, auch geschahen an seinem Grabe in der Pfarrkirche zu Sins verschiedene Gebetserhörungen.8
Seite 38: Adelmarus2 starb im J. 1310 im Rufe eines Wunderthäters zu Fignac.
Adolius zugenannt »vom Oelberge«, wird im Carmelitenorden als »Seliger« verehrt.
S. Adolphus, (15. Juni), Mönch und Martyrer zu Dockum mit dem heiligen Bonifacius6, wo er Hatenulfus genannt wird.
Adolphus, (8. Jan. al. 5. Oct.), Custos der Franciscaner in der Straßburger Provinz, wurde im J. 1632 aus Haß gegen den kathol. Glauben zu Pfullingen ergriffen und zu Asbach grausam zu Tode gemartert. Er ruht zu Heilbronn in Württemberg, wo er bei den Clarissinnen, deren Beichtvater er gewesen war, beigesetzt wurde.
Das Todesjahr des gotts. Adolphus4 ist nach Hueber 1260.
Seite 43: Adolphus5 starb im J. 1624 als Martyrer.
Adolphus, (12. Oct.), von Arnheim, ein frommer, inniger Beschaulichkeit ergebener Franciscanerpriester, starb gottselig im J. 1571. (Hueb.)
Seite 46 setze man hinzu nach Adrianus25: Adrianus, (16. Jan.), ein frommer Carmelite in der frühern Ordensprovinz Rennes. Das Leiden des Franciscaners Adrianus12 Lambert fällt (nach Hueb. Menol.) ins J. 1572. Es ist daselbst nur noch ein Gefährte, Johannes Rixtel, genannt; als Leidensstätte ist Gouda in Südholland angegeben, und das Martyrium selbst auf den 8. Sept. gesetzt. Zu Enkhuyzen an der Zuidersee litt und starb im nämlichen Jahre ein Laienbruder, Adrianus aus Gent, wo er im Kloster Pförtnersstelle versehen hatte. Letzterer ist bei Hueber zweimal, am 25. Juni und am 27. Oct. aufgeführt.
Seite 47: Adrianus, (21. Sept.), zugenannt de Enna, ein frommer, mit Visionen und Erscheinungen begnadigter Capuciner, der im J. 1614 auf der Insel Malta im Rufe großer Heiligkeit starb. (Hueb.)
Adrianus, (10. Oct.), mit dem Zunamen Wimmer, ein frommer und eifriger Franciscanerpriester zu Mainz, welcher im J. 1635 nach segensvollem Wirken gottselig verschied.
Adrianus, (6. Nov.), aus dem Carmelitenorden starb im J. 1638 als Bischof von Brüssel.
[877] Seite 48: Hieher setzen wir noch Adventurata (2. Apr.), eine Neapolitanische Carmelitin, welche zu Vico im J. 1690 gestorben ist, und im Ordenskataloge steht.
Seite 51: Zu B. Aegidius5 ist zu berichtigen, daß er dem dritten Orden des heil. Dominicus angehört hat. Im Martyrol. der Domninicaner heißt er »durch den Ruf seiner Wunder berühmt«.
Seite 52: Bei Aegidius11 muß es statt »Laurent« San Lorenzo (in Unteritalien) heißen. Sein Leichnam wurde sechs Jahre nach seinem Tode (1518) noch unverwesen aufgefunden und in Folge der geschehenen Wunder die Seligsprechung beantragt. (Hueb.)
Aegidius, (2. Jan.), ein Capuciner-Kleriker von Mailand, findet sich zum J. 1078 bei Hueb er.
Aegidius, (8. Jan.), zugenannt Baers, ein frommer Franciscaner zu Coblenz, steht bei Hueber zum J. 1604.
Aegidius, (22. Febr.), von Mola bei Albano, ein Capucinerbruder, starb gottselig um das J. 1576. (Hueb.)
Aegidius, (5. März), ein frommer Franciscaner zu Compostella, lebte um das J. 1620. (Hueb.)
Aegidius, (19. März), zugenannt Cotterau, ein Franciscaner, der zu Beauvais um das J. 1560 von den Hugenotten ertränkt wurde. (Hueb.)
Im Franciscanerkloster zu Ueberwasser (Münster) starb am 13. Mai des J. 1676 der fromme Franciscanerpriester und Definitor Aegidius Aegidi, ein überaus eifriger Mann, der sich im J. 1666 im Dienste der Pestkranken auszeichnete und selbst angesteckt, nachdem er genesen war, in diesem Dienste beharrlich fortfuhr.
Aegidius, (25. Mai), de Castello S. Angeli, ein frommer Capucinerlaienbruder in Umbrien, starb um das J. 1630.
Aegidius, (26. Juni), von Neapel, ein Capuciner, der sich um die Bekehrung gefallener Personen verdient gemacht hat, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1620.
Zu Aegidius15 setze man die Jahrzahl 1335.
Zu Aegidius17 ist zu bemerken, daß bei Hueber von dessen angeblichem Martertode in Ungarn nichts vorkommt.
Aegidius18 starb um das J. 1425.
Auch bei Aegidius19 ist die Jahrzahl (1270) zu ergänzen.
Bei Aegidius20 muß es heißen von St. Omer (im nördlichen Frankreich), wo er Kanoniker war, ehe er Dominicaner wurde.
Aegidius21 blühte um das J. 1550. (Seraph. Martyrol.)
Zu Aegidius22 setze man die Jahrzahl 1445.
Aegidius, (26. Aug.), ein Laienbruder aus dem Orden des hl. Franciscus, gebürtig von Dorsten. erbat sich gleichfalls die Erlaubniß, den Pestkranken dienen zu dürfen, und starb im J. 1689 im Convente zu Warendorf.
Aegidius de Enna, (5. Nov.), ein Capuciner zu Calascibetta in Sicilien, welcher nach einem hochbegnadigten Leben im J. 1602 gottselig verschied. (Hueb.)
Aegidius, (14. Nov.), de Portu S. Mariae, ein seeleneifriger Capuciner zu Valencia, starb um das J. 1602. (Hueb.)
Aegidius, (15. Nov.), a S. Joanne Bapt., längere Zeit Augustiner in Prag, war eben so ausgezeichnet durch seine theologischen Kenntnisse als durch sein weltliches Wissen. Die Lehrkanzel zierte er 24 Jahre. In seinen Leiden gab er ein vorzügliches Beispiel der Geduld, und sagte den Tag und die Stunde seines Hinscheidens voraus. Er starb zu Wien am 15. Nov. 1661.
Aegidius, (19. Nov.), mit dem Zunamen Wagner, ein heiligmäßiger Franciscaner zu Prag, starb im J. 1639. (Hueb.)
Aegidius, (23. Dec.), ein Franciscaner zu Madrid, starb um das J. 1600.
Aegidius, (30. Dec.), ein Laienbruder aus dem Orden des hl. Franciscus zu Girgenti, der sein heiliges und wunderreiches Leben im J. 1603 gottselig beschlossen hat. (Hueb.)
Seite 53: Der heil. König Aelfridus starb nach 7jähriger segensreicher Regierung im J. 901, seine Gemahlin Ealhswithe aber im J. 905. Er regelte durch besondere Gesetze um das J. 887 die Feier der Sonn-und Festtage.
SS. Aegistius et Marianus15, MM. zu Bardewik in Hannover. Die älteren Schriftsteller erwähnen der Legende, daß der hl. Apostel Petrus zwei von den 72 Jüngern Christi zur Verkündigung des Evangeliums nach Deutschland geschickt habe. Einer derselben, Maternus3 (vgl. d.), sei nach Trier, der andere aber, Aegistius, mit seinem Archidiakon [878] Marianus nach Bardewik gekommen. Daselbst hätte Aegistius mit seinem Begleiter ein hochverehrtes Götzenbild der Heiden zerstört, weßhalb sie von den heidnischen Wenden erschlagen seien. Dieser Legende scheint insofern ein historischer Kern zu Grunde zu liegen, daß wirklich ein Glaubensbote Aegistius mit seinem Begleiter Marianus bei Bardewik das Evangelium zur Zeit Carls des Großen verkündigte, daselbst den Mar tyrtod erduldete und in Bardewik verehrt wurde. Ob er Bischof war, mag freilich dahin stehen. Eine plattdeutsche Chronik Bardewiks vom J. 1441 (bei Leibniz, SS. rerum Brunivicensum III., 216) berichtet, daß Aegistius-Reliquien in der dortigen Domkirche ruhten. Werner Roleving erwähnt in seiner Schrift »de laude veteris Saxoniae« (pars I. cap. III. bei Leibniz III., 612), daß noch zu seiner Zeit, nämlich 1488, die Reliquien des heil., Aegistius zu Bardewik gezeigt wurden, das Grabmahl des hl. Marianus aber soll nach Krantz (Metrop. lib. III. cap. XXXVI.) Bischof Bruno von Verden neu haben schmücken lassen. – Vgl. die Historia Bardewici bei Meibom, rerum germanicarum tom III. S. 57.9
Seite 54: Die Werke des hl. Aelred sind bei Migne (Patrologia T. CXLV) abgedruckt und sind theils ascetischen, theils histor. Inhalts, darunter 300 Briefe.
Seite 58: Aemilius Zechius (8. Juli), ein Franciscanerpriester zu Brünn in Mähren, starb im J. 1637 im Rufe außerordentlicher Frömmigkeit. (Hueb.)
Seite 59: Der hl. Aeoladius war der erste Bischof von Nevers um das J. 516. Sein Nachfolger, der hl. Agricola (im H.-L. Agricolaus2) starb im J. 594. Einige seiner Reliquien besitzt die St. Stephanskirche. Er ist nicht mit Agricola2 von Chalons zu verwechseln.
Seite 60: Bei Migne und Andern findet sich noch ein Aetherius, der zu Bourges im J. 307 gestorben sein soll. Man vgl. hieher auch die Legende der hl. Ursula.
Seite 63: Afra (20. Dec.), eine fromme Schwester des dritten Ordens zu Znaim in Mähren, starb um das J. 1380. (Hueb.)
Seite 68: Agapitus (25. Mai) de Ritaldo, aus dem Orden der Capuciner, ein eifriger und abgetödteter Diener Gottes, starb um das J. 1620 in Umbrien. (Hueb.)
Der hl. Agapius11 blieb im Kampfspiele nicht unverletzt. Eine Wölfin (nach Eusebius eine Bärin) zerfleischte ihn so schrecklich. daß er halbtodt in den Kerker zurückgebracht wurde, dort aber noch einen Tag lebte. Der hl. Leichnam wurde ins Meer versenkt.
Seite 70: Die ehrwürdige Agatha7 war bei Toledo geboren und gehörte zum dritten Orden des hl. Dominicus. Die Früchte ihrer zahlreichen Bußwerke wendete sie am liebsten den armen Seelen zu. Sie starb im J. 1621 und wurde durch Wunder verherrlicht. Von einer 8jährigen Schlafenthaltung weiß ihre Geschichte nichts. (Guerin.)
Agatha, (3. Jan.), eine Carme Utin von Neapel, steht im Ordenskataloge.
Agatha, (16. Jan.), eine Römerin mit dem Zunamen Orlandi, starb als Carmelitin im J. 1692 zu Monterotondo.
Agatha, (17. Jan.), Jungfrau und Martyrin in Korea im J. 1840.
Agatha, (10. Febr.), mit dem Zunamen Graf, eine fromme Schwester des dritten Ordens des hl. Franciscus zu Wesel bei Coblenz, verband Arbeit mit Gebet, und entschlief im Rufe großer Frömmigkeit im J. 1519. (Hueb.)
Agatha, (19. März), von Mailand, eine Clarissin, welcher von den Engeln die heil. Communion gereicht wurde, steht bei Hueber zum J. 1455.
Agatha, (11. Mai), eine Clarissin aus dem Angerkloster in München mit dem Zunamen Raith, wurde öfterer Erscheinungen des Jesuskindes gewürdiget und starb im J. 1659.
Agatha, (24. Mai), Ly, Wittwe und Martyrin zu Korea; sie wurde nach vielen Leiden im J. 1839 um Jesu willen enthauptet.
Agatha, (24. Mai), Kim, gleichfalls eine Koreanerin, war noch nicht getauft, als sie wegen des christlichen Glaubens ins peinliche Verhör gezogen wurde. Da sie hier standhaft blieb, und immer nur die Namen Jesus und Maria anrief, erhielt sie im Gefängnisse die hl. Taufe, und wurde bald darauf enthauptet, im J. 1839.
[879] Agatha, (12. Nov.) Ediger, Clarissin zu Trier, voll Demuth und Gebetseifer, sah mit solcher Freude dem Tode entgegen, daß sie mit lauter Stimme sang: »Wie schön mit Rosen und Lilien geziert ist doch der Weg, der zum Himmel mich führt!« (Hueb.)
Agatha, (26. Sept.), eine Martyrin aus Korea im J. 1839, dürfte mit der zum 24. Mai genannten Agnes identisch sein. Es werden ihr zwei Dienerinnen, Agatha Lyund Susanna, welche im J. 1846 zu Secul für den Glauben starben, beigegeben.
Seite 74: Zu S. Agericus2 ist zu bemerken, daß er auf Abbildungen ein Weinfäßchen bei sich hat, als Sinnbild seiner großen Gastfreundschaft. Sein Hinscheiden wird von Neuern in das J. 591 gesetzt.
Seite 78:2S. Agnellus, (5. Febr.), Bischof von Trient, wo er kirchliche Verehrung genießt, arbeitete im Worte Gottes und in Ausübung von Liebeswerken bis ans Ende seines Lebens, das etwa um das J. 618 erfolgte.
Daß Agnellus4 von Fez im J. 1024 in Deutschland von den Häretikern erschlagen wurde, ist unmöglich, da er um das J. 1240 gestorben ist. (Hueb.)
Agnellus5 war lange Zeit ein gefürchteter Räuber, der vom hl. Franciscus bekehrt und zu einem gottesfürchtigen und bußfertigen Leben geführt wurde, und steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1210.
B. Agnes10 lebte in großer Heiligkeit zu Foligno, und starb im J. 1588.
Seite 82: Agnes, (5. Jan.), eine portugiesische, im J. 1596 fromm gestorbene Carmelitin, steht im Ordenskataloge.
Agnes, (6. Jan.), aus demselben Orden, starb zu Saragossa.
Agnes, (21. Jan.), eine Tertiarin des Carmelitenordens zu Vidigueira in Spanien, steht im Ordenskataloge.
Agnes, (22. Jan.), eine Carmelitin zu Fontiberi in Spanien, findet sich ebendaselbst.
Das Zeitalter der ehrwürdigen Agnes18 von Beaupré ist die Mitte des 12. Jahrhunderts.
Agnes, (20. Jan.) a S. Dominico war zuerst Abtissin der Clarissinen zu Madeira, dann zu Lissabon, wo sie im J. 1540 starb, und von einem Engel in das Grab gesenkt wurde. Sie ist dieselbe wie Agnes39.
Agnes, (24. Jan.), Vorsteherin eines Klosters des dritten Ordens zu Illesco in Spanien, starb im Rufe der Heiligkeit im J. 1517. (Hueb.)
Agnes, (24. Jan.), mit dem Zunamen Sprenger, eine gottselige Clarissin zu Brixen in Tyrol, starb im J. 1607.
Agnes, (29. Jan.), de Bouzeau, Stifterin des Waisenhauses zu Mons, starb heiligmäßig im J. 1678. (Ram.)
Agnes, (21. Febr.), mit dem Zunamen Musso, Carmelitin, starb zu Fasano im J. 1722.
Agnes, (29. Febr.), eine junge Wittwe aus Quang-Si (China), wurde im J. 1856 enthauptet. Vgl. Au gustinus Chapdalaine.
Agnes17 starb im J. 1240.
Zum 1. März werden bei Hueber zwei Clarissinen mit dem Namen Agnes genannt, von welchen die eine Gemahlin des Königs Andreas von Ungarn gewesen war, die andere den Herzog Heinrich von Schweidnitz geheirathet hatte, welche zu Long-Champ in Frankreich gegen Ende des 14. Jahrh. ein gottseliges Leben führten.
Agnes Lopez, (6. März), Clarissin zu Tordesilla, soll öfter mit Erscheinungen des Jesuskindes begnadigt worden sein. Sie lebte um das Ende des 16. Jahrhunderts. (Ser. - Martyrol.)
Agnes, (19. März), aus dem fürstlichen Hause Gonzaga, starb um das J. 1455 heiligmäßig im Clarissinenkloster St. Paula in Mantua. (Hueb.)
Agnes, (22. März), zugenannt Teupana, eine Tertiarin des Carmelitenordens, führt in demselben den Titel »selig«. Sie starb zu Valencia im J. 1319.
Seite 83: Agnes, (7. Apr.), eine fromme Clarissin zu Volaterra, steht bei Hueber zum J. 1300.
Agnes, (8. Apr.), mit dem Zunamen Hirsch, lebte nach Hueber als Schwester des dritten Ordens gottselig zu Brünn in Mähren.
Das Hinscheiden der gottsel. Agnes21 wird bei Hueb. ins J. 1540 gesetzt.
Agnes, (8. Mai), de Crema, Abtissin des Clarissinenklosters zu Andujar in Spanien, starb in großer Frömmigkeit im J. 1430. (Hueb.)
Agnes, (3. Juli), Rödens, eine fromme Jungfrau des dritten Ordens zu Coblenz, starb nach Hueb. im J. 1606. [880] Agnes30 starb im J. 1530.
Agnes, (22. Juli), vom hl. Antonius, eine fromme Clarissin bei Cordova, steht im Seraph. Martyrol. mit der Jahrzahl 1570.
Agnes31 starb im J. 1564.
Seite 84: Agnes33 starb gottselig im J. 1067.
Nach Agnes37 ist die gleichnamige Japanesin und Gemahlin des Martyrers Cosmus Taquea einzustellen. Sie starb am 10. Sept. 1622 zu Nagasaki.
Agnes40 und die mit ihr genannte Isabella blühten um das J. 1440.
Seite 85: Agnes, (3. Dce.), eine Tochter des Königs Ottokar von Böhmen, war die zweite Abtissin des Clarissinenklosters zu Znaim in Mähren, dem sie bis zum J. 1320 mit Weisheit und Frömmigkeit vorstand. (Hueb.)
Agnes, (8. Dec.), eine fromme Clarissin zu Bellaloazar in Spanien, welche der Betrachtung des Leidens Jesu ihr ganzes Leben widmete und nicht selten mit Ekstasen begnadiget war, starb im J. 1570. (Hueb.)
Seite 85 ist noch zu ergänzen: Agnes, (31. Dec.), eine Tochter des heil. Königs Ludwig IX., welche dem dritten Orden des hl. Franciscus angehörte.
Agnes Eislinger, eine Recinsin zu Rebdorf im Bisthum Eichstädt, eine hochbegnadigte Jungfrau, starb im Geruche großer Heiligkeit im J. 1504.
Seite 87: Der hl. Martyrer Agricola2 litt zu Veszprim im heutigen Bessarabien.
Seite 89: Das Fest des hl. Agrippinus1 wird zu Autun am 9. Juli begangen.
Die kleine Insel, auf welcher der heil. Agrippinus2 gestorben ist, heißt Comacina oder St. Giovanni.
Seite 90 u. 91: S. Aichardus war zu Poitiers geboren; sein Lehrer im St. Hilariuskloster hieß Ausfrid; den Hofdienst versah er zwei Jahre lang, worauf er zu St. Jouin (nicht Jonin) ins Kloster trat. Die Berühmtheit seines Namens beweist auch der Umstand, daß eine Vorstadt von Poitiers nach ihm benannt ist. Seine mit Sagen stark vermischte Lebensbeschreibung stammt von einem gewissen Fulbert aus Rouen und ist erst im 12. Jahrh. geschrieben.
Seite 93 ist einzustellen: Der ehrwürdige Abt Aigilis von Fulda. Er soll ein Verwandter des hl. Sturmio (s. d.) gewesen sein. Sicherlich war er sein Schüler. Als er zum Abte gewählt wurde, war er bereits ein alter, aber immer noch rüstiger und zur Ehre Gottes unermüdet thätiger Mann. Er restaurirte die Abteikirche und bereitete dem hl. Bonifacius eine würdige Ruhestätte. Sein seliges Ende erfolgte im Monate October des J. 822.
Seite 95: Alanus7 starb zu Zwolle (Klein-Amsterdam) in den Niederlanden.
Alanus9 hat nicht den Beinamen »von den Inseln«, sondern von seiner Geburtsstadt Lille, was im Lateinischen mit Insulae gegeben wird. Miräus setzt sein Hinscheiden ins J. 1181.
Seite 96 ist noch zu ergänzen: Alardus (3. Dec.), mit dem Zunamen Besge, ein Franciscanerpriester, welcher durch seinen frommen Wandel und seine ergreifenden Predigten in Westphalen viel Gutes wirkte; er starb zu Hamm im J. 1675.
Seite 100: Ueber die Verehrung des hl. Albanus3 vgl. man auch Germanus25, wo an der zutreffenden Stelle (II. 416) noch die Jahrzahl 429 zu ergänzen ist. Er nahm auch Erde von dem Grabe des Heiligen, die noch Blutspuren trug, mit nach Frankreich. Die ursprüngliche Albanskirche in Verulam wurde um das J. 450 von den Angelsachsen zerstört. Die Reliquien des heil. Martyrers wurden im J. 793 am 1. August dem Könige Offa von Mercien (nicht Murcia) wieder aufgefunden, und in einem kostbaren Schreine beigesetzt. Das Fest dieser Auffindung wurde am 2. August begangen. Die von demselben Könige gestiftete und reich dotirte Abtei von St. Alban (bei Holmhurst in Herfordssyire) wurde durch Heinrich VIII. im J. 1540 aufgehoben.10
Seite 102: Wir entnehmen dem Buche Vies des SS. de la Belgique von Ram (S. 1–13) zur Ergänzung der Lebensgeschichte des sel. Albero1 folgendes Nähere. Er war ein Sohn Heinrich II., Grafen von Löwen, und ist nicht mit dem hl. Albert [881] von Läwen, welcher den bischöflichen Sitz mit dem Martyrium verherrlichte, zu verwechseln (vgl. S. Albertus9). Noch sehr jung wurde er Primicerius an der Kathedrale von Metz. Im J. 1122 wurde er zum Bischofe von Lüttich gewählt. Ein gleichzeitiger Schriftsteller sagt von ihm: »Er war ein einfacher und gerechter Mann, mild, züchtig, ohne Habsucht, von guten Sitten, unter den Edeln der Edelste.« Davon gab Zeugniß, daß er auf das Recht der »todten Hand« für seine Person und den bischöflichen Stuhl gänzlich verzichtete. Er führte auch den eben entstandenen Orden der Prämonstratenser ein, erbaute Kirchen und veranlaßte in den Klöstern die Erneuerung der Ordensregeln. Sein seliger Tod ereignete sich am 1. Jan. 1129.
Seite 103: Man ergänze: Alberta (2. Jan.), eine Tertiarin der Carmeliten in Sicilien, steht im Ordenskataloge; sie starb im J. 1697 zu Sambuca.
B. Albertinus, Augustiner in Verona, reiste im J. 1264 im Auftrage des Generalpriors Lanfranc Septala nach England, wo er längere Zeit wirkte und Klöster seines Ordens erbaute. Er starb in Verona, und soll im J. 1406 in Folge der an seinem Grabe geschehenen Wunder selig gesprochen worden sein. Sein Bildniß wurde neden dem des heil. Nicolaus von Tolentin mit dem Titel »selig« auf den Altar gestellt.
Ferner bitten wir zu ergänzen: S. Albertus, Conf. (28. Jun. u. 23. Juli). Dieser hl. Bekenner ist ein Volksheiliger, von welchem sichere geschichtliche Nachrichten nicht vorhanden sind. Die Sage erzählt, daß der Heilige aus Schottland von königlichem Geblüte abstammte und noch zwei Brüder Siegebert und Gisebert (Giselbert, Geiselbert) halte. Da der damalige König in England ihnen das Königreich mit gewaffneter Hand abnahm, und den ganzen königlichen Stamm auszurotten trachtete, so mußten die drei Prinzen entfliehen. Sie kamen nach Deutschland, und nahmen sich vor, unbekannt zu bleiben, und im ärmsten Stande Gott zu dienen. Dieser Stand schien ihnen der Hirtenstand zu sein. Sie lebten als arme Hirten: Albert in Wörleschwang, Giselbert in Zusmarshausen, und Sigebert in Oberhausen (sämmtliche Orte liegen unfern von Augsburg in Schwaben). Täglich kamen sie in Feld und Wald zusammen und sangen das Lob Gottes, während ihre Schutzengel die entfernten Heerden hüteten, trafen aber jeden Abend mit diesen zur gehöriger Zeit in ihrem Orte ein. Als sich Albertus dem Tode nahe fühlte, verlangte er, in einem Moosplatze an der Zusam beerdigt zu werden. Die Leute aber wollten ihn in ihrer damals noch auf einem nahen Berge stehenden Kirche begraben. Als aber zwei junge Stiere, denen man den Leichenwagen frei überlassen hatte, ihn jenem Moose zuführten, und dort stillstanden, erhielt er daselbst sein Grab. Ueber demselben wurde eine Kapelle errichtet und späterhin die Pfarrkirche, als deren Kirchenpatron er seit dem J. 1509 verehrt wird, mit derselben verbunden. Denn obwohl die Gemeinde ihre baufällig gewordene Kirche wieder auf dem alten Platze herstellen wollte, wurde das Baumaterial, das man Tags über auf den Berg geführt hatte, am andern Morgen jedesmal bei seinem Grabe gefunden, weßhalb man hier auch die Kirche erbaute. In Zusmarshausen, wo sein Bruder Giselbert starb, befand sich bis zum Anfange dieses Jahrh. eine demselben geweihte Kirche mit Gottesacker; seine Reliquien sind aber bisher nicht aufgefunden. Der hl. Sigebert wird in Oberhausen verehrt. Zu Wörleschwang ruht der heil. Albertus unter dem Altare einer Seitenkapelle, die mit Fresken, welche seine Erhebung darstellen, geziert ist. Am 23. Juli des J. 1742 wurde dieselbe durch den Bischof Joseph von Augsburg, Landgraf von Hessen-Darmstadt, vollzogen. Das Hauptfest wird am Scapuliersonntage, als Todestag aber der 28. Jan. kirchlich gefeiert.
Seite 107: S. Albertus8 steht im Kataloge der Carmeliten mit der Jahrzahl 1649 und dem Ehrentitel »Wunderthäter«.
B. Albertus15 wird im Carmelitenorden als Heiliger verehrt. Er gab demselben nicht eine neue Regel, wohl aber paßte er die schon vorhandene dem gemeinsamen Leben besser an.
Zu ergänzen ist: B. Albertus (7. al. 13. Mai), von Bergamo, ein Bekenner aus dem dritten Orden des heil. Dominicus, dessen Reliquien sich zu Cremona befinden.
Albertus (2. Jan.), zugenannt Chiapetti, ein frommer Carmelite, starb im J. 1758 zu Parma. [882] Seite 109: Albertus (27. Jan.), mit dem Zunamen Moderer, ein frommer Franciscanerpriester zu Kreuznach an der Nahe, wirkte durch seine eindringlichen Predigten viel Gutes und starb um das J. 1519. (Hueb.)
Albertus23 ist derselbe wie Albertus37.
Albertus (20. Febr.), ein holländischer Carmelitenbruder, starb im J. 1602 zu Lissabon in der Verbannung.
Seite 110: Albertus (23. Febr.), von Neapel, ein heiligmäßiger Capucinerbruder, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1550.
Albertus (28. Febr.), zugenannt der Fromme, Herzog von Bayern, ein Sohn des Herzogs Ernst, übernahm im J. 1438 die väterliche Würde. Er wußte Gerechtigkeit, Milde und Friedensliebe in seltenem Grade zu vereinigen. Das Kloster Andechs dankt ihm seine Wiederherstellung. da er es von Grund aus neu erbauen ließ, und die Einführung der Benedictiner. Als er im J. 1460 starb, erhielt er ebenda auch seine Ruhestätte.
Albertus27 führt gewöhnlich den Beinamen a Cossignano, und lebte im Kloster Muravalle.
Albertus (13. März), zugenannt Castelli, ein frommer Carwellte, starb im J. 1696 zu Pomiglione d'Arco.
Albertus (19. März), Weihbischof zu Graz (Seckau), blühte am Ende des 15. Jahrhunderts.
Albertus (19. März). de Puchelberga, ein frommer Franciscaner zu Nürnberg, starb nach Hueber im J. 1471.
Albertus (20. März), mit dem Zunamen Cavina, General der Carmeliten, starb im J. 1749 zu Imola.
Seite 111: Albertus (3. Mai), ein Kleriker des Carmelitenordens, wurde im J. 1678 zu Sedan von den Häretikern ermordet.
Albertus (28. Mai), mit dem Zunamen Czepielisky, ein polnischer Carmelitenpriester, wurde im J. 1648 zu Lemberg aus Haß gegen den kathol. Glauben getödtet.
Albertus34 war ein berühmter Prediger, dem Tugend und Frömmigkeit aus den Augen leuchteten. (Hueb.)
Albertus (26. Juni), drei Carmeliten d. N., welche im J. 1657 zu Genua im Dienste der Pestkranken starben.
Albertus (3. Aug.), ein von dem heil. Carl Borromeo besonders geschätzter Prediger des Capucinerordens, lebte um das J. 1585. (Hueb.)
Albertus (12. Aug.), a Pergamo, ein Franciscaner-Kleriker aus Ozora in Ungarn, wurde im J. 1532 von den Türken ermordet. (Hueb.)
Seite 112 sind noch beizusetzen: Albertus (9. Sept.), von Hohen-Rechberg, Bischof von Eichstädt vom J. 1429 bis zum J. 1445, ein eifriger Oberhirte, voll fürstlicher Milde, und tapferer Bekämpfer der Husiten, findet sich im »heil. und gottsel. Eichstädt«.
Albertus (25. Oct.), ein Carmelitenpriester mit dem Zunamen Heilfinger, steht mit der Jahrzahl 1631, aber ohne Ortsangabe als »Martyrer« im Ordenskataloge.
Albertus (2. Nov.). der 23. Bischof von Freising, ein heiligmäßiger Mann, der sein ganzes Vermögen nur zu frommen Zwecken und zum Nutzen seiner Kirche verwendet, und die zahlreichen schweren Leiden, welche die göttliche Vorsehung über ihn und seine Kirche kommen ließ, mit Geduld und frommer Ergebung bis an sein Ende getragen hat, regierte vom J. 1108 bis zum J. 1184 und führt zuweilen den Titel »selig«. (Frisingia sacra.)
Albertus Sigismundus (4. Nov.), Prinz von Bayern, vom 20. Febr. 1652 bis zum J. 1685 Bischof von Freising, ein vorzüglicher Beförderer der Frömmigkeit, wurde im J. 1668 auch Bischof von Regensburg, und findet sich gleichfalls in der Frisingia sacra.
Albertus (16. Nov.), von Speier, ein gelehrter Mann, der an der Domschule wirkte, trat ums J. 1223 in den Franciscanerorden, in welchem er fromm und bußfertig starb.
Albertus (21. Nov. al. 8. Mai), ein seeleneifriger Franciscaner von Leyden, starb im J. 1584 unweit von Antwerpen als Martyrer.
Albertus (25. Nov.), Graf von Monte Acuto, den der hl. Franciscus selbst noch in den dritten Orden aufgenommen hat. (Seraph. Martyrol.)
Albertus (22. Dec.), ein französischer Missionär aus dem Orden des hl. Franciscus, starb im J. 1595 in Westindien als Martyrer. (Hueb.) [883] Seite 113: S. Albinus1 (Albuinus), Ep. (5. Febr.), bestieg um das J. 976 den bischöflichen Stuhl von Brixen, wohin er denselben von Seben verlegte. Er stammte aus Kärnten, wo sein Vater die Würde eines Markgrafen begleitete, wurde zu Brixen Priester, und wirkte als solcher mit so großem Eifer und Erfolge, daß Geistlichkeit und Volk ihn nach dem Ableben des Bischofes Richberius zum Oberhirten begehrte. Als solcher erfüllte er alle ihm obliegenden Pflichten mit größter Aufopferung und Treue, wahrhaft ein geistlicher Vater seiner Untergebenen. Er starb am 5. Febr. des J. 1006 und wurde durch zahlreiche Wunder verherrlichet.
Seite 115: Albitius (Albizzo), (12. Dec.), ein Carmelite, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«; er starb zu Florenz im J. 1428.
Seite 120: Die Mutter des hl. Alderich1 soll eine bayrische Prinzessin gewesen sein, und Geriidis geheißen haben. Aus seiner bischöflichen Amtsführung ist besonders zu erwähnen: die Erbauung einer Kirche und eines Klosters zu Ehren des hl. Martinus auf dem linken Ufer der Mayenne, die Herstellung einer großen Wasserleitung in seine bischöfliche Stadt, die Erbauung einer Kirche zu Ehren des heil. Stephanus und aller Heiligen, die Neuerbauung und Einweihung der Kathedrale. (Guerin.)
Aldobrandinus, (12. Dec.), ein Florentiner, trat in den Orden des hl. Franciscus, und starb im J. 1284 in Persien als Martyrer. (Hueb.)
Bei Aldonza ist das Beata zu streichen und die Jahrzahl 1534 beizusetzen.
Seite 127: Nach Alexander44 ist einschalten: S. Alexander, (4. Mai), ein Marthrer in Auxerre. (Guerin.)
Seite 132: Alexander, (18. Febr.), ein Franciscaner aus Alessandria, starb im J. 1478 gottselig auf dem Berge Sion in Jerusalem. (Hueb.)
Alexander Blake (4. März), starb unter der Königin Elisabeth, obwohl Laie, des Glaubens wegen im J. 1591 den Erhängungstod. (Cal.)
Seite 133: Alexander de Fano (13. März), ein frommer und abgetödteter Capuciner zu Macerata, steht bei Hueber mit Jahrzahl 1565.
Alexander (19. März), Franciscaner zu Laybach in Krain, starb gottselig im J. 1496. (Hueb.)
Zu Alexander99 ist die Jahrzahl 1410 zu setzen.
Alexander104 starb gottselig im J. 1494 zu Breslau.
Alexander105 hat bei Hueber die Jahrzahl 1290.
Alexander106 war unermüdet im Bekenntnisse Jesu und trug das Evangelium, obschon öfter beinahe zu Tode gemartert, immer wieder zu den Ungläubigen. Endlich erreichte er die so heiß ersehnte Krone im J. 1552.
Alexander108 starb zu Krakau im J. 1620.
Alexander, (5. Apr. al. 21. Dec.), de Butrio, ein frommer Capuciner aus der Provinz Bologna, starb im Rufe großer Frömmigkeit im J. 1580. (Hueb.)
Zu Alexander177 ist noch ein anderer Capuciner d. N. von Terni zu setzen; sie stehen beide bei Hueb. mit der Jahrzahl 1572.
Seite 134: Alexander, (23. Sept.), ein Capucinerkleriker von Messina, starb um das J. 1630. (Hueb.)
Alexander, (16. Sept.), ein frommer Franciscaner, starb im J. 160 zu Fossano in Piemont im Rufe eines Wunderthäters. (Hueb.)
Alexander, (26. Oct.), mit dem Zunamen Macchiavelli, ein Tertiarier des Carmelitenordens aus Bologna, starb im J. 1300 in Palästina und steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Das »St. Francisci-Glöcklein« (I. Jahrg. S. 93) schreibt: Zu Brixen starb am 8. Oct. 1878 in einem Alter von 73 Jahren der gewesene k. k. Husaren-Rittmeister Alexander Blasowiz, gebürtig aus Fünfkirchen in Ungarn, der seit sehr vielen Jahren die ganze Stadt durch sein wahrhaft heiliges Leben erbaute. Schon Morgens 4 Uhr fand er sich in der Capucinerkirche ein, und so sicher waren wir seiner Anwesenheit, daß der Priester, wenn gerade kein Ministrant zur Hand war, getrost allein zum Altare schritt: der Rittmeister erhob sich in diesem Falle augenblicklich, und diente wie ein frommes Ministrantenbüblein zur hl. Messe. Allnächtlich stand er um 12 Uhr auf, und wachte in heiligem Gebete bis 2 Uhr Morgens, worauf er bis 31/2 Uhr ruhte. So groß wie sein Gebetseifer war auch seine [884] Abtödtung. Seine Lebensweise war ein beständiges Fasten. Die Geißel gebrauchte er so ernstlich, daß er sie öfter repariren lassen mußte. Dabei leuchtete eine eigene kindliche Heiterkeit aus seinem ganzen Wesen. Sein Gehalt als Pensionist floß, da seine eigenen Bedürfnisse gering waren, in die Hände der Armen, oder er verwendete ihn zu andern guten Zwecken. Er war ein Mitglied des dritten Ordens gewesen.
Alexander, (24. Oct.), von Verona, ein im Rufe großer Heiligkeit zu Pistoja gestorbener Franciscaner, steht bei Hueber ohne Jahrzahl.
Alexander, (21. Nov.), de Lauro, ein Capucinerpriester zu Neapel, steht in Hueb. Menol.; er lebte am Anfange des 17. Jahrh.
Alexia, (10. Aug.), eine Klosterfrau zu Collombey, starb nach Burgener im J. 1693, erst 45 Jahre alt, im Rufe großer Frömmigkeit.
Seite 135: Alexandra, (11. März), Clarissin zu Mailand mit dem Zunamen Simoneta, steht ohne Jahrzahl in Hueb. Menologium.
Seite 136: Alexandrina1 u. 2 sind nicht identisch. Letztere lebte niemals als Einsiedlerin. Sie stammte von adeligen Eltern aus Sulmona und wurde ebenda Clarissin, verließ aber wegen der dortigen Bürgerzwiste ihre Vaterstadt und kam mit drei Mitschwestern, Margarita, Lisa und Gemma nach Foligno ins Kloster St. Lucia, wo die obengenannte Margarita erste Abtisin wurde, sie aber im J. 1429 ihr in dieser Würde nachfolgte, und bis zu ihrem Ende dem Kloster in Tugend und Heiligkeit vorstand. (Hueb.)
Seite 138: Alexius, (13. Jan.), von Pergola, ein frommer Capuciner in der Mark Ancona, lebte um das J. 1622.
Alexius, (23. Febr.), ein Capuciner-Priester, dem Gott seine Sterbestunde offenbarte, blühte um das J. 1550.
Alexius, (1. März), de Bonvicino, ein frommer Capuciner, der um die Mitte des 16. Jahrh. blühte, findet sich in Huebers Menologium.
Der Martyrer Alexius7 starb nach Hueb. im J. 1568, und führte den Beinamen Samson.
Alexius, (8. März), mit dem Zunamen Sazajus, vollendete um das J. 1620 gottselig zu Rom. (Hueb.)
Alexius, (6. Mai), von Vigevano in Oberitalien, ein frommer, bußfertiger und seeleneifriger Capuciner zu Bergamo, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1581.
Alexius, (19. Juni), ein frommer Capuciner, der im J. 1629, ein Opfer des Glaubens und der Liebe im Dienste der Pestkranken, zu Altdorf in der Schweiz gottselig verschieden ist.
Alexius war aus Zips in Ungarn und starb im Rufe eines Wunderthäters im J. 1489 zu Beuthen in Schlesien.
Alexius, (3. Aug.), de Butrio, war ein Capuciner zu Rom, der um das J. 1585 starb. Vgl. aber Alexander. (Hueb.)
Zum 10. Sept. ist der Japanese Alexius, ein Dominicaner-Laienbruder als Martyrer zu ergänzen. Er starb im J. 1622.
Alexius, (8. Oct.), ein Franciscanerpriester zu Krakau, vollendete sein frommes und abgetödtetes Leben um das J. 1465. (Hueb.)
Alexius, (26. Nov.), de Coriolano, ein frommer Capuciner zu Syracus, starh gottselig im J. 1630. (Hueb.)
Am 27. Nov. 1619 starb in Japan mit mehreren Andern Alexius Nacamura als Martyrer.
Aexius, (9. Dec.), ein frommer Capuciner von Salodia in Calabrien, findet sich bei Hueber mit der Jahrzahl 1635.
Seite 139: S. Alfegus, Erzbischof und Martyrer von Canterbury. ist inunserm Werke unter den Namen Elphegus beschrieben.
Seite 140: Wie neuere Forschungen festgestellt haben, war der sel. Alfricus niemals Erzbischof von Canterbury oder York, sondern anfänglich Weltpriester, dann Mönch und Abt von Egnesham (jetzt Ensham) unweit Oxford. Es sind von ihm eine größere Anzahl Homilien vorhanden, welche die damalige Kirchenlehre und Disciplin, namentlich was die Verehrung und Anrufung der Heiligen betrifft, sehr zu Ungunsten der sogenannten Reformation ins Licht stellen. Seine Lebenszeit trübten die räuberischen Einfälle der Dänen in den Jahren 993 und 994.
Seite 141: Zu Algothus ist die Jahrzahl 1345 zu ergänzen. Wie er in gesunden Tagen ein Vorbild der Seinigen war in Lehre und Leben, so wurde er ihr Vorbild auch bei seinem Ende, indem er gänzliche Erblindung und die heftigsten Schmerzen mit größter Geduld ertrug. Wie [885] der hl. Brigitta geoffenbart wurde, war er »ein glänzender Stern« im Himmel der Gnade. (Hueb.)
Zu Algothus (Adalgottus) setzen wir (aus Burgener) noch Folgendes: Er war ein Schüler des hl. Bernardus von Clairvaux und wurde im J. 1150 zugleich Bischof von Chur und Abt von Disentis. Ganz Rhätien gewann unter seiner Verwaltung ein neues christliches Leben. Die Klosterkirche von Marienberg wurde durch ihn eingeweiht (im J. 1154). Das Martinsspital und andere fromme Anstalten bereicherte er mit Schankungen. Der Armen und Nothleidenden nahm er sich überall väterlich an, und stand wegen seiner Weisheit und Frömmigkeit im höchsten Ansehen. Da er im Bisthume Chur öffentlich verehrt wird, muß ihm der Titel eines Heiligen (S.) vorgesetzt werden. Er starb im Jahre 1160 zu Disentis, wohin er sich zur Vorbereitung auf den Tod zurückgezogen hatte.
Seite 142: Alipius a S. Francisco aus der vornehmen Familie der Ursini, Augustiner zu Neapel, begnügte sich zu seiner Nahrung mit täglich drei Unzen Brodes. Fische und Vögel folgten seiner Stimme. Das Volk ehrte ihn als einen Heiligen.11
Seite 144: S. Alo soll wirklich ein Schmied gewesen sein, und im Salzburg'schen gelebt haben.
S. Alodius. Man setze bei: Als 8. Bischof von Auxerre bestieg er den Hirtenstuhl dieser Stadt nach dem hl. Fraternus, dem unmittelbaren Nachfolger des heil. Germanus25, und starb im J. 472.
Aloysia, (22. Dec.), zugenannt de Carrione, eine durch ihre Frömmigkeit mehr noch als durch ihren Adel hervorragende Clarissin in Spanien, blühte nach Hueber um das J. 1630.
Seite 146: Aloysius, (13. Febr.), zugenannt Villalupus, der manchmal auch Ludwig oder Alphons genannt wird, ein Franciscaner-Missionär in Westindien, wurde durch die Chichimeken erschossen.
Aloysius3 steht bei Hueb. mit der Jahrzahl 1550.
Aloysius, (29. Aug.), vom Kreuze, ein durch Heiligkeit und Wissenschaft berühmter Franciscanerpriester, steht ohne Jahrzahl in Hueb. Menol.
Wenn Alpais1 eine Klosterfrau war, ist sie mit der gleichnamigen Hirtin – diese wird aber Alzais geheißen haben – nicht identisch. Letztere ruht zu Cudot bei Joigny (Dep. Yonne) und ist daselbst im J. 1210 gestorben. Sie wurde schon bei Lebzeiten wie eine Heilige verehrt. Im J. 1878 wurden ihre Gebeine in einem steinernen Sarge wieder aufgefunden und derselbe vom Erzbischof von Sens geöffnet.12
Seite 47: Die hhl. Alphäus3 etc. halten wir identisch mit den hhl. Alphäus2.
Seite 148: Zu S. Alphonsus1 ist zu bemerken, daß er durch Pius IX. als Kirchenlehrer erklärt worden ist.
Seite 150: Zu Alphonsus5, welcher bei Hueber auch zum 24. März genannt wird, ist die Jahrzahl 1570 oder 1550 zu setzen. Er verließ sein Heimatland Spanien, um in Westindien bei der Heidenbekehrung mitzuwirken, und hinterließ bei seinem Tode, welcher zu Lima erfolgte, das Andenken eines Heiligen.
Alphonsus6 von Scalona bei Toledo wirkte als Missionär bis in sein 88. Jahr und starb im J. 1584 zu Mexico im Rufe der Heiligkeit.
Alphonsus7 ist mit ihm dieselbe Person, also zu streichen. (Hueb.)
Alphonsus8 war Laienbruder zu Lafra in Castilien und starb im Geruche der Heiligkeit um das J. 1560. (Hueb.)
Zu Alphonsus9 ist bei Hueber die Jahrzahl 1566 gesetzt.
Alphonsus10 starb im J. 1525 zu Alcala (Complutum) in Spanien.
Alphonsus11 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1584. Er war längere Zeit als Missionspriester in Mexico thätig gewesen.
Zu Alphonsus14 ist die Jahrzahl 1617 zu setzen.
Alphonsus15 lebte zu Badojoz in Estremadura (Portugal).
Alphonsus16 gründete die erste Franciscanerprovinz in der heutigen Republik Nicaragua (Centralamerika). Auf seinen Missionsreisen errang er durch seinen klugen Eifer, ungeachtet er viele Gefahren und Verfolgungen zu bestehen hatte, schöne Erfolge. Seine Gebeine wurden nach Cartagena transferirt.
Alphonsus18 wirkte als erster Missionär in Costa Rica (Centralamerika) mit so großem Segen, daß ihm Spanier und Indianer [886] nach seinem Tode die Ehren eines Heiligen erwiesen. (Hueb.)
Zu Alphonsus19 setzen wir nach Hueber die Jahrzahl 1575.
Alphonsus22 starb nach Hueb. im J. 1469.
Alphonsus23 war zuerst Soldat gewesen, und hatte als solcher in Flandern gedient, trat dann in den Franciscanerorden, in welchem er zu Vitiosa in Spanien im J. 1575 gottselig verschied. (Hueb.)
Alphonsus24 machte sich um die Missionen in Neu-Mexico sehr verdient, erbaute Kirchen und Klöster, lehrte und taufte, gründete Schulen und fromme Anstalten bis zu seinem um das J. 1630 erfolgten gottseligen Hinscheiden.
Alphonsus25,26 u. 31 ist dieselbe Person. Er war ein trefflicher Prediger und ascetischer Schriftsteller, und hatte als Missionär in Westindien gearbeitet, starb aber in seinem Vaterlande in Spanien um das J. 1550.
Alphonsus, (21. Jan.), mit dem Zunamen Perez, ein frommer Carmelite zu Medina di Campo in Spanien, steht im Ordenskataloge.
Alphonsus, (19. März), zugenannt della Cerda, ein im J. 1366 zu Castigliano gestorbener Tertiarier der Carmeliten, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Alphonsus, (17. Apr.), de Arquello, aus Cuzco in Peru, Secretär des dortigen Gouverneurs, entsagte aus freiem Antriebe den Ehren der Welt, vertheilte seine Güter an die Armen, und wurde Franciscanerpriester, als welcher er an der Bekehrung der Indianer bis zu seinem im J. 1570 erfolgten seligen Hinscheiden unermüdlich arbeitete. Ehe er starb, warf er sich nochmal vor dem Tabernakel auf die Kniee nieder, und gab in dieser Stellung den Geist auf. (Hueb.)
Alphonsus (20. Apr.), ab Auria, ein portugiesischer Franciscaner, findet sich zum J. 1479 in Hueb. Menol.
Alphonsus, (19. Dec.), ein Graf von Altheim, trat im Kloster Ara Cöli zu Rom in den dritten Orden des hl. Franciscus, und war eines der ersten Mitglieder des Ritterordens der unbefleckten Empfängniß im ersten Viertel des 17. Jahrh. (Hueb.)
Alphonsus, (31. Dec.), ein Franciscanerpriester und eifriger Prediger, welcher im J. 1542 zu Toledo im Geruche der Heiligkeit starb.
Auf Seite 151 fehlt zum 10. Sept. Alphonsus Mena, ein spanischer Franciscaner-Ordenspriester, welcher im J. 1622 zu Nagasaki enthauptet wurde.
Alphonsus35 war Bischof von Oviedo (Asturien) und hinterließ bei seinem im J. 1480 erfolgten Tode den Ruf großer Gelehrsamkeit, Weisheit und Heiligkeit. (Hueb.)
Alphonsus36 wurde am 15. Jan. 1882 selig gesprochen.
Seite 153 ist zu ergänzen: Alradus, (11. Nov.). Der ehrwürdige Alrad lebte in der ersten Hälfte des 13. Jahrh. und war ein Dienstmanne des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg. Nachdem im J. 1245 von Riddagshausen (nahe bei Braunschweig) aus das Kloster Isenhagen gegründet war, trat Alrad »grandis opinione et quamvis miles magnificus« als Laienbruder ein. Seine Selbstverleugnung, sein Gebetseifer und sein Bußleben waren derart groß, daß er im Rufe der Heiligkeit starb. »Qui beatus vir et non multum postea in domino defunctus est et sepultus ibidem 3. Idus Novembris non immerito annumerandus heatis mortuis, qui in domino moriuntur.« Als Isenhagen bald nach Alrads Tode abbrannte, versetzte Bischof Johann von Hildesheim, in dessen Diöcese das Kloster lag, die Mönche nach Marienrode, eine Stunde von Hildesheim entfernt (1259). Die Mönche nahmen die Gebeine des ehrwürdigen Alrad mit dorthin und setzten sie vor den Thüren ihres Gotteshauses unter dem Thurme bei. Abt Heinrich Barnthen, welcher um die Mitte des 15. Jahrh. eine Chronik von Marienrode schrieb, sagt über Alrads Grab und Verehrung folgendes: »Hier ruht er bis auf unsere Zeiten und soll sein Grab nach dem Zeugnisse der Alten durch viele Wunder verherrlicht sein. Auch die Uebertragung seiner Gebeine und des Conventes von Isenhagen soll derselbe selige Mann lange vorher geweissagt haben. Mehrere Wunder aber geschahen, wie eine alte Inschrift am Grabe bezeugt, daselbst sowohl in Isenhagen als auch hier. Am vorgenannten Orte, vor der großen Thür, wo er begraben liegt, sollen viele Wunder vor Alters geschehen sein. Daher kamen auch, zumal die öffentliche Heerstraße am Kloster vorbeiführt – von Göttingen über Alfeld nach Braunschweig und Hannover – eine [887] gewaltige Anzahl Menschen immer zu seinem Grabe, tenentes Alradum ac si fuisset canonizatus. Dieser Concurs blieb bis zur Zeit des Abtes Hermann von Peine († 1406 nach 28jähriger Regierung), welcher die Frequenz der Ankommenden nicht duldete, die Thür mit einer Mauer schloß und nothwendige Gebäude davor erxichtete. Nach vielen Jahren aber, als Abt Heinxich (Barnthen selbst) die ganze Kirche niederriß, hob er die Gebeine dieses Heiligen aus der Erde und übertrug sie an einen bessern Platz.« Dieses geschah am Feste des hl. Bischofs Wilhelm 1437. Seit jener Zeit wurden die Wallfahrten zum Grabe des seligen Alrad wieder aufgenommen und werden wahrscheinlich bis zur Aufhebung des Klosters (1806) gedauert haben. (Vgl. chronicon Marienrodense bei Leibniz. SS. rer. Brunio. II., 434, 437 u. 448). (Grube.)
Bei Alfridus1 ist zu bemerken, daß Asride mit dem heutigen Essen identisch ist.
Der hl. Althäus starb auf der Heimreise von Rom zu Mailand. In der Abtei St. Moriz feiert man sein Andenken am 13. März.
Seite 155: Alvarus3 war Bischof von Silves in Portugal (Algarvien) und steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1335.
Der Geburtsort des ehrwürdigen Alvi sus ist Therouanne. Als Jüngling trat er in dem Kloster St. Bertin in den Orden des heil. Benedictus und kam dann nach St. Vaast (Vedastus) in Arras, wo er längere Zeit Prior war. Im J. 1112 wurde er Abt von Anchin, welches Kloster er von Grund aus reformirte, und 20 Jahre lang leitete. Bischof von Arras wurde er im J. 1131. Da seine Wahl Widerspruch fand, wollte er sie nicht annehmen, bis Papst Innocenz II. ihn hiezu verpflichtete. Als Bischof widmete er seine erste Sorge der Reform der Klöster und des Klerus, wohnte im J. 1134 dem Concil von Pisa und im J. 1144 der Einweihung der neu erbauten Abteikirche von St. Denis bei, und starb im J. 1147 zu Philippi, als er im Auftrage des Königs Ludwig VII. nach Constantinopel zum Kaiser Manuel Commenus reisen wollte. Er wurde ebenda in der St. Georgskirche vor der Stadt beigesetzt.
In Cudot bei Joigny (Yonne) wurden die Gebeine der heil. Alzais, einer im J. 1210 gest. Hirtin, in einem steinernen Sarge wieder aufgefunden. Schon während ihres Lebens strömte man von allen Seiten herbei, um sich an ihren Tugenden zu erbauen, und sie um ihr Gebet zu bitten. Sie sagte verschiedene wissenschaftliche Entdeckungen, z. B. die tägliche Bewegung der Erde, voraus. S. oben Alpais, wo ihre Erhebung erzählt ist, welche im J. 1878 geschah.13
Seite 156: Der hl. Amabilis1 führte längere Zeit die Seelsorge zu Riom und kam später als Leiter des Domchors nach Clermont.
Seite 158: Amadeus, (4. Juni), von Carpentras im Venaissin (Frankreich), ein seeleneifriger und beredter Capuciner, lebte im ersten Viertel des 17. Jahrh. Sein Leichnam blieb mehrere Jahre unversehrt.
Seite 161: Zu S. Amandus11 bemerken wir (Hunkler, Gesch. der Heil. des Elsasses), daß derselbe vielfach mit dem hl. Amandus2 verwechselt worden ist. Aber die Acten des Concils von Cöln tragen seine Unterschrift: Amandus Argentinensium (A. von Straßburg). Ebenso war er im J. 347 auf dem Concil von Sardica anwesend. Dazu kommt das Zeugniß der ältesten Martyrologien und Kirchenbücher, welche alle diesen hl. Bischof als ersten Oberhirten von Straßburg bezeichnen. Seine Reliquien befanden sich bis zum J. 1398 in Rheinau, von wo sie im genannten Jahre nach St. Peter der Aeltere in Straßburg übertragen wurden. Noch heute wird daselbst sein Haupt an seinem Festtage zur Verehrung der Gläubigen ausgesetzt.
Nach gütiger Mittheilung des Herrn P. Gregor Reitlechner O. S. Ben. in Salzburg werden die Reliquien des hl. Bischofs Amandus12 von Worms in der St. Peterskirche daselbst verehrt. Die Uebertragung derselben wird dem hl. Rupert zugeschrieben.
Amandus, (6. Febr.), ein belgischer Carmelitenpriester, starb im J. 1567 zu Valenciennes, und steht im Ordenskataloge.
Amandus, (16. Febr.), mit dem Zunamen Allmair, ein frommer Franciscaner zu Innsbruck, blühte um das J. 1612. (Hueb.)
Amandus,18 hat seinen Zunamen von dem Städtchen Zieriksee, seinem Geburtsorte, Provinz Zeeland im Niederländischen.
[888] Er war längere Zeit Lector und Provincial der niederdeutschen Provinz.
Seite 162: S. Amantius7 bestieg den bischöflichen Stuhl von Como im J. 420.
Seite 163 ist zu ergänzen: S. Amasius2 (2. Juli), Bekenner zu Limoges, welcher nach der örtlichen Ueberlieferung als Gehilfe des hl. Martialis in Verkündung des Evangeliums daselbst gewirkt hat. (Guerin.)
Amata20 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1253.
Seite 165: S. Amatus3 war zuerst allerdings Religiose von St. Moriz, dann aber Anachoret von U. L. Frau du Sex daselbst, und zuletzt Abt von Habende, später Remiremont, im Vogesengebirge, und starb im J. 626 oder 627. Er ist derselbe wie Amatus5, letzterer ist demnach zu streichen.
Amatus, (8. Febr.), aus Picenum, ein Franciscaner, der um das J. 1323 zu Ancona in Tugend und Wundern leuchtete, steht bei Hueber mit dem Titel »selig«.
Seite 169: Zu S. Ambrosius10 setzen wir hinzu, daß der hl. Avitus von ihm sagte, er habe durch seine Werke sich selbst übertroffen. Er hat im Officium keine Legende. Auch sein zweiter Nachfolger Ambrosius II., um das J. 574, führt in den Katalogen des Stiftes den Titel »heilig.«
Ambrosius11 war Franciscaner-Laienbruder aus Massa, und in bereits vorgerücktem Mannesalter, nachdem er sein Vermögen den Armen geschenkt hatte, in den Orden getreten. In aller Demuth ging er von Ort zu Ort, beständig betend und betrachtend, unter den größten freiwilligen Entbehrungen Almosen sammeln. Seine Nächstenliebe gegen Brüder und Fremde kannte keine Grenzen. Hatte er, obschon gegen seine Absicht, Jemanden betrübt, so bat er mit einem Stricke um den Hals um Verzeihung, ertrug aber mit Stillschweigen und Fröhlichkeit jede ihm zugefügte Unbill. Als er im J. 1251 starb, wurde er durch himmlische Erscheinungen getröstet, und wie im Leben, so auch nach dem Tode mit der Wundergabe begnadiget, weßhalb schon Papst Gregorius IX. den Prozeß der Seligsprechung einleiten ließ. (Hueb.)
Ambrosius14 ist noch nicht selig gesprochen; er starb im J. 1525. (Hueb.)
Ambrosius16 aus Aquila in den Abruzzen, blühte am Anfange des 15. Jahrhunderts. (Hueb.)
Ambrosius20 starb, ein Opfer der Liebe und des Gehorsams, im Krankendienste.
Ambrosius21 war aus Landshut gebürtig; ein sehr frommer und eifriger Mann, das Muster eines tüchtigen Ordensmannes, starb er zu München.
Ambrosius23 war zu Laval aus einer gemischten Ehe entsprossen, wurde aber im katholischen Glauben sorgfältig erzogen, trat in den Franciscanerorden, starb aber schon in seinem 22. Jahre zu Paris, nachdem er kurz vorher die Diaconatsweihe empfangen hatte im J. 1570. (Hueb.)
Ambrosius25 starb nach Hueb. im J. 1565.
Zu Ambrosius26 ist das Datum 7. Jan. beizusetzen.
Noch sind beizusetzen: Ambrosius, (27. Jan.), Carmelite und Missionär in Amerika, blühte um das J. 1646.
Ambrosius, (28. Febr.), vom hl. Kreuze, steht im Kataloge der Karmeliten als »ehrwürdig«.
Ambrosius, (2. Mai), ein Capuciner aus Siena, starb im Rufe großer Frömmigkeit zu Florenz um das J. 1500.
Ambrosius, (4. Juni), aus Avignon, aus dem Orden der Capuciner, starb um das J. 1614 im Rufe großer Heiligkeit. (Hueb.)
Ambrosius, (28. Juni), von Alcala, ein heiligmäßiger Capuciner in Spanien im ersten Viertel des 17. Jahrh. (Hueb.)
Ambrosius, (5. Juli), ein heiligmäßiger Capucinerpriester aus Monte Ducale in Umbrien, der im J. 1597 gottselig verschied. (Hueb.)
Ambrosius, (15. Sept.), aus Civitella, ein frommer Mann aus dem Franciscanerorden, starb zu Campo basso um das J. 1550.
Ambrosius, (18. Sept.), ein Franciscaner zu Komorn, wurde daselbst im J. 1526 von den Türken ermordet.
Ambrosius, (14. Dec.), ein frommer Capuciner zu Prag, um das J. 1600, findet sich bei Hueber.
Ambrosius, (25. Dec.), ein Capuciner-Missionär aus Mailand, der zu Algier, von Leiden und Entbehrungen erschöpft, um das J. 1601 unter den Händen der Türken im Gefängnisse starb.
Seite 171: Ambrosius, (20. Jan.). ein Franciscaner, welcher mit einem Gefährten im J. 1562 zu Chollet in Frankreich von den Hugenotten aus Glaubenshaß ermordet wurde. [889] ZuAmicinus setze man die Jahrzahl 1432.
Seite 176. Hieher gehört noch: Amorella, (6. Mai), eine Clarissin zu Ciudadela auf der Insel zu Minorca, starb im J. 1558 durch die Türken. (Hueb.)
Seite 180: In dem Kataloge der Illyrischen Martyrer von Farlati wird das Martyrium der hl. Anastasia9 nach Sirmium ins J. 290 gesetzt, und der Präses, unter welchem sie litt, Probus genannt. Sie führt bei den Griechen den Beinamen: »die Apothekerin« (φαρμακολύτρια) der sich aus ihrer Thätigkeit für die kranken und verwundeten Christen erklärt.
Seite 181: S. Anastasia, V. M. (7. Sept.) zu Benediktbeuern. Die seit dem 11. Jahrh. daselbst hochverehrte Jungfrau und Martyrin wird stets als die römische Jungfrau Anastasia, deren Namen im Canon steht, ausgegeben, allein mit Unrecht. Im 11. Jahrh. unter Abt Gotthelm war nämlich in Oberbayern Getreidemangel, weßhalb 1053 mehrere Mönche zum Ankaufe von Lebensmitteln nach Mailand gesendet wurden. Daselbst stahlen sie zur Nachtzeit die Reliquien der heil. Anastasia und brachten sie mit nach ihrem Kloster. Der Leib wurde im Altar niedergelegt, das Haupt aber mit Silber gefaßt. Daraus sieht man deutlich, daß diese Anastasia mit der hochberühmten Heiligen nicht identisch sein kann, denn deren Reliquien waren beständig und sind noch heute in Rom. Ueber das Leben der im Kloster Benedictbeuern verehrten Anastasia können wir nichts angeben, da die Mönche, in dem Glauben die Reliquien der römischen Jungfrau zu besitzen, deren Leben einfach auf die ihrige übertrugen und somit jedem Nachforschen über deren Lebensumstände sich völlig enthoben sahen. Der hl. Anastasia zu Ehren wurde in Benedictbeuern eine Kapelle erbaut und beim Neubau der Abteikirche im Renaissancestil wurde eine schöne, ziemlich große Anastasienkapelle der Nordseite des Presbyteriums angefügt. Der Hauptaltar birgt unter seiner Mensa die Reliquien der Heiligen, und über der Mensa in einem Schrein, Allen sichtbar, das in Silber gefaßte Haupt. Die herrliche Büste, ein Kunstwerk der Goldschmiedekunst, ist eine wahre Zierde der Kirche. Die Anastasienkapelle hat die bischöfliche Consecration. Zu Ehren der hl. Anastasia werden alljährlich vier Feste gefeiert: 1) am ersten Weihnachtstage; 2) am letzten Sonntag im Januar zum Andenken an eine wunderbare Hilfe, welche das Kloster durch die Fürbitte der Heiligen in Kriegsnoth erhielt; 3) am 2. Pfingsttage, wo auch Nachmittags nach der Vesper das Haupt der hl. Jungfrau den Gläubigen aufs Haupt gesetzt wird; 4) das Hauptfest ist das der Uebertragung der Reliquien am 7. September. Für dieses und das zweite Fest sind eigene von Rom approbirte Meßformulare. Seit der Einsetzung des zweiten Festes gilt Anastasia auch als Mitpatronin von Benedictbeuern. Hauptsächlich wird sie angerufen in Kopfleiden und sind ehedem bis vor wenige Decennien die Landleute in solchen Leiden weither zur hl. Anastasia gewallfahrtet und haben sich ihr Haupt aufsetzen lassen. Gegenwärtig existirt noch in Benedictbeuern eine Bruderschaft zur hl. Anastasia und die tief ins Volk eingedrungene Verehrung zeigt sich am besten dadurch, daß in der Pfarrei Benedictbeuern in jedem Hause, wo mehrere Töchter sind, eine stets den Namen der hl. Anastasia erhält. Auch in der ganzen Umgegend ist der Name Anastasia sehr verbreitet. Vgl. »Leben, Leiden Tod etc. der heil. Martyrin Anastasia, deren Gebeine 1053 in das uralte Kloster Benedictbeuern übersetzt wurden.« München, 1740.14
Der hl. Anastasius3 bestieg (nach Guerin) den Hirtenstuhl von Sens am 14. Dec. des J. 968 und starb am 7. Jan. des J. 977.
Seite 185: Anastasius, (26. März), Galassi, ein Carmelite, starb gottselig zu Florenz im J. 1661.
Anastasius27 starb wahrscheinlich um das J. 1570, und ist mit Anastasius39 identisch.
Anastasius42 war Laienbruder, fromm und einfältig, aber ebendeßhalb vorsichtig und klug, demüthig und wachsam; stets in die Betrachtung des Leidens Jesu vertieft, starb er zu Pesaro um das J. 1470.
Anastasius, (14. Nov.), ein Capuciner aus Antwerpen, steht mit der Jahrzahl 1602 in Hueb. Menologium.
Seite 189: Andrea war Clarissin, und starb nach Hueber im J. 1563.
[890] Andreana, (30. März), eine Carmelitin zu Neapel, starb im J. 1688 und steht im Ordens-Katalog.
Seite 199: Andreas, (1. Jan.), mit dem Zunamen Burlo, ein Carmelite aus Sicilien, starb im J. 1660 zu Alessandria, und steht im Ordens-Kataloge.
Andreas, (4. Jan.), de Asisiis, aus dem Orden des hl. Franciscus, starb nach Hueber im J. 1502 im Rufe der Heiligkeit, und wurde nach seinem Hinscheiden durch Wunder verherrlicht.
Andreas, (9. Jan.), ein Missionär aus dem Orden des hl. Franciscus von Spoleto, starb im J. 1532 zu Fez in Afrika als Martyrer. (Hueb.)
Andreas, (24. Jan.), mit dem Zunamen Tseng, ein Martyrer in Korea, litt um das J. 1840.
Andreas, (31. Jan.), Reii, aus adeligem Geschlechte, Propst bei St. Aegydien in Krakau, trat als Schüler des hl. Johannes von Capistran in den Orden des hl. Franciscus, und endete im J. 1478 sein heil. Leben. (Hueb.)
Andreas, (8. Febr.), zugenannt Baptista Ibarra, beschuhter Carmelite, starb im J. 1620 zu Cordova.
Andreas58 gehörte nach Hueber dem 3. Orden des hl. Franciscus an, und starb im J. 1242. Ein anderer Andreas, von Todi, war um das J. 1570 Capuciner und steht bei Hueber zum 23. Juni.
Andreas60 lebte und starb in den Abruzzen (Süditalien).
Andreas61 lebte um das J. 1290 zu Piano in Etrurien. (Hueb.)
Andreas64 war Schüler und Zeitgenosse des hl. Franciscus, welchen er aber lange überlebte. (Hueb.)
Andreas66 steht zu Stanno im Bezirke von Ragusa, wo er als Glaubensprediger wirkte, in gesegnetem Andenken.
Andreas67 war früher verheirathet, und erreichte ein Lebensalter von 100 Jahren. Als Todesjahr findet sich bei Hueb. 1550 angegeben.
Andreas69 starb nach Hueber im J. 1476 zu Florenz im Convente des heil. Erlösers.
Andreas70 war Laienbruder, diente aber dem Glaubensprediger Martinus von Valencia als treuer und hochbegnadigter Gehilfe auf seinen Missionsreisen bis zu seinem um das J. 1530 erfolgten gottseligen Hinscheiden.
Andreas82 starb unter den grausamen Händen der Chichimeken im J. 1585 als Martyrer. (Hueb.)
Andreas84 war Capuciner und steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1572.
Andreas85 ist im H.-L. mit dem folgenden verwechselt; er war Laienbruder und hatte die Gabe großer Beschaulichkeit.
Andreas86 starb im J. 1529 in Ungarn.
Andreas90 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1560.
Andreas94 war ein großer Wohlthäter der Armen und starb im Rufe der Heiligkeit 1397.
Zu Andreas95 setze man die Jahrzahl 1467.
Andreas, (15. März), zugenannt Roberti, ein Laienbruder des Franciscanerordens, wurde im J. 1576 zu Montpellier von den Hugenotten ermordet. (Hueb.)
Andreas, (16. Apr.), früher Hartmuth Rodenacker geheißen, Caplan im Deutschritter-Ordenshause zu Würzburg, wurde Franciscaner und eifriger Bußprediger, als welcher er im J. 1225 gottselig starb.
Andreas, (15. Mai), aus Florenz, aus dem Orden des hl. Franciscus, wirkte mit seinen Ordensgenossen: Gerard von Prato, Antonius von Parma, und Matthäus von Arezzo um das J. 1280 als Heidenbekehrer in der Tartarei, und steht unter großen Lobsprüchen im Menol. von Hueber.
Andreas, (15. Mai), von Pistoja, ein Franciscaner, starb im J. 1601 zu Reate im Rufe eines Heiligen. (Hueb.)
Andreas, (21. Mai), mit dem Zunamen Hammer, ein Carmelite zu Wien, starb im J. 1491 und steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Andreas, (10. Juni), aus Corsica, ein Franciscaner-Laienbruder zu Lima, der im J. 1620 in solchem Rufe der Heiligkeit verschied, daß man seine Reliquien hoch in Ehren hielt. (Hueb.)
Andreas, (26. Juni), von Solofra (im Neapolitanischen), ein Capuciner, voll herrlicher Tugenden und prophetischen Geistes, lebte nach Hueber im ersten Viertel des 17. Jahrhundert.
Andreas, (16. Sept.), Kim, ein Koreanischer Priester, welcher 25 Jahre alt im J. 1846 für Jesus starb.
[891] Andreas, (16. Sept.), ein frommer Knabe, der Sohn einfacher Taglöhnerseheleute aus Lechhausen bei Augsburg, starb im J. 1606 in früher Jugend in reinster Unschuld, und wurde wie im Leben, so auch bei seinem gottseligen Ende öfter mit himmlischen Erscheinungen begnadigt. (Jocham.)
Andreas, (18. Sept.), de Vasachello. aus dem Orden des hl. Franciscus, und sein Namens- und Ordensgenosse Andreas de Morizela starben in Ungarn durch die Hände der Türken im J. 1526 am Plattensee. Zum 20. Sept. wird noch ein Martyrer d. N., nämlich de Villaco (Villach) zu Pest aufgeführt. (Hueb.)
Andreas, (26. Sept.), von Mont, starb im J. 1562 durch die Hugenotten. (Hueb.)
Andreas, (26. Sept.), a S. Geminiano. ein frommer und seeleneifriger Missionsprediger aus dem Orden des hl. Franciscus, steht bei Hueber mit seinem Ordensgenossen Johannes von Prato zum J. 1455.
Andreas, (30. Sept.), de Rosis. aus dem Orden des hl. Franciscus, aus Toledo gebürtig, lebte und starb in außerordentlicher Bußstrenge und Heiligkeit um das J. 1633 in Spanien. (Hueb.)
Andreas, (1. Oct.), Japanese, welcher im J. 1617 enthauptet wurde. Mit ihm litt sein Landsmann Caspar Fisogiro, welcher auf S. 572 zu ergänzen ist.
Am 2. Oct. 1622 litt zu Omura in Japan das 8jährige Söhnchen des Martyrers Ludwig Giachipi den Feuertod für den Glauben.
Andreas, (1. Nov.), de Vallo, aus dem Capucinerorden, war von Kindheit an von feuriger Gottesliebe durchdrungen, dem Dienste der Armen ergeben, und dabei streng gegen sich, und wurde im Orden von Tag zu Tag vollkommener, so daß er mit der Gabe der Wunder und Verzückungen begnadigt wurde. Er starb im J. 1600. (Hueb.)
Andreas, (6. Nov.), mit dem Zunamen Cernil, ein Franciscaner, wurde im J. 1571 von den Hugenotten grausam getödtet. (Hueb.)
Andreas, (18. Nov.), Rodriguez, ein demüthiger Laienbruder des Franciscanerordens in Spanien, dessen Heiligsprechung um das J. 1625 betrieben wurde. (Hueb.)
Andreas, (21. Nov.), de Gandosa, ein frommer Capuciner in Barcellona, steht bei Hueber zum J. 1606.
Andreas, (3. Dec.), ein heiligmäßiger Missionspriester des Franciscanerordens aus Burgos in Spanien, der im J. 1540 nach Westindien ging, und dort das Evangelium mit bestem Erfolge verkündete, starb im J. 1577 zu Toluca (in Mexico). (Hueb.)
Andreas, (6. Dec.). aus Catania, ein Laienbruder des Capucinerordens zu Messina in Sicilien, war mit großen Gnaden begabt, und ein Mann der strengsten Abtödtung, und starb nach Hueber um das J. 1600.
Andreas, (12. Dec.), V eranus, aus dem Orden des hl., Franciscus, lebte, wirkte und starb (im J. 1600) für die Ehre Gottes und sein Seelenheil und war als Ordensmann, Prediger und Priester gleich vollkommen. (Hueb.)
Andreas, (16. Dec.), aus dem Orden des hl. Franciscus, zugenannt a Soto, steht zum J. 1606 bei Hueber.
Andreas. (26. Dec., al. 18. Nov.), von Albano, aus dem Orden des hl. Franciscus, starb um das J. 1400 in Dalmatien im Rufe der Heiligkeit. (Hueb.)
Andreas, (30. Dec.) Faulhaber, ein Martyrer des Beichtgeheimnisses, wurde am 21. Mai 1713 in Glatz als Sohn eines Schmieds geboren, ward später Priester und in seinem Geburtsorte Caplan. Ein wieder eingefangener Deserteur suchte sich durch die falsche Ausrede, daß ihm der Caplan Andreas in der Beichte gesagt habe, die Fahnenflucht sei eine Sache, auf welche nicht viel ankomme, zu retten, nahm aber später diese Aussage zurück, und erklärte, lieber die verdiente Strafe leiden zu wollen, als auf derselben zu beharren. Darauf hin wurde Andreas von dem ersten Richter freigesprochen. Der Kommandant, ein Feind der Katholiken und besonders der Priester, war mit diesem Erkenntnisse nicht zufrieden und übergab die Untersuchungsakten einem andern Richter. Dieser brachte wirklich den Deserteur dahin, daß er das vor dem ersten Richter gemachte Geständniß zurücknahm, und den Beichtvater neuerdings beschuldigte, worauf dieser am 30. Dec. 1757 durch den Strang hingerichtet wurde. Sein Leichnam wurde erst am 26. Juli 1760, als die Festung von den Oesterreichern eingenommen[892] und besetzt worden war, vom Galgen herabgenommen. Er war noch unverwest und das Angesicht jedem, der ihn gekannt hatte, erkennbar. Man bestattete ihn unter großer Theilnahme aller Katholiken auf das ehrenvollste am 28. Juli in der Marienkirche. An seinem Grabe geschahen wunderbare Gebetserhörungen.15
Seite 202: Am 18. Nov. 1619 starb Andras Tocuan, ein Japanese, als Martyrer.
Zu S. Andronicus1 ist zu ergänzen, daß er als erster Bischof von Sirmium in Pannonien gewirkt hat, und wahrscheinlich vom hl. Paulus dahin entsendet worden ist. Nicht bloß die allerdings zweifelhafte Vita des hl. Clemens von Hesychius, sondern auch der hl. Bischof und Martyrer Dorotheus von Cyrus bestätiget diese uralte Tradition der Kirche von Sirmium als historische Thatsache. Als im 9. Jahrh. Herzog Chocel an den Papst Hadrian die Bitte stellte, den hl. Methodius zum Erzbischofe von Sirmium zu weihen, that er dieses mit dem Zusatze, es sei dieses der Sitz des Apostels Andronicus, der aus den siebenzig Jüngern gewesen (in sedem Andronici apostoli, qui ex septuaginta fuit.)
Seite 204: Statt S. Angadrisma ist hier Angadrisina zu lesen.
Seite 207 und 208: Vor Angela4 ist einzustellen: Angela, (22. Sept.), eine Servitin von Verona, welche in den Ordensverzeichnissen als »Selige« steht; sie führte einen wahrhaft englischen Wandel mit beständigem Beten und Fasten, weßhalb sie der böse Feind öfter schwer peinigte, indem es ihr vorkam, als würde ihr Körper von Schwertern durchbohrt. Den Armen und Kranken war sie eine zweite Mutter; sie kam ihnen mit Dienstleistungen und Tröstungen zu Hilfe. So wurde sie schon früh für den Himmel reif, und Jesus selbst würdigte sich, ihr in einer Erscheinung den Tag ihres Todes anzuzeigen. Sie starb, mit den hl. Sacramenten versehen, am 22. Sept. 1594.
Angela4 ist noch nicht selig gesprochen; sie starb nach einem wahrhaft vollkommenen Leben im J. 1585 im Jesuskloster zu Mailand.
Nach Angela5 sind einzusetzen: Angela (18. Jan.), von der hl. Anna. Sie starb als Tertiarin des Carmelitenordens im J. 1668 zu Turin.
Angela, (20. Jan.), Carmelitin in Florenz, starb im J. 1644.
Angela, (2. Febr.), mit dem Zunamen Sceretto, des nämlichen Ordens, starb zu Medicina im J. 1703.
Bei Angela7 ist der vorgetragene Zweifel unbegründet. Angela war Clarissin in Mailand, und zeichnete sich durch Strenge gegen sich und große Andacht aus.
Angela, (5. Febr.). beschuhte Carmelitin, starb zu Monterotondo im J. 1709.
Angela, (7. Febr.), des nemlichen Ordens, starb zu Vetralla im J. 1712, und steht wie die vorigen mit dem Titel »ehrwürdig« im Ordenskataloge.
Zu Angela10 ist zu bemerken, daß sie im Catharinenkloster lebte und gewürdiget wurde, das Jesuskindlein zu sehen, weßhalb auch, wie bei Hueber zu lesen ist, ihre Reliquien in schuldiger Ehre gehalten werden.
Angela, die Stifterin des Frauenklosters Münsterlingen, eine Tochter des Königs Eduard I., findet sich als »gottselig« bei Burgener aufgeführt. Das Kloster bestand bis zum J. 1848, in welchem der große Rath von Turgau die große That der Vertreibung der armen Klosterfrauen verübte.
Angela12 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1443.
Angela13 u. 7 sind identisch.
Angelica, (30. März), eine Carmelitin zu Nocera dei Pagani, starb im J. 1710.
Zu ergänzen sind: Angelica, (6. Apr.), Gonzaga, Clarissin in Florenz, um das J. 1350.
Angelica, (1. Juli), von den Engeln, Clarissin im Damianskloster zu Assisi, gest. im J. 1240.
Angelica3, eine Tochter des Grafen Ludwig von Mantua, starb im Rufe der Heiligkeit im St. Paulakloster daselbst.
Zu Angelina4 schrieb P. Dominicus Grammer, O. S. Fr. Convent.: Sie ist keine andere, als die Angelica von Marciano. Sie starb zu Foligno am 14. Juli 1435. Die Selige kommt unter verschiedenen Namen vor, was in vielen Schriften Irrungen verursacht hat; der Name Marciano stammt von ihrem Vater, welcher [893] Graf von Marciano war; de Thermis heißt sie von ihrem Ehegatten, und ebenso de Civitella, welcher Ort dem Grafen de Thermis gehörte; de Corbara heißt sie von ihrer Mutter. Die Angabe Migne's, daß ihr Fest am 22. Dec. gefeiert werde, halte ich für unrichtig. Hienach müssen Angelina5 u. 7 gestrichen werden. Auch die nähere Bezeichnung »aus Foligno in Umbrien« bei Angelina7 ändert die Sache nicht, da die Selige oft auch Fulginatis genannt wird, weil sie zu Foligno das erste Kloster der Tertiarinnen mit Clausur errichtet hat.
Seite 211: Der Ortsname bei S. Angelus1 muß Licata, an der Mündung des Salso, die Jahrzahl seines Todes aber nach dem Ordenskataloge 1220 heißen.
Seite 212: Zu Angelus3 ist zu bemerken, daß Clavasium so viel ist wie Chivasso, ein Städtchen in Piemont, unfern der Einmündung des Orco in den Po.
Seite 214 u. 215: Angelus, (9. Jan.) ein Carmelite zu Girona, starb im J. 1590.
Angelus, (20. Jan.), ein Carmelite aus Argigliano, starb zu Rom im J. 1720.
Zu Angelus14 steht bei Hueber die Jahrzahl 1258.
Angelus, (22. Febr.), ein polnischer Carmelitenpriester, starb zu M. Oboritz im J. 1716.
Angelus, (27. Febr.). Salazar, ein Spanier, gehörte demselben Orden an, und starb gottselig im J. 1581.
Angelus19 starb nach Hueber im J. 1567; es ist wahrscheinlich Acri statt Asti zu lesen.
Hier ist auch der zu Paderborn im J. 1823 verstorbene Laienbruder Angelus Wischeler aus dem Franciscanerorden einzustellen, dem ein wahrhaft englisches Leben nachgerühmt wird.
Ferner: Angelus, (14. Juni), ein frommer Capuciner aus Mailand, welcher seinen Orden in der Schweiz ausbreitete, starb zu Rom am 14. Juni des J. 1616.
Angelus27 leuchtete um das J. 1440 als Beförderer des dritten Ordens.
Angelus, (26. Juni), mit dem Zunamen Nassi, ein Carmelite, welcher im J. 1657 mit andern Ordensgenossen im Dienste der Pestkranken gestorben ist.
Angelus32 starb um das J. 1500.
Angelus33 ein berühmter Prediger und Ordensmann wirkte längere Zeit für die Reform des Franciscanerordens in Spanien, und starb im J. 1531 zu Rom.
Angelus34 gehörte dem dritten Orden an.
Angelus35 war nach Hueber ein Capuciner und blühte um das J. 1572; ein Franciscaner d. N., gleichfalls Florentiner, steht bei demselben zum 20. September.
Zu Angelus36 ist die Jahrzahl 1610 zu setzen.
Angelus38 war Laienbruder und Gärtner, dessen Gebeten schon bei Lebzeiten wunderthätige Kraft zugeschrieben wurde; sein Hinscheiden wird bei Hueber ins J. 1460 gesetzt. Angelus39 ist mit ihm identisch, also zu streichen.
Zu Angelus41 setzt Hueber die Jahrzahl 1608, und zu Angelus42 1545.
Wir erwähnen noch: Angelus, (13. Sept.). ein Priester aus dem Orden des hl. Franciscus von Ingolstadt, starb im J. 1502 nach vielen selsorglichen Mühen und Arbeiten, und findet sich bei Hueber.
Angelus, (25. Apr.). zugenannt Monrosi, aus dem Servitenorden, wurde zu Florenz am 4. Nov. 1547 von wohlhabenden Eltern geboren. Im Orden war er längere Zeit im Lehramte thätig. So groß aber seine Liebe zu den Wissenschaften auch sein mochte, war es gleichwohl sein unabänderlicher Grundsatz, daß er deßhalb nicht das kleinste Stück der Ordensregel verabsäumen dürfe. Wurde er zu Zeiten gehindert, seine pflichtmäßigen und die freiwillig auferlegten Andachtsübungen zur bestimmten Stunde zu verrichten, so entzog er hiefür dem ohnehin kurzen Schlafe die nöthige Zeit, um jeden Tag Alles fertig zu bringen. Zudem übte er strenge Bußwerke, deren Blutspuren er nicht jedesmal zu verbergen vermochte. Im J. 1597 wurde er zum General der Serviten erhoben. Als solcher machte er im Jubeljahre 1600 eine Wallfahrt nach Rom, um durch den Besuch der vorgeschriebenen Kirchen den Ablaß zu gewinnen, und wurde nach Vollendung seiner Andacht vom Fieber ergriffen, welches ihn am 25. Apr. 1600 in den Himmel führte. Seine Wohnung zu Florenz wurde in eine Kapelle umgewandelt.
Seite 226: Anna, (5. Jan.), eine portugiesische Carmelitin, starb im J. 1596.
Anna14 ist nicht selig gesprochen. Sie leuchtete zu Palma bei Cordova um das J. 1575 durch ihre Buße und große Andacht [894] zum Leiden Jesu, über welches sie so vielen Thränen vergoß, daß sie erblindete. (Hueb.)
Anna, (18. Jan.), Verupoli, Carmelitin zu Parma, wo sie im J. 1668 starb, steht im Ordenskataloge.
Anna, (29. Jan.), Carmelitin, starb im J. 1706 zu Vetralla.
Anna, (30. Jan.), eine Tertiarin desselben Ordens, starb zu Forli im J. 1759.
Anna, (21. Febr.), zugenannt Contrera, aus Rom, des nämlichen Ordens, starb zu Ivi im J. 1714.
Anna, (31. März), eine im Ordenskataloge der Carmeliten als »selig« verzeichnete Jungfrau, starb nach demselben im J. 1286.
Anna27 war vornehmer Geburt und an einen Grafen, Namens Priepo verheirathet, nach dessen Tod sie Clarissin wurde, und um das J. 1600 in einem Alter von 74 Jahren gottselig verschied. (Hueb.)
Anna29 starb zu Lissabon im J. 1536.
Seite 227: Anna30 oder31 ist mit Anna41 identisch; ebenso Anna29 u. 44.
Anna37 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1676, ebenso Anna38 mit 1560.
Anna43, starb am 17. Dec. 1620. Siehe den Art. mit diesem Datum.
Anna46 starb zu Trier im J. 1633; sie war eine geborene Gräfin von Simmern. (Hueb.)
Anna49 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1600.
Anna56 steht bei Hueber zum 15. Nov. Sie lebte zu Orbe im Canton Waadt (Schweiz) als Clarissin, war also keine Spanierin.
Anna, (5. Jan.), mit dem Zunamen Kagin, aus Bacharach, starb als Schwester des dritten Ordens im Rufe großer Frömmigkeit zu Wesel bei Coblenz im J. 1519. (Hueb.)
Anna, (6. Jan.), Streubin, Tertiarin aus dem Orden des heil. Franciscus zu Lenzfried im Algäu, starb im Rufe einer Heiligen im J. 1568. (Hueb.)
Anna, (7. Jan.), geb. Spieß, lebte und starb in großer Heiligkeit als Clarissin zu Brixen um das J. 1622. (Hueb.)
Anna, (9. Jan.), mit dem Zunamen Storin, Abtissin zu Söfflingen bei Ulm, starb heiligmäßig im J. 1620. (Hueb.)
Anna, (30. Jan.), eine fromme Franciscaner-Tertia rin zu Leutkirch (Württemberg) steht mit der Jahrzahl 1480 in Hueb. Menologium.
Anna, (31. Jan.), geb. von Döveriu, trat in einem Alter von 25 Jahren in das Kloster der Beguinen zu Löwen und lebte in demselben 49 Jahre lang in großer Frömmigkeit. (Ram.)
Anna, (17. Febr.), mit dem Zunamen Faulhaber, war eine fromme Dienerin Gottes aus dem dritten Orden des hl. Franciscus zu Memmingen; sie steht bei Hueb. mit der Jahrzahl 1617.
Anna, (27. Febr.), mit dem Zunamen Line, eine vornehme Dame, welche unter der Königin Elisabeth im J. 1601 wegen des katholischen Glaubens mit dem Strange hingerichtet wurde. (Cal.)
Anna, (17. März), geb. Walbrunn und spätere Wittwe von Dalberg, und Anna Ehrentraut, eine nachmalige Wittwe von Schönburg, waren fromme Clarissinen in Mainz in der ersten Hälfte des 14. Jahrh. (Hueb.)
Anna, (10. Apr.), Abtissin im Magdalenenkloster zu Trier, geborne von Wachenheim, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1456.
Anna, (21. Apr.), zugenannt Röselmayr, Clarissin zu Judenburg, reformirte das dortige paradieskloster und starb im Rufe großer Frömmigkeit im J. 1631. (Hueb.)
Anna, (17. Mai), mit dem Zunamen Böckin, Oberin der Tertiarinnenklosters zu Memmingen, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1656.
Anna, (24. Mai), zugenannt Pak, eine Christin von Korea, starb im J. 1839 für den Glauben an Jesus als Martyrin.
Anna, (6. Juni), mit dem Zunamen Heim, aus dem dritten Orden des heiligen Franciscus, starb als Martyrin der Keuschheit im J. 1534 zu Babenhausen. (Hueb.)
Anna. (7. Juni), mit dem Zunamen Tabershoser, Oberin der Schwestern des dritten Ordens des heil. Franciscus zu Memmingen, starb nach vielen Leiden, die sie wegen des katholischen Glaubens von ihren abgefallenen Landsleuten hatte ertragen müssen, in großer Frömmigkeit zu Ottobeuern im J. 1542.
[895] Anna (Silesiae ducissa), (23. Juni)16. Die Herzogin Anna von Schlesien, eine Tochter des Böhmenkönigs Premysl Otakar I. und seiner Gemahlin Constantia, wurde im J. 1204 zu Prag geboren. Im J. 1216 wurde sie die Gemahlin Heinrichs des Frommen, Thronerbens von Schlesien. Von ihren vielen Kinder blieben zehn am Leben; der älteste Sohn, Boleslaus, erblickte bereits im J. 1217 das Licht dieser Welt. Die beiden Eheleute führten ein frommes Leben; jede Nacht erhoben sie sich miteinander, die Matutin zu beten; später kam dazu gegenseitige Geißelung. Ihren Kindern gaben sie unter geistlicher Leitung die beste Erziehung. Die fromme Herzogin trug jetzt schon im Advent und in der Fasten unter der weltlichen und kostbaren Gewandung ein graues Unterkleid und leinene Tücher als Schleier. Die gottselige Herzogin ist Stifterin des Breslauer Klaraklosters; ihre im J. 1224 geborene Tochter Hedwig wurde daselbst zweite Abtissin. Ebenso vermuthet man sie als erste Urheberin des Kreuzherrenklosters Kreuzburg in Böhmen. Das St. Jacobsminoritenkloster am Ritterplatze zu Breslau stifteten beide Gatten miteinander. Den Benediktinern in Grüssau erbaute die Herzogin nach dem Tode ihres Gemahls ein neues Kloster. Das St. Elisabethspital in Breslau war aber ihre Lieblingsstiftung, der sie zahllose Wohlthaten zuwendete. Auch der armen Gefangenen nahm sie sich an, und milderte, so viel sie konnte und durfte, ihr trauriges Loos. Ihr Gemahl, der fromme Heinrich, fiel am 9. April 1241 bei Liegnitz gegen die Mongolen. Diese traurige Botschaft brachte seine Gemahlin dem Tode nahe. Seine Leiche wurde bei den Minoriten in Breslau beigesetzt. Von jetzt an lebte die Herzogin in heiliger Bußstrenge, trug ein graues Kleid, enthielt sich aller Fleischspeisen, ließ sich sogar den Haarschmuck abschneiden, und trug auf bloßem Leibe einen härenen Bußgürtel. Das Volk ehrte in ihr eine Trösterin und Mutter aller Armen, Verlassenen und Waisen. In besonders aufopfernder Weise sorgte sie für Aufnahme und Pflege den Kranken und Siechen. Sie verschied, 61 Jahre alt, nach jahrelangen schweren und schmerzlichen Gichtleiden am 23. Juni 1265 und wurde bei St. Clara neben dem Jungfrauenchore in der Kapelle der hl. Hedwig beigesetzt. Das Kloster verehrte sie als »selig«.
Anna, (11. Aug.), aus Augsburg, mit dem Zunamen Deller, stand längere Zeit in königlichen Diensten, entsagte aber zuletzt der Welt, trat ins Kloster Scala coeli zu München, und starb dort voll Frömmigkeit und Andacht im J. 1649. (Hueb.)
Anna, (28. Aug.), zugenannt Schottin, Abtissin der Clarissinen in Trier, zeichnete sich durch Strenge gegen sich selbst und Milde gegen ihre Untergebenen, insbesondere aber durch ihre große Liebe zu den armen Seelen aus.
Anna, (29. Aug.), Han, eine Wittwe in Korea, starb im J. 1839, 55 Jahre alt, als Martyrin.
Anna, (23. Sept.), Söllin, Clarissin zu Brixen, lebte nach Hueber um das J. 1652 in größter Bußfertigkeit, Andacht und Lebensstrenge.
Anna, (10. Nov.), Clarissin zu Trier, starb gottselig im J. 1566.
Seite 229: Anna, (6. Dec.), oder mit vollständigem Namen Maria Anna Josepha von Jesu (Lindmayr), eine geborne Münchnerin, deren sich die göttliche Vorsehung bedient hat, das Kloster der Kar meliten-Tertiarinnen daselbst zu errichten, und nebenan den Bau der Dreifaltigkeitskirche zu erwirken, trat am 14. Okt. des J. 1711 selbst in das genannte Kloster, in welchem sie dreimal Priorin wurde, und nach einem heiligmäßigen Wandel am 6. Dec. 1726 gottselig verschied.
Anna43 Juliana, (17. Dec.), war am 17. Jan. 1566 zu Mantua, als die Tochter. des Herzogs Wilhelm Gonzaga von Mantua und seiner Gemahlin Eleonora von Oesterreich, geboren, und erhielt in der hl. Taufe den Namen Catharina. Schon in ihrer frühen Jugend ehrte sie die hl. Gottesmutter mit vielen Andachten und hatte in ihrem 9. Lebensjahre eine Erscheinung derselben, ohne daß sie damals noch verstand, was die Mutter Gottes mit ihr redete. Als sie sich, 15 Jahre alt, dem Willen ihrer Eltern gehorsam, mit dem Erzherzog Ferdinand, zugleich Fürst von Tyrol, dem Bruder ihrer Mutter, nach erlangter [896] päpstlicher Dispense vermählte, erlangte sie von ihrem Vater auf fußfälliges Bitten die Freiheit von 15 Gefangenen, ein reichliches Almosen für ebensoviel Arme, und eine reiche Altarzierde für die gleiche Anzahl von Kirchen der Stadt Mantua. Die Hochzeit fand im Maimonate des J. 1582 zu Innsbruck statt. Während der 14 Jahre ihres ehelichen Lebens war sie ein vollkommenes Muster einer christlichen Hausfrau. Sie gebar in den ersten Jahren ihrer Ehe ihrem Gemahle drei Töchter: Eleonora, die der Herr als Erstlingsopfer schon als Kind zu sich nahm, Maria, welche die Hand Philipps III., Königs von Spanien ausschlagend, sich dem Herrn als geistliche Braut verlobte, und Anna, die nachmalige Kaiserin. Ihre Frömmigkeit machte so großen Eindruck auf ihren fürstlichen Gemahl, daß er gerne sich zum Theilnehmer und Förderer aller guten Werke machte, die sie üben wollte. Die Gründung des Capucinerklosters zu Innsbruck gehört zu diesen Werken. Dazu kam eine wahrhaft heroische Uebung der Nächstenliebe; unter ihren Hoffräulein befand sich eine, welche am Brustkrebse litt; während alle das Zimmer dieser Kranken mieden, stand sie ihr unablässig bis an ihr Ende bei. Ihr Gemahl äußerte oft, wenn schon seinem Vater, zwei Königreiche als Mitgift seiner Mutter zugefallen seien, so sei er dennoch viel glücklicher, weil er aus der Mitgift seiner frommen Gattin das Himmelreich zu erlangen hoffe. Im Jahre 1595 wurde sie Wittwe. Von jetzt an kleidete sie sich in einem einfachen schwarzen Kleide, legte einen Rosenkranz um den Hals, schlug die glänzendsten Anträge zur Wiederverehelichung beharrlich ab, und führte ein wahrhaft klösterliches Leben. Ihre liebste Unterhaltung war häufiger Kirchenbesuch, ihr angenehmstes Schauspiel die Mahlzeiten der Aermsten des Volkes, die sie wöchentlich einmal mit ihren Töchtern in eigener Person bewirthete. Sie ruhte nur auf Stroh, geißelte sich mit einem eisernen Kettchen wöchentlich dreimal so lange, bis ihre Arme ermüdeten und fastete alle Freitage und an den Vorabenden der Marienfeste bei Wasser und Brod. An jedem Communiontage speiste und beschenkte sie zum Danke für die empfangenen Gnaden einen Armen. Endlich erbaute sie im J. 1607 das Regelhaus der Servitinnen, das im J. 1782 wieder aufgehoben wurde; die Kirche wurde im J. 1612 zur Ehre Mariä Opferung eingeweiht. Sie selbst trat in den Orden, und weihte alle ihre Sinne, alle Kräfte des Leibes und der Seele Jesus und seiner schmerzhaften Mutter. Auch ihr Wunsch, den Serviten zu Ehren des heil. Joseph Kirche und Kloster zu erbauen, ging im J. 1617 in Erfüllung. Bier Jahre später übergab sie nach vielen Prüfungen und Leiden, die sie mit wundervoller Geduld ertrug, ihre fromme Seele am 3. August 1621 den Händen ihres Schöpfers; bereits gestorben trug ihr Antlitz noch den Schimmer innigster Andacht und heiligster Gottesliebe. Ihr Leib ruhte 27 Jahre nach ihrem Tode noch unverwesen im Sarge. Im J. 1620 wurde auf den Grund ihres heiligen Lebens und mehrerer auf ihre Fürbitte geschehenen Wunder ihre Seligsprechung. beantragt. Am 27. Aug. des J. 1783 wurde ihr Leichnam und der ihrer Tochter aus der Gruft der gleichzeitig mit dem Regelhause geschlossenen Regelhauskirche in die Gruft der hl. Dreifaltigkeitskirche übertragen.
Anna, (20. Dec.), zugenannt Petronilla aus Schlesien, und Anna, eine vornehme Dame mit dem Zunamen von Audle, lebten zu Znaim in Mähren als Clarissinen gegen Ende des 14. Jahrhunderts. (Hueb.)
Anna, (26. Dec.), mit dem Zunamen Hötzl, eine Schwester des dritten Ordens zu Ingolstadt, starb daselbst im St. Johanneskloster im J. 1535.
Seite 230: Dem Lebensbilde des heil.Anno2 setzen wir noch folgende Einzelheiten bei: Schon als Jüngling war er in den höchsten Kreisen bekannt und geachtet. Mit einer hervorragenden Gelehrsamkeit verband er viele natürliche Gaben: er war schön und ansehnlich von Gestalt, holdselig in seinem Benehmen, freundlich im Reden, demüthig in allen seinen Werken. In seinen Verrichtungen ließ er überall die strengste Gerechtigkeit walten, und sprach in allen Fällen seine Meinung mit dem größten Freimuthe aus. Als Kirchenfürst war er unablässig darauf bedacht, alle seine Pflichten mit genauester Pünktlichkeit zu erfüllen. Vielfach wachte er Nachts im Gebete und besuchte in Begleitung einiger Diener bloßfüßig [897] die Kirchen. Seinen Leib hielt er in strenger Zucht, und trug unter seinen bischöflichen und fürstlichen Gewändern ein rauhes Bußkleid. Er war unermüdet in Werken der Frömmigkeit und Nächstenliebe; Arme und Pilger nahm er liebevoll auf und diente ihnen. Seine Geistlichkeit gewöhnte er wieder an die regelmäßige Feier der canonischen Tagzeiten, und stellte überall mit liebevollem Eifer die priesterliche Zucht und Ordnung wieder her. Wenn er Widerstand fand, schritt er gegen Geistliche und Weltliche mit strengen Strafen ein.
Seite 230 u. 231: Das Kloster Siegberg wurde aus der Burg gl. N. an der Sieg erbaut. Der hl. Erzbischof hatte sie dem Pfalzgrafen Heinrich in gerechtem Kampfe abgerungen, im J. 1059. Außerdem erbaute er die herrlichen Stiftskirchen St. Maria zu den Stufen und St. Georg, und bedachte beide mit Gütern und Einkünften. Auch in Westphalen und in Thüringen stiftete er zwei Klöster, welche er mit Mönchen von Siegberg besetzte. Auf die Besetzung der Bisthümer übte er den besten Einfluß; durch ihn erhielt der Reichskanzler Günther das Bisthum Bamberg, und sein Landsmann Burchard jenes von Halberstadt. Daß er den nachmaligen König Heinrich IV. dem Einflusse und den Händen seiner Mutter. Agnes entzog und ihn zu Kaiserwerth rauben ließ, hat die Gutheißung der sämmtlichen Reichsfürsten gefunden, und ist demgemäß als eine durch die Noth der Verhältnisse gebotene Handlung anzusehen. Ohne sie hätte er nach seiner Ueberzeugung weder Mutter noch Sohn, noch auch das Reich von schwerem Nachtheil geschützt werden können, weßhalb er ein augenblickliches und scheinbares Unrecht dem sichern und anhaltenden Verderben vorziehen mußte. Von jetzt an lag die Regierung des Reiches größtentheils, die Vormundschaft über den König aber ganz in seinen Händen. Die strenge und väterliche Gesinnung, die er diesem bewies, erwarb ihmt wieder auch die Gunst der Mutter, aber desto größern Haß des Sohnes. Da er sich selbst vollständig beherrschen gelernt hatte, konnte er diesen ertragen, und mit bestem Erfolge Andern befehlen. Als im J. 1065 der König die Mündigkeit erreicht hatte, begann für den hl. Erzbischof die Zeit schwerer Prüfungen und harter Kämpfe. Desto freier konte er sich setzt seinem geistlichen Amte hingeben. Seine bischöflichen Funktionen vollzog er mit Eifer, Andacht und Würde. Zu Siegberg, wohin er sich öfter in die Einsamkeit begab, trug er den fremden Mönchen und Armen selbst die Speisen auf, und schenkte den Wein in die Becher; das Stillschweigen und die übrigen Klostergebräuche hielt er mit größter Genauigkeit. Ein treuer Anhänger des papstes in kirchlichen Angelegenheiten war er bis ans Ende seines Lebens für die Macht und die Rechte des Kaisers in politischen und bürgerlichen Angelegenheiten besorgt und thätig. In der Regel gab sein Votum auch bei Heinrich IV. jedesmal den Ausschlag. Im J. 1072 übernahm er fast gezwungen die Reichsverwesung. Lieber wäre es ihm gewesen, wenn er wie für sich, so auch für sein Erzbisthum nur das hätte besorgen dürfen, was der geistliche Dienst und die Sorge für seine unmittelbaren Unterthanen verlangte. Schweren Herzens schied er von den gewohnten Uebungen der Frömmigkeit; sobald er aber die Reichsgeschäfte ergriff (vgl. Giesebrecht, Kaiserzeit II. 173), trat er mit solcher Autorität auf, daß man ungewiß war, ob er mehr zum König oder zum Bischof geboren sei. Vor seinem Richterstuhl galt kein Ansehen der Person; er ließ die Burgen des Adels, die zu Erpressungen dienten, niederreißen und vornehme Herren, die den Landfrieden brachen, in Bande werfen; dem Könige selbst trat er ohne Rückhalt in seinen Lüsten und seiner Willkühr entgegen. Erst als er sah, daß er gegen dieselbe nichts mehr vermöge, nahm er seine Entlassung. Jetzt begann für ihn die Leidenszeit in Cöln; bei der Strenge, mit welcher er seine Gerechtsame eben so wie die guten Sitten gegen jeden Angriff wahrte, erregte er einen Theil der reichen Bürger so sehr gegen sich, daß sie ihn gefangen setzen und tödten wollten. Mit äußerster Mühe entrann er dem Tode und flüchtete nach Neuß, konnte aber schon nach vier Tagen wieder in die Stadt zurückkehren. Gerne hätte er jetzt Milde statt Recht walten lassen, aber seine Getreuen überschritten die Befehle des Oberhirten, und richteten ein großes Blutbad an. Dafür klagten ihn seine Feinde beim Könige des Landesverrathes an; er reinigte sich zwar alsbald eidlich von dieser Beschuldigung, [898] dennoch blieb es dabei nicht; Untreue und Undank verbitterten noch seine letzten Jahre. Nur durch besondere Fügung wurde ein Anschlag vereitelt, mit dem zwei seiner vertrautesten Diener sein Leben bedrohten. Seine einzige Erquickung war und blieb das Gebet und die Sorge für seine frommen Stiftungen. In einer Vision zeigte ihm Gott die kommenden Bedrängnisse »Wehe der armen Welt um der Bischöfe willen, die es sind dem Namen, nicht aber dem Wandel nach!« Er starb nach großen, neunwöchentlichen Leiden im einundzwanzigsten Jahre seines erzbischöflichen Amtes. Im J. 1183 wurden seine Gebeine erhoben; Papst Lucius III. vollzog seine Heiligsprechung. Wunder über Wunder geschahen an seinem Grabe.
Zu Seite 237 ergänzen wir: Anselmus9 steht im Ordenskataloge der Carmeliten zum 20. April mit dem Titel »selig«.
Anselmus, (23. Febr.), aus dem Orden des hl. Franciscus, starb im Rufe großer Frömmigkeit zu Mailand im J. 1547. (Hueb.)
Anselmus, (12. Juni), Benedictiner in Rheinau. Er war aus Zug, geb. am 1. Juli 1691, und hieß in der Welt Jakob Wickart. Nachdem er im J. 1620 Profeß gemacht hatte, studirte er zu Dillingen die Theologie, und wurde im J. 1628 Priester. Der Abt übertrug ihm die Pfarrei Rheinau, die er mit vorzüglichem Eifer und größter Aufopferung verwaltete. Unerschrocken besuchte er die Pestkranken und reichte ihnen die hl. Sakramente. Er hatte selbst einen zweimaligen Pestanfall zu bestehen, welchem er das zweite Mal am 12. Juni 1636 erlag. Als man im J. 1705 sein Grab öffnete, fand man die rechte Hand, mit welcher er so vielen Sterbenden die Wegzehrung gereicht hatte, noch ganz frisch und biegsam. (.Burg.)
Anselmus, (17. Nov.), von Wien, ein Franciscaner zu St. Pölten, schrieb erbauliche Bücher, und starb reich an Verdiensten im J. 1535. (Hueb.)
Anselmus und Johannes, (19. Nov.), zwei Franciscaner-Missionäre, wirkten um das J. 1250 mit großen Erfolgen in der Tartarei und in Persien für das Evangelium. Vgl. aber Anselmus8. (Hueb.)
Anselmus, (27. Dec.), von Bologna, ein heiligmäßiger Capucinerpriester, starb im J. 1595 zu Parma. (Hueb.)
Seite 246: Der hl. Antiolus, Mönch von Lerins, und später Bischof von Frejus, starb als Martyrer durch die arianischen Westgothen. Seine Reliquen sind noch vorhanden. (Guerin.)
Bei S Antonia3 muß statt Antoninas Antonina5 gelesen werden.
Antonia, (24. März), Tertiarin der Carmeliten, starb gottselig zu Lissabon im J. 1637 und steht zu obigem Tage im Ordenskataloge.
Seite 247: Hier ist zu ergänzen die ehrwürdige Antonia Accardino, welche als Tertiarin des hl. Franciscus zum 2. Nov. im Ordenskalender steht.
Seite 252: Antoninus30, ein Muster evangelischer Demuth, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1380.
Antoninus31 starb im J. 1515 im Rufe eines Heiligen.
Seite 255: Der Geburtstag des heil. Antonius21 von Padua ist der 10. Aug., der Name seines Vaters nicht Bullones, sondern Bulloens.
Seite 260: Der heil. Antonius40, ein Priester zu Cäsarea in Palästina, wurde unter dem Kaiser Maximinus vom präses Firmilianus zum Tode der Enthauptung verurtheilt.
Seite 262: B. Antonius49 wurde zu Briançon, nicht zu Savigliano, von den Waldensern ermordet. Letzteres ist sein Geburtsort; auch war er Vorstand des dortigen Dominicanerklosters und der geistlichen Inquisition. Seine Reliquien ruhen seit Aufhebung des Klosters und Profanirung der Kirche in Racconigi. Pius IX. hat seinen Cult gutgeheißen. Am 10. April wird im Dominicanerorden der sel. Antonius102 Neyrot verehrt.
Antonius48 u. 50 sind identisch.
Ferner ist beizusetzen: B. Antonius, Ep. (22. Oct. al. 22. Dec.). Er war am 13. Juni 1396 als der Sohn der adeligen Eheleute Augustin und Bettina Bottini zu Siena geboren, war längere Zeit Pfarrer, und trat, 43 Jahre alt, in seiner Vaterstadt in den Jesuatenorden, wurde im J. 1461 von Pius II. zum Bischofe von Foligno erhoben, als welcher er in allen oberhirtlichen Tugenden erglänzte. Er reformirte die Kirchen, stiftete allenthalben Frieden und Einigkeit, predigte oft und mit dem [899] größten Erfolge, und gab sein ganzes bischöfliches Einkommen den Armen, für welche er im J. 1465 ein kirchliches Leihhaus (mons pietatis) gründete. Im J. 1484 resignirte er, und kehrte in sein Kloster zu Siena zurück, in welchem er als demüthiger Ordensmann unter unablässigen Gebeten und Bußübungen, 91 Jahre alt, am 22. Oct. des J. 1487 starb. Sein Grab erhielt er in der Ordenskirche des hl. Hieronymus. (Marangoni.)
Seite 264: Antonius25 ist noch nicht selig gesprochen; er starb in großer Frömmigkeit, reich begnadiget, auf dem Boden kniend und betend im J. 1000.
Antonius59 aus Ferrara, ein vortrefflicher Theologe und Prediger aus dem Orden des heil. Franciscus, wallfahrtete nach Palästina, und starb im Rufe der Heiligkeit im J. 1482. Um seinen Leichnam stritt sich seine Ordensgemeinde zu Cotiniola mit den Weltpriestern, bis sie ihn erhielt.
Seite 266: Antonius, (5. Jan.), ein heiligmäßiger Bischof von Lucca, gehörte dem Carmelitenorden an, und starb im J. 1433.
Antonius, (9. Jan.), ein zu Sevilla im J. 1641 gestorbener Carmelitenlaienbruder, steht im Ordenskataloge.
Antonius73 lebte zu Catalagirone in Sicilien um das J. 1000 in so großer Heiligkeit und stand so sehr im Rufe eines Wunderthäters, daß die Anstrengung des Heiligsprechungsprozesses beantragt wurde. (Hueb.)
Zu Antonius77 gehört die Jahrzahl 1575, zu Antonius78 gehört 1568; Antonius80 ist mit Antonius73 identisch; Antonius82 lebte um das J. 1590; Antonius83 starb im J. 1611; Antonius85 u. 96 sind identisch.
Antonius, (2. März), Priester des Carmelitenordens aus Trapani, starb im J. 1682 zu Messina.
Antonius, (4. März), ein Laienbruder aus dem Orden der beschuhten Carmeliten, starb gottselig im J. 1636 zu Juncal in Spanien.
Seite 267: Antonius, (22. März), ein Laie, wurde im J. 1602 des Glaubens wegen zu York hingerichtet.
Antonius Kim, ein Koreanischer Landmann, wurde im J. 1841 im Monat März wegen des christlichen Glaubens im Gefängnisse erdrosselt.
Seite 267: Antonius100, ein Kaufmann aus Lima, vertheilte sein Vermögen an die Armen, und nahm als Laienbruder den Franciscanerhabit. Als er hörte, daß von den Soldaten des Königs Philipp II. bisher unbekannte Inseln (der Salomons-Archipel) entdeckt worden seien, bat er um die Erlaubniß, den heidnischen Bewohnern das Evangelium verkünden zu dürfen, fiel aber auf dem Meere einem französischen Raubschiffe in die Hände, und kam nach vielen Drangsalen bis nach Madrid. Von hier ging er nach Rom, und bekam die Erlaubniß, sich den Missionären, welche nach den Philippinen und China reisten, als Gehilfe anschließen zu dürfen, weßhalb man glaubt, daß er zu Canton im J. 1581 gestorben sei. (»Apud Senas« heißt nicht bei Siena, sondern bei den Chinesen.)
Seite 268: Zu Antonius102 ergänzen wir folgendes: Geboren zu Rivoli, Bisthum zu Turin, trat er frühzeitig zu St. Marco in Florenz in den Dominicanerorden. Nach seiner Profeß schickte man ihn nach Neapel und Silicien, er gerieth aber bei der Ueberfahrt in die Saracenische Gefangenschaft, und wurde zu Tunis aus Furcht vor den Plagen und Nöthen, welchen er nicht gewachsen war, Mahommedaner. Schon nach vier Monaten reute ihn aber dieser Schritt so sehr, daß er ihn im Ordenskleide öffentlich widerrief, und die alleinige Wahrheit der Religion Jesu Christi bekannte. Nach vergeblichen Versuchen, ihn durch verschiedene Martern neuerdings zum Abfalle zu bringen, wurde er gesteiniget (10. März). Neun Jahre später durfte sein Leichnam nach Rivoli übertragen werden, wo er eine ehrenvolle Bestattung erhielt. Papst Clemens X. hat für den Dominicanerorden seine Verehrung gestattet, weßhalb ihm der Titel »selig« gebührt.
Antonius, (12. Apr.), ein zu Florenz im J. 1441 gestorbener Carmelite, führt im Ordenskataloge den Titel »selig«.
Zu Antonius101 gehört nach Hueber die Jahrzahl 1545. Aus Salamanca in Castilien gebürtig, setzte er nach Ablegung der feierlichen Gelübde nach Neuspanien über, und wurde dem Convent von Mexico ein Vorbild jeglicher Tugend. (Hueb.) [900] Antonius103 starb zu Cosenza im J. 1530.
Zu Antonius104 ist zu bemerken, daß der Zuname de Pulchro Visu nicht heißt »von der schönen Gestalt«, sondern seinen Geburtsort: Beauregard (Schönblick) im dermaligen Dep. Lot bezeichnet.
Antonius106 hat sich um die Bekehrung der Indianer in Mexico mit dem besten Erfolge bemüht.
Antonius107 setze man die Jahrzahl 1577; er starb auf der Ueberfahrt nach Westindien.
Antonius108 ein Laienbruder, starb nach nach Hueber im J. 1340, und leuchtete im Leben durch Heiligkeit, nach dem Tode durch Wunder.
Das Todesjahr von Antonius109 ist nach demselben Autor 1575.
Antonius114 von Elvas (Alemtejo in Portugal) war auch ein sehr geschätzter Staatsmann, welcher unter dem Könige Johann II., als dessen Beichtvater, den Frieden zwischen Portugal und Castilien vermitteln half. (Hueb.)
Zu Antonius115 setzt Hueber die Jahrzahl 1567.
Antonius118 von St. Johannes, ein Franzose von Geburt, war ein sehr eifriger Missionär aus dem Orden des hl. Franciscus, in welchen er als Weltpriester noch in seinem Heimatlande Spanien eintrat. Er erbaute zu Ehren des hl. Joseph im J. 1550 im Mexicanischen die erste gewölbte Kirche, in welche die Indianer anfänglich, weil sie den Einsturz des Gewölbes befürchteten, sich nicht einzutreten getrauten. Im Martyrol. der Franciscaner führt er den Titel »selig.«
Seite 269: Zu Antonius122 setzen wir nach Hueber die beiläufige Jahrzahl 1550.
Antonius124 lebte und starb im Convente von Arios (Saragossa) im J. 1510.
Antonius126 war Secretär des Franciscaner-Generals Franz von Gonzaga, lebte also im ersten Viertel des 17. Jahrhundert.
Antonius131 mit dem Zunamen Malin starb mit drei Mitbrüdern um das J. 1562 zu Montbrison, einer Stadt, im Dep. Loire in Frankreich.
Antonius132 war ein Franciscaner, welcher anfänglich zu Oxford an der dortigen Universität ein Lehramt begleitete, und zur Zeit des Abfalles Heinrichs VIII. zu London auf offener Kanzel gegen die ehebrecherischen Verbindungen des Königs sich aussprach. Er wurde deßhalb ins Gefängniß geworfen, schrecklich gefoltert, und zuletzt an seinem Gürtel aufgehenkt, im J. 1538. (Hueb.)
Antonius133 ein eifriger Missionär, der in Japan, China und auf den Philippinen gewirkt hatte, starb im J. 1602 im Rufe der Heiligkeit. Am 18. Juni des J. 1550 starb ein anderer Antonius in der Nähe von Cambay in Vorderindien. Zum nämlichen Tage findet sich bei Hueber mit der Jahrzahl 1583 ein frommer Capuciner mit dem Zunamen de Montegranario.
Antonius134. welcher bei Hueber mit der Jahrzahl 1575 steht, wird ebendort auch als Schriftsteller gerühmt.
Bei Antonius135, welcher von Geburt ein Portugiese war, und durch Abtödtung, Gebetseifer und prophetischen Geist sich auszeichnete, muß wahrscheinlich Castelejo als Sterbeort stehen; er findet sich bei Hueber mit der Jahrzahl 1575.
Antonius136 wurde im J. 1568 zu Montgiscard am Lersflusse von den Calvinisten ermordet.
Seite 270: Antonius137 steht bei Hueber mit dem Beisatze: in Aquitanien, und der Jahrzahl 1360.
Antonius138 starb um das J. 1014 zu Sanseverino; er war ein Laienbruder aus dem Orden des hl. Franciscus.
Antonius139, ein wunderbarer Mann, dem wilde Stiere beim Klosterbaue helfen mußten, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1511.
Antonius140 steht bei Hueber zum 11. Juli und führt den Zunamen Beaultius; er mußte viele Qualen für den katholischen Glauben erdulden und starb nach seiner Entlassung aus dem Gefängnisse im J. 1570 im Frieden.
Antonius142 von Viterbo lebte und starb am Ende des 13. Jahrhunderts. – Er wollte als Missionär nach Indien gehen, konnte aber diesen seinen Wunsch nicht erfüllen, da er nach längerer Predigt auf der Insel Kreta in die Ewigkeit abgerufen wurde. Der Servitenorden zählt ihn zu den »Seligen«.
Antonius144 starb im J. 1548. Ein geborener Corsicaner ging er, niemals mit sich recht zufrieden, nach Rom und wurde Theatiner, hierauf Franciscaner und zuletzt [901] Capuciner. Als solcher strebte er in allen Dingen das Vollkommenste zu thun und hinterließ bei seinem Tode zu Monte Casale den Ruf eines Heiligen.
Antonius145 ist derselbe wie Antonius83.
Antonius147 mußte mit seinen Mitbrüdern Franciscus von St. Maria und Bartolmäus Laurvelius im J. 1627 des langsamen Feuertodes sterben.
Zu Antonius148 gehört die Jahrzahl 1565.
Antonius149 starb im J. 1650 durch die Häretiker im Kirchenchore, und findet sich bei Hueber auch zum 28. Mai.
Zu Antonius150 fehlt die Jahrzahl 1565; bei Hueber steht er zum 3. November.
Antonius151, ein Franciscaner-Guardian, starb mit zwei Mitbrüdern, Namens Didacus und Gumiel im J. 1572 bei St. Sebastian auf der Insel Gomera (Canarische Inseln) durch die Häretiker.
Antonius152 ist derselbe wie Antonius136. Dagegen steht bei Hueber zu diesem Tage Antonius a S. Bonaventura, welcher im J. 1628 mit einem Mitbruder Namens Franciscus in Japan als Martyrer starb.
Antonius153 war ein Franciscaner-Laienbruder in Sicilien, welcher nach Hueber im J. 1478 durch Heiligkeit berühmt war.
Antonius135 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1554. Er war ein eifriger und unerschrockener Mann, der öfter als Vertrauensmann der Portugiesen mit Türken und Heiden Unterhandlungen pflog, zugleich aber überall für die Verbreitung des Evangeliums arbeitete. So wirkte er am Cambaybusen, auf der Insel Sokotora (Westafrika), im Fürstenthume Cochin, u. a. O.
Zu Antonius158 sind noch die Novizen Antonius Sanga und Antonius aus Corea zu setzen.
Seite 271: Am 27. Nov. 1619 starb in Japan mit mehreren Andern Antonius Chimura als Martyrer.
Antonius161 war längere Zeit Provinzial und in ganz Italien wegen seiner vielen Predigten berühmt und beliebt. Er starb zu Monte Luco bei Spoleto um das J. 1459.
Zu Antonius162 steht bei Hueber (30. Sept.) die Jahrzahl 1585.
Antonius164. ein eifriger Bußprediger, starb im J. 1559 unweit Valencia von Alcantara.
Antonius165 wirkte um das J. 1550 auf der Insel Gran Canaria, wo er im Städtchen Galdar begraben liegt. Obwohl von Geburt aus reich, wollte er in Demuth und Verborgenheit als Krankendiener leben und sterben.
Antonius167 von Chagos (Ostafrikanische Insel) führt auch den Beinamen »von den Wunden Christi«, ein berühmter Missionsprediger, starb im J. 1682.
Zu Antonius168 setzen wir nach Hueber die Jahrzahl 1550; er ist identisch mit Antonius55.
Zu Seite 272 erwähnen wir noch aus vielen Andern: Antonius, (12. Jan.), ein Franciscanerpriester aus Sachsen, arbeitete um das J. 1365 an der Wiedervereinigung der Griechen mit der römischen Kirche und wurde mit zwei andern Priestern: Gregorius aus Trau in Dalmatien und Nicolaus aus Ungarn, einem strengen Faster, und zwei Laienbrüdern: Thomas von Foligno und Nicolaus von den Schismatikern zu Widdin ermordet. (Hueb.)
Antonius, (6. Febr.), von Breslau, ein Franciscaner, der um das J. 1540 zu Liegnitz in Schlesien für die Erhaltung des kathol. Glaubens arbeitete, findet sich bei Hueber.
Antonius, (30. Mai), von der Menschwerdung ein Missionär aus dem Carmelitenorden, starb im J. 1619 in Brasilien.
Antonius, (7. Juli), mit dem Zunamen Liebschütz, ein seeleneifriger und frommer Franciscaner, starb zu Trient im J. 1500.
Antonius, (13. Juni), Abt von Werden an der Ruhr, Bisthums Münster, mit dem Zunamen Grimhold, war im Lippe'schen geboren, trat als Benedictiner in die Abtei St. Michael zu Hildesheim ein, kam 1459 zur Reform des Michaelisklosters nach Lüneburg, und zu gleichem Zwecke, als Werden sich der damals so segensreich wirkenden Bursfelder Congregation anschloß, nach dort, wurde im Herbste 1484 Abt, und starb nach langer, segensreicher Regierung am 13. Juni 1517 im Rufe der Heiligkeit.17
Antonius, (4. Sept.), ein von den Türken ermordeter Carmelite aus Ungarn, steht ohne Orts- und Zeitangabe mit dem Titel »selig« im Ordenskataloge.
[902] Antonius, (28. Sept.), zugenannt von Strahlen, ein Franciscanerpriester, der längere Zeit mit großem Eifer als Domprediger in Cöln thätig war, starb im Rufe großer Frömmigkeit zu Brühl im J. 1584. (Hueb.)
Antonius, (6. Oct.), mit dem Zunamen Alcaruz, ein im J. 1649 zu Neapel im Dienste der Pestkranken gestorbener Carmelitenpriester.
Antonius, (22. Oct.), ein Carmelite aus Tyrol, starb gottselig im J. 1525 zu Roveredo.
Antonius, (30. Nov.), von Krakau, der als eifriger Prediger in dieser Stadt und weit umher zahlreiche Bekehrungen erwirkte, nachdem er selbst ein Beispiel vollkommener Entsagung um Gotteswillen dadurch gegeben hatte, daß er seine Professorenstelle niederlegte und in den Minoritenorden trat. Er starb um das J. 1480.
Antonius, (29. Dec.), ein Franciscanerbruder, welcher im J. 1575 zu Berre, unweit Marseille, von den Hugenotten ergriffen, entkleidet, elend verstümmelt, an den Schweif eines ungezähmten Pferdes gebunden, und von demselben geschleift wurde, bis er den Geist aufgab.
Seite 283: Als Todesjahr des hl. Apollinaris12 finden wir das J. 826 genannt.
Hier ist zu ergänzen der Martyrer Apollinaris Franco, ein Missionär aus dem Orden des hl. Franciscus, ein geborener Spanier, welcher nach 5jährigem schweren Kerker am 12. Sept. 1622 zu Omura in Japan den Feuertod starb. Gleiche Glorie theilten mit ihm die eingeborenen Laienbrüder Franciscus vom hl. Bonaventura und Paulus von der hl. Clara.
Seite 288: Zu Apollonia3 ist zu bemerken, daß sie stigmatisirt gewesen sein soll.
Hieher gehört noch: Apollonia, (10. Sept.). Die Tante des sel. Caspar Cotenda, eine hochbetagte Japanesin aus königlichem Geblüte, welche im J. 1622 am 10. Sept. zu Nagasaki als Martyrin starb.
Seite 290: Der Franciscaner Apollonius31 starb im frühen Alter, aber so reich an Tugenden, daß bei seinem Hingang in die Ewigkeit nach Aussage einiger Klosterfrauen aus dem St. Julianskloster eine Lichtsäule erschien.
Seite 299: Zu Arbogastus ist zu bemerken, daß die Geschichte weder von dem einen noch dem andern hier erzählten Wunder vor seiner Erhebung etwas weiß; nach Hunkler ist dasselbe erst später anzusetzen. Er erhielt vom Könige Dagobert II. im J. 675 Ruffach und Umgebung zum Geschenke für seine Kirche. Daß von ihm so wenig bekannt ist, darf gewiß der großen Demuth zugeschrieben werden, die jedes Lob verschmähte. In der von ihm erbauten Kapelle an der Ill, welche er seine Einöde nannte, das spätere Augustinerkloster, machte er gewöhnlich seine Geistesübungen.
Seite 301: Der Canonisationsprozeß der ehrwürd. Archangela1 wurde zwar eingeleitet, aber unsers Wissens nicht durchgeführt. Bei Hueber steht sie zum 11. Sept.
Archangela2 ist selig gesprochen; ihr Zuname ist Girlani, das Todesjahr 1494. Verehrungstag 25. Januar.
Dazu erhalten wir aus unbekannter Hand folgende Ergänzung: Archangela, (2. Jan.), eine Klosterfrau aus dem Orden des heil. Augustinus zu Mailand, wo sie im J. 1468 von adeligen Eltern geboren wurde, trat schon mit 15 Jahren ins Marthakloster, um sich mit Jesus auf ewig zu vermählen. Sie war so tugendhaft und fromm, und genoß in so hohem Grade das Vertrauen und die Liebe ihrer Mitschwestern, daß sie zur Novizenmeisterin und später zur Vorsteherin des ganzen Hauses bestellt wurde. Sie verwaltete diese Aemter mit so großer Liebe, daß sie weniger die Vorsteherin, als die Dienerin Aller zu sein schien. Dem innerlichen und betrachtenden Gebete war sie mit allem Fleiße ergeben; ihr göttlicher Bräutigam stand ihr allzeit zur Seite, und schenkte ihr außerordentliche Gnade und Offenbarungen. Im J. 1525 wurde sie zur himmlischen Hochzeitfeier abberufen.
Seite 302: Der Familienname des sel. Archangelus2 war Placentini. Seine erste Einsiedelei wählte er nicht weit von seiner Heimat bei einer Kapelle der Mutter Gottes, vertauschte aber diesen Aufenthalt mit dem weit stilleren in der Nähe von Alcamo. Erst nachdem er hier einige Zeit gelebt hatte, erfolgte die Auflösung der Einsiedeleien. Seine Einkleidung als Franciscaner geschah zu Palermo, worauf er nach Alcamo zurückkehrte und die bisherige Einsiedelei zu einem förmlichen Kloster umbaute. Seine Frömmigkeit war außerordentlich, sein Fasten immerwährend, sein Beispiel eine fortdauernde Predigt. Seine Verehrung [903] ist nicht bloß den Franciscanern gestattet, sondern auch auf das ganze Bisthum Mazzara ausgedehnt.
Archangelus, (4. Jan.), Carmelite zu Florenz, starb im J. 1635.
Archangelus, (17. Mai), Diotalevi, ein Capuziner, der als Missionär in Tripoli viel Ungemach erduldete, und um das J. 1595 zu Bologna gottselig verschied.
Archangelus, (24. Nov.), von Aspang, findet sich als ein durch große Abtödtung ausgezeichneter Franciscaner in Oesterreich mit der Jahrzahl 1570 in Huebers Menologium.
Zu Archangelus6 setzt Hueber die Jahrzahl 1620.
Archangelus, (30. Nov.), von Campobasso in Apulien, ein strenger Bekämpfer der Fleischeslust an sich selbst, starb gottselig im J. 1513. (Hueb.)
Seite 309: Hier ist Aribo, der vierte Bischof von Freising, Schüler und Lebensbeschreiber des hl. Corbinianus einzustellen. Sowohl durch Abhaltung mehrerer Synoden, als durch die Gunst, welche er den Klöstern Schledorf und Schässtlarn erwies, sowie durch sein eigenes Beispiel beförderte er das Wachsthum des kirchlichen Lebens. Er starb am 4. Mai des J. 784 und führt gewöhnlich den Beinamen »ehrwürdig«.
Seite 313: Vom heil. Armentarius1 sind durch die Ueberlieferung folgende schöne Sprüche über das Gebet aufbewahrt worden: »Es ist geradezu unmöglich, um eine gerechte Sache in rechter Weise zu beten, und keine Erhörung zu finden.« »Das Gebet löscht die Heftigkeit des Feuers, schließt den Rachen der Löwen, beendigt die Kriege, verjagt die bösen Geister, die Krankheiten und die Ungewitter, zerbricht die Bande des Todes und wendet von uns den Zorn Gottes und alle Uebel.« Seine Reliquien ruhen in der Kathedrale zu Pavia. (Guerin.)
Der hl. Armentarius2 blühte im 5. Jahrh. Im 13. Jahrh. wurden seine Reliquien nach Grasse übertragen. Ebenso befanden sich solche von ihm in der Abteikirche von Draguignan im Bisthum Frejus. (Guerin.)
Seite 316: Arnoldus5 ist nicht so unbekannt, als hier notirt ist. Er lebte um die Mitte des 12. Jahrh. und gehörte dem Benedictinerorden an. Außer dem erwähnten Buche über die sieben Worte Christi am Kreuze schrieb er auch über das Sechstagewerk u. m. A.18
Seite 317: Arnoldus20 war nicht Prämonstratenser, sondern Benedictiner. Das Prämonstratenserkloster stiftete der heil. Norbert in Magdeburg bei der Liebfrauenkirche, welche noch heute die kathol. Pfarrkirche ist.
B. Arnoldus.19 Der selige Ritter Arnold lebte mit seiner Gemahlin Juncela in jungfräulicher Ehe auf seiner Burg bei Hiltensweiler (kgl. württembg. Oberamt Tettnang), von der auf steiler Höhe über dem Argenfluß noch einige Spuren zu entdecken sind, so wie dort unterhalb der Arnoldsburg bis zur Stunde noch das »Arnoldsbrünnlein« fließt. Dieser fromme Ritter stiftete im J. 1122 das Kloster Langnau in dem Argenthal, beschenkte es mit seinen Gütern in den benachbarten Weilern und setzte dahin Mönche aus dem Benedictinerorden von St. Salvator bei Schaffhausen. Im J. 1389 kam dasselbe an den Grafen von Montfort, der es 1405 dem Paulinerorden übergab. Der selige Arnold, dessen Lebensumstände und Todesjahr unbekannt sind, ist in der an die Pfarrkirche in Hiltensweiler angebauten Kapelle beigesetzt, während Juncela in Langnau ihre Begräbnißstätte fand. Ob Ritter Arnold von der Kirche selig gesprochen worden, ist zu bezweifeln; doch wurde er das Mittelalter hindurch (einmal nennt ihn eine Urkunde, ausgestellt von Graf Heinrich von Montfort 24. April 1405, durch die er dem Paulinerorden des Kloster Langnau mit der dem Kloster Schaffhausen erkauften Güter übergibt: »und dazu die Pfarrkirche zu Hiltischwiler, da Sant Arnold gnädig ist etc.« »heilig«) bis in die neuere Zeit vom Volke verehrt; um sein gegenwärtig leider fast vergessenes Grab bildete sich eine Wallfahrt und in [904] der Pfarrregistratur zu Hiltensweiler sind mehrere Wunder aufgezeichnet, die durch seine Fürbitte geschahen. (Copienbuch des Klosters Langnau, Staatsarchiv in Stuttgart. Vanotti, Geschichte der Grafen von Montfort, Oberamtsbeschreibung von Tettnang).
Arnoldus, (6. März), Halisius, ein Franciscaner, wurde im J. 1574 zu Loo bei Diestheim in Belgien von den Geusen ermordet. (Hueb.)
Arnoldus, (5. Sept.), ein Carmelitenkleriker mit dem Zunamen Hans, starb gottselig zu Mecheln im J. 1672.
Arnoldus, (24. Oct.), ein Laienbruder mit dem Zunamen Knapper aus dem Orden des heil. Franciscus, welcher im J. 1572 in Belgien durch Häretiker erschossen wurde.
Arnoldus, (22. Nov.), aus dem Orden des heil. Franciscus, Beichtvater der sel. Angela3, starb gottselig zu Foligno im J. 1315. (Hueb..)
Arnoldus Misenus, ein Jüngling von 16 Jahren, wurde um das J. 1624, weil er dem kathol. Gottesdienste beigewohnt hatte, zu Upsala enthauptet. (Grube.)
Seite 324 ist zu ergänzen: S. Arsenius, (13. Dec.), Büßer und Einsiedler auf dem Berge Latron in Kleinasien. Ein schweres Unglück zur See, aus welchem er auf wunderbare Weise allein gerettet wurde, soll ihn bewogen haben, in die Einöde zu gehen, wo er unter beständigen Gebeten und Abtödtungen sein Leben beschloß. Er ist vom hl. Arsenius4 zu unterscheiden. Wann er gelebt hat, ist in Raders Viridarium S. S., dem wir diese Notiz entlehnt haben, nicht angegeben.
Arsenius, (1. Juni), Capuciner zu Altdorf in der Schweiz, starb in großer Frömmigkeit um das J. 1583. Sein Leib wurde nach 7 Jahren noch unversehrt aufgefunden.
Seite 325: Artemisia, (11. Jan.), aus einem adeligen Geschlechte zu Perugia geboren, trat zu Todi in den Orden der Servitinnen, lebte in demselben mit außerordentlicher Frömmigkeit, und starb gottselig im J. 1574. Der Orden der Servitinnen zählt sie zu den »Seligen«.
Seite 326: S. Artemius10 ist derselbe wie S. Artemius1.
S. Arthemius1 bestieg am 23. April 579 den bischöflichen Stuhl von Sens und starb am 28. April 609. Sein Grab erhielt er in der St. Peterskirche. (Guerin.)
Seite 328: Bischof Ascanius blühte um das J. 469 und führt bei Salazar den Titel »heilig«.
Seite 330: S. Aspasius soll Bischof von Auch oder Eause gewesen, aber in Melun gestorben sein. Hier befindet sich eine ihm geweihte Kirche, welche über seinem Grabe erbaut sein soll. Er wird gegen Kopfschmerzen angerufen.
Seite 331: SS. Asselita et Soc. MM. (2. Juni), werden bei den Dominicanern zu den hhl. Dominicus und Xystus zu Rom als festum dupl. gefeiert.20
Seite 343: Hier ist der ehrwürdige Atto, der fünfte Bischof von Freising, einzustellen. Er leitete das Bisthum vom J. 876 26 Jahre lang mit Klugheit und Eifer. Der Kirche von Freising wendete er so reiche Stiftungen zu, daß er ihr »zweiter Begründer« genannt wurde. Er starb am 27. Sept. des J. 810.
Zu Meransen, 4 Stunden von Brixen, und an vielen andern Orten werden drei hl. Jungfrauen Namens Aubet, Cubet und Gwere verehrt, deren Namen verschieden geschrieben werden.21 Vgl. S. Einbetta.
Der hier genannte hl. Aubrinx ist der heil. Bischof Albricus1. Es ist aber zweifelhaft, ob er wirklicher Bischof, sei es von Autun oder Lyon, gewesen ist. Wahrscheinlich hat er um das J. 800 als Chorbischof gewirkt.
Seite 344: S. Auda hat dem Orte Sainte-Aulde den Namen gegeben; in der dortigen Pfarrkirche befinden sich heute noch einige ihrer Reliquien.
Seite 355: Die Beisetzung (depositio) des hl. Augustinus6 ist schon in dem Martyrologium des Beda auf den 26. Mai angesetzt. Daß dieses Datum seinen Todestag bedeute, ist aus seiner Grabschrift zu beweisen. Auch schreibt derselbe Beda in seiner englischen Geschichte: defunctus est VII. Kal. Junias.
[905] Der hl. Augustinus13 Kazotic war Bischof zu Agram.22
Seite 306: Augustinus, (12. Jan.), Carmelitenordenspriester zu Turin, starb im J. 1680.
Augustinus, (31. Jan.), mit dem Zunamen Pak, ein geborener Koreaner und christlicher Katechet, starb im J. 1840 als Martyrer.
Augustinus, (29. Febr.), mit dem Zunamen Chapdelain, apostolischer Missionär der Provinz Quang-Tong und Quang-Si in China wurde im J. 1856 in der letztgenannten Stadt zugleich mit einem jungen Convertiten, den er zur Erkenntniß des Evangeliums gebracht hatte, und einer Witwe. Namens Agnes enthauptet.
Augustinus, (1. Mai), mit dem Zunamen Schäffler, also deutscher Abkunst, aus Nancy, apostolischer Missionär in China, wurde im J. 1800 zu Son-Tai enthauptet.
Augustinus, (24. Mai), mit dem Zunamen Ly, Martyrer in Korea, starb am 24. Mai 1839 für das Evangelium Jesu Christi; ihm folgte am 3. Sept. seine standhafte Gattin Barbara, und seine Tochter Agatha am 17. Januar des folgenden Jahres.
Seite 357: Augustinus24 war ein frommer Laienbruder im Franciscanerkloster zu Volterra (Vola terrae, Velathri) und starb im J. 1535.
Augustinus27 führt den Zunamen Alfeld, und war längere Zeit Lehrer der Theologie in Leipzig; er blühte um das J. 1530.
Wir setzen noch hinzu: Augustinus, (22. Sept.), mit dem Zunamen Lion, ein christlicher Koreaner aus dem Beamtenstande, starb im J. 1839 als Martyrer.
Augustinus, (28. Dec.), ein Martyrer aus Niebla bei Saragossa aus dem Orden des hl. Franciscus zu Mexico; er wurde um das J. 1500 von den Indianern getödtet. (Hueb.)
Seite 361. Wir setzen hinzu: Aurelius, (26. Febr.), von Mailand, ein frommer Capucinerpriester von vornehmer Abkunft, der zu Monza im J. 1588 gestorben ist.
Seite 365 ist zu ergänzen: S. Autbodus (Aubodus), (21, Nov.), Bekenner zu Wancourt, wo eine Heilquelle seinen Namen trägt (bei Arras), der als Glaubensbote dieser Gegend verehrt wird. Er starb um das J. 680 und soll aus Schottland gewesen sein.
Seite 366: S. Ava (Hava), (3. Nov.), war Bischof zu Augulstadt (?) und starb im J. 740.
Seite 367: Avertanus, (3. Mai), ein Carmelite, welcher im J. 1678 zu Sedan aus Haß gegen den kathol. Glauben ermordet wurde.
Seite 367: Daß der heil. Aventinus3 ungefähr vom J. 509 bis zum J. 528 wirklich Bischof von Chartres gewesen ist, läßt sich nicht wohl bezweifeln, da er um das J. 511 als solcher die Beschlüsse des Concils von Orleans unterschrieben hat. Seine Reliquien sind noch vorhanden und ruhen in der Magdalenakirche zu Chateaudun.
Seite 368: Das in S. Avitus1 erwähnte Kloster wurde zu Volvic erbaut. Die irdischen Reste des Heiligen (er starb im J. 689) wurde in der Kirche beigesetzt. Dermalen wird sein Fest am 21. Febr. begangen. (Guerin.)
S. Avitus3 soll einige Zeit das Kloster St. Moriz in Wallis geleitet haben und wird deßhalb von Einigen als Abt (3. Nov.) aufgeführt. Die Kataloge der Abtei wissen hievon nichts.23
Seite 370: B. Aymo5 (Aimo), (15. Aug. al. 21. Febr.). Taparelli war zu Savigliano in Piemont aus dem Geschlechte der Grafen von Lagnasco geboren, wurde mit Sorgfalt erzogen, und trat nach erlangten Unterscheidungsjahren in den Orden der Prediger. Als solcher zeichnete er sich durch Wissenschaft, Seeleneifer und Frömmigkeit aus, lehrte eine Zeit lang auf der Universität Turin, viel lieber aber wirkte er als Missionsprediger auf der Kanzel und im Beichtstuhle. Nach der Ermordung des sel. Bartholomäus8 wurde er mit dem gefährlichen Amte eines Glaubensinquisitors betraut, dem er bis zum Ende seines Lebens standhaft oblag. Seine Lieblingsbeschäftigung, [906] war das Gebet, das er besonders in freien Zeiten gerne in der Einsamkeit bei Saluzzo verrichtete. Er starb als 90jähriger Greis am 15. August im J. 1495 und wurde fortan als Heiliger verehrt. Papst Pius IX. hat diese Verehrung bestätigt und auf den 21. Febr. festgesetzt. (Propr. Praed.)
Seite 372: Die Geschichte des hl. Badimus ist (nach Asseman-Zingerle I. 136 bis 139) folgende: Er war von Bet Lapet, der Sohn reicher und angesehener heidnischer Eltern. Nach seiner Bekehrung zum Christenthume gab er sein Vermögen der Armen und baute sich von dem Reste ein Kloster außerhalb der Stadt. Dort blieb er und erfüllte in Allem, besonders durch Werke der Mildthätigkeit und des Trostes an Armen und Leidenden, den Willen Gottes. Sein Fasten war so strenge, daß er öfter von einer Woche zur andern nur einmal, und zwar nur Brod und Wasser zu sich nahm; nicht minder groß war sein Wachen, so daß er oft vom Abend bis zum Morgen im Gebete verharrte. »Die Begierlichkeit sah ihn, und floh, es sah ihn die Luft und entwich; der Mammon erblickte ihn und gerieth in Verwirrung; die Armuth folgte ihm auf dem Fuße nach, die Demuth war seine unzertrennliche Gefährtin. In seiner Wohnung frohlockte die Ruhe, und die Eintracht weilte in seinem Aufenthalte.« Vier Monate lag er mit sieben Brüdern im Kerker, letztere erlangten nach vier Jahren die Freiheit.
Der sel. Baduradus (nicht Baduardus) bestieg den Hirtenstuhl von Paderborn im J. 804 und starb am 17. Sept. 852. Sein Andenken wird jetzt nicht mehr kirchlich gefeiert.
Seite 374: Zu Balbina2 bemerken wir aus Hueb. Menol., daß ihr seliges Hinscheiden ins Jahr 1254 zu setzen ist. Sie ist die Erbauerin eines Clarissinenklosters zu Arezzo; nach dessen Vollendung ging sie wieder nach Assisi zurück. Eine andere Schülerin der hl. Clara d. N. gründete ein Filialkloster zu Spello, und wurde dessen erste Oberin. Sie findet sich bei Hueb. zum 3. Febr. mit der Jahrzahl 1231.
Seite 376: Bei Balduinus3 fehlt die Jahrzahl 1103.
Zu S. Baldus1: Von diesem hl. Büßer und Einsiedler hat man nur sehr unsichere Nachrichten. Zwar läßt sein Grab zu Paron, wo seine Reliquien noch vorhanden sind und verehrt werden, nicht zweifeln, daß er hier gestorben ist, aber alles Weitere ist ungewiß, die fromme Sage hat die Lücke ergänzt, indem sie erzählt, daß er aus Frankreich nach Spanien zog, wo er sich als Kaufmann niederließ und sehr vermöglich wurde. Seine Eltern hörten davon, und wollten ihn eines Tags mit einem Besuche überraschen. Sie trafen nur seine Frau, da er eben auf der Jagd abwesend war. Als er heimkehrte, begegnete ihm der Teufel und redete ihm ein, daß er eben setzt seine treulose Frau bei ihrem Zuhälter treffen könne. Wüthend sprang er in sein Haus und eilte dem Schlafzimmer zu, wo seine Eltern, die von der Reise ermüdet waren, sich bereits zu Bette gelegt hatten. Ohne zu prüfen, wer hier schlafe, zog er zornentbrannt seinen Degen, und wurde unbewußt der Mörder seiner Eltern. In dem nämlichen Augenblicke trat seine Frau mit der Botschaft, seine Eltern seien angekommen, in die Kammer und nun erkannte er zu spät, wohin sein ungebändigter Zorn und seine Eifersucht ihn gebracht hatte. Alsbald verließ er den schrecklichen Ort, um nie mehr zurückzukehren. Er machte eine Wallfahrt ins heil. Land und begab sich dann nach Rom, um hier seine große Schuld dem Stellvertreter Christi zu beichten. Dieser schickte ihn nach Sens, mit dem Auftrage, sich von seinem Bischofe eine strenge Buße auflegen zu lassen. Dieser befahl ihm, fortan in strenger Abgeschiedenheit von der Welt zu leben, und gab ihm einen vollständig dürren Stecken mit, welchen er [907] in den Boden pflanzen und so lange täglich begießen sollte, bis er Blätter treiben und blühen würde. Der frommer Büßer that es mit großer Mühe und Geduld viele Jahre hindurch, indem er unausgesetzt betete, Gott möge ihn dieses Zeichen der vollständigen Vergebung seiner schweren Schuld noch bei Lebzeiten sehen lassen. Endlich nach vielen Jahren trat das Wunder ein; der Stecken fing an zu grünen und zu blühen, zu gleicher Zeit aber fühlte der Heilige sein Ende nahen. Als er gestorben war, verherrlichte ihn Gott durch Wunder. Sein hl. Haupt befindet sich dermalen im Reliquienschatze der Domkirche zu Sens. Bei Guerin, welchem wir Obiges entnommen haben, findet sich das J. 600 als beiläufiges Todesjahr angegeben.
Seite 377: Die hhl. Balsamius1 u. 2 sind nach Guerin identisch.
S. Balthasar1 wird in Cöln am 11. Jan. nicht gefeiert, weder in den Tagzeiten, noch in der Messe.24
Balthasar, (31. März), aus dem Carmelitenorden, ein portugiesischer Bischof, steht mit der Jahrzahl 1558 im Ordenskataloge.
Balthasar3 steht bei Hueber als Laienbruder mit der Jahrzahl 1647.
Der Leib des Franciscanerpriesters Balthasar4 wurde zu Montreale (nicht Mondovi) öffentlich verehrt.
Balthasar5 starb im J. 1493; er war Laienbruder, und prophetisch begabt. (Hueb.)
Balthasar, (6. Oct.), ein im J. 1620 zu Boppard gestorbener Carmelitenpriester, steht im Ordenskataloge.
Balthasar10 starb nach der Volksmeinung als Heiliger; sein strenges und opfervolles Leben hatte ihm diese Anerkennung erworben. Er starb zu Campo Binaschio um das J. 1495. (Hueb.)
Seite 378: Die Gefährten des ehrwürdigen Balthasar12 heißen: Franciscus Paceco, Provincial der Gesellschaft Jesu und Bisthumsverweser in Japan, Johann Zola, ein Italiener und folgende eingeborene Laienbrüder: Caspar Sadamazu, Petrus375, Paulus161 und Johann Chinsaco. Auch Michael43 ist hieher zu zählen.
Seite 380: Baptista2 war nach Hueb. Menol. keine Klosterfrau, sondern ein andächtiger Franciscanermönch, welcher zu Campi in den Abruzzen im J. 1510 gottselig verschieden ist.
Baptista3 wird im Ordenskataloge als »Seliger« aufgeführt.
Zu Baptista5 ist zu bemerken, daß Theate, Maroccinorum oppidum, nicht Theate, eine Stadt in Marocco heißt, sondern Chieti in den Abruzzen bedeutet.
Baptista6 wird bei Hueber als »große Dienerin Gottes« bezeichnet, deren Leib in der Sacristei der Tertiarinnen von Piacenza in Italien um das J. 1515 ehrerbietig aufbewahrt wurde; sie war also nicht Abtissin in Spanien.
Barnabas4, ein Laienbruder, lebte im Franciscanerkloster Trastevere zu Rom und war ein Muster aller Tugenden. Sein gottseliges Ende erfolgte nach Hueber im J. 1581.
B. Barbadigo, Cardinalbischof von Padua, wurde am 21. Sept. 1761 durch Clemens XIII. selig gesprochen. S. B. Gregorius45.
Barbara, (31. Jan.), Tshoi, eine Martyrin in Korea, starb im J. 1840 für den Glauben.
Seite 382: Barbara3 starb im J. 1513.
Seite 383: Barbara, (22. Febr.), Carmeliternonne zu Beja in Portugal, starb gottselig im J. 1681.
Barbara, (24. Mai), eine christliche Wittwe in Korea, starb im J. 1839 als Martyrin.
Barbara, (16. Juni), eine Carmelitin, starb im J. 1701 zu Brügge.
Barbara, (23. Aug.), Kim, Martyrin in Korea im J. 1839.
Barbara, (3. Sept.), Martyrin in Korea im J. 1839. Vgl. die Ergänzungen zu Augustinus (24. Mai).
Barbara, (29. Dec.), zugenannt Tho, Martyrin in Korea im J. 1839.
Barbara9 hat in Hueb. Menol. die Jahrzahl 1604.
Wir fügen bei: Barbara, (19. Nov.), aus Bergamo, eine Clarissin, welcher die Wundergabe zugeschrieben wurde, starb zu Vercelli im J. 1470.
Seite 384: Zu Venedig wird am 7. Juni das Andenken eines hl. Soldaten und Martyrers Barbarus commemorirt.
[908] Seite 386: Bei Assemann-Zingerle (I. 108) findet sich folgende Erzählung: Im Augenblicke als Aghäus den hl. Barhabdesciabas, zu Deutsch: Sonntagskind, tödtete, schlug ihn der Herr mit heftigen Schmerzen, seine Rechte schwoll auf und ward gleich einem Balken, er mußte auf einem Bette liegen, und den Arm auf ein anderes daneben legen. In dieser Stellung fing er an zu verfaulen, sein ganzer Körper löste sich auf, und nach wenigen Tagen starb er in diesem schaudervollen Zustande, ohne daß jemand gekommen wäre, sich seiner anzunehmen.
Seite 391: Die Bekehrung des heidnischen Magiers während der Hinrichtung der Schüler des heil. Barsalias erfolgte unter sehr merkwürdigen Umständen. Er sah nämlich eine Feuerflamme wie ein Kreuz über den Leibern der Getödteten strahlen. Darauf sprach er zum hl. Abte: »Ich habe ein außerordentliches Gesicht gesehen; gewiß ist mir, euer Gott hat mich auserwählt, mit euch zu sterben. Er ist der einzig wahre Gott, den ich von ganzem Herzen bekenne. Führe mich als deinen Jünger zum Tode, denn ich sehne mich innigst, mit euch zu sterben.« Als die Geschichte dieses Magiers bekannt wurde, erregte sie großes Aufsehen. Auch seine Frau, Kinder und Diener nahmen den wahren Glauben an, und wandelten ihr ganzes Leben in der Furcht Gottes. (Asseman-Zingerle I. 72.)
Seite 392: Hier ist noch beizusetzen: Bartholomaea, (8. Sept.), zugenannt de Vantery, erste Oberin der Bernardinerinnen von Collombey (Wallis); sie starb zu St. Moriz im J. 1631 im Rufe der Heiligkeit. (Burg.)
Seite 396: Das Andenken des sel. Bar tholomaeus8 wird seit dem J. 1855 durch Indult des Papstes Pius IX. im ganzen Dominicanerorden gefeiert. Er war zu Savigliano im Bisthum Turin aus der Familie, (nicht dem Orte) Cerverio geboren, im J. 1420. Als Jüngling trat er in den Orden des heil. Dominicus, dem er durch seine Frömmigkeit, Gelehrsamkeit und Glaubenseifer alle Ehre machte. Als Glaubensinquisitor über Piemont und Ligurien bestellt, zog er sich den Haß der Häretiker zu, welche ihn auf dem Wege von Bra nach Cerserio ermordeten. Sein Leib, welcher lange Zeit in der Dominicanerkirche zu Savigliano ruhte, ist dermalen in der dortigen Pfarrkirche beigesetzt.
Seite 397: Hier ist einzustellen: B. Bartholomaeus mit dem Zunamen Ajutamichristo (hilf mir Christus!) gehörte dem Camaldulenserorden an. Seine Verehrung wurde am 10. Sept. 1857 bestätiget.
S. Bartholomaeus9 wird im Bisthum Vicenza als dupl. min. am 3. April gefeiert.
Bartholomaeus, (2. Jan.), ein Carmelitenlaienbruder, starb zu Lissabon im J. 1579.
Seite 399: Bartholomaeus, (6. Jan.), ein Priester desselben Ordens mit dem Zunamen Sanchez aus Castilien.
Bartholomaeus Roe, (21. Jan.), ein Benedictiner, starb im J. 1642 zu Tyburn als Martyrer.
Bartholomaeus, (14. Febr.), ein Carmelite, welcher in Algier im J. 1064 von den Türken ermordet wurde, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Bartholomaeus18 starb im J. 1500; er hatte die höchsten Aemter im Orden begleitet.
Bartholomaeus19 mit dem Zunamen Bauer (Agricola) aus Amberg in der Oberpfalz starb zu Neapel im Rufe der Heiligkeit. Bei seinem vielbesuchten Grabe wurden Lichter angezündet, und Votivtafeln verkündeten die stattgefundenen Gebetserhörungen. Er ist identisch mit Bartholomaeus28.
Bartholomaeus20 war ein sehr verdienter und viel gereister Ordensmann, der zu Rom, in Candia und Jerusalem Custos gewesen war, und sich überall durch Heiligkeit seines Lebens hervorthat. Er starb auf der Heimreise in Toscana im J. 1478.
Hier ist ferner einzustellen: Bartholomaeus (24. März), ein Diener Gottes aus dem Servitenorden von Borgo di San Sepolcro, starb im J. 1312 und führt in seinem Orden den Titel »selig«.
Bartholomaeus22 starb zu Utrecht im J. 1462. Er trat zu Amsterdam aus dem Kaufmannsstande in den Minoritenorden, und wurde eine seiner schönsten Zierden in damaliger Zeit. Schon Morgens 4 Uhr war er im Beichtstuhle, außerdem aber fast beständig nur in der Kirche oder in seiner Zelle. Was er predigte, that er selbst; sein Tagwerk, mit welchem er nie fertig wurde, war der Umgang mit Gott.
[909] Bartholomaeus25 war aus Monte Pulciano in Etrurien, und starb den grausamen Tod der Zersägung. (Hueb.)
Seite 400: Bartholomaeus26 starb mit einem Laienbruder, Namens Jakobus zu Ciudadecla durch die Hände der Türken.
Das Todesjahr des Bartholomaeus27 ist nach Hueber 1320.
Bartholomaeus, (20. Mai), ein Carmelit, welcher im J. 1566 in Algier von den Türken ermordet wurde, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Bartholomaeus28 u. 19 sind identisch.
Bartholomaeus30 hat den Beinamen Almenca. Er war ein Mann von außerordentlicher Frömmigkeit, Abtödtung und Nächstenliebe.
Bartholomaeus36, zugenannt Siccard, ein heiligmäßiger Mann, welcher für die Reform der Franciscaner im ersten Viertel des 14. Jahrh. thätig war, starb um das J. 1320. (Hueb.)
Bartholomaeus37 starb um das J. 1580 zu Zamora im Königreiche Leon (Spanien) im Rufe großer Heiligkeit.
Bartholomaeus41 u. 42 sind identisch.
Bartholomaeus44, im eigentlichen Sinne »ein Mann Gottes«, wie ihn seine Grabschrift nennt, starb zu Mantua.
Seite 401: Am 3. Sept. des J. 1621 starb in Japan der Augustiner-Missionär Bartholomaeus Guttirez als Martyrer.
Bartholomaeus, (5. Dec). Fanti, ein Carmelite zu Mantua, gest. im J. 1495, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Bartholomaeus48 war ein großer Missionsprediger, der seine apostolischen Arbeiten bis nach Griechenland erstreckte, wo er für die Wiedervereinigung der Schismatiker mit der römischen Kirche thätig war. Aus dieser Ursache wurde er auf dem Concil von Florenz von Eugen IV. beigezogen. Sein gottseliger Tod erfolgte im J. 1440.
Bartholomaeus51 war ein geborener Japanese und starb im J. 1627 für den Glauben an Jesus.
Zu Bartholomaeus52 setzen mir nach Hueber die Jahrzahl 1530. Sein Leichnam wurde 20 Jahre nach seinem Tode noch unversehrt gefunden.
Seite 403: Am 27. Nov. 1619 starb in Japan Bartholomaeus Xequi mit mehreren Andern als Martyrer.
Bartholomaeus54 starb nicht am 24. Juli, sondern am 15. October.
Wir setzen noch hinzu: Bartholomaeus, (24. Nov.), ein frommer Servite aus Cesena, der im J. 1329 hochbetagt zu Bologna starb und in seinem Orden zu den »Seligen« gezählt wird.
Seite 404: Wir setzen noch zwei fromme Diener Gottes aus dem Orden des heil. Franciscus bei: Bartholomaeus, (11. Juli), mit dem Zunamen Liebezeit, der zu Bozen im J. 1640 als frommer Verehrer der Mutter Gottes, die ihm seinen Tod ankündete, gestorben ist.
Bartholomaeus, (19. Oct.), aus Dachau, ein Laienbruder, der nach Huebers Menol. in seiner Sterbestunde voll Freudigkeit und Jubel war.
Bartholomaeus a S. Petro. aus dem Augustinerorden, hatte eine überaus zarte Verehrung für die hl. Jungfrau Maria, und war ein unermüdlicher Pfleger der Kranken. Mit seinem Stabe wirkte er die auffallendsten Wunder.25 Orts- und Zeitangabe fehlen.
Seite 413: Basilius, (24. Jan), ein Belgier des Carmelitenordens, wurde im J. 1792 aus Haß gegen die Religion getödtet und steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Basilius, (3. Mai), ein Priester des nämlichen Ordens, wurde im J. 1678 von den Häretikern zu Sedan ermordet.
Zu Seite 415: Der hl.Bassianus1 wird mit einer Hirschkuh, da eine solche mit ihren Jungen bei ihm Schutz suchte und fand, und einem Kinde, dem er das Leben rettete, abgebildet.
Seite 419 ist zu ergänzen, daß in der Martyrgeschichte des hl. Narses1 auch eine vornehme Frau Namens Bautha vorkommt, welche in der Nähe ihres Schlosses zu Bet-Seleucia wegen des christlichen Glaubens getödtet wurde.
Seite 420: Beatrix5 ist nicht selig gesprochen; sie führt den Beinamen: vom heil. Franciscus. Nach dem Tode ihres Mannes wurde sie Tertiarin, als welche sie im J. 1566 zu Longeville heiligmäßig starb. Sie ist mit Beatrix 33 identisch. (Hueb.)
Beatrix8 starb im J. 1253.
[910] Beatrix11 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1485, und dem Titel »selig«. Sie stiftete aus gesammelten Almosen und ihrem eigenen Vermögen ein Haus für Tertiarinnen, und erwarb sich den Ruf so außerordentlicher Heiligkeit, daß sie nach ihrem Hinscheiden durch Wunder verherrlichet und ihr Grab vom Volke mit großem Vertrauen besucht wurde. Sie ist identisch mit Beatrix34.
Beatrix14 ist nicht selig gesprochen, aber auf Bildnissen manchmal mit Strahlen umgeben und dem Beinamen »selig« darunter dargestellt.
Beatrix16 lebte nicht in Italien, sondern in Spanien, im Gebiete von Avila.
Die sel. Beatrix1 war an Manfred, Herrn von Vicenza verheirathet, und nahm nach dessen Tode am 25. März des J. 1254 den Schleier, um nach der Regel des heil. Benedictus ihr Leben zu beschließen. Am 23. Juli des J. 1774 wurde ihre unvordenkliche Verehrung von Papst Clemens XIV. bestätigt.
Seite 421: Beatrix15 stammte aus königlichem Geschlechte, entsagte aber der Welt und starb als gottselige Tertiarin im J. 1520 im Kloster St. Elisabeth.
Beatrix23 war Clarissin zu Cartagena, nicht Carthago, und starb nach Hueber um das J. 1586.
Beatrix24 war Clarissin zu Toledo und starb im J. 1490.
Beatrix26 hatte sich auf einem Fahrzeuge ohne Ruder und Segeln vor den Türken aus Negroponte geflüchtet und mit ihrer Gefährtin Polyxena das Versprechen gemacht, im Falle sie ihren Verfolgern entgingen, der Welt zu entsagen. Nachdem sie glücklich in Venedig angelangt waren, wurden sie beide Clarissinen. Sie ist dieselbe wie Beatrix35.
Zu Beatrix30 setzt Hueber die Jahrzahl 1380, sie war Clarissin.
Beatrix33 ist dieselbe wie Beatrix5.
Beatrix34 ist dieselbe wie Beatrix11.
Seite 422: Der Artikel S. Beatus2 ist in der Schweiz sehr übel genommen worden. Wenn noch mehrere solche Leistungen kommen, hieß es in einer Zuschrift, werde das H.-L. bald allen Kredit verloren haben. Die nachstehenden Bemerkungen dienen vielleicht zur Aufklärung und Beruhigung. Was die Boll. sagten und urtheilten, galt dem Unternehmer des Werkes als unabweisliche Gewißheit; von ihnen abzuweichen, hielt er beinahe für Sünde, weßhalb er einmal gegen den Schreiber dieser Zeilen äußerte: »Die Boll. sind für diese Arbeit unsere Päpste.« Doch ist das im H.-L. über den heil. Beatus abgegebene Verdict viel strenger, als die sehr vorsichtige Meinungsäußerung des Boll. Henschen, welcher die Möglichkeit eines Schweizer-Apostels d. N. nicht gänzlich abwies, sondern nur bessere Beweise verlangte. Letztere sind mittlerweile, wie uns scheint, zur Genüge erbracht. Zwar hat noch Burgener der Legende des sel. Canisius und deren Abschreibern nichts Neues beizufügen gewußt, und von den kritischen Bedenken der Boll. keinerlei nähere Kenntniß genommen. Desto gründlicher aber ist diese Aufgabe in dem Buche: »Die Glaubensboten der Schweiz vor dem heil. Gallus« von Alois Lütolf gelöst worden, so daß wir auf seine Führung vollkommen vertrauen dürfen. Das Ergebniß ist, daß zwar wahrscheinlich der Schweizer-Apostel Beatus kein anderer ist, als der zu Vendome verehrte Einsiedler d. N., der letztere aber bis in die Schweiz vorgedrungen und in der Beatushöhle am Thunersee gestorben ist. Daher wird er mit Recht in beiden Ländern am nämlichen Tage (8. oder 9. Mai) in den Kirchenbüchern aufgeführt. Der beklagenswerthe Mangel aller ältern schriftlichen Aufzeichnungen über den hl. Schweizer-Apostel muß der Zerstörungswuth der Glaubensneuerer des 16. Jahrh. zur Last gelegt werden, welche auch die Beatuskapelle bei seiner Höhle niederrissen, den Zugang zur Höhle vermauerten und die vorhandenen Reliquien, an deren Aechtheit auch sie nicht zweifelten, zu zerstreuen bemüht waren. Dennoch haben sie nicht alle geschichtlichen Denkmäler aus der alten katholischen Zeit, in welcher die Verehrung des hl. Beatus blühte, vernichten können. Beatenberg, die Beatushöhle und das Dorf St. Beaten sind stumme, aber gewichtige Zeugen. Die dortige Pfarrkirche ist urkundlich zum J. 1230 zum ersten Male, seitdem aber öfter genannt. Diese Kirche ist die feste Grundlage für die Annahme, daß schon damals und früher der Heilige hier in Verehrung stand. Außerdem hätte Niemand daran gedacht, der Kirche seinen Namen zu geben. In Zeiten großer Bedrängnisse wurde hieher gewallfahrtet. Als[911] z. B. im J. 1439 in Bern die Pest grassirte, veranstalteten die Bürger daselbst eine große Bittprozession noch St. Beaten. Es ist also irrig, daß seine Verehrung als Schweizer-Apostel vor dem J. 1500 (die Zahl 1050 im H.-L. ist ein Druckfehler) unbekannt war. Will man die geschichtliche Grundlage der Beatuslegende wirksam bekämpfen, so muß man erklären, wie es kam, daß sich eine Ueberlieferung von derselben bilden und bis ins 13. Jahrh. forterben konnte, oder wenigstens, wie sie entstanden ist. Einen solchen Nachweis zu liefern ist unmöglich. Nur so weit die Legende sich in Einzelnheiten einläßt, verlieren wir den festen Boden. So bestehen z. B. über die Zeit, in welcher der hl. Beatus als Schweizer-Apostel gelebt und gewirkt hat, lediglich Vermuthungen, von denen keine sich eines sichern historischen Grundes erfreut. Nur für das 6. oder das 7. Jahrh. finden sich Anhaltspunkte. Er kann nämlich während der Zeit der Völkerwanderung am Thunersee und in der Umgebung geprediget haben, weil die neu eingewanderten Alemannen sämmtlich noch Heiden waren, durch welche die früheren christlichen Gemeinden in »inselartige« Zerstreuung versetzt, und namentlich die Landbevölkerung von nichtchristlichen Ansiedlern förmlich überflutet wurde. Dagegen ist in der spätrömischen Zeit für den heil. Beatus als Glaubensprediger kein Raum, weil dieselbe eines solchen nicht mehr bedurfte, indem die Gegend damals schon vollständig christianisirt war. Hienach bliebe etwa noch die apostolische Zeit, das erste oder zweite christliche Jahrh., wofür die Legende eintritt, zur Untersuchung übrig. Da die Straßen aus Rom theilweise durch das helvetische Alpenland führten, und in Windisch zusammenliefen, so ist die Ankunft von Glaubensboten aus Italien um diese Zeit nicht als unmöglich abzuleugnen, vielmehr macht die Thatsache, daß im 4. und 5. Jahrh. die Bevölkerung der Schweiz vorwiegend christlich war, die Glaubenspredigt in der frühesten christlichen Zeit geradezu zur Nothwendigkeit. Die Christen in den römischen Heeren konnten das Land mit dem Evangelium wohl bekannt und demselben geneigt machen, eine eigentliche Missionsthätigkeit aber sicherlich nicht ausüben. Nun führte zu dieser Zeit von Sitten im Wallis ein Weg nach Dunum, von wo aus eine Straße mit Aventicum (Avanches, Wiflisburg), und eine andere mit Vindonissa (Windisch) die Verbindung unterhielt. Es konnten also evangelische Missionäre auf drei verschiedenen Wegen an den Thunersee gelangen. Die Möglichkeit, daß in der Beatushöhle daselbst ein Aposteljünger als erster Glaubensprediger für diese Gegend gelebt habe und dort gestorben und begraben worden sei, ist sonach erwiesen. Als Thatsache ist diese Zeitperiode freilich nicht zu erweisen; der Name des Glaubenspredigers aber ist durch die Ueberlieferung verbürgt. Der hl. Schweizer-Apostel muß demnach entweder im frühen Mittelalter, noch vor dem 7. Jahrh., oder vielleicht schon im 1. und 2. Jahrh. hier thätig gewesen sein. Ebenso hat Lütolf unwiderleglich dargethan, daß unser Heiliger weder der erste Bischof von Windisch, noch der spätere Abt von Hohenau war. Von eine zelnen Ortsüberlieferungen heben wir zunächst die zu Thun und Umgebung durch alle Jahrhunderte erhaltene hervor, der hl. Glaubensbote habe in einer, nachmals viele besuchte Wallfahrtsstätte gewordenen Höhle am Thunersee gewohnt, und sei von hier aus auf Missionen gegangen. Daß er zuvor mit dem Drachen gekämpft, und denselben in den See gestürzt habe, der darüber in kochende Wallung gerathen sei, ist, wenigstens was den letztern Zusatz betrifft, sogar geschichtlich nachzuweisen.26 Ferner erzählt die Volkssage, daß der Heilige in Zug sei »ausgestäubt«, d. i. mit Ruthen geschlagen und fortgewiesen worden. Zum Andenken steht an dem Platze die St. Beatuskapelle. Auch zu Iberg, drei Stunden von Schwyz, soll er geprediget haben. Im obern Aarethal und in den Urcantonen, zumal in Unterwalden, gibt es Volkssagen, welche die erste Christianisirung des Landes in die römische Periode zurückweisen. Für den hl. Justus, welcher dem hl. Glaubensprediger als Gefährte zur Seite stand (der Name Achates ist erdichtet), spricht außer der heimischen Sage eine ins 13. Jahrh. zurückreichende Urkunde. Dazu treten als[912] weitere Zeugen der Wirksamkeit des heil. Beatus die an seinem Begräbnißplatze geschehenen, wohlbeglaubigten Wunder. Der Volksglaube, daß hier in der Höhle auch die Ueberreste des Heiligen ruhen, stand noch im 16. Jahrh. fest. Lütolf sucht sogar den Nachweis zu liefern, daß ein Theil von hier aus durch den hl. Remigius nach Laon und Vendome in Frankreich gebracht worden sein konnten. Im J. 1528, als das wüste Sturmlaufen gegen alle allen Heiligthümer durch die Glaubensneuerer betrieben wurde, wollten die Berner die hl. Reste in den See werfen, aber die treu gebliebenen Katholiken – und ihrer gab es in dieser Gegend so viele, daß sie durch Waffengewalt zum Abfalle gezwungen werden mußten – kamen ihnen zuvor, und brachten wenigstens einen Theil in Sicherheit. Das Haupt wurde von den Abgefallenen, »um einer Abgötterei vorzukommen,« nach Interlaken gebracht, und »der lieben Erde« anbefohlen. Doch soll sich in Schwyz ein Theil der Hirnschale befinden. Als um die Mitte des 16. Jahrh. der Lucerner Rathsherr Rudolph Haas in die Gegend von Thun kam, eröffnete ihm ein Landmann, daß er im Besitze der Reliquien und bereit sei, dieselben an eine katholische Kirche abzutreten. Nachdem ihm bezüglich der Aechtheit ein Eid auferlegt, und von ihm geleistet worden war, übergab er dem Rathsherrn gegen ein Geschenk von Kleidungsstücken zwei ziemlich große Gebeine und einige kleinere Partikeln vom Leibe des hl. Beatus. Gerade dies spricht für deren Aechtheit; denn ein Betrüger hätte wohl einen ganzen Leib übergeben. So kamen die heil. Ueberreste in die St. Leodegarsstiftskirche in Lucern, wo sie noch ruhen. Außerdem befinden sich kleinere Theile zu Schwyz, Einsiedeln und Freiburg. Die Wallfahrt nach St. Beaten hat bis heute nicht aufgehört.
Seite 428: Der hl. Bellinus, ein Deutscher von Geburt, wurde bei Rovigo ermordet, und ein Jahr nach seinem Tode heilig gesprochen.
Hier fehlt S. Benedicta, V. M., welche im Mart. Rom. am 8. Oct. steht. Ihre Reliquien befinden sich in Mantua.
Ferner: Benedicta, (29. Dec.), Wittwe und Martyrin in Korea im J. 1839, mit dem Zunamen Hieu.
Benedicta6 u. 7 sind zweifellos identisch; ihre Verehrung ist noch nicht kirchlich bestätiget.
Seite 431: Es ist eine Streitfrage, wo die Reliquien des hl. Ordensstifters dermalen ruhen. Bei Mabillon (Saec. II. fol. 358 ed. Venet) findet sich ein Brief des hl. Papstes Zacharias (vgl. d.) an den König Pippin, in welchem er ihn bittet, die nach Fleury gebrachten Reliquien wieder nach Cassino zurückbringen zu lassen. Herr Prior P. Mittermüller in Metten schreibt uns, es sei nicht wegzudisputiren, vaß sich die heil. Reliquien in Frankreich befinden.
Seite 433: Zu Benedictus2 ist zu bemerken, daß die Abtei Jarrow ursprünglich Girwy (monast. Girvense) hieß. Vgl. S. Ceolfridus1. Die Verehrung dieses heil. Abtes ist bereits von Beda (hom. 25.) bezeugt.
Seite 435: In der Stadtpfarrkirche St. Moriz zu Ingolstadt befindet sich der Leib eines (sonst unbekannten) hl. Martyrers Benedictus in acht Pyramidentafeln mit der Aufschrift: Ex dono Benedicti XIV. P. M. corpus S. Benedicti M.27
S. Benedictus18 starb im J. 692, und war aus der Familie de Sanctis.
Benedictus19 u. 20 sind identisch; ebenso Benedictus23 u. 26.
Seite 436: Benedictus24 und Benedictus27 sind nicht selig gesprochen; ihre große Frömmigkeit steht außer Zweifel; als Todesjahr des Letztern ist bei Hueber 1490 angegeben.
Benedictus29 ist gleichfalls nicht selig gesprochen.
Benedictus31 wurde am 8. Dec. 1881 heilig gesprochen.
Seite 437: Der Verehrungstag des nunmehr selig gesprochenen Benedictus35 ist der 11. Mai.
Benedictus39 ist zweifellos identisch mit Benedictus8.
Benedictus Xabba, (18. Febr.), von Trapani, ein im J. 1613 gestorbener Carmelite, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig.«
[913] Benedictus42 ist derselbe wie Benedictus67. Strenge gegen sich selbst, Liebe zur Armuth zu den Armen zeichneten ihn aus.
Benedictus43 lebte in dem Städtchen Bojano.
Benedictus52 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1590.
Bei Benedictus55, gest. um das J. 1304, ist der Ortsname Graecium mit Greci (zwischen Foggia und Benevent) zu übersetzen.
Benedictus56 starb um das J. 1580 zu Novara im Rufe großer Heiligkeit.
Zu Benedictus67 setze man die Jahrzahl 1282.
Seite 438: Außer den Genannten fügen wir noch bei: Benedictus, (25. Jan.), ein Franciscaner aus Kärnten, der als eifriger Vrediger und Missionär Palästina durchreiste. und hiebei Todesgefahr und schwere Kerkerhast erduldete, starb im J. 1586 zu Eggenburg im Erzherzogthum Oesterreich. (Hueb.)
Benedictus, (23. März), ein Capuciner in England, aus der Grafschaft Esser gebürtig, litt des Glaubens wegen 3jährige Kerkerhaft, und starb im J. 1611 gottselig in Paris. (Hueb.)
Seite 439: Zu Beneventus3, welcher noch vom hl. Franciscus eingekleidet wurde, setzen wir aus Hueber die Jahrzahl 1232.
Beneventus4 war gleichfalls ein Schüler des hl. Franciscus; er starb zu Mantua um das J. 1230. Auf seiner Grabschrift las man: »ein gottergebener, durch Heiligkeit hervorragender Laienbruder«.
Zu Benignus10 und Charus bemerken wir, daß Bischof Theobald non Verona ihre Reliquien im J. 1313 in eine neue, unter ihrer Anrufung erbaute Kirche feierlich übertragen hat.
Seite 441: Benignus25 führt den Beinamen Romano, war aber aus Orta in Toscana gebürtig, und erfüllte ganz Sicilien, wohin er als Provincial geschickt wurde, besonders aber Palermo mit dem Rufe seiner Heiligkeit und Wunder.
Benincasa5 half den Orden des heil. Franciscus nach Spanien verpflanzen, und erbaute zu Corunna, der Hauptstadt von Galicien, das erste Kloster daselbst. Die Grabschrift gab ihm den Titel eines Heiligen. Sein Tod wird nach Hueber unfähr ins J. 1216 zu setzen sein.
Seite 444: Der sel. Bentivolius wird im Orden der Conventualen am 24. März gefeiert.
Seite 445: B. Benvenutus4 ist derselbe wie Benevenutus2.
Seite 447: Berengaria, (23. Dec.), Abtissin der Clarissinen von Villa do Conde in Portugal, steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1565. Ihre Verehrung ist nicht nachgewiesen.
Seite 449: Bei Bernardina1 ist nach Hueber die Jahrzahl 1532 einzustellen. Sie wurde viermal zur Abtissin gewählt und starb im Geruche der Heiligkeit.
Seite 450: B. Bernardinus2 wurde von Papst Innocenz X. selig gesprochen; Pius VII. gestattete ein eigenes Officium.
Seite 451: B. Bernardinus2, gest. im J. 1503, Conventual des Franciscanerkloster zu Orta in den Abruzzen, war ein überaus gelehrter und frommer Mann, und erreichte ein Alter von 83 Jahren. Schon sein Grab in der Nähe des Hochaltars war ein Vorzeichen seiner zukünftigen Seligsprechung.
Der sel. Bernardinus3 von Fossa (Fovea) wird am 7. Nov. verehrt.
Bernardinus5 war Conventual des Klosters auf dem hl. Berge von Varallo, und früher Guardian zu Jerusalem, ein sehr eifriger und frommer Mann.
Seite 401: Bernardinus6, ein seeleneifriger Prediger, starb im Convente zu Wien. (Hueb.)
Bernardinus8 wurde wahrscheinlich im J. 1561 von den Calvinisten ermordet.
Bernardinus9, ein überaus frommer und demüthiger Mann, zu Noto (nicht Neti) in Sicilien, steht bei Hueber ohne Jahrzahl.
Bernardinus12 war nach Hueber gelehrt, beredt und andächtig und starb zu Rom im J. 1554. Als er einmal eine Reise zu machen hatte, nahm er einen Esel und ließ ihn bei einem Schmiede beschlagen. Als dieser Bezahlung forderte, und sich mit den gewöhnlichen kleinen Geschenken nicht abfinden ließ, befahl der arme Pater dem Esel, er solle seine Eisen wieder hergeben, was wunderbarer Weise sogleich geschah. (Hueb.)
Bernardinus13 starb zu Lucca.
Bernardinus16 vollendete zu Pozzuoli, seine Leiche wurde aber nach Neapel in den Convent der hl. Dreifaltigkeit übertragen.
[914] Bernardinus17 war ein Capuciner.
Bernardinus18 steht bei Hueber mit dem Zusatze: de Arevallo Er war ein unermüdlicher Prediger und ein Muster in allen klösterlichen Tugenden.
Bernardinus22 führt nach seiner ersten Provinz auch den Beinamen »von der Empfängniß«. Er war von vornehmer Abstammung, machte sehr viele Bekehrungen, und lebte auch als Missionsprediger genau nach der Ordensregel. Er starb im J. 1565 im Staate Xalisco.
Seite 458: S. Bernardus2 war nicht zu Lyon, sondern zu Izernore, welches damals zum Bisthume Lyon gehörte, geboren.
Bernardus41 war mit Visionen begnadiget und starb im J. 1419.
Bernardus47 war aus adeligem Geblüte, nahm aber das arme Kleid des hl. Franciscus, und versah im Kloster in aller Demuth die Stelle des Portners, als welcher er im J. 1491 gottselig verschied Wegen seiner Verzückungen wurde er schon bei Lebzeiten für einen Heiligen gehalten, von den Obern aber in das einsame Kloster auf dem Berge Alvernia verwiesen. (Hueb.)
Bernardus48 starb im J. 1545 gottselig zu Valverde del Camino im Königreiche Sevilla; seine wunderbaren Heilungen erwarben ihm den Ruf eines Heiligen. (Hueb.)
Seite 465: Bernardus, (13. Febr.), ein polnischer Carmelite, gest. im J. 1490, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Bernardus, (18. Febr.), zugenannt Moricotti aus Pisa, führt im Ordenskataloge der Carmeliten denselben Titel.
Bernardus40 von Lippe, längere Zeit getreuer Waffengefährte Heinrichs des Löwen, trat zu Marienfeld (Bisthums Münster), dessen Mitstifter er war, in den Cisterzienserorden. Er war Vater dreier Bischöfe: des Bischofs Otto von Utrecht, des Bischofs Bernhard IV. von Paderborn, und des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen; vier von seinen sechs Töchtern wurden Abtissinnen (zu Bassum, Freckenhorst, Herford, Elten). Als Priester wurde er im J. 1210 Abt von Dünamünde, und im J. 1218 durch seinen Sohn, den Bi schof Otto von Utrecht zum Bischofe von Selburg (nicht Lehalh) an der Düna geweiht. Ein Jahr darauf weihten Vater und Sohn den Erzbischof Gebhard II von Bremen. Er wurde der Apostel Lieflands und starb am 30. Apr. des J. 1224.28
Bernardus53 war eine Zeit lang Beichtvater des Königs Heinrichs III. von Frankreich.
Seite 466: Bernardus62 ist zu streichen.
Bernardus68 starb im J. 1422.
Bernardus72 starb nach Hueber im J. 1440.
Bernardus, (20. Sept.), Carmelite und Cardinalbischof von Sutri, gest. im J. 1406, steht im Ordenskataloge.
Das Leiden der ehrwürdigen Bernardus75-78 findet sich bei Hueber zum J. 1503 angesetzt.
Bernardus81, gest. im J. 1241, machte sich durch Krankenheilungen berühmt.
Das Hinscheiden des Erzbischofes Bernardus82 wird von Hueber ins J. 1577 gesetzt.
Bernardus, (2. Aug.), von Waging, Prior des Benedictinerklosters Tegernsee, ein frommer, um die Klosterreform viel verdienter Mann, der auch als Schriftsteller gearbeitet hat, starb im J. 1472 zu Bergen im Bisthume Eichstädt, wohin er vom Bischofe Johannes III. von Eich, behufs Einführung einer strengern Zucht, gerufen worden war.
Seite 467: Der selige Abt Berno erhielt zu Clugny seine Ruhestätte, welche noch im verflossenen Jahrhundert in der St. Peterskirche, die ältere genannt, hinter dem Altare des hl. Benedictus zu sehen war. Alljährlich am 13. Im. feierte man sein Gedächtniß wie das eines Heiligen.
Seile 473: B. Bertholdus4 ist in Einsiedeln unbekannt.
Der heil. Berthuinus ruht zu Malon, einem kleinen Orte an der Sambre, bei Namur.
Seite 475: Bertolina, (7. Jan.), Carmelitin zu Parma, steht im Ordenskataloge.
Seite 176: Bertrandus9 heißt manchmal auch Berardus. Aus adeligem Geblüte entsprossen, wurde er in früher Jugend Franciscaner, studirte zu Toulouse Theologie, und wurde ein ebenso frommer als beredter und seeleneifriger Prediger. Von Papst Johannes XXII. wurde er zum Erzbischof von Salerno und bald darauf zum Cardinal [915] erhoben. Er starb zu Avignon, reich an Tugenden im J. 1330. (Hueb.)
Bertrandus10 soll nach Hueber im J. 1370 gestorben sein.
Bertrandus11 starb im J. 1571 durch die Hugenotten im heutigen Dep. Gard.
Beizusetzen ist: Bertrandus (Bernardus), (10. Apr.), von Geburt ein Franzose, wurde Franciscanerpriester, und ging als Missionär nach Westindien, wo er den Chichimeken predigte und bis nach Neu-Bisca ya vordrang. Er starb zu Durango (Guadiana) im J. 1585 als Martyrer.
Seite 477: Berwardus ist sicher derselbe wie Bernwardus.
Der hl. Bessus, welcher zu Ivrea als Secundarpatron verehrt wird, war Martyrer, nicht Bischof.
Seite 479: Biagius, (7. Jan.), aus Siena, Bischof von Saona, gehörte dem Carmelitenorden an, und starb im J. 1228; im Kataloge steht er mit dem Titel »selig«.
Biagius, (25. Jan.), ein Carmelite mit dem Zunamen Cantoni, starb im J. 1229, und steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«. Ein Ortsname ist nicht angegeben, weßhalb er vielleicht mit vorigem identisch ist.
Biagius, (4. Juni), desselben Ordens, steht als »Seliger«, jedoch ohne Orts- und, Zeitangabe im Ordenskataloge.
Seite 488: Blanca1 starb um das J. 1370.
Seite 491: Blasius8 starb im J. 1584.
Blasius10, dem besonders Vorsicht und strenge Gewissenhaftigkeit im Reden nachgerühmt wird, starb im Kloster zu Ortona.
Blasius11 heißt bei Hueber ein Martyrer der Begierde nach (er mußte nämlich von seinem Vorhaben, in Westindien das Evangelium zu verkünden, wieder abstehen und starb in seinem Vaterlande eines glückseligen Todes.
Blasius12 steht bei Hueber zum 15. Mai mit der Jahrzahl 1070.
Zu Blasius13 ist zu bemerken. daß Zafra (Safra) in Spanien (Estremadura) liegt.
Seite 492: Zu S. Blidmundus bemerken wir, daß die vormalige Klosterkirche von St. Valery jetzt die Pfarrkirche dieses Ortes ist.
Zu V. Blonda: Die Bekehrungsgeschichte dieser Wittwe ist merkwürdig genug, um hier eine Stelle zu finden. Sie stammte aus dem Geschlechte der Foschi zu Verrucolo, im Bisthume Rimini. Ihr Gatte starb wenige Jahre nach ihrer Verehelichung und hinterließ ihr einen Sohn, den Erben der beiderseitigen Tugenden, den die Feinde ihre Familie grausam ermordeten. Darüber wurde sie voll der quälendsten Rachegedanken. Indessen trieben die Feinde ihres Hauses den Haß gegen die unglückliche Mutter bis auf den höchsten Grad der Unmenschlichkeit. Als sie eines Tags zum Mittagsmahle wie sie meinte ein Kalbsherz genossen hatte, ließen sie die schmerzlich Ueberraschte fragen, ob ihr das Herz des Sohnes gut gemundet habe. Aber gerade diese unnatürliche That erhielt ihr von Gott die Gnade der Feindesliebe; sie verzieh ihren Feinden, und nahm das Ordenskleid der Dienerinnen der schmerzhaften Mutter Jesu als welche sie am 2. Sept. des J. 1411 im Geruche der Heiligkeit starb.
Seite 494: Zu Boguslaus gehört die Jahrzahl 1498; er starb bei Belgrad.
Seite 495: Bonagratia, welcher auch zum 16. Oct. genannt wird, war der 10. Ordensgeneral der Franciscaner, leuchtete durch Wissenschaft und Frömmigkeit seinen Mitbrüdern voran, und machte sich auch durch Absendung von Missionären nach Asien und Armenien verdient, am Ende des 13. Jahrhunderts.
Seite 498: B. Bonaventura4 gehörte dem Minoritenorden an. Sein Geburtstag ist unbekannt; am 4. Jan. 1451 wurde er getauft, also an diesem Tage oder einige Zeit vorher geboren. Die feierliche Seligsprechung geschah am 26. Nov. 1881.
Einzustellen ist: Bonaventura, (10. Jan.), aus dem Capuzinerorden, ein Schweizer mit dem Zunamen Glarner aus Alldorf (Uri), zeichnete sich durch großen Eifer in der Seelsorge aus, und wirkte im J. 1611 zu Constanz Wunder der Liebe an den Pestkranken. Er starb am 10. Jan. 1634 im Rufe der Heiligkeit. (Burg.)
Seite 499: Bonaventura, (8. Febr.), mit dem Zunamen Noce, eine Carmelitin zu Orvieto, starb im J. 1722.
Bonaventura7 war Laienbruder, aber von so großer Heiligkeit, daß ihn Gott mit der Wundergabe schmückte. Er steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1408.
Bei Bonaventura9 muß Fabriano. Stadt in der vormaligen Mark Ancona eingestellt werden; bei Hueber steht die Jahrzahl 1268.
[916] Bonaventura10 führt den Zunamen Moschius, und starb im J. 1514 zu Polotzk in Lithauen durch die Moskowiten als Martyrer.
Bonaventura11 starb nach Hueber im J. 1536. Er war ein eifriger Prediger und andächtiger Wallfahrer nach Palästina und Arabien, wo er den Berg Sinai besuchte, und schrieb eine schöne Chronographie, welche gern gelesen und viel bewundert wurde.
Bonaventura13 gehörte dem Capuciner-Orden an und starb nach Hueber um das J. 1572.
Bonaventura14 starb unter Heinrich VIII.
Bonaventura15 erwarb sich, obwohl nur Laienbruder, so großes Ansehen im Orden, daß er zum Custos seiner Provinz erwählt wurde. Er starb, ein Vorbild aller Tugenden, im J. 1603. (Hueb.)
Bonaventura16 steht bei Hueber mit der Jahrzahl 1490.
Bonaventura18 war ein geborner Franke von edler Abstammung, starb aber zu Gratz in Steyermark und heißt bei Hueber, der übrigens keine Jahrzahl angibt, ein »gerechter und guter Mann«.
Bonaventura19 ist derselbe wie Bonaventura15.
Bonaventura20 war von seiner Mutter von Kindheit an gewöhnt worden, jeden Fehltritt strenge zu büßen, und trug daher einen so großen Abscheu vor der Sünde, daß er lieber die Hölle ertragen, als in eine solche eingewilliget hätte. Als Jüngling trat er bei den Observanten in den Orden des hl. Franciscus, schloß sich aber, keinen Widerspruch scheuend, an die Reform der Capuciner an, bei welchen er seine Neigung nach Armuth und Entbehrung vollkommener befriedigen zu können hoffte. So starb er gottselig im J. 1557. (Hueb.)
Bonaventura21 ist derselbe wie Bonaventura20.
Bonaventura22 lebte und starb um das J. 1620 zu Krakau.
Bonaventura23 ist derselbe wie Bonaventura15.
Bonaventura24 lebte und starb zu Fermo (Firmum Picenum). früher Hauptstadt der gleichnamigen päpstlichen Delegation, in außerordentlicher Lebensstrenge und Frömmigkeit. Im Predigen und Beichthören war er unermüdlich. Da sein Leichnam neun Monate nach der Beisetzung keinerlei Spuren der Verwesung zeigte, übertrug man ihn in die Kirche, wo er seitdem neben dem Hochaltare ruht. (Hueb.)
Bonaventura25 aus der Familie Relli war zu Palazzolo, einem Flecken am Oglio, geboren. Er wollte zuerst Augustiner werden, erhielt aber, nachdem er zu Casale die Aufnahme in den Orden des hl. Franciscus nachgesucht hatte, zu Genua das Ordenskleid. Er entfaltete neben Uebung vieler persönlicher Tugenden eine außerordentliche Thätigkeit als Missionsprediger und Beichtvater. Sogar unter den Türken und Schismatikern soll er zahlreiche Bekehrungen gemacht haben. Als er im J. 1655 zu Turin starb, redete Alles nur von dem »heiligen und seligen Manne«, als welcher er zur allgemeinen Erbauung gelebt hatte.
Bonaventura26 ist derselbe wie Bonaventura15.
Wir setzen hinzu: Bonaventura, (5. Apr.), Tornielli von Forli aus dem Servitenorden. Er war ein Mann von anerkannter Heiligkeit, ein vortrefflicher und unermüdlicher Kanzelredner, ein Freund der Einsamkeit und der Betrachtung. Er starb als Einsiedler im J. 1491. Sein Leichnam wurde zuerst in der Ordenskirche zu Udine beigesetzt, nachmals aber nach Venedig übertragen. Die Ordensschriftsteller bezeichnen ihn als »selig«.
Bonaventura Leuw (30. Dee.), Benedictiner von Engelberg, wurde in Stans, Canton Unterwalden in der Schweiz, 1611 von frommen, angesehenen Eltern geboren und im Eltern-Hause bis etwa zum 13. Jahre erzogen, kam darauf in die Stiftsschule zu Engelberg und wurde daselbst in seinem 20. Jahre ins Noviziat aufgenommen. Schon jetzt, noch mehr aber nach seiner Profeß im J. 1632 wurde er ein wahrer Benedictiner in Wort und That. Um ihn auch in den Wissen schaften noch mehr auszubilden, schickte ihn sein Abt, Plautus Knüttel, ins Borromeische Collegium nach Mailand, wo er nach Zeugniß eines Mitschülers stets Wissensdurst und Heiligkeit des Lebens verband. Heimgekehrt, feierte er 1637 sein erstes hl. Meßopfer, bei dem alle Anwesenden ob seiner Andacht gerührt wurden und mit vollem Recht die Hoffnung hegten, daß sein Name, den er in der heil. Taufe erhielt und bei der hl. Profeß beibehielt, [917] sich verwirklichen werde. Von nun an lebte er stets für Gott und seine Pflichten. Der Abt ernannte ihn bald zum Prior des Stifts. Er blieb sich immer gleich, so daß ihn Einheimische und Fremde als einen heiligen und gelehrten Mann liebten. ehrten und suchten. (Virtutum omnium exercitio. schreibt sein Biograph, adeo assuevit animum suum, ut vivum et spirans probitatis ac eruditionis simulacrum stuperent omnes). Vor allem war er demüthig wie ein Kind und voll Andacht zur göttlichen Mutter Maria, bis er am 30. Dec. 1669 im Rufe der Heiligkeit starb. An seinem Grabe, aus welchem ein wunderlieblicher Geruch sich verbreitete, fanden Gebetserhörungen statt.29
Seite 507: Als Todesjahr des Bonifacius27 ist nach Hueber 1330 einzustellen.
Wir setzen hinzu: Bonifacius, (27. Jan.), mit dem Zunamen Menger, ein durch seine eifrigen Vredigten berühmt gewordener Franciscaner zu Kreuznach.
Der Abt Bonitus2, unter welchem das Kloster Cassino zerstört wurde, und die Mönche in das Lateranskloster zu Rom übersiedelten, steht in den Verzeichnissen mit dem Titel »heilig«.
Seite 508: Bonizus (Bonitius) war unter den ersten Schülern des hl. Franciscus, dem er in der Liebe zur heil. Armuth bis zu seinem im J. 1220 erfolgten Hinscheiden nachfolgte. (Hueb.)
Zu Bonna ist zu bemerken, daß der Ort Poggiboni heißt; sie ist übrigens mit Bonna3 identisch.
Das Todesjahr des hl. Bonosius1 ist wahrscheinlich 370 oder 373.
Zu Bonromaeus setzen wir (nach Hueber) die Jahrzahl 1290 und bemerken, daß er wegen seines einnehmenden Umganges vom heil. Bonaventura sehr geschätzt war.
Seite 509: Der hl. Bischof Bosa2 steht in den englischen Kalendern um 2. Oktober.
S. Bothinus wird am 22. Mai verehrt. und ist derselbe wie Boetius2. Er starb im J. 668 als Martyrer und wurde zu Pierrepont, wo er als Einsiedler gebetet und gepredigt hatte, beigesetzt. Noch jetzt wird er daselbst in Kinderkrankheiten angerufen.
Seite 512: S. Britannion, Bischof von Tomi, würde nach der alphabetischen Ordnung auf Seite 515 gehören; es ist aber Bretannion zu lesen. Er unterbrach einmal den schon begonnenen Gottesdienst, als der arianische Kaiser Valens demselben beiwohnen wollte, und zog in eine andere Kirche; dies gab den nächsten Anlaß zu seiner Verbannung.
Seite 514: Brigida1, welche um das J. 1390 blühte, gehörte zweifellos dem Dominicanerorden an; sie war stigmatisirt.
Brigitta4 zeichnete sich besonders durch große und aufopfernde Nächstenliebe aus und starb im J. 1556. (Hueb.)
Wir setzen noch hinzu: Brigitta, (9. Jan.), mit dem Zunamen Breining, Abtissin in dem ehemal. Clarissinenkloster Söfflingen in Württemberg, starb um das J. 1623. (Hueb.)
Brigitta, (10. Juli), eine Tertiarin im Riedlerkloster zu München, blühte um das J. 1600. (Hueb.)
Brigitta, (6. Nov.), de Monte acuto. eine heiligmäßige Clarissin zu Florenz, starb nach Hueber um das J. 1500.
Brocardus, (28. Mai), ein Laienbruder des Carmelitenordens, wurde von den Ketzern im J. 1648 zu Lemberg ermordet.
Brocardus von Strasßburg, ein Dominicaner, welcher mehrere Klöster seines Ordens in Palästina gründete; er lebte in großer Frömmigkeit im 13. Jahrhundert. Ferner ist einzustellen die ehrwürdige Tertiarin des hl. Franciscus Bruna von Canara. Sie steht zum 26. Dec. im Ordenskalender.
Seite 523: B. Burali, (8. Juni), Erzbischof von Neapel und Cardinal unter dem Titel der hl. Pudentiana, wurde am 13. Mai d. J. 1772 von Clemens XIV. selig gesprochen.
Seite 524: Zu B. Burcardus2 ergänzen wir, (aus Burgener I. 97), daß im Jahrzeitbuche der Pfarrei Beinwyl zum 30. Juni bemerkt ist, wie Gott durch ihn »viele Wunderwerke gewirkt hat und noch wirket bis auf den heutigen Tag«. Er wurde schon im Beginne des 13. Jahrh. als ein Heiliger verehrt. Im J. 1784 wurde sein [918] Leib erhoben, und im J. 1817 wurde von Rom aus gestattet, zu seiner Ehre die heil. Messe und die Tagzeiten in seiner Kirche zu verrichten.
Zu Burcardus5 ist zu ergänzen, daß bei Burgener auch der im H.-L. bei Wendelgardis beschriebene Abt Burcard I. den Titel »ehrwürdig« führt.
Seite 525: Zu Burcardus11 ist zu bemerken, daß er dem Benedictinerorden angehörte, und sich als Kenner des canonischen Rechtes ausgezeichnet hat.
Seite 526 sind S. Cadroës und S Cadrool identisch.
Der heil. Cadeoldus (Cadooldus) hat nach den neuesten Forschungen wahrscheinich vor dem hl. Evantius, gest. 586, also vor 581 den Hirtenstuhl von Vienne inne gehabt.
Seite 527 muß bei S. Cadus statt »sich befindet« gelesen werden: sich befand.
Seite 529: Caecilia, (1. Febr.). zugenannt Neri Giraldi, starb zu Florenz im J. 1591 als Carmelitin.
Caecilia10 ist mit (Cäcilia6 identisch.
Caecilia11 lebte und starb im Rufe der Heiligkeit zu Mortara in der Lombardei als Clarissin. Bei Hueber steht sie zum J. 1531 mit dem Titel »ehrwürdig«.
Caecilia12 findet sich auch am 19. Dec. In einer Vision sah sie das Jesuskind zu Bethlehem in der Krippe. Nach ihrem Tode im J. 1311 wirkte sie Wunder.
Caecilia13 starb zu Aflenz, einem Marktflecken in (Unter-) Steyermark. Die Unruhen ihrer Zeit nöthigten sie, aus Ungarn ach Wien zu flüchten, wo sie im dortigen Nikolaikloster so erbaulich und tugendreich lebte, daß sie als Abtissin in das Clarissenkloster zu Znaim berufen wurde, welchem sie mit dem schönsien Lobe vorstand, bis sie nach Umlauf von 15 Jahren wieder vor den Schweden nach Steyermark flüchten mußte, wo sie zur ewigen Ruhe einging. (Hueb.)
Caecilia14, Clarissin bei St. Damian in Assisi, ruht daselbst in der St. Georgskirche.
Caecilia15 starb nach Hueber im J. 1655 als stigmatisirte Clarissin. Sie schrieb eine Anleitung zum vollkommenen Leben. welche auch im Drucke erschienen ist.
Seite 530). Caecilia17 ist wahrscheinlich die erste Priorin der Dominicanerinnen zu Altenhohenau bei Wasserburg a/J. Sie empfing das Ordenskleid aus den Händen des hl. Dominicus im St. Sixtikloster zu Rom, und führt daher den Beinamen Romana. Die Dominicanerinnen zu Altenhohenau wurden aus der gleichen Ursache insgemein Sixtinerschwestern genannt.30
Caecilia18, eine Tochter des Markgrafen Franz von Mantua und seiner Gemahlin Paula Malatesta, verschmähte um Jesu Willen jede irdische Verbindung und führte bei den Clarissinnen zu Mantua ein heiliges Leben. Bei Hueber steht die Jahrzahl 1470.
Caecilia19 lebte um dieselbe Zeit als Tertiarin zu Mantua; sie war die Tochter des Markgrafen Ludwig Gonzaga. (Hueb.)
Caecilia21 lebte und starb zu Mailand. (Hueb.)
Wir setzen bei: Caecilia, (6. Febr.), mit dem Zunamen Gugler, eine fromme Clarissin zu Brixen, welche im J. 1641 gottselig verschied.
Auf derselben Seite ist noch ein heil. Cäcilius, (8. Juli), einzustellen, welcher zu Sirmium mit dem hl. Sostratus u. A. gelitten hat.
Seite 532: Zu dem Artikel V. Caesar2 geht uns durch Herrn Beneficialen Hundegger in Klausen (Tyrol) Folgendes zu: »Hotel-Dieu ist nicht ein Kloster, sondern ein Krankenhaus. Von dem wundersamen Anfang seiner Bekehrung, namentlich seiner Ueberwindung der Menschenfurcht, ferner von der furchtbaren Fleischesplage, die den Ehrwürdigen bis zu seinem Tode peinigte [919] (colaphizabat), so daß er zu sagen pflegte: lieber wollte er sich täglich die Haut abziehen lassen, als so versucht sein, von seiner schmerzvollen Blindheit in den letzten 14 Jahren seines Lebens31 ist keine Erwähnung (doch!) in Stadler zu finden. Seine Reliquien kamen im Juli des J. 1837 in die Pfarrkirche St. Maria in Monticelli zu Rom, wo sie neben dem Hochaltare beigesetzt sind.« Bei Außerer, Pilgerführer S. 258 findet sich davon nichts.
S. Caesaria2 ist dieselbe wie Casaria.
Seite: Caesarius14 von Speier war Weltpriester, als er in den Orden des hl. Franciscus trat. Nachdem er in vielen deutschen Städten Niederlassungen desselben gegründet hatte, starb er im J. 1230. (Hueb.)
Seite 539: Cajus32, (15. Nov.), Katechet der Gesellschaft Jesu, ein geborener Coreaner, kam als Gefangener nach Japan, wo er auf wunderbare Weise das Christenthum kennen lernte, in den Orden der Gesellschaft Jesu trat, und für die Verbreitung des Glaubens wirkte, bis er zu Meaco am 18. Nov. des J. 1624 zum Feuertod verurtheilt wurde.
Ein anderer Martyrer d. N. in Japan ist Cajus Jemon, ein Eingeborner des Landes und Tertiarier der Dominicaner. Er starb am 17. Aug. des J. 1627 zu Omura mit mehreren Andern.
Seite 540: Nur das Grab, nicht die Reliquien, des hl. Caledricus ist noch vorhanden; letztere sind seit der ersten Revolution verschwunden.
Es fehlt: S. Caldeolus, (14. Jan.), Bischof von Vienne, welchem das frz. Martyrologium die Errichtung von mehr als 60 Klöstern und die Erneuerung der Kirchenzucht nachrühmt. Er starb im J. 696. (Guerin.)
Calimerus, (28. Nov.), von Montechiero aus dem Orden der Predigerbrüder, der sich, 80 Jahre alt, auf die Kanzel tragen ließ, und im J. 1521 im Rufe der Heiligkeit starb. An seinem Grabe geschahen Wunder.
Seite 541: Calliope, (28. Febr.), Carmelitin zu Plörmel (Bretagne), starb im J. 1706, und steht im Ordenskataloge.
Seite 543: Callistus, (8. Dec.), eine Zierde des Wiener Augustinerklosters, der Geburt nach ein Bayer, war schon im Beginne seines Ordenslebens ein vollkommener Ordensmann. Oftmals versah er das Amt eines Priors, zweimal das eines Provincials. Er sagte den Tag seines Todes voraus, der am 8. Dec. 1713, am Feste der unbefleckten Empfängniß Mariä, die er immer mit aufrichtigem Herzen als seine Mutter geliebt hatte, auch wirklich erfolgte.32
Seite 544: Caltridus, (15. Dec.), aus dem Orden des hl. Franciscus, und seine Mitbrüder Johannes und Cornelius starben im J. 1588 als Martyrer in Irland. (Hueb.)
Seite 545: Camilla4 starb im J. 1520. Sie gründete zu Carpi, welches damals noch dem Hause Pico gehörte, ein Clarissinnenkloster.
Seite 547: Camillus, (6. Oct.), ein Carmelitenpater, der im J. 1649 zu Neapel im Dienste der Pestkranken starb.
Seite 549: S. Candidus10 hat nach dem Mart. Rom. in Alexandria gelitten.
Candidus25 aus Vercelli lebte um das J. 1401 zu San Giorgio in großer Heiligkeit.
Seite 550: Der bischöfliche Sitz des heil. Canion1 heißt Acerenza (im Neapolitanischen).
Der hl. Cantalicius ist kein Priester, sondern ein Laienbruder O. Cap.
Cante Lippi, (2. Juni), gest. im J. 1348 zu Florenz, wird im Ordenskataloge der Carmeliten als »selig« aufgeführt.
Seite 552: Caprasius2, Prior auf dem Berge Carmel, wird im Kataloge der Carmeliten zwar als »selig«, aber ohne Jahrzahl genannt.
Seite 554: S. Carilefus kommt im Directorium von Mans als dupl. min. vor, nicht aber im Mart. Rom.
Seite 555: Carola, (31. Jan.), eine Carmelitin zu Bologna, mit dem Zunamen Agostini, findet sich mit der Jahrzahl 1653 im Ordenskataloge.
B. Carinus von Mailand, der Mörder des hl. Petrus M., trat später selbst in den Dominicanerorden, wo er ein sehr bußfertiges und heiliges Leben führte. Er starb im J. 1254.
[920] Seite 555 ergänzen wir: Carolina Schönauer, Laienschwester im Servitinnenkloster zu München, welche im J. 1748,35 Jahre alt, im Rufe der Heiligkeit starb. (Sulzb. Kal.)
V. Carolomannus wird im Bisthum Fulda am 18. August als dupl. maj. gefeiert; es gebührt ihm also der Titel »selig«.
Seite 558: In der Diözese Münster wird ein hl. Bekenner Carolus am 27. Juli gefeiert.
Seite 564: Carolus, (6. Jan.), von Sezze, einem Städtchen in der frühern Legation von Velletri, war so schwach begabt, daß er in seiner Jugend nur wenig lesen und noch weniger schreiben lernte, weßhalb er bei den Franciscanern zu Nozzano nur als Laienbruder aufgenommen wurde. Von jetzt an wurde er ein solches Kind der göttlichen Gnade, daß ihm von oben gegeben wurde, was er nie erlernt hatte: er schrieb nämlich zahlreiche Schriften der mystischen Theologie, welche so gute Aufnahme fanden, daß sie öfter gedruckt werden mußten, und stieg von Stufe zu Stufe in der eigenen Vervollkommnung, so daß nach seinem zu Rom bei St. Francesco jenseits der Tiber im J. 1070 erfolgten seligen Hinscheiden seine Seligsprechung beantragt, aber unsers Wissens nicht durchgeführt wurde. (Hueb.)
Carolus, (19. Sept.), Kien, ein geborener Koreaner, dessen ganze Familie den Martyrtod starb, war ein besonderer Beförderer der dortigen Missionen, und erlangte im J. 1846 die Martyrerkrone.
Carolus, (26. Sept.), zugenannt Tchao, früher Koreanischer Bonze, wurde Christ, und im J. 1839 mit der Ehre des Martyriums gekrönt. S. Karl5. (III. 593.)
Seite 566: S. Casildis starb im J. 1126.
Casildis, eine heiligmäßige Clarissin bei Burgos, starb im J. 1555.
Seite 567: Casimirus IV., (7. Juli), König von Polen, starb im J. 1492 und wird den frommen Tertiaren des. dritten Ordens des hl. Franciscus beigezählt. (Hueb.)
Seite 371: Caspar6, ein eifriger Heidenbekehrer, starb zu Potosi (Bolivia) im J. 1565. Aus Liebe zur hl. Armuth verließ er eine Canonicatsstelle und nahm das Kleid des hl. Franciscus, in welchem er, mit allen Tugenden geschmückt, bis zu seinem Ende den Indianern seine Kräfte widmete, und im Rufe der Heiligkeit verschied. (Hueb.)
Caspar7 war 20 Jahre lang Beichtvater der Clarissinnen, und hinterließ den Ruf ausgezeichneter Frömmigkeit und Bußstrenge. (Hueb.)
Caspar8 war Laienbruder, starb aber im Rufe eines Wunderthäters, da er einen todtkranken Knaben plötzlich gesund machte. Er hatte auch eine Wallfahrt nach Jerusalem unternommen und starb um das J. 1800. (Hueb.)
Caspar10 wurde nach seinem Hinscheiden im J. 1506 in verschiedenen Anliegen mit gutem Erfolge angerufen, was die an seinem Grabe aufgehängten Votivtafeln bezeugten. (Hueb.)
Caspar11 hat bei Hueber die Jahrzahl 1595. Vor seinem Eintritte in den Orden war er im Noviziate der Gesellschaft Jesu gewesen, welches er aus Neigung zu außerordentlichen Bußwerken wieder verließ.
Seite 572 beizusetzen: Caspar, (13. Jan.), Carmelite zu Lissabon, starb im J. 1660.
Caspar, (15. Oct.), mit dem Zunamen Schmid, ein Franciscaner aus Dettelbach, der auf der Flucht vor den schwedischen Soldaten im J. 1641 bei Nürnberg von denselben getödtet wurde. Vgl. III 594. (Hueb.)
Am 11. Sept. des J. 1622 erlitt der japanische Jesuite Caspar Cotenda, erst 20 Jahre alt, den Tod der Enthauptung.
Im J. 1627 starb der Japanese Caspar Voz und seine Frau Maria68 zu Omura am 17. Aug. für das Evangelium.
Seite 573: Zu S. Cassianus14 u. 15 bemerken wir, daß auch Friedrich (K.-G. Deutschl. I. 336) sie nicht identificirt.
Der hl. Cassianus19 findet sich im Mart. Rom. und litt nach den Anmerkungen des Baronius zu Tingis, Hauptstadt der Provinz Tingitana, in Mauritanien.
Seite 576: Castora und Bartholus werden weder von den Serviten noch von den Franciscanern gefeiert, scheinen also von Rom nicht als Beati betrachtet zu werden.33
S. Castorius M. (10. Nov.), wird in der Seckauer Diözese wegen der dort ruhenden Reliquien als dupl. min. gefeiert.34
Seite 578: Zeit, Art und nähere Umstände des Leidens der hhl. Castulus11 und Euprepetes sind unbekannt, Namen und Ort aber dem Martyrol. des Beda entnommen.
[921] Seite 586: Die sel. Catharina11 starb im J. 1547.
Catharina12, eine Clarissin, ist nicht selig gesprochen; sie starb im J. 1373 zu Palentia in Spanien im Rufe der Heiligkeit. (Hueb.)
Catharina13 wird bei Hueber mit dem, Zunamen Beramillo genannt; sie starb gleichfalls in Palentia im J. 1585.
Catharina17 war ein Muster der Demuth und der Geduld in verschiedenen Leiden. (Hueb.)
Seite 587: Catharina18 aus Bacharach, lebte und starb zu Wesel und führte den Beinamen Kagin; eine andere Schwester, Catharrina aus Brühl starb daselbst im J. 1525; beide waren dem Gebete und der Betrachtung Tag und Nacht ergeben.
Catharina, (17. Jan.), gest. im J. 1719 zu Fesano, steht im Ordenskataloge der Carmeliten.
Catharina, (20. Jan.), gest. im J. 1670, findet sich ebenda mit dem Titel »ehrwürdig«.
Catharina, (3. Febr.), Texada, des nämlichen Ordens, starb zu Avila im J. 1540.
Catharina, (20. Febr.), de Alanas, ebenfalls Carmelitin, starb im J. 1615 zu Sevilla.
Catharina, (27. Febr.). Ordensgenossin der vorigen zu Villa di Canette la Real in Spanien, starb im J. 1676.
Catharina24 ist wahrscheinlich mit der folgenden identisch.
Catharina25 lebte zu Astudillo, einem n.-ö. von Palencia gelegenen Städtchen als Abtissin der Clarissinnen im Rufe großer Frömmigkeit und starb nach Hueber um das J. 1400.
Von Catharina29 ist zu bemerken, daß sie ungeachtet ihrer edler Abstammung in Verrichtung niederer Dienste stets die Erste sein wollte, und der Armuth so sehr ergeben war, daß sie am liebsten solche Kleider und Schuhe trug, welche ihre Mitschwestern als unbrauchbar abgelegt hatten. (Hueb.)
Catharina30u. 31 finden sich bei Hueber ohne Jahrzahl.
Catharina38, zu welcher bei Hueber die Jahrzahl 1500 gesetzt ist, gründete mit ihrem Manne ein Spital und Waisenhaus in einem Städtchen bei Toledo.
Catharina39 lebte zu Villa do Conde in Portugal (Minho) um das J. 1318 als Clarissin.
Seite 588: Catharina45 war Clarissin in Calabazana; sie sang sterbend das Te Deum. (Hueb.)
Catharina46 lebte als Clarissin zu Concenna im Bisthume Valencia, und starb im J. 1568. Ihr Leichnam und ihre Kleider waren 27 Jahre später noch unverwesen.
Catharina47 mit dem Beinamen Colonna (Columna) war Clarissin zu Bellarcazar bei Cordova und starb gottselig im J. 1575.
Catharina48, Clarisfin zu Beja (Prov. Alemtejo in Portugal), starb im J. 1520.
Bei Catharina49 muß der Ortsname Baza heißen; die Stadt liegt n.-ö. von Granada. Es scheint, daß (Catharina52 mit ihr identisch ist.
Catharina53 heißt bei Hueber de Palma und hat die Jahrzahl 1512. Beigesetzt ist eine Clarissin d. N. von Beziers, welche im J. 1597 vollendete.
Catharina54 findet sich auch bei Hueber ohne Jahrzahl.
Catharina56 ist wahrscheinlich dieselbe wie Catharina29.
Catharina61 ist wahrscheinlich dieselb wie Catharina27.
Catharina63, eine geborne von pazzi, starb als Büßerin im J. 1488 zu Florenz. (Hueb.)
Catharina64 Alvarez starb nach Hueber als Clarissin zu Alcazar in Spanien im J. 1586.
Seite 589: Catharina66 war nach Hueber (12. Oct.) prophetisch begabt.
Daselbst ist auch Catharina Gonzalez genannt, welche den göttlichen Erlöser in der hl. Hostie zu sehen gewürdiget wurde, und die Gabe der Krankenheilung besaß.
Catharina69 ist dieselbe wie Catharina39; statt Vaaz muß es Veaz heißen.
Catharina71 ist die Gründerin des Clarissinnenklosters in Aachen.
Beizusetzen: Catharina, (28. Oct.), mit dem Zunamen Puppi, eine Venetianerin und Mitglied des dritten Ordens des heil. Dominicus, starb im J. 1722 in einem Alter von 71 Jahren in ihrer Vaterstadt im Rufe der Heiligkeit, weshalb sie in der Dominicanerkirche an der Rückseite des Hochaltars begraben wurde.
Catharina, (1. Nov.), mit dem Zunamen Seger, eine Clarissin aus München, gründete ein Haus dieses Ordens zu Gratz in Steyermark und starb im J. 1637.[922] Seite 589: Am 10. Sept. 1622 starb zu Nagasaki eine japanesische Wittwe Namens Catharina als Martyrin.
Catharina mit dem Zunamen Toki, eine Koreanerin, starb im J. 1846 als Martyrin; ihr Todestag ist uns unbekannt.
Seite 590: Der heil. Cathfadius war Schüler und Mithelfer des hl. Patricius, und heißt im Mart. Taml. Cathbadh.
Die Erhebung des hl. Ceadda auf den Bischofsstuhl von Lichfield hat im J. 669 stattgefunden.
Cedonius, (1. Juli), von Bologna, aus dem Servitenorden, starb im J. 1526 im Rufe der Heiligkeit.
Seite 502 ist zu ergänzen: S. Celidonius, Bischof von Besançon um das J. 440, findet sich ohne Angabe eines Verehrungstages bei Miräus.
Seite 593: S. Celsus, (23. Febr.), wird im Bisthum Trier als Martyrer gefeiert, scheint also von Celsus1 verschieden zu sein.
Seite 594: Der hl. Bischof Censurius kommt im Mart. Rom. nicht am 10. Mai, sondern am 10. Juni vor.35
S. Centinus (10. Febr.), ein Martyrer, dessen hl. Leib sich in der Servitenkirche zu Bologna befindet, wird in dieser Kirche als dupl. min. am 10. Febr. gefeiert.36
Auf Bildern befindet sich zu den Füßen des hl. Cerbonins2 ein Bär, der seine Füße leckt.
Seite 596: S. Cerbonius2 u. 3 sind identisch. Er wird zu Paris am 17. Oct. als festum. simpl. gefeiert.37
Die hl. Ceronna (nicht Cerenna) hat dem gleichnamigen Städichen im Bisthume Seez den Namen gegeben. Sie verwendete ihr bedeutendes Erbgut zu Werken der christlichen Liebe und Wohlthätigkeit. Insbesondere wird ihr die Erbauung eines Oratoriums zu Ehren des hl. Papstes Marcellus zugeschrieben. Auch dieser Ort ist jetzt ein Städtchen und hat seinen ursprünglichen Namen bewahrt. In der Pfarrkirche von St. Ceronne stehen noch einige Reliquien der Heiligen in Verehrung. Ihr seliger Tod wird ins J. 490 gesetzt. Im J. 1857 erhielt ihre Verehrung neuerdings wieder die kirchliche Gutheißung.
Seite 599: Charitas2 ist wahrscheinlichdie heiligmäßig gestorbene Charitas Pirkheimer, gewählt im J. 1503, die mit ihrem Convent die Drangsallrungen der Lutheraner bis zu ihrem im J. 1532 erfolgten seligen Hinscheiden mit heroischer Geduld und Standhaftigkeit ertrug.
Eine andere Charitas, gleichfalls Clarissin, mit dem Zunamen Ludwig, starb im Rufe großer Heiligkeit zu Söflingen bei Ulm im J. 1602.
Die bei den Griechen verehrte hl. Cha ritina2 wurde zum Verbrennungstode verurtheilt; aber ein Engel löschte die Flammen, so daß sie unversehrt blieb.
Seite 600: S. Chenelmus, (14. Juli), ein Martyrer. S. S. Kenelmus.
Cherubina (8. Jan.), eine Carmelitin mit dem Zunamen Rabbati zu Florenz, starb im J. 1095.
Cherubina, (10. Jan), desselben Ordens, starb zu Camajore im J. 1663, und steht wie die vorige mit dem Titel »ehrwürdig« im Ordenskataloge.
Zu Cherubinus2 ist der Ort Sorrento zu ergänzen.
Cherubinus3 starb zu Treviglio in Ober-Italien.
Cherubinus4 von Spoleto starb zu Assisi. Er war ein überaus eifriger Missionsprediger und besonderer Verehrer des hl. Altarssakraments.
Cherubinus, (24. Apr.), a. S. Angelo, ein Carmelitenpriester der oberdeutschen Provinz, steht mit dem Titel »ehrwürdig« und der Jahrzahl 1715 ohne Ortsbezeichnung und nähere Angaben im Ordenskataloge.
Cherubinus, (23. Juni), von Catalagirone, ein Martyrer des Franciscanerordens, welcher im J. 1650 als Glaubensprediger nach Nigritien (Sudan) vordrang, und mit seinem Gefährten Franciscus von den Wilden aufgefressen wurde.
Seite 601: Chilmegisilus, Bischof von Lausanne, bestieg beiläufig um das J. 666 den Hirtenstuhl, und erhielt von der dankbaren Nachwelt, wenn auch nicht kirchliche Verehrung, so doch den Nachruhm eines großen und frommen prälaten. Seine Grabstätte befand sich in der St. Mariuskirche.
Chlodobaldus starb im Rufe eines Heiligen im J. 660.
Seite 605: Christianus18 starb wahrscheinlich zu Bisceglia am adriatischen Meere.
[923] Seite 606: Nach Alban Stolz (Legende II. 22. Juni), der das Leben und die Versuchungen der hl. Christina4 ausführlich beschreibt, starb dieselbe im J. 1312. Sie ist dieselbe wie Christina9.
Seite 608: Christina11, eine Schülerin der hl. Clara, starb zu Assisi im J. 1258.
Seite 613: B. Christophorus11, ein Priester und Schüler des hl. Franciscus, lebte in außerordentlicher Strenge und Heiligkeit. Als er starb, war der Zudrang des Volkes zu seinem Leichname so stark, daß man drei Tage lang seine Beerdigung aufschieben mußte. Auf seine Anrufung erfolgten zahlreiche Wunder. Er starb beinahe 100 Jahre alt in der Landschaft Gascogne.
Christophorus17 war zweifelsohne aus Baden bei Wien.
Christophorus21, ein Mailänder, ruht zu Lucca; er war früher Soldat gewesen und durch die Missionspredigten des heil. Bernardinus bekehrt worden.
Auf Christophorus21 haben zu folgen: Christoph Bayles, (4. März), ein Weltpriester, welcher im J. 1591 zu Fleet-Streat den Erhängungstod starb. (Cal.)
Christoph Wharton, (28. März), ein Weltpriester, starb zu York im J. 1600 als Martyrer den Erhängungstod.
Christoph, (25. Sept.), ein frommer Franciscanerpriester mit dem Zunamen Schürmann, aus dem Convente Warendorf, ein frommer, friedfertiger und sanftmüthiger Mann, starb im J. 1730 zu Sassenberg.
Zu Christophorus22 von Vigevano in Oberitalien setzen wir nach Hueber die Jahrzahl 1540.
Christophorus23, früher Mundschenk am königl. Hofe, verließ um Christi willen die Welt, und bat in ärmlicher Kleidung um die Aufnahme in den Orden des hl. Franciscus. Als Missionär wirkte er besonders bei und zu Tulha in Mexiko, wo er im J. 1066 seine apostolischen Arbeiten beschloß. (Hueb.)
Christophorus24 kam im J. 1538 mit mehreren Genossen nach Mexiko, mußte aber seine Thätigkeit auf seine Landsleute einschränken, da er die Sprachen der Indianer nicht zu erlernen vermochte. Er starb im J. 1550.
Christophorus25 starb nach Hueber im J. 1530 zu Ciudad Real und wurde nach seinem Tode vom Volke wie ein Heiliger geehrt.
Nach Christophorus28 ist einzustellen: Der ehrwürdige Christoph Columbus, der Entdecker von Amerika, gest. zu Valladolid am 20. Mai 1506. Wie er im Kloster de la Rabida bei den Franciscanern die erste gastliche Aufnahme und Unterstützung seiner pläne fand, so ist der nämliche Orden, welchem er als Tertiar angehört hatte, der eifrigste Beförderer seiner Seligsprechung, welche nunmehr eingeleitet ist.
Nach Christophorus29 setze man: Christophorus, (31. Mai), mit dem Zunamen Guidone, ein Carmelite zu Florenz, gest. im J. 1405, steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Christophorus33 von Campobasso starb im J. 1440 zu Vasto (Histonium) in Apulien.
Seite 614: Zu Christophorus14 setzen wir nach Hueber die Jahrzahl 1581.
Seite 618: Nach einer gütigen, uns aus Salzburg durch Herrn P. Gregor Reitlechner zugegangenen Mittheilung werden die Reliquien des heil. Chunialdus und seines Gefährten im Dome verehrt. Die Ueberlieferung erzählt, daß sie in Ungarn geprediget und die St. Rupertskirche in Wien erbaut haben. Aus einem Diplome des papstes Leo III. wird der Nachweis des bereits im J. 798 ihnen erwiesenen Cultus erbracht.
Seite 619 ist nachzutragen die selige Tertiarin Cigna, Schwester der hl. Elisabeth von Ungarn, welche am 6. Dec. im Ordenskalender steht und in Huebers Menologium zum 19. Juli genannt ist.
Seite 620 ist aus Sadelers Solitudo zu ergänzen der Einsiedler Ciomus, ein Schüler des hl. Antonius, der
»führt ein andächtig heilig Leben,
Gott ihm auch thet miracul geben.«
Das Fest der Uebertragung der heil.
Clara1 wird vom Franciscanerorden am 3. Oct. begangen. Ihre pxachtvolle Gruft in Assisi, ähnlich der des hl. Franciscus, ist in neuester Zeit erbaut worden.
Seite 623: B. Clara6 führt gewöhnlich den Beinamen von Montefalco und soll demnächst heilig gesprochen werden.38
[924] Seite 624: Clara7 starb im Rufe großer Frömmigkeit als Tertiarin um das J. 1238, ist aber nicht selig gesprochen.
Clara10 zeichnete sich durch große Demuth aus.
Clara11, deren Convent wegen Kriegsunruhen in die Stadt Florenz versetzt wurde, starb daselbst im J. 1264 im Rufe der Heiligkeit.
Clara12 aus Catania, führte zu Palermo ein stilles, in Gott verborgenes frommes Leben.
Seite 625: Zu Clara16, findet sich bei Hueber keine Jahrzahl; vielleicht ist sie dieselbe wie Clara27.
Clara19 lebte nicht in Franken, sondern im Allgäu, unfern von Isny.
Nach Clara25 ist einzustellen die gleichnamige Japanesin, welche mit ihrem Manne Dominicus Xamada im J. 1622 am 10. Sept. als Martyrin starb.
Clara30, eine andächtige Verehrerin des Leidens Christi aus dem Orden der heil. Clara, starb im J. 1570 zu Volterra in Etrurien. (Hueb.)
Bei Clara34 ist als Datum der 8. März zu ergänzen. Statt Hohenberg ist Homburg, ein edles Schaffhausenergeschlecht, zu setzen. Der in diesem Artikel erwähnte kleinliche Streit ist eine zur Verhöhnung der Katholiken erdachte calvinistische Erfindung.
Seite 628: S. Clarus9 (4. Nov.), Priester und Martyrer starb im J. 886 in der französischen Landschaft Vexin. Gebürtig aus Rochester, Grafschaft Kent, verließ er früh seine Heimat, und führte bei Cherbourg ein strenges Einsiedlerleben, veränderte zu Missionszwecken oft seinen Wohnort und ließ sich zuletzt in der Landschaft Vexin, Bisthums Beauvais, nieder. Er wurde von Meuchlern ums Leben gebracht und ist identisch mit S. Clarus6 u. 8.. (Guerin.)
Claudia9, die erste Abtissin aus dem Orden der hl. Clara zu Genf, starb gottselig im J. 1493, nach Andern schon 1484.
Claudia10 starb als Novizin in jugendlichem Alter, aber in vollständig gereifter Frömmigkeit.
Seite 630: Zu S. Claudius18 ist zu bemerken, daß seine Reliquien am 19. Juni 1794 von den Revolutionsmännern verbrannt wurden. Kein rechtgläubiger Christ, ob todt oder lebendig, kann in ihren Augen auf menschliche Behandlung Anspruch erheben.
Die hhl. Claudius27 etc. litten am 8. Nov. wahrscheinlich im J. 294 zu Sirmium, und heißen die fünf gekrönten Martyrer. Sie waren Bildhauer, und sollten für den Aesculaptempel der genannten Stadt die Statue dieses Abgottes anfertigen. Als sie sich weigerten, wurden sie in bleierne Särge senkt. Der ächte Martyract ist erst im J. 1853 entdeckt und bekannt gemacht worden. (Man sehe Huber, Gesch. der Einführung des Christenthums in S.-O.- Deutschland, I. 307.)
Seite 631: Claudius31 wurde wegen seines großen Eifers für den kathol. Glauben zu Lunel in der Languedoc (Dep. Herault) von den Hugenotten mit sielen Dolchstichen verwundet und halbtodt in einen Brunnen gestürzt. (Hueb.)
Claudius33 von Narbonne steht bei Hueber zum 7. März; er starb gottselig im J. 1550.
Claudius40 wirkte mündlich und schriftlich gegen die Irrlehren seiner Zeit, und starb im J. 1575.
Claudius47 wurde von den Hugenotten im J. 1562 ermordet, und ist nach unserer Meinung derselbe wie Claudius39, obwohl die Jahresangaben nicht übereinstimmen.
Seite 634: Vom hl. Clemens19 sagt die Ueberlieferung, daß er in den dunkeln Gemächern des Amphitheaters gewohnt, durch anhaltende Predigt die Bewohner der Stadt zum Christenthume bekehrt, und drei Kirchen erbaut habe.
Seite 636: Clemens27 führt bei Hueber den, Zunamen Galleys.
Clemens29 war aus Brixen (italienisch Bressanone). Er und seine Gefährten litten nicht in der Schweiz, sondern im Lusernathal in Sardinien, das heute noch Hon Waldensern bewohnt ist.
Seite 637: Zu Nagasaki in Japan starben im J. 1622 am 10. Sept. Clemens Vom, sein Sohn Antonius und noch andere Christen als Martyrer.
Clemens32, welcher seinen Orden auch in Spanien verbreitete, starb nach Hueber im Rufe der Heiligkeit auf dem Berge Alvernia in Toscana im J. 1241.
[925] Wir setzen noch her: Clemens (6. Febr.), ein Priester des Carmelitenordens, zugenannt Peruzzola, welcher im Ordenskataloge als »ehrwürdig« steht und zu Bercelli im J. 1654 gestorben ist.
Clemens (19. März), aus Amberg, ein frommer zu Wien im J. 1492 verstorbener Franciscaner. (Hueb.)
Seite 638: Clementia (18. März), Adimari, eine fromme Carmelitin, starb im J. 1600 zu Florenz.
Clementinus Schmitz, Franciscanerpriester zu Hardenberg, starb daselbst im Rufe großer Frömmigkeit im J. 1844.
Seite 642: Coelestinus (14. Jan.), ein Priester des Carmelitenordens, gest. zu Rom im J. 1672, steht mit dem Titel »ehrwürdig« im Ordenskataloge.
Seite 643: S. Cointa steht zum 8. Febr. auch im Mart. Rom. Sie wird auch Quinta genannt.
Seite 644: Zu Colinus ist in Hueber Menol. bemerkt, daß er in Oberdeutschland durch die Beispiele seiner Heiligkeit und den Ruhm seiner Wunder geleuchtet hat.
Seite 648: Columba (26. Sept.), zugenannt Kim, eine Koreanerin, wurde am 3. Sept. 1839 in einem Alter von 26 Jahren enthauptet. Mit ihr starb auch ihre Schwester Agnes für den Glauben.
Seite 649 nennen wir noch die gottselige Laienschwester Columba Schanolt oder Schonath aus dem Orden des hl. Dominicus, welche im J. 1787 zu Bamberg im Rufe einer Stigmatisirten gestorben ist.
Seite 654: In der Klosterkirche St. Iohann im »Gnadenthal« zu Ingolstadt ruht seit dem J. 1682 auf dem Hochaltare unter dem Tabernakel der Leib eines hl. Concordius, Priesters und Martyrers zu Spoleto. Alljährlich am Uebertragungstage (14. Dec.) wird daselbst sein Fest mit Hochamt und Litanei gefeiert.39
Seite 657: Das Todesjahr des seligen Conradinus ist 1429; er wurde nicht ganz 32 Jahre alt.
B. Conradinus Ariostus, ein durch viele Tugenden und Verdienste ausgezeichneter Dominicaner, war aus Bologna gebürtig, und starb im J. 1468.40
Seite 660: B. Conradus9 starb nach den Martyrologien der Franciscaner und der Conventualen am 4., nicht am 12. Dec.
Seite 661 u. 662: Zu Conradus14 ist die Jahrzahl 1288 zu ergänzen.
Der Ortsname bei Conradus15 wird wohl Kierlitz (Kirliis) heißen müssen.
Conradus17 starb im J. 1204.
Zu Conradus19 ist bei Hueber bemerkt, daß er die Gnade eines vollkommenen Wandels gehabt habe.
Bei Conradus20 ist zu bemerken, daß die hier erwähnten Wunder nach Huebers Menologium erst nach seinem Hinscheiden geschahen.
Zu Conradus23 findet sich bei Hueber weder Orts noch Zeitangabe.
Conradus26, ein Franciscaner-Kleriker, steht mit andern Ordensgenossen bei Hueber mit der Jahrzahl 1221 zum 21. Mai.
Conradus29 war aus Wesel.
Conradus32, der erste Franciscaner in Hildesheim, wurde wegen der Heiligkeit seines Lebens und seiner wundervollen Thaten gemeiniglich »der hl. Vater« genannt, und gilt dort nach einer gütigen Notiz des Herrn Dr. Grube in München, eines geborenen Hildesheimers, jetzt noch als heilig.
Conradus, (25. Apr.), Franciscaner-Missionär in Persien, starb als Martyrer im J. 1340.
Wir setzen bei: Conradus, (2. Nov.), Propst von Polling, vom J. 1047 bis zum J. 1080, wird manchmal als »Seliger« bezeichnet.
Conradus, (2. Nov.), ein Missionär aus dem Orden des hl. Franciscus in Preußen, starb um das J. 1289 als Martyrer. (Hueb.)
Conradus (25. Nov.), mit dem Zunamen Lary, ein zu Diesenhofen a/R. angeblich auf Anstiften der Juden ermordetes Kind, dessen Reliquien nachmals vom Volke verehrt wurden. (Burg.)
Conradus, (3. Dec.), de Alis, ein im J. 1300 von den Türken in Palästina enthaupteter Franciscaner. (Hueb.)
Nicht zu vergessen ist Conradus Kling, Minoritenguardian zu Erfurt, der tapserste. Bekämpfer des Lutherthums um das Jahr 1520, der in der Stiftskirche zu Erfurt ruht. Sein Andenken wird in den Klöstern seiner Provinz heilig gehalten.
[926] Seite 664: Constantia, (6. Febr.), Morelli, eine Carmelitin, starb im J. 1625 zu Florenz.
Constantia11 ruht zu Viverro in Galicien. Ihr Gemahl hatte ein Amt am Hofe des Königs Ferdinand des Katholischen, gest. im J. 1516, bekleidet. Als man ihren Leib, obwohl er bei der Beerdigung mit Kalk war übergossen worden, im J. 1611 noch unversehrt fand, wurde er aus Granada in die genannte Stadt übertragen und in dem Oratorium zum hl. Kreuze ehrerbietig beigesetzt. Die Jahrzahl 1286 kann also nicht richtig sein. (Hueb.)
Constantia14 war geistig sehr begabt, aber ebendeßhalb beflissen, sich selbst und die ihr zur Erziehung anvertrauten Kinder nicht bloß für die Welt, sondern auch für den Himmel heranzubilden; sie trug eine besondere Andacht zum heil. Altarssacramente. (Hueb.)
Seite 665: Der hl. Constantinus9 war anfänglich Benedictiner im Kloster Jumieges (gestiftet im J. 655), und besuchte als Missionär die umliegenden Gegenden. Auch in die Landschaft Beauvaisis, seine Heimat, kam er öfter, um die Heilslehre des Evangeliums zu verkünden. Als Bischof von Beauvais hat er die Abteien Tussonval und Precis (an der Oise) gegründet, wie ein Mönch gelebt, wie ein Apostel gearbeitet. Einige Zeit vor seinem Hinscheiden entsagte er seinem Amte, um sich in der Einsamkeit des Klosters Jumieges auf die Reise in die Ewigkeit vorzubereiten. Hier starb er um d. J. 700.
Ferner ist zu ergänzen: S. Constantinus, (26. Dec.), aus Synada, ein geborener Jude, der von einem Christen gelernt hatte, das Kreuzzeichen zu machen, und durch öftere, andächtige Uebung desselben die Gnade des Glaubens erlangte, und im gottesfürchtigen Leben so große Fortschritte machte, daß er acht Jahre vor seinem seligen Hinscheiden noch zum Priester geweiht wurde. (Raderi virid)
Constantinus13 war ein Flüchtling aus Mastricht, wo er von den Häretikern ergriffen und mißhandelt worden war. Sein Wirkungskreis war also in den Niederlanden gewesen.
Constantinus, (14. Jan.), ein Carmelite in Portugal, starb zu Collarez im J. 1499.
Seite 667: Constantinus a S. Joanne, ein Augustiner, erfreute sich häufiger Erscheinungen der Mutter Gottes. Wo und wann er lebte und starb, ist nicht angegeben.41
Zu S. Constantius3 bemerkt P. Erhard in Feldkirch: »Er würde im Bisthum oder wenigstens in der Domkirche zu Brixen gewiß auch kirchlich gefeiert werden, wenn er von Rom als S. oder B. anerkannt wäre.«
S. Constantius12 wird im Bisthum Turin mit Genossen am 18., nicht am 8. Sept. gefeiert.
Seite 668: Der hl. Consul war ein Deutscher, aus Neuß a/Rh. gebürtig und Nachfolger des hl. Abun dius1.
Der hl. Contextus leitete das Bisthum Bayeux beiläufig vom J. 480 bis ungefähr 513.
Seite 669: S. Copres2 wird zum 8. Febr. genannt, und war nicht Martyrer.
Seite 670: Es ist keineswegs sicher, daß der hl. Corbinianus von Freising von Geburt ein Franke war. Die Angabe, daß er im Etschthale, nämlich auf dem Schlosse Zenoburg bei Meran geboren wurde, ist nicht ohne Wahrscheinlichkeit, und läßt sich hieraus ohne Mühe die große Verehrung erklären, welche er gegen den hl. Bischof Zeno von Verona trug.
Seite 672: Cornelia (25. Febr.), Carmelitin zu Florenz, starb gottselig im Jahre 1625.
Seite 673: Cornelius14 starb allerdings, schon 80 Jahre alt, den Erhängungstod für den kathol. Glauben, ist aber noch nicht selig gesprochen.
Cornelius15, ein gelehrter und heiliger Mann, starb gleichfalls als Martyrer im J. 1613 zu Dublin.
Cornelius18 starb nicht in Dänemark, sondern zu Enkhuizen an der Zuidersee in Holland.
Cornelius, (15. Dec.), ein Martyrer aus dem Orden des hl. Franciscus in Irland, starb unter der Königin Elisabeth im J. 1588.
Seite 676: Cosmas10 hat nach Hueb. Menol. den Tod freiwillig gesucht, indem er ohne die geringste Aussicht auf Erfolg den Zorn der Türken gegen sich aufreizte.
[927] Wir ergänzen: Cotelinde (Kotelina), (15. Sept.), eine ehrwürdige Clausnerin von St. Gallen, gest. im J. 1015. Sie ist vielleicht dieselbe wie Cotestina.
(Burg.)
SS. Cottidus et Soc. M. M. kommen am 6. Sept. auch im Mart. Rom. vor, wo Eugenius ausdrücklich genannt wird.
(P. Erhard.)
Seite 677: S. Crescens4 soll auch in Cöln und Mainz gepredigt haben, und wird zuweilen als erster Bischof in letzterer Stadt angeführt. Daß er in Gallien gepredigt hat, ist (nach dem Cod. Sinait.) gewiß. Daß es in der Stelle 2 Tim. 4, 10. in den meisten Hds. Galatien heißt, darf nicht beirren, denn auch die Gallier werden hie und da (z. B. Greg. hist. Franc. I. 30) Galatier genannt.
Seite 688: S. Crescius litt im J. 250. Er wird in Toscana mit seinen Genossen am 25. Oct. gefeiert, und ist derselbe wie S. Criscus et Soc. M. M.42 Ebenso sind Crescinus und Criscinus identisch.
Seite 691: B. Crispinus21 starb am 19. Mai 1750.43
Seite 695: In der Servitenkirche zu Innsbruck wird am 25. Sept. als dupl. min. S. Cucurrina, V. M. gefeiert, weil hier ihre Reliquien ruhen.44
Seite 708: S. Cyriacus, Ep. (18. März), wird an diesem Tage in den Bisthümern Brünn und Olmütz gefeiert.45
S. Cyriacus (27. Aug) Bischof von Lodi. Sein Off. ist de com.
SS. Cyriacus und Gervasius (16. Nov.) werden als Martyrer an diesem Tage in der Franciscanerkirche zu Salzburg als dupl. maj. gefeiert. Die hl. Leiber wurden im J. 1664 aus Rom dahin gebracht.46
S. Cyrilla4 wurde enthauptet. Ob die Abbildungen, welche sie, die Hand über brennende Kohlen haltend, darstellen, wirklich auf sie Bezug haben, wissen wir nicht. Bei Piazza (II. 391) ist nichts hievon angegeben.
Seite 713: S. Cyrillus18, Ep. kommt in den Directorien von Limburg und Trier am 9. Juli vor. Im Verzeichnisse der Bischöfe nimmt er die 37. Stelle ein.
Seite 714: Cyrillus, (26. Juni), ein Carmelitenpriester, mit dem Zunamen Canezza, starb im J. 1657 im Dienste der Pestkranken zu Genua.
Der heil. Cyrus2, ein Martyrer, Arzt und Eremit. wird zu Neapel (Chiesa nuova) verehrt. Auf dem Altarbilde sieht man ihn von Kranken umgeben, während zugleich ein Engel ihm Kranz und Palme reicht.
Seite 721: Damianus15, ein gelehrter und frommer Mann, ist nicht selig gesprochen; er starb, nachdem er zu Bergamo und an andern Orten durch seine eindringlichen Predigten viele Seelen für Jesus gewonnen hatte, zu Cremona im J. 1401. (Hueb.)
B. Damianus16 wird am 26. Oct. verehrt. Sein Geburtsort ist Finario in Ligurien. Im Dominicanerorden wirkte er durch seine Frömmigkeit viel Gutes. Noch größer war sein Bestreben, sich selbst immer mehr zu heiligen. Er starb im J. 1484 zu Reggio. (Propr. Praed.)
Damianus (12. Febr.), vom hl. Ludwig, ein Carmelite der Provinz Rennes, steht als »ehrwürdig« im Ordenskataloge.
Damianus (29. Mai) von Lissabon, ein Carmelite, welcher zu Evora im 1579 im Dienste der Pestkranken starb.
Damianus20 war Laienbruder, und starb im J. 1510.
Damianus22, zugenannt Valentini, ein seeleneifriger Missionär aus dem Orden des hl. Franciscus, der auch durch andere Werke der Nächstenliebe, besonders in der [928] Krankenpflege sich auszeichnete, schiffte sich im J. 1533 von Neapel nach Africa ein, und fing an, den Mahommedanern zu predigen, wurde aber von diesen alsbald ergriffen und gesteiniget. (Hueb.)
Seite 725: Daniel26, gest. im J. 1532, wird von den Prämonstratensern als »Seliger« bezeichnet; er wurde öfter, besonders bei der Feier der hl. Messe, mit himmlischen Erscheinungen begnadiget.
Seite 720: Wir setzen noch bei: Daniel (31. Jan.), mit dem Zunamen Scopa, Bischof von Nola, gehörte dem Carmeliten-Orden an, und starb zu Joi im J. 1705.
Daniel (28. März), ein Franciscaner aus Irland, der sich in Italien für den Missionsdienst in seinem Vaterlande ausgebildet hatte, und im J. 1580 dahin zurückkehrte, wurde sogleich bei seiner Landung zu Youghalt ergriffen und nach grausamen Martern des Glaubens willen ans Kreuz geschlagen und getödtet. (Hueb.)
Daniel (23. Oct.) mit dem Zunamen Audenarde, ein Carmelite zu Antwerpen, welcher im J. 1678 im Dienste der Pestkranken starb.
Seite 727: S. Datius, Ep. (16. Febr.) wird im Bisthume Mantua verehrt, und ist vielleicht identisch mit S. Datius1.
(P. Erhard.)
Seite 728: Der Geburtsort des sel. Davanzatus ist Semifonte bei Florenz. Sein ganzes, von Mühen und Arbeiten jeder Art angefülltes Leben gehörte der Ehre Gottes und dem Heile der Seelen. Oft entzog er sich selbst die nothwendige Nahrung, um Armen und Kranken geben zu können. Seine Reliquien stehen immer noch in Ehren.
Seite 733: David (26. Juni) Maletta, ein im J. 1607 zu Genua im Dienste der Pestkranken gestorbener Carmelite.
David18, starb nach dem Ordenskataloge im J. 1420.
David19 gehörte dem Orden des heil. Franciscus an; sein seliges Hinscheiden wird in Hueb. Menol. ins J. 1343 gesetzt.
Seite 734: Der hl. Decentius4 soll im J. 311 gelitten haben.
Seite 735: Die Einsiedelei des hl. Decumanus befand sich in der heutigen Somersetshire.
Seite 736: Das Kloster des hl. Deicolus (Desle, Dele) heißt nicht Lüders, sondern Lure; seine Gebeine sind wahrscheinlich niemals erhoben worden.
Seite 737: Der hl. Delphinus2 trägt auf Abbildungen das Modell einer Kirche. Ein anderer hl. Bischof d. N. starb im J. 1051.
Seite 739: Der hl. Demetrius18 gehört nach der Legende dem ersten Jahrh. an, wurde noch vom hl. Petrus nach Gallien geschickt, und starb im J. 86 als Martyrer. Seine Reliquien stehen noch immer in Ehren.
Die hhl. Demetrius24 u. 29 scheinen identisch zu sein.
Seite 740 setze man bei: Deodata (2. Apr.) mit dem Zunamen Rigoli, Servitin zu Bagolino, welche im J. 1602 100 Jahre alt daselbst gottselig verschied.
Seite 741: Von den Amtshandlungen des hl. Deodatus4 ist nur seine Theilnahme am Provincialeconcil von Sens im J. 657 zu erwähnen.
Zu ergänzen: Deodatus (10. Juni) auch Thiddag, Bohdal genannt, Mönch von Coroey und Heilkünstler. Geweiht zu Mainz am 7. Juli 998, war er »jungfräulich an Keuschheit, golden in Sitten, noch kostbarer aber in seinen Werken.« Er kam als Missionär nach Böhmen, und wurde von dem grausamen Wüstlinge Boleslaus III., seit dem J. 999, bis auf den Tod verfolgt, fand aber Zuflucht am Hofe des Meißnischen Markgrafen Eckhard, und starb am 10. Juni 1017.
Seite 742: Dermitius2 wurde wahrscheinlich im J. 1607 oder 1608 zu Gallway wegen standhaften Bekenntnisses des kathol. Glaubens enthauptet.
S. Desideratus6 lebte nicht im 7. sondern im 6. Jahrh., erschien im J. 535 auf der Synode von Clermont und 549 auf der zu Orleans, und wurde auf die Verleumdung eines gewissen Sisivardus vom Könige Theodebert I. verfolgt, von seinem Nachfolger aber in seine Würde wieder eingesetzt.
Seite 743 ergänze man: Desideratus (19. Dec.) ein Capuciner aus dem schweizerischen Wallis, der zu Brieg im J. 1659 im höchsten Rufe der Heiligkeit starb.
Seite 744: S. Desiderius9 war ein reich begüterter Mann, der sein ganzes Vermögen an die Kirchen und Armen hingab, vielen Sclaven die Freiheit verschaffte, seine Kathedrale [929] und andere Kirchen erweiterte und ausschmückte, und während der 18 Jahre, in welchen er dem Hirtenamte vorstand, ein Spiegel aller Tugenden war. Sein Todesjahr ist 621.
Der Bischof Desiderius15 von Therouanne führt im frz. Martyrologium den Titel »heilig«. Bei Molanus heißt er »selig«. Er begünstigte während seiner Amtsverwaltung besonders den Cistercienserorden, und St. Omer. Nachdem er vom J. 1159 bis 1191 den Hirtenstab mit großer Sorgfalt geführt hatte, gab er seine Entlassung und starb am 20. Jan. 1194 im Rufe der Heiligkeit.
Seite 745: Desiderius (3. Aug.) Placa aus Catania, ein Carmelite, Bischof von Girgenti, starb gottselig im J. 1624.
S. Deusdedit4 wird vom röm. Säcularklerus seit dem J. 1831 als dupl. min. am 14. Nov. gefeiert. In den Lectionen der 2. Nocturn heißt es von ihm: »Er war der erste, der als Subdiakon zur päpstlichen Würde erhoben wurde.« Nachdem er 3 Jahre regiert hatte, schied er aus diesem Leben im J. 617. (P. Erhard.)
Seite 749: Zu Didacus6 ist der Ort seines Hinscheidens, das Städtchen Zistersdorf im Marchfelde, zu ergänzen.
Didacus7, ein Deutscher, wurde mit seinen Mitbrüdern im Kloster Maria Schnee ermordet.
Didacus10 hieß mit seinem, Zunamen Gusman; er stammte aus adeligem Geblüte, und war einige Zeit Hofbediensteter des Königs Ferdinand I. von Böhmen. Er verließ aber aus Liebe zu Gott nicht bloß die Welt und ihre Ehren, sondern auch in den ersten Wochen nach seiner Verheirathung seine Gemahlin, um in klösterlicher Abgeschiedenheit nur Jesus zu leben, und starb im Rufe eines Heiligen zu Gibraltar. (Hueb.)
Bei Didacus12 ist auf Clemens29 zu verweisen.
Didacus13 war Laienbruder, und voll demüthiger Frömmigkeit. Er hat an verschiedenen Orten, auch in Westindien, mit musterhafter Treue die Ordensregel erfüllt.
Didacus14 starb zu Carinnena und führt den Zunamen Discalceatus. Sein Grab wurde durch Wunder verherrlicht.
Didacus15 trug bereits die Tonsur der Kleriker, als er in seinen frühern heftigen Zorn wieder zurückfiel. Er wollte eine trüb brennende Kerze mit der Lichtscheere putzen, löschte aber das Licht ganz aus. Darüber wurde er so erzürnt, daß er Lichtscheere und Leuchter auf den Boden warf. Um diesen Zorn ausbruch zu büßen, gelobte er, sein Leben lang Kirchendiener zu bleiben. Als solcher trug er eine besondere Andacht zum heiligen Altarssacramente und zum hl. Kreuze. Er starb in einem solchen Rufe der Heiligkeit, daß sein Grab vom gläubigen Volke geehrt, und von Gott mit Wundern verherrlichet wurde. (Hueb.)
Didacus16 ist, wie sein Name beweist, ein Spanier; er predigte mit großem Eifer und machte viele Bekehrungen.
Didacus17 starb zu Villanuova, und scheint daher mit Didacus18 identisch zu sein.
Didacus19 leuchtete durch große Frömmigkeit zu Cascaes bei Lissabon.
Didacus25 starb im J. 1542 im Rufe der Heiligkeit zu Coria in Estremadura (Spanien).
Didacus26, zugenannt Lauda, war aus Castilien als Missionär nach Mexico gekommen, und predigte den Indianern in Yucatan mit unverdrossenem Eifer und größter Hingebung das Evangelium und wurde bald zum Bischofe erhoben. Bei seinen apostolischen Arbeiten hatte er mit seinen geldgierigen und grausamen Landsleuten zum Schutze der Ureinwohner schwere Kämpfe zu bestehen, und viele Leiden zu ertragen. Aus der gleichen Ursache mußte er die Nachstellungen der Indianer fürchten, welche wohl erkannten, daß die Spanier mehr auf ihre Knechtung und Ausrottung als auf ihre Bekehrung bedacht waren. Oefter erfuhr er, besonders bei einer die Halbinsel drückenden Hungersnoth, die wunderbare göttliche Hilfe. Einmal sah das Volk, als er predigte, einen Stern über seinem Haupte glänzen. So starb er im Rufe eines Heiligen um das J. 1579. Sein Leichnam ruht in der Kathedrale zu Merida. (Hueb.)
Didacus37 war ein Priester ganz nach dem Herzen Gottes, Sanftmuth mit heiligem Eifer verbindend, ein seltener Herzenskenner, der viele Sünder bekehrte, viele Feinde versöhnte und bei seinem Tode im J. 1491 wie ein Heiliger verehrt wurde. [930] Didacus28, ein Laienbruder, war in jeder Art Tugend groß; so oft er die heil. Communion empfangen durfte, blieb er nach dem Nachtchor jedesmal betend in der Kirche, übte sich fleißig in guten Werken, und wachte mit äußerster Strenge über seine Neigungen. Bei seinem Hinscheiden, das er voraus wußte, tröstete ihn eine Erscheinung der hl. Jungfrau. Sein Leichnam, obwohl öfter mit frischem Kalke übergossen, blieb lange Zeit unversehrt. (Hueb.)
Didacus29 führte den Zunamen vom hl. Alexius.
Seite 750: Didacus30 starb in großer Frömmigkeit im J. 1575.
Didacus31, ein Laienbruder, verschied gottesfürchtig in der Stadt Modica im südöstl. Sicilien. Bei Hueber steht die Jahrzahl 1630.
Didacus32 hat bei Hueber nur zwei Gefährten: Gumiel und Antoninus. Sie starben im Kloster der Stadt San Sebastian im J. 1572.
Didacus35 starb im Rufe eines Heiligen zu Guadalaxara in Neucastilien, nachdem er 60 Jahre lang den Orden des hl. Franciscus durch den Glanz seiner Tugenden geziert hatte.
Didacus36 war mit himmlischen Gesichten begnadigt. Bei einer pestartigen Krankheit, welche das Volk heimsuchte, sah er einmal während des Gebetes zwei Engel, die mit feurigen Pfeilen auf dasselbe herabschossen, aber auf Gottes Geheiß sofort aufhörten, als der fromme Mann noch inständiger und vertrauensvoller betete.
Didacus (31. Dec.) angeblich aus Spanien, und sein Bruder Jacobus wurden auf ihrer Wallfahrt nach Rom von den Calvinisten zu Genf im J. 1601 in einem Volksauflaufe erschlagen. (Burg)
Seite 752: Der ehrwürdige Abt Dieth landus von Einsiedeln entschlief, nachdem er 19 Jahre im Kloster Gott gedient, und 3 Jahre vor seinem Tode sein Amt niedergelegt hatte, um sich auf die Ewigkeit vorzubereiten, im J. 964 und ruht vor dem Eingange der Gnadencapelle. (Burg)
Seite 755: Der heil. Diogenes1 wird zu Arras am 14. Dec. verehrt. Diogenes11 u. 12 sind mit ihm identisch.
Seite 757: Wir stellen hier noch ein: Dionora (23. Aug.) eine Carmelitin zu Florenz, starb gottselig im J. 1599.
Seite 768: Dionysius13 von Rain war ein sehr gelehrter Mann, der sich zu Paris den Doctorgrad erworben hatte.
Seite 769: Zu Dionysius70 die zwei andern Japanesen hießen Petrus Onizuchi und Clemens. Vgl. Petrus224.
Wir setzen hinzu: Dionysius (7. Apr.) ein Franciscaner-Missionär zu Cumana in Westindien, der im J. 1519 ein Opfer der Verfolgung wurde.
Dionysius (23. Apr.) aus Pont les Tilliers in der Normandie, gleichfalls ein Franciscaner, starb zu Evreux im J. 1063 unter den Händen der Hugenotten, welche dem 80jährigen Greise die Augen ausstachen und dann ermordeten.
Dionysius (3. Mai) ein Carmelite zu Sedan, wurde im J. 1678 von den Hugenotten aus Glaubenshaß ermordet.
S. Dioscorus4 starb nach den Anm. des Baronius zum Mart. Rom. an den Qualen glühender Platten.
Seite 772: S. Docninus scheint der heil. Dubricius zu sein.
Seite 774: Der hl. Dominator war nach Baronius der 15. Bischof von Brescia.
Am 10. Sept. des J. 1622 starb zu Nagasaki in Japan mit mehreren Andern Dominica Ongata als Martyrin.
Seite 782: S. Dominicus10 starb um das J. 612.
Zu S. Dominicus11 ist zu bemerken, daß er dem Orden des hl. Benedictus angehört hat.
SS. Dominicus12 und Gefährten sind aus Beda ins Mart. Rom. übergegangen.
Seite 783: B. Dominicus15 und sein Gefährte Gregorius gehörten beide dem Orden der Predigerbrüder an. Sie wurden zu Besians, Bisthums Barbastro in Castilien, als sie während eines heftigen Gewitters unter einem herabhängenden Felsen Schutz suchten, von demselben überschüttet. Im Kalender der Dominicaner stehen sie zum 26. April.
Seite 784: Zu Dominicus21 ist das Datum (25. Juni, al. 5. Febr.) zu setzen.
Seite 785: Dominicus (24. Jan.) ein Carmelite zu Neapel (Posilipo), starb im J. 1522, und steht im Ordenskataloge mit dem Titel »selig«.
Dominicus30 war, wie sein Zuname sagt, aus der Insel Malta gebürtig; eine Jahrzahl ist bei Hueber nicht angegeben.
[931] Dominicus (16. Febr.) ein Carmelite zu Wien, starb gottselig im J. 1630.
Dominicus (24. Febr.) ein Priester des gleichen Ordens, starb zu Nantes im Jahre 1634.
Dominicus32 starb im J. 1560 zu Seez in der Normandie durch die Hugenotten.
Dominicus33 starb nach einem Leben vollständiger Entsagung und freiwilliger Armuth um Gottes willen zu Caminha.
Dominicus34 war ein überaus frommer Laienbruder und heißt bei Hueber Guallartus.
Dominicus (26. Juni) ein im J. 1657 zu Genua im Dienste der Pestkranken gestorbener Carmelite.
Dominicus38, ein frommer Laienbruder in Spanien, starb im J. 1595 an der Pest.
Dominicus39 von Bologna, ein Capuciner, starb um das J. 1550 im Rufe eines heiligen und wunderthätigen Lebens.
Dominicus40 von Foligno starb im Jahre 1406.
Dominicus42 ist wahrscheinlich der gleichnamige Servite von Florenz, welcher im J. 1467 daselbst im Rufe der Heiligkeit gestorben ist.
Dominicus43 wirkte als Prediger und ascetischer Schriftsteller.
Dominicus44 ist derselbe wie Dominicus18.
Dominicus45 führte den Zunamen Castalleto, und war ein geborner Spanier. Er wurde zu Omura in dem Hause einer frommen Frau, Namens Ludovica gefangen genommen. Er starb im J. 1628 unter Lobgesängen den Verbrennungstod. Mit ihm starben seine Mitbrüder Thomas vom heil. Hyacinth, und Anton vom heil. Dominicus, beide Japanesen. Weitere Genossen ihres Todes waren die Franciscaner Dominicus von Nagasaki und Anton vom hl. Bonaventura. Ferner die Eingebornen Johann Tomachi mit seinen vier Sohnen Dominicus, Michael, Thomas und Paulus184 (vgl. d.), ebenso Matthäus Alvarez, Ludwig Ninsaki und seine Söhne Franz und Dominicus, dann die 80jährige Japanesin Ludovica, endlich Johann Imamura, Paulus Aibara, Roman, Leo, Joachim Faiascida und Michael Jamada mit seinem Sohne Lorenz.
Dann ist hier noch einzustellen: Dominicus Giorgi, ein Portugiese, welcher am 18. Nov. 1619 in Japan als Martyrer starb.
Ferner zum 10. Sept. der Dominicaner-Laienbruder Dominicus, ein Japanese, welcher zu Nagasaki im J. 1622 den Tod der Enthauptung starb.
Ebenso Dominicus Xamata, welcher mit seiner Gemahlin Clara am nämlichen Tage gemartert wurde.
Ebendort fehlt zum nämlichen Datum Dominicus Nacano, Martyrer zu Nagasaki.
Am folgenden Tage starb Dominicus Fiunga, gleichfalls ein Japanese, zu Omura als Martyrer.
Am 16. Sept. 1628 starben für die Wahrheit des Glaubens in Japan Dominicus Xobioin, dann Michael und Paulus194 Fimonoia.
Wir setzen noch bei: Dominicus (7. Mai), zugenannt Ebner, ein Franciscaner zu Bozen, der einmal bei der Aufhebung der hl. Hostie das Jesuskind dem Volke zeigte. Er starb im J. 1646.
Dominicus (23. Oct.) mit dem Zunamen Heß, ein österreichischer Franciscaner, der auf der Heimreise vom Generalcapitel im J. 1583 zu Pavia starb. Er war ein guter Prediger und frommer Ordensmann.
Seite 786: Dominicus (9. Dec.) mit dem Zunamen Spatahora, der Erbauer eines Dominicanerklosters und der dazu gehörigen Muttergotteskirche zu Montecerignone (Urbino) in Italien, starb im J. 1521 im Rufe der Heiligkeit.
Seite 788: Domitilla (20. Febr.) zugenannt del Polito, starb zu Florenz im J. 1618.
Seite 792: S. Domnio3 war dem heil. Hieronymus sehr befreundet. Dieser sowie die hh. Augustinus und Paulinus sind seines Lobes voll.
Seite 795 ist bei S. Donatianus8 Brügge statt Brüges zu lesen.
Seite 799 ist irrig gesagt, daß der heil. Hilaria nus im Brev. Rom. vorkommt; der heil. Donatus78 wird daselbst Bischof von Arezzo genannt.
Seite 800: Zu S. Donatus93 bemerken wir, daß Lupia in Süditalien das heutige Lecce ist.
Der hl. Donatus94 ist nach Andern um das J. 874 gestorben. Auf Bildnissen kauert ein Wolf zu seinen Füßen. [932] Seite 801: Donatus119 mit zwei Gefährten: Philipp und Mauritius starb als Martyrer, wahrscheinlich zu Waterford am Anfange des 16. Jahrhunderts.
Donatus120, ein Mann von außerordentlicher Begabung, Frömmigkeit und Demuth, dem die Vögel furchtlos auf die Hände flogen, starb um das J. 1500. (Hueb.)
Wir setzen noch bei: Donatus (21. Jan.) mit dem Zunamen Ruard, aus dem Orden der Franciscaner, welcher mit seinen Ordensgenossen Edmund und Johann im J. 1575 zu Dowe in Irland wegen des kathol. Glaubens unschuldig verblutete. (Hueb.)
Donatus (11. Nov.) ein Franciscaner, der im J. 1391 mit mehreren Ordensgenossen zu Jerusalem durch die Türken ermordet wurde. (Hueb.)
Seite 806: Es ist falsch, daß Dorothea10 in ein Kloster gegangen ist, und als »selig« verehrt wird.
Dorothea11 hat bei Hueber den Zunamen Westhoven.
Wir setzen hinzu: Dorothea (4. Apr.), zugenannt Ancajani, eine Servitin zu Spoleto, starb im J. 1608 im Rufe der Heiligkeit.
Seite 811: S. Drusus2 litt nach dem Mart. Rom. zu Tripolis.
Seite 812: Dudo2, Bischof von Paderborn, wurde im J. 935 geweiht und starb am 26. Juli 960. Sein Andenken wird jetzt im Proprium der Diöcese nicht mehr gefeiert.
Seite 816: Durandus1 starb im Jahre 1025 und steht bei Miräus (fasti) mit dem Titel »selig«.
Seite 1: Eadburgis1 u. 9 sind identisch. Sie war Abtissin von Menstrey auf der Insel Thanet, als welche sie zu Ehren der hhl. Petrus und Paulus eine neue Kirche erbaute. Sie starb im J. 751 und wird (nach Butler, engl. Ausg. XII. 218) als Heilige verehrt.
Eadburgis2 ist mit Ethelburgis3 verwechselt, also an dieser Stelle zu streichen.
Bei S. Eadhornus ist auf Ehoarnus zu verweisen, mit welchem er identisch ist.
Seite 2: Die hl. Abtissin Eanswida trägt auf Abbildungen zwei Fische und einen halben Ring.
Die hhl. Eata und Eatas sind identisch. Ebeuso sind Hagulstadt und Agulstadt, wo der Heilige zweiter Bischof war, gleichbedeutend. Von da kam der hl. Eata als Bischof nach Lindisfarne, während ihm Tunbertus (Trumberthus) auf seinem frühern Sitze nachfolgte. Doch wurden seine Reliquien (Acta S. S. Sept. III. 116) an ersterm Orte aufbewahrt und verehrt.
Seite 3 ist Ebbina, eine angebliche Gefährtin der hl. Ursula (s. d.) einzustellen.
Seite 4: Der sel. Eberardus starb zu Aldenberg am 21. Mai 1152 und wurde in der dortigen Klosterkirche begraben.
Der hl. Eberhard1 wird abgebildet, wie er Arme bedient.
Seite 5: Das Kloster zu Schaffhausen weihte der fromme Graf Eberhard3 dem Erlöser und allen seinen Heiligen. Papst Leo IX. consecrirte im J. 1052 den ersten Altar und im J. 1064 konnte Bischof Rumold von Constanz die ganze Kirche dem Gottesdienste übergeben. Nach Trithemius haben hier viele gelehrte und heilige Männer die Benedictinerregel befolgt, bis die sogen. Reformation auch diese schöne Stiftung zerstörte. Der Geist dieser Welt hatte sämmtliche Mönche so angesteckt, daß sie alle vom katholischen Glauben abfielen. Das dermalige Münster ist die frühere Abteikirche, das Kloster wurde eine Gebäranstalt. [933] Seite 7: Der hl. Ebregisus ist von den Boll. am 24. Oct. (X. 818) behandelt; er war vom J. 611–625 Bischof von Utrecht.
Die Reliquien des hl. Ebrulfus1 sind seit der Revolution nicht mehr vorhanden; sein Cult aber besteht noch.
Seite 8 wäre die angebliche Königin Eclycha, Gefährtin der hl. Ursula (A. S. S. IX. 26) einzustellen. S. S. Ursula1.
Seite 9: Die hl. Edelburga1 hält auf Abbildungen die Passionswerkzeuge Christi.
Seite 10: Der hl. Edibius (Herlubus) saß um das J. 451 auf dem Hirtenstuhle von Soissons. Sein größtes Verdienst war es, daß er die Stadt und deren Umgebung vor Attilas grausamer Verwüstung gerettet hat. Seine Reliquien, welche ehedem in der St. Crispinuskirche verehrt wurden, sind verloren gegangen.
S. Edictus (23. Oct.), Bischof von Vienne, und gewöhnlich Edicius genannt, ist hier zu ergänzen. Er starb um das J. 640 (X. 71–73).
Bei S. Edistus ist auf Edicius, mit welchem er identisch ist, zu verweisen.
Die heil. Edigna fährt bei Raderus (Bav. S.) auf einem Wagen, womit ihre Flucht vom elterlichen Hause dargestelt werden soll.
Seite 11: Auf Abbildungen wäscht die hl. Editha1 das Haupt eines Armen, oder sie erhält den Segen des hl. Dunstan.
Noch ist einzustellen: S. Edmarus, (10. Juni), Bischof von Rochester. S. S. Ithamarus.
Bei S. Edmundus1 muß es heißen 6., nicht 16. November.
Seite 13: Der hl. Edmund2 wird gewöhnlich abgebildet, wie er als Jüngling vor einem Muttergottesbilde demselben die Hand reicht. (Sein Gelöbniß.)
Andere Abbildungen zeigen den heil. König Edmund2, wie ein Bär oder ein Wolf seinen Leichnam bewacht.
Seite 14: Edmundus Sykes (23. März), Priester und Martyrer zu York in England im J. 1587 oder 58.
Edmundus (23. Sept. al. 13. Apr.), ein Priester des Seminars von Douai, mit dem Zunamen Catherick, starb im Jahre 1642 für den kathol. Glauben zu York eines grausamen Todes.
Edmundus (1. Dec.) Campion, ein Martyrer aus der Gesellschaft Jesu zu Tyburn. unter der Königin Elisabeth im J. 1581.
Edmundus (10. Dec.) Genings, ein Weltpriester, welcher zu Grays Inn Fields unter der Königin Elisabeth im J. 1591 den Erhängungstod starb.
Seite 16 sind zu ergänzen: Eduard (7. Jan.), mit dem Zunamen Waterson, ein Weltpriester, welcher zu Newcastle-on-Tyn im J. 1593 des kathol. Glaubens wegen mit dem Strange hingerichtet wurde. (Cal.)
Eduard Stransham (21. Jan.), gleichfalls Weltpriester, starb im J. 1586 zu Tyburn aus der gleichen Ursache als Martyrer.
Eduardus (7. Apr.) Oldcorne, ein Martyrer aus der Gesellschaft Jesu zu Worcester unter Jacob I. im J. 1606.
Eduardus (26. Apr.) Morgan, auch Singleton zugenannt, ein Weltpriester, welcher unter Carl I. zu Tyburn im Jahre 1642 den Erhängungstod starb.
Eduardus (6. Mai) Jones, Weltpriester und Martyrer zu Fleet Street unter der Königin Elisabeth im J. 1590.
Eduardus (4. Juli) Fulthorg, ein Martyrer aus dem Laienstande zu York unter der Königin Elisabeth im J. 1597.
Eduardus (26. Juli), ein Weltpriester mit dem Zunamen Thwing, starb als Martyrer unter der Königin Elisabeth im J. 1600 zu Lancaster.
Eduardus (30. Juli) Powell, Weltpriester und Martyrer unter Heinrich VIII. zu Smithfield im J. 1040.
Eduardus (7. Aug.) Bamber oder Reding, Weltpriester und Martyrer zu Lancaster im J. 1646.
Eduardus (30. Aug.) Shelley, ein englischer Edelmann, starb im J. 1088 zu Tyburn unter der Königin Elisabeth als Martyrer.
Eduardus (10. Sept.) Barlow, bekam als Benedictiner den Ordensnamen Ambrosius, starb zu Lancaster unter Jakob I. im Jahre 1641 den Erhängungstod für den kathol. Glauben. Er war im J. 1585 zu Mancester von kathol. Eltern geboren und pastorirte bis zum genannte Jahre die nördlichen Grafschaften Englands. Am hl. Ostertag feierte er zum letzten Male die hl. Geheimnisse, als er ergriffen und nach durchgeführter Untersuchung wegen Ausübung [934] des katholischen Gottesdienstes zum Tode verurtheilt wurde.
Eduardus (16. Nov.), ein Weltpriester, starb unter der Königin Elisabeth im Jahre 1594 zu York für den kathol. Glauben den Erhängungstod. Mit dem Zunamen hieß er Osbaldeston.
Eduardus (29. Nov.) Burden, ein Welt. geistlicher, welcher zu York unter der Königin Elisabeth im J. 1588 für den katholischen Glauben erhängt wurde.
Eduardus (3. Dec.) Coleman, ein englischer Edelmann, wurde im J. 1678 zu Tyburn unter Carl II. zum Erhängungstode verurtheilt.
Eduardus (3. Dec.) Mico, aus der Gesellschaft Jesu, starb des nämlichen Todes zu Newgate im J. 1678.
Seite 18 oben wäre einzustellen: Effriata, eine Jungfrau aus der Gesellschaft der hl. Ursula, deren Haupt bei St. Gertrud in Cöln verehrt wird.
Ferner S. Effrodisius (30. Apr.) statt Aphrodisius5.
Seite 19: V. Egilbertus (Fngelbertus) (4. Nov.) von Moosburg, der 17. Bischof von Freising, vom J. 1006–1039, »ein vorsichtiger Leiter seines Klerus und Volkes.« Er wurde vor dem hl. Geistaltare in der Domkirche begraben. (Frising S.)
Seite 21: S. Eimonia1, angeblich Jungfrau aus der Gesellschaft der hl. Ursula. S. d.
Seite 22: B. Ekhardus (28 Juni), erster Abt von Huysburg im Halberstädtischen. Er war zuerst Domherr zu Halberstadt, und wurde vom Bischof Burkhard II. von Halberstadt (1059–1088) als Clausner auf die Huysburg transferirt, woselbst die gottselige Pia und Adelheid bereits als Reclusiunen lebten. Als die Mönche Tezilin und Meinold aus dem Kloster Bergen bei Magdeburg von dem Rufe der Heiligkeit dieser drei Einsiedler hörten, begaben sie sich ebenfalls auf die Huysburg. Diese beiden in Verbindung mit Ekhard gründeten die erste Klostergemeinde daselbst. Letzterer wurde 1080 der erste Abt, erhielt auf das Fest des hl. Johannes Evangelist die Benediction, resignirte aber am 13. Aug. 1083 an seinen Nachfolger Alfried. Er starb am 28. Juni 1084. Wunder verherrlichten ihn, weßhalb sein Leib erhoben und in die Kirche übertragen wurde. Seine Gebeine waren im J. 1804 noch unverwest. (Dr. Grube.)
Seite 29: Die hhl. Eleutherius19 u. 20 sind identisch. Das Martyrologium des Canisius nennt Rom, nicht Illyrien als den Ort seines Todes, und bezeichnet ihn nur als Priester, nicht als Bischof. Die weitern Angaben sind dieselben, wie bei Eleutherius3, so daß auch dieser als dieselbe Person zu gelten hat wie die oben genannten.
Auch die angebliche Gesellschaft der heil. Ursula (s. d.) kennt einen Bischof Eleutherius; er wird für den Sohn des brittischen Herzogs Valerius ausgegeben; seine Reliquien befinden sich (Acta S. S. Oct. IX. 261) zu Osnabrück.
Eleutherius (31. Jan.) du Pont, Mitglied der Gesellschaft Jesu, der Sohn eines Arztes, war zu Lille am 27. Oct. 1527 geboren, trat am 9. April 1550 in den Orden, in welchem er als wahrer Schüler und Schützling des hl. Ignatius zuerst im neu gegründeten Collegium von Bivona in Sicilien, dann zu Rom, zu Tournon (in der Landschaft Vivarais), dann wieder in Sicilien im Collegium von Monreale, von wo er nach zwei Jahren zur Leitung des Collegiums von Cambrai berufen wurde. Als die Jesuiten von hier vertrieben wurden, wirkte er in Douai und Valenciennes, und wurde im J. 1585 Superior des Noviciates zu Tournai. Je mehr er aber beschäftiget war, desto eifriger oblag er seiner eigenen Vervollkommnung, den Abtödtungen und dem Gebete. Sein Gottvertrauen war außerordentlich. Eines Tages hatte er als Rector des Collegiums zu Cambrai keine Lebensmittel mehr. Er empfahl sich also der göttlichen Vorsehung, und ging fort, Almosen zu sammeln. Kaum hatte er einige Schritte gemacht, als ihm ein Unbekannter, der augenblicklich wieder verschwand, hundert Thaler Gold in die Hand legte. Am liebsten beschäftigte er sich mit Besuchung der Kranken und Gefangenen, und mit dem Unterrichte der Armen und Kinder. Er starb zu Arras, wo er die letzten vier Jahre seines Lebens in aller Frömmigkeit und unter beständigen seelsorglichen Arbeiten zubrachte, als 80jähriger Greis am 31. Jan. 1611 im Rufe eines Heiligen. (Ram.)
[935] Seite 30: Elgerus (14. Oct.) wie der Name in Thüringen gewöhnlich heißt, ist der Klosterstifter Hilgerus.
Seite 35: Hieher gehören auch Eligenda, Eligentia und Eligiata, angeblich der Gesellschaft der hl. Ursula angehörend; die Reliquien der letztern bei St. Cunibert in Cöln. Ebenso weiter unten Elimphanus, Elmoida und sehr viele Andere, welche wir wegen zu großer Ungewißheit nicht alle anführen. S. S. Ursula1.
Seite 36 ist zu ergänzen: Elilandus (14 Aug.) Abt von Benedictbeuern nach dem J. 808, wird öfter zu den »Seligen« gezählt.
Seite 45: Die sel. Elisabeth8 starb im J. 1468. Pius VII. hat ihre öffentliche Verehrung für die Bisthümer Cremona und Mantua gestattet.
Seite 47 muß es bei B. Elisabeth22 Zülpich statt Zülch heißen.
Seite 48: Die sel. Elisabeth28 hatte bei ihrem Weggange nach Chateau-Landon (Dep. Seine und Marne), in dessen Nähe sie sich niederließ, zwei gleichgesinnte Begleiterinnen, welche die neue Lebensweise bald beschwerlich fanden, und wieder in die Abtei zurückkehrten. Statt ihrer kamen zwei andere, Constantia und Acvis, denen noch mehrere folgten, welche dem längst zerstörten Kloster Rozoy den Ursprung gaben.
Zu Elisabeth33 ist zu bemerken, daß sie mit dem Zunamen Tubback heißt und das Cistercienser-Frauenkloster Vallis Rosarum, fläm. Rosendael, an der Nethe um das J. 1138 gestiftet hat. (Ram.)
Elisabetha (4. Jan.) Baylun, Wittwe Seton. Geboren zu New-York am 28. Aug. 1774, verheirathete sie sich frühzeitig an den Kaufmann Wilhelm Seton, dem sie fünf Kinder gebar, und wurde 31 Jahre alt Wittwe. Nachdem sie für ihre Kinder ausreichend gesorgt hatte, stiftete sie zu Emmetsburg eine Schule und ein Kloster, um armen und verlassenen Mädchen eine christliche Erziehung geben zu können, und starb, reich an Verdiensten und Tugenden im J. 1821.
Seite 49: Elisabeth (14. Mai) Vajari, Servitin von Siena, gest. im J. 1348, wird in ihrem Orden als Selige verehrt.
Hier ist zu ergänzen die gottselige Elisabeth von Paris, welche am 3. Dec. als Tertiarin des hl. Franciscus im Ordenskalender aufgeführt ist.
Seite 50 wäre beizusetzen die im Rufe der Heiligkeit und himmlischer Offenbarungen im J. 1210 verstorbene Elisabeth von Eiken bei Säckingen am Rhein, im Dominicanerinnenklöster zu Ottenbach in der frühern Diöcese Constanz.47
Zu Elisabeth58 ist als Datum ihres Hinscheidens der 14. Jan zu setzen.
Seite 51: Aus Molanus (Natales S. S. Belgli) ergänzen wir zu dem Artikel S. Eloquius, daß ihn der hl. Eligius zum Priester weihte, und ihm die Vollmacht übertrug, in seinem ganzen Bisthume zu predigen. Ferner heißt es von ihm: »Er war in seinen Augen sehr niedrig, überaus geduldig in Widerwärtigkeiten, den Befehlen der Obern gehorsam, ein Vater der Armen, eine Zufluchtsstätte der Fremden, und wurde Allen Alles, um Alle Christus zu gewinnen. Als er aber schon sehr alt, und durch Heiligkeit und Wunder berühmt geworden war, wurde ihm der Tod der Weg ins Vaterland, und der Ausgang des zeitlichen Lebens der Eingang in das nachfolgende ewige Leben.«
Seite 52: Auf Abbildungen trägt der hl. Elphegus2 zur Erinnerung an seinen gewaltsamen Tod Steine in der Casula.
Seite 53: Der hl. Abt Elpidius6 am Anfange des 5. Jahrh. ist wahrscheinlich derselbe wie Elpidius5. Auf Abbildungen sieht man einen durch seinen Segen zur Winterszeit belaubten Weinstock. Vergl. S. Priscus.
Seite 56: Andere Bildnisse zeigen den hl. Elpearius mit einem Strickgürtel um den Leib und Lilien in der Hand.
S. Embrosius (21. al. 28. Juni) anfänglich Leinweber, dann Bischof, wird von den Boll. als unsicher unter die Uebergangenen gestellt. (IV. 66.)
Seite 57: Die hl. Emerentiana wird gewöhnlich Emerentia genannt.
Der sel. Emerich1 wird dargestellt, wie ihm die Mutter Gottes mit dem Jesuskinde erscheint.
Seite 60: Aventin meinte, der hl. Emmeram sei aus Petau in Pannonien oder aus Pitten (Putina) in Niederösterreich gewesen; in beiden Fällen hätte er aber, um an die Ens zu kommen, nicht über [936] Regensburg reisen müssen. Zu erwähnen ist noch, daß Herzog Theodo I. dem Heiligen die Bischofswürde im Lande, oder wenn diese ihm nicht zusage, die Oberaufsicht über die Klöster antrug. Was die Verleumdung betrifft, um deren willen er den Tod leiden mußte, so sagt die Geschichte, daß er, um einen Zeugen seiner Unschuld zu besitzen, das wahre Verhältniß dem Kleriker Wulstâich entdeckt habe. Auch daß er nach ausgeschnittener Zunge noch reden konnte, das Land vor Stürmen und Ungewittern unablässig heimgesucht wurde, bis er ehrenvoll bestattet war, und der Ruhm seiner Wunder so groß wurde, daß auch die Juden in Regensburg von ihnen erzählten, aber die Sage verbreiteten, daß eine Gesetzrolle, die er bei sich getragen, dieselben verursacht habe, dürfte hier noch erwähnt werden.
Seite 62 ist zu ergänzen: Emmanuela (21. März), mit dem Zunamen Joye, Cistercienserin der Abtei Flines (Dep. Nord) in Frankreich, lebte seit ihrer Vertreibung im J. 1792 zu Holzhausen bei Paderborn und kehrte im October 1801 wieder nach Frankreich zurück. Als sich im J. 1818 einige Frauen ihres Ordens zu Douai eine neue Niederlassung gründeten, trat sie daselbst ein und wurde im J. 1822 Priorin. Sie starb im Frieden im J. 1829 im 60. Jahre ihrer Profeß. (Guerin.)
Seite 63: Der hl. Bischof und Martyrer Emygdius von Ascoli wird dargestellt wie er die Einwohner durch seinen Segen vor dem Erdbeben bewahrt, oder auch wie er seine bischöfliche Stadt segnet. Als Martyrer trägt er die Palme.
Seite 65: Das Herz des hl. Bischofes Engelbert ist in Aldenberg. Hier ist einzustellen der gottselige Franciscaner Engelbert Kolland von Zell im Zillerthale, der im J. 1860 zu Damascus als Martyrer starb, nachdem er daselbst und an andern Stätten des hl. Landes fünf Jahre lang eifrig gewirkt hatte.
Seite 66: Engelbertus (7. Jan.) mit dem Zunamen Beets, Kanoniker von Averbode und Pfarrer von Rummer in Belgien, wurde am 7. Jan. 1579 von den Häretikern ergriffen und grausam ermordet. (Ram.)
Seite 67: Der hl. Engelmund wird als Benedictiner dargestellt, wie er mit seinem Stabe eine Quelle öffnet.
Engers, ein Jesuitenpater, dessen Vornamen uns unbekannt ist, starb zu Tonkin im J. 1741 im Kerker. (Pachtler.)
Die hl. Enimia hat dem im Bisthume Mende gelegenen Städtchen St. Enimie, dessen Pfarrkirche ihr geweiht ist, den Namen gegeben.
Seite 68: Die hl. Bischöfe und Martyrer Eobanus und Adelarius werden in den Bisthümern Mainz und Fulda am 26. August verehrt. Wir ergänzen nach dem Propr. Mogunt. Folgendes: Der heil. Fobanus wurde vom heil. Stuhle zum Bischofe von Utrecht, der heil. Adelarius zum Bischofe von Erfurt ernannt. Sie begleiteten den heil. Bonifacius 4 auf seiner Missionsreise zu den Friesen und theilten mit ihm die Martyrkrone. Ihre Leiber ruhen in der Muttergotteskirche zu Erfurt. Seite 69 ist der hl. Martyrer Eonius zu ergänzen, der in der Domkirche zu Fulda am 24. Sept. gefeiert wird.
Seite 70: S. Ephisus ist Patron von Cagliari in Sardinien, wo er im J. 286 für den Glauben starb.
Seite 75: Eponetus soll vom hl. Petrus mit bischöflichen Vollmachten nach Panonien gesendet worden sein.
Seite 76: Der hl. Priester Eptodius stammte von angesehenen Eltern. Er lernte und übte zugleich mit den weltlichen Wissenschaften auch die Wissenschaft des Heils und wurde ein so frommer und seeleneifriger Priester, daß er für den bischöflichen Stuhl von Auxerre ausersehen wurde. Seine Demuth trieb ihn zur heimlichen Flucht in das einsame Kloster Cernon (Cervidunum) bei Corbigny. Man mußte daher von dieser Absicht abgehen, wogegen er seine thätige Beihilfe in allen seelsorglichen Verrichtungen versprach. Er starb durch Heiligkeit und Wunder berühmt um das Jahr 525, ob zu Monthelon bei Autun, oder zu Cernon ist unentschieden. (Guerin.)
Seite 79: V. Erchaubertus (11. Jan.) Bischof von Freising seit dem J. 835, wurde im J. 840 auch Abt von Kempten, und erbaute die St. Peterskirche in Freistng, wo er nach seinem Hinscheiden im J. 854 beigesetzt wurde. (Frisingia S.)
Seite 81: Die hl. Abtissin Erentrudis wird dargestellt, wie sie Armen die Füße wäscht. Ihr hl. Haupt in einer silbernen und vergoldeten Büste wird am Vorabende [937] des 30. Juni ihren Verehrern aufgesetzt. Dag Fest ihrer Uebertragung wird am 4. Sept. begangen.48
Seite 82 ist einzustellen: V. Erimbertus (1. Jan.), Bischof von Freising, erhoben im J. 730, als Nachfolger des heil. Corbinian, dessen Bruder er gewesen sein soll, starb im J. 749. Sein Leichnam wurde im J. 1699 wieder aufgefunden und an einen bessern Ort übertragen. (Frisingia S.)
Seite 83: Daß der hl. Erlulfus (Herluf) zu den Ebstorfer-Martyrern gehört ist keineswegs sicher, wohl aber ist zu ergänzen, daß er im I. 868 auf der Synode zu Worms anwesend war. Er wird am 10. Mai 874 gestorben sein.
Seite 84 ergänze man: S. Ermenlandus, Abb. (25. März). S. S. Hermelandus
S. Ermelius (Armelius) (16. Aug.), Abt und Bischof zu Leon in der Bretagne, erbaute an den Ufern der Seche ein Kloster, das später seinen Namen erhielt (St. Armel). Er machte von hier aus Missionsreisen in die Umgegend. Seine Reliquien ruhen zur Zeit in Ploermel.
Seite 85: Ermengardis2 u. 3 sind unzweifelhaft identisch. Sie war nicht Gräfin Britanniens, sondern eine Gräfin von Bretagne, geb. zu Angers im J. 1068 und seit dem J. 1093 Gemahlin des Herzogs Alain Fergent von Bretagne. Als dieser im J. 1118 starb, führte sie eine Zeit lang in der Abtei St. Sauveur zu Redon, in deren Kirche ihr Gemahl begraben lag, ein zurückgezogenes Leben, und ging dann nach Palästina, wo sie 9 Jahre zubrachte und beim Jakobsbrunnen eine Kirche erbauen ließ. Nachdem sie auf Bitten ihres Sohnes, Herzogs Conre, in ihre Heimat zurückgekehrt war, stellte sie sich unter die Leitung des hl. Bernhard, auf dessen Rath sie das Cistercienserkloster Buzay (Bussayum) im Bisthume Nantes. im J. 1136 stiftete. Als sie im J. 1147 heiligmäßig gestorben war, erhielt sie zu Redon an der Seite ihres Mannes eine ehrenvolle Ruhestätte. (Guerin.)
Seite 87: Der sel. Ernestus1 war der 5. Abt von Zwiefalten. Es wurde ihm die Haut über dem Kopf abgezogen, der Bauch beim Nabel aufgeschnitten, ein Theil der Gedärme herausgezogen und an einen Baum gebunden. Er starb betend unter dieser schrecklichen Marter. Seine Genossen waren Conradus, Adelbertus, Walterus, Sensriedus, Engelbotus und drei Ungenannte. Sein heil. Leib wurde nach Antiochia gebracht, wo auf seine Anrufung viele Wunder geschahen. Ernestus1-3 sind identisch.
S. Ernestus (12. Jan.), dessen Leib in der Priesterseminarkirche zu Salzburg aufbewahrt wird, ist sonst unbekannt. Berehrungstag ist der 12. Januar.49
S. Erneus führte im heutigen Dep. Orne, Landschaft Passais, ein heil. Einsiedlerleben, und stand mehreren Genossen als Oberer vor. Er starb um das J. 560 in seinem Kloster zu Ceaulcé. (Guerin.)
Der hl. Erpho starb im J. 1097.
Seite 88: Ursicampus ist der Flecken Orchamp (Bärsfeld) in Isle de France.
Seite 94: Die Uebertragungsfeier der hl. Etheldreda ist in den angelsächsischen Kalendern zum 17. Oct. angemerkt.
Seite 95: Statt Ethelgina ist Ethelgitha zu lesen.
Seite 96: Der hl. Glaubensprediger Etto (frz. Zé) erbaute das Kloster Dompierre (donum Petri) und starb zu Fiscan (Fisciacum). Seine Reliquien kamen nach Lissies.
Seite 98: S. Eucharius2 ist nach den ältesten Brevieren vom hl. Petrus unmittelbar gesendet worden. Er galt in Trier von jeher als der Schutzheilige der Stadt, dessen Cella außerhalb der Stadt, wo er ruhte, vom hl. Bischof Cyrillus, um das J. 458, wieder aufgebaut werden mußte.
Seite 99: Zu S. Eucherius2 ist zu bemerken, daß die Hofleute Carl Martels auch dessen Patrimonialvermögen an sich bringen wollten, und den Widerspruch, welchen er der vom Könige ohne vorheriges Einvernehmen mit den Kirchenobern decretirten Besteurung der Kirchengüter entgegenstellte, als Vorwand benutzten, um seine Perbannung zu erwirken. Das Jahr seiner Erhebung ist 717, das Jahr seines Todes 738. (Guerin.)
[938] Seite 105: S. Eugenius14 u. 15 sind identisch.
S. Eugenius17 ist wahrscheinlich derselbe, welcher im Bisthume Fossano am 11. Oct. gefeiert wird. Außerdem wäre dieser hier zu ergänzen.
Zu Seite 107: Nach einer gütigen Mittheilung des Hrn. Priors Odermatt im Kloster Engelberg wird daselbst am 1. Sept. ein hl. Martyrer Eugenius verehrt, dessen Gebeine aus dem Cömeterium der hl. Cyriaca in Rom dahin gebracht worden sind. Sein Grab trug die Inschrift: Eugenius Martyr insignis. Bei seinen Reliquien wird am 1. Sept. Wasser gesegnet, das in Augenleiden mit gutem Erfolge angewendet wird, und sich mehrere Jahre frisch erhält.
Seite 108: Das Martyrium des heil. Eugenius29 wird ins J. 362 gesetzt.
Eugenius (25. Mai), mit dem, Zunamen Delhorme, geb. zu Lyon im J. 1832, Priester aus dem dritten Orden des heil. Dominicus, und als solcher Br. Constantius genannt, der am 20. Mai des Jahrs 1871 zu Paris aus Glaubenshaß ermordet wurde.
S. Euladius war der erste Bischof von Nevers, und starb im J. 516 oder 517 im Rufe eines Wunderthäters.
Seite 109: S. Eulalius2 ist zu streichen, weil er mit Euladius identisch ist.
Seite 112 fehlt: S. Eumachins (29. März), Bischof von Viviers, der Nachfolger des hl. Aulus (s. d.); um Christi willen lebte er bis an sein Ende in vollkommener Armuth.
S. Euphemia V. (14. Oct.), eine Tochter des Longobardenkönig Rachis, welche ungeachtet ihrer königl. Abkunft und körperlichen Schönheit alle Heiratsanträge ausschlug, und im Kloster U. L. Frau zu Pavia, wo sie bis an ihr Ende sich in allen Tugenden übte, gottselig starb.50
Seite 114: B. Euphemia (17. Jan.), Zugenannt Domicilla, aus polnischem Königsgeblüte, trat in den Dominicanerorden, in welchem sie am 17. Jan. 1309 heilig verschied.
Euphemia (11. Apr.), eine fromme und in allen Leiden geduldig ausharrende Servitin zu Spoleto, wird als »Selige« aufgeführt.
Seite 116: S. Euphronius1 war um das J. 460 Bischof geworden und starb um das J. 490.
S. Euphronius2 nahm Antheil am dritten Concil von Paris im J. 573 und leitete das zweite Provincialconcil von Tours im J. 570 (567).
Seite 117: Euphrosyna (17. Sept.), von Burgau, Abtissin des Clarissinenklosters zu Söflingen, findet sich im Seraph. Martyrologium. Sie starb in größter Frömmigkeit nach Ertragung vieler und schwerer Leiden, die ihr der Heiland in einer Vision voraus angekündiget halte, im J. 1627, und hatte ihren Mitschwestern in allen Tugenden vorangeleuchtet.
Seite 119: Eusanius1 u. 2 sind identisch.
Seite 120: Die Reliquien der hl. Eusebia2 sind erst in der Revolution des J. 1830, in welcher auch der erzbischöfliche Palast zu Paris geplündert wurde, gänzlich verloren gegangen. (Guerin.)
Die hl. Eusebia7 soll im J. 307 gelitten haben.
Seite 120: S. Eusebius3 u. 4 scheinen dieselbe Person zu sein.
S. Eusebius (21. Febr.), ein Bekenner, welcher im Bisthume Fossano gefeiert wird, scheint der hl. Eusebius 8 zu sein.
Seite 130: S. Eustachius9 u. 10 sind identisch und muß bei letzterm Flay statt Flavigny gelesen werden. Das richtige Todesjahr ist 1021.
Eustachius (10. Dec.) White, Weltpriester und Martyrer zu Tyburn unter der Königin Elisabeth im J. 1591.
Seite 131: Zu Eustasius5 bemecken wir, daß er bisweilen (Rettb. K.-G. Deutschl. II. 279) als Gründer des Klosters Weltenburg bezeichnet ist.
Seite 135: Im Martyrolog. der Basilianer kömmt zu 21. und 2. März ein Basilianer-Mönch Eustochius vor, der hier übersehen ist; er soll unter Genserich mit Andern schwere Verfolgungen erduldet haben. S. S. Convuldius.
Seite 138: Der hl. Eutichius3 ist derselbe wie S. Benedictus3. Aniane ist gegenwärtig Hauptort des Dep. Herault.
Seite 140: Der Tod der hl. Eutropia6 wird bei Guerinins J. 250 gesetzt. Auch die Griechen begehen ihr Andenken.
Von S. Eutropius5 besitzt man noch seinen ursprünglichen, einfachen Sarkophag.
[939] Seite 141: Nach den Kirchenbüchern von Orange war der hl. Eutropius6 einer der 72 Jünger und der erste Bischof dieser Stadt. Der hier behandelte Eutropius II. wird daselbst am 5. Juni verehrt.
Eutropius (29. Sept.). In den Katalogen des Stiftes St. Moriz in der Schweiz kommt auch ein hl. Abt Namens Eutropius, jedoch ohne Jahrzahl vor; er gehört aber sicher in den Anfang der zweiten Hälfte des 6. Jahrh. Nach Burgener (I. 179) leitete er die Abtei 3 Jahre und 14 Tage.
Seite 144: Eva (31. März) Sandizeller starb im Brigittenkloster zu Altomünster im J. 1503 im Rufe der Heiligkeit. (Frisingia S.)
Seite 145: S. Evagrius5 ist derselbe wie Evagrius.6
Seite 146 ist zu Evantus1 zu setzen: im gegenwärtigen Bisthum Chur, wahrscheinlich während der Diocletianischen Berfolgung.
Seite 148 ist zu ergänzen: S. Evergistus, (16. Nov.), Bischof und Martyrer, welcher an diesem Tage zu Osnabrück als sem. gefeiert wird. Er ist zweifellos derselbe wie S. Evergisilus1-3, welche gleichfalls identisch sind.
Ebendort ist Everhardus4 zu streichen; er ist derselbe wie B. Eherardus (S. 4).
Seite 149 fehlt der sel. Evermordus, Gründer des Klosters Freckenhorst bei Warendorf, in das seine Gemahlin Geva (s. d.) nach seinem Tode eintrat.
S. Evodius4 u. 5 sind identisch. S. S. Honorius.
Seite 150: Der hl. Evodius6, welcher nach dem Bischof Flavianus, gest. nach dem J. 541, den Hirtenstuhl von Rouen bestieg, stand etwa 15 Jahre dieser Kirche vor und starb beiläufig im J. 550. Seine Reliquien wurden seit dem 9. Jahrh. in der Abtei Braisne aufbewahrt. Das prächtige und kunstvolle Reliquiarium, in welchem die hl. Gebeine ruhten, wurde zur Revolutionszeit zerbrochen und eingeschmolzen. Die noch vorhandenen Reste der Reliquien wurden im J. 1865 durch den Cardinalerzbischof Bonnechose erhoben und befinden sich dermalen zu Rouen, Baisne und Soissons. (Guerin.) Auf der nämlichen Seite unten ist zu ergänzen: S. Evrardus, (15. Juli), Hirte in der Diöcese Langres, war aus einer vornehmen Familie in Italien, erwählte aber aus Liebe zu Jesus die freiwillige Armuth und diente Gott als Einsiedler und Hirte in der Umgebung von Luzy (Dep. Hautmarne). Sein, Zeitalter ist das 8. Jahrhundert.
S. Evrardus (16. Dec.) der Stifter des Klosters Cysoing (Cisonium), ein in Italien und Frankreich reich begüterter Kronbeamter Ludwigs I. von Frankreich, war voll Frömmigkeit und Eifer für die Ehre Gottes, und erzog seine vier Söhne und vier Töchter in den gleichen Gesinnungen. Sein seliger Hintritt erfolgte im J. 869 in Italien; er wurde aber zu Cysoing beigesetzt. Sein Gedächtniß wird im Bisthume Cambrai am 16. Dec. und die Uebertragungsfeier am 12. Juni begangen.
Seite 151: Der hl. Ewaldus ist bei St. Cunibert in Cöln und andern Orten mit einer Keule in der Hand dargestellt, um seine Todesart zu kennzeichnen. Aehnlich sein gleichnamiger Bruder. Ihre Mörder wurden getödtet und das Dorf verbrannt. Die Leichname der beiden Martyrer schwammen nach der Legende 40,000 Schritte stromaufwärts in die Gegend, wo ihre Begleiter sich aufhielten. Ein Soldat, Namens Tilmon, wurde durch Lichterscheinungen auf sie aufmerksam gemacht, und veranlaßte ihre ehrenvolle Bestattung.
Seite 153: Der hl. Exuperius4 soll von Papst Clemens I. mit dem hl. Dionysius nach Gallien gesendet worden sein und zu Bayeux und in der Umgebung das Christenthum begründet haben.
Seite 100: Zu S. Fabianus1 ist zu bemerken, daß er, wie das Papstbuch sagt, »viele Bauten (fabricas) in den römischen Cömeterien angeordnet hat.« Sein heil. Leib kam im 8. oder 9. Jahrh. in die Abtei Hornbach. Die Uebertragungsfeier fand daselbst alljährlich am 20. Nov. statt. Da man (Piazza I. 79.) zu Rom nur das Haupt und einige kleinere Reliquien (bei St. Sebastian) und die Hirnschale (bei St. Andreas della Valle) besitzt, so ist diese Angabe allerdings glaubwürdig.
Seite 156: S. Fabius1 u. 3 sind identisch; im Mart Rom. steht er zum 11. Mai.
S. Fabius6 hatte ausgedient, und verzichtete freiwillig, um nicht die heidnischen Opfergebräuche mitmachen zu müssen, auf seine Pension als Veteran.
Der hl. Martyrer Fabricianus wird in den Kirchenbüchern von Toledo genannt.
Seite 157: Der hl. Facius wird in seiner Werkstätte, an einem Reliquienkästchen arbeitend, dargestellt.
S. Falbeus2 (Falveus), Abt von Hye (Jona) ist vom vorigen zu unterscheiden. Er machte zweimal große Reisen, wahrscheinlich zu Missionszwecken oder auf Synoden (»über die Meere hinaus«), und gehörte zu der Familie des heil. Columba. Sein Todesjahr ist nach Kelly (S. 102) 679.
Failbeus1 führt auch bei Kelly den Titel »heilig«; er führt den Beinamen »der Kleine«, u. erreichte ein Alter von 87 Jahren.
Zu Failbeus3 u. 4 bemerken wir, daß das Martyrolog. von Tallagh nur einen Heiligen d. N. zu diesem Tage nennt.
Failbeus5 steht in diesem Martyrol. mit dem Beisatze Inis.
Seite 158: Vom alten Tadinum, wo der hl. Facundinus1 Bischof war, stehen nur mehr etliche Ruinen. Die bischöfliche Stadt führt dermalen den Namen ihres Schutzheiligen. In der Nähe ist die Eisenbahnstation Gualdo Tadino.
Die hl. Failenna genoß in der Provinz Connaught besondere Verehrung.
Zu Failtigerna finden wir bei Kelly S. 99 die Bemerkung, daß ihr Name in Caithigern verändert wurde, und ihre Kirche Jetzt verdorben Kilcaterine heißt, und in der Baronie Beare, Grafschaft Berry, gelegen ist.
S. Faina1 heißt in den irischen Kalendern Fanchca; ihr Geburtsort ist (nach Kelly, S. 50) Rathmore nächst Clogher; ihr Kloster befand sich zu Rossory am Lough Erne, Grafschaft Fermanagh. Nach Butler (engl. Ausg. I. 27) standen ihre Reliquien zu Kilhaine am Berge Bregh in Verehrung. Derselbe Autor vermuthet, daß sie im 6. Jahrh. gelebt hat.
Seite 159: S. Faith (1. Aug.) ist der englische Name für S. Fides.
Falbeus1-3 ist identisch mit Failbeus.
S. Falco1 ist in der Reihenfolge der 18. Bischof von (Tongern-) Mastricht.
Falco1 war Kanoniker zu Ryssel (Insulae) in Holland.
S. Falconeria, V. (19. Juni). S. S. Juliana13.
Faltonus2 ist zu streichen.
Bei S. Falveus ist auf S. Failheus2 zu verweisen.
Seite 160 sind aus dem Martyrol. der Basilianer noch einzustellen: S. Fantinus, (31. Juli), Abt zu Taurianum in Calabrien. Sollte er mit S. Fantinus1 identisch sein, so müßte sein Zeitalter mindestens ins 5. Jahrh. gesetzt werden.
S. Fantinus (6. Sept.), der von den Saracenen aus seinem Kloster zu Thessalonich vertrieben wurde und sich durch großen Seeleneifer hervorgethan hat.
Seite 161: Zu S. Faro setzen wir aus Nettb. K.-G. Deutschl. (II. 394.) Folgendes: Im J. 622 kamen sächsische Gesandte zu Chlotar ll., um ihm mit höhnender Rede den Gehorsam zu künden. Erbittert darüber befiehlt Chlotar, sie augenblicklich zum Tode zu führen. Nur den dringenden Bitten des hl. Faro gelang es, Aufschub bis zum nächsten Morgen zu erwirken. Die gewonnene Nacht benützte der Bischof, [941] um die Sachsen im Gefängnisse zu bekehren und zu taufen, so daß, als er sie am Morgen dem Könige in ihren weißen Taufkleidern als junge Christen vorstellte, von der Hinrichtung keine Rede mehr war, sondern sie mit reichen Geschenken in die Heimath entlassen wurden.
Einen hl. Fancherius kennt man zu Limoges nicht; er wird wohl mit Gaucherius identisch sein.
Seite 161: Der Cisterzienserabt Fastradus1 ist nicht selig gesprochen; Fastradus2 auf S. 162 findet sich nicht im Martyrol. der Cistercienser.
Auf Seite 167 kömmt noch einzureihen: Faustus (1. Febr.), ein Religiose von St. Moriz in der Schweiz, welcher in den dortigen Annalen als Heiliger aufgeführt ist, aber kein eigenes Officium hat. Er starb am 1. Febr. 513 zu Chateau-Landon im Gatinois (Dep. Loiret).
Seite 168: Febronia (23. Oct.), eine fromme Dominicanerin zu Bologna, steht bei den Boll. unter den Uebergangenen. (X. 7.)
Bei S. Felianus muß der Tag 24. Febr. heißen.
Zu Seite 169 und 241 wurde uns mitgetheilt, daß der Prior Lambert Kraus von Metten in den J. 1765 und 1767 mit großem Kostenaufwande die hl. Leiber der Martyrer Felician und Fortunat aus dem Gottesacker der Priscilla zu Rom der dortigen Klosterkirche verschafft habe, in welcher sie auf zwei Seitenaltären aufbewahrt und verehrt werden. Ob sie mit einem im H.-L. aufgeführten Felician und Fortunat identisch sind, oder ob sie nur bei ihrer Auffindung mit dem allgemeinen Namen der Glückseligen bezeichnet wurden, steht dahin.
Seite 173: Nach einer dem sel. Begründer dieses Werkes zugegangenen gütigen Mittheilung des Hrn. Gymnasiallehrers Brend in Paderborn war es der Leib des heil. Felix141, nicht Philippus, welchen Bischof Meinwerk dem dortigen Kloster Abdinghof schenkte. Nach der Aufhebung desselben kamen die Reliquien in die Paderborner Gaukirche, wo sich dieselben jetzt noch befinden.
Angebliche Reliquien der hl. Martyrin Felicitas gibt es an vielen Orten. So ruht z. B. in der jetzigen Militärkirche in Ingolstadt ein corpus S. Felicitatis M. cum ampulla sanguinis. Ebenso wird in der dermaligen Hofkirche zu St. Michael in München unter den dortigen Reliquien magna corporis pars S. Felicitatis aufgeführt. Es sind diese, und wahrscheinlich die meisten außerhalb Rom befindlichen Reliquien d. N. den Katakomben enthoben worden und gehören nicht der hl. Felicitas 17 an, welch letztere sich (Piazza II. 491) noch in Rom befinden sollen.
Seite 177: Bei S. Felix40 darf nicht übergangen werden, was sein Urenkel, der hl. Papst Gregor d. Gr. von ihm erzählt (dial. IV. 16.), weil auch das Mart. Rom. davon Erwähnung macht: »Meine Base Tarsilla war mit zwei andern Schwestern in der Tugend des ununterbrochenen Gebetes, der Strenge des Lebens, und in seltener Enthaltsamkeit bis zum Gipfel der Heiligkeit emporgewachsen. Ihr erschien mein Großvater Felix, der Vorsteher der römischen Kirche, und zeigte ihr die Wohnung (mansionem) der ewigen Herrlichkeit, sprechend: Komm, in diese lichte Wohnung will ich dich aufnehmen. Am andern Tage wurde sie vom Fieber ergriffen, und kam dem Tode nahe etc.«
Seite 186: Der Tod des hl. Felix171 wird ins J. 542 gesetzt. Er soll, wie der hl. Cassian, von Kindern mit Griffeln getödtet worden sein.
Seite 187: Zur Ergänzung von SS. Felix177 bemerken wir aus Lütolf, Glaubensb. S. 205, daß in der alten, auf römischem Fundamente erbauten, 1728 abgebrochenen Kirche zu Herzogenbuchsee Reliquien dieser hl. Martyrer vorhanden waren, bei welchen sich ein Halswirbelknochen befand, an welchem man den Schwerthieb noch deutlich erkennen wollte.
Seite 189: Zu S. Felix187 ist zu bemerken, daß de Buck (Acta S. S. Oct. X. 618–613) ihn zum Bischofe von Tubzacum macht, und nachweist, daß seine angeblichen Gefährten gar nicht hieher gehören. Adauctus gehört vielmehr zu S. Felix 168 (s. o.), die Uebrigen aber litten zu Venosa mit dem hl. Donatus 84.
S. Felix189 ist derselbe wie S. Felix100.
Seite 192: V. Felix219 war der Sohn eines Schuhflickers, und erhielt in der heil. Taufe den Namen Jacob. Bereits als Knabe war er so fromm, daß er schon bei dem Namen Sünde zu zittern anfing. Nachdem [942] er das Schuhmacherhandwerk erlernt und eine Zeit lang betrieben hatte, wurde er auf vielmaliges Ansuchen im J. 1743 am 19. Oct. zu Mistretta in den Capucinerorden aufgenommen, in welchem er als Muster der Andacht, der Demuth, des Gehorsams und der Nächstenliebe leuchtete, und von Gott mit außerordentlichen Gnaden und Wundern, deren Aechtheit der Prüfung des apostolischen Stuhles unterbreitet ist, beschenkt.
Seite 192: Felix (22. Dec.), der 35. Bischof von Metz, findet sich bei Guerin mit dem Titel »heilig«. In andern Bischofsverzeichnissen ist er ohne diesen Titel, als Nachfolger des Optatus und Vorgänger des im J. 743 gewählten hl. Sigibaldus aufgeführt. Aus seinem Leben ist nichts bekannt.
Seite 197: Bei Ferdinandus4 muß es ah Albisola (ein Dorf im Genuesischen) heißen. Er kommt auch am 18. Oct. vor.
Ferdinandus7 ist auch unter Johannes551 behandelt.
Seite 198: Ferdinandus (24. Oct.) mit dem Zunamen Ovalo, gest. im J. 1608, steht bei den Boll. unter den Uebergangenen. (X. 580.)
Ferdinandus (16. u. 19. Nov.) Santarenus und de Tovar, Missionäre der Gesellschaft Jesu, welche im J. 1616 in Mexiko als Martyrer starben.
Seite 202: Der hl. Fibitius (Vibicius), Bischof von Trier, Nachfolger des Maximianus, ist um das J. 511 gestorben.
Seite 204: Der Mitbruder, welchem der hl. Fidelis4 seine letzte Beichte ablegte, hieß Johannes Brunner. Der Satz: »Sein Haupt etc.« ist unrichtig. P. Erhard in Feldkirch schrieb vielmehr an Dr. Stadler: »Dessen Haupt (sammt einigen andern Reliquien, nämlich dem Cingulum, Mantel, Cilicium, Sandalen, Missale, Versehbeutel, Trinkgeschirr und dem Schwerte eines der Mörder) befindet sich hier in unserm Kloster, der übrige Leib aber ist seit dem J. 1622 in Chur. Später bekam unser Kloster auch den Sarg, in welchem der hl. Leib nach Chur überbracht worden war.« Es ist von dem thätigen und viel belesenen Herrn Einsender eine größere Biographie des heil. Martyrers in Angriff genommen.
Seite 205: Einige behaupten, die Reliquien des hl. Fidelis8 von Como seien ursprünglich zu Arona aufbewahrt, und von da im J. 1576 durch den hl. Carl Boromeus nach Mailand gebracht und in der Jesuitenkirche beigesetzt worden.
Die hhl. Fidentianus1 u. 2 sind identisch.
S. Fidentius2 ist wahrscheinlich derselbe wie S. Fidentianus.
S. Fidentius3 steht bei Guerin mit der Jahrzahl 168. Baronius bemerkt, daß die meisten Verzeichnisse ihn als Bekenner, nicht als Martyrer aufführen.
Seite 206: Zu Fides setze man noch: In Cochinchina starb eine Jungfrau d. N. im J. 1665 als Martyrin. (Pachtler.)
Der hl. Fidivetenus aus dem Benedictinerorden lebte und starb um das J. 888. Redon liegt im Bisthume Rennes.
209: Bei S. Fimbarns ist auf S. Barrus1 zu verweisen; er war der erste Bischof von Cork.
S. Finbarrus2 ist nach Butler (engl. Ausg. VII. 45.) Abt und Gründer eines berühmten Klosters auf der Insel Drimben zwischen Kinselech und Densis.
S. Finan2 aus Munster, war ein Schüler des hl. Brendan, und gründete in Gemeinschaft mit diesem mehrere Klöster.
Seite 210: Zu S. Findanus bemerken wir, daß er (nach Mone, Quellensamm. lung, S. 45) trockenen Fusses über das Meer ging, nicht schwamm. Rettberg (II. 125) sagt über ihn: Das Leben dieses Heiligen wird bald in den Anfang, bald in das Ende des 9. Jahrh. verlegt. Die Hdss. melden, daß er im J. 800 im 51. Jahr seines Alters in das Kloster eingetreten sei, wornach sein Tod auf 827 berechnet ist. Eine andere Auffassung aber behauptet, daß die 51 Jahre nicht sein Lebensalter, sondern gleichfalls die Jahrzahl anzeigen, der Eintritt ins Kloster also 851 und sein Tod 878 falle. Letzteres ist wahrscheinlich richtig.
Seite 211: Fingenius1 u. 2 sind identisch.
Seite 212: S. Finianus6 wird von Colgan am 23. Febr. behandelt; sein Tod wird von Einigen ins J. 564 gesetzt; es kann also S. Finnenus auf S. 213 derselbe sein.
Seite 213 muß bei S. Finsecha statt Lamanus gelesen werden: Lomanus. Ihre Ruhestätte ist in der Stadt Trim (Ostmeath).
Ebenso muß es bei S. Fintanus6 statt Columbus heißen: Columba. Am Schlusse must statt 21. der 31. Oct. gelesen werden.
[943] S. Fintanus7 ist identisch mit Finianus6 und S. Fintanus2 und nicht mit S. Findanus zu verwechseln.
Zu S. Fintanus8 bemerken wir: daß nach Kelly S. 106 Os psalmorum so viel ist wie das irische Korach und so viel bedeutet wie Psalmodius. d. i. Psalmensänger. Er ist also derselbe wie S. Fintanus5.
Seite 214: S. Firma, (11. Nov.), eine Martyrin. S. S. Valentinus. (Fl.)
Der hl. Bischof Firmilianus von Cäsarea erleuchtete ganz Kleinasien durch seine Frömmigkeit und Gelehrsamkeit. Im Jahr 235 nahm er an einer über die Taufe der Montanisten berathenden Versammlung der Bischöfe zu Ikonium Antheil, ebenso im J. 269 am Concil zu Antiochia gegen Paul von Samsata und starb in demselben Jahre. Der hl. Melchior (Melchion) war Priester zu Antiocha, und starb nach dem J. 270.
S. Fior ist identisch mit S. Flos 2.
Der Sitz des hl. Firminus1 war Javoux; er soll der Nachfolger des hl. Bischofs und Martyrers Privatus gewesen sein. Von seinen Reliquien weiß man nichts mehr.
Seite 215 fehlt: S. Firminus (29. März), Bischof von Viviers. Er war verheirathet, als er auf den Hirtenstuhl erhoben wurde. Sein Sohn, der hl. Aulus (s. d.), folgte ihm.
Vom hl. Firminus5 weiß das frz. Martyrolog. nichts; also auch nicht, daß er dem hl. Firminus 6 eine Kirche erbaut habe; den letztern aber setzt es noch in den Anfang des 2. Jahrh. Sie scheinen also identich zu sein. Das kostbare Reliquiarium des Heiligen mußte im Sturmesjahre 1793 in die Münze wandern; doch ist ein großer Theil der hl. Reliquien noch vorhanden. (Guerin.)
Seite 216: S. Firminus9 u. 10 sind identisch. Der hl. Bischof von Verdun d. N. war ein sehr großmüthiger Armenversorger. Sein Tod ist bei Guerin ins J. 486 gesetzt.
Firminus (21. Aug.) mit dem Zunamen Hugny, ein heiligmäßiger Laienbruder der Gesellschaft Jesu, starb zu St. Acheul in Paris im J. 1859. (Hausherr.)
Die hhl. Martyrer Firmus und Romanus, welche im Bisthum Fulda am 9. August gefeiert werden, scheinen unter Firmus18 behandelt zu sein.
Seite 217: Zu B. Fitmeter und S. Fivetinus, welche identisch sind, vgl. man unsere Note zu S. Fidivetenus, S. 206.
Seite 221: Die »Taurinischen Bäder« (S. Flavianus19) befanden sich unweit des heutigen Civitavecchia.
Der hl. Flavianus15 starb ungefähr ums J. 610.
Seite 222: Der hl. Flavianus II, Bischof von Como, wird daselbst als dupl. min. am 26. Nov. gefeiert.51
Zu S. Flavitus2 ergänzen wir (nach Guerin), daß er mit Einwilligung seiner Frau, welche den Schleier nahm, sich die Priesterweihe ertheilen ließ, und durch sein engelgleiches Leben und seine fromme Zusprache viele Seelen dem göttlichen Heilande zuführte.
Seite 223: S. Flora, V. M. (31. Juli), wird im Bisthum Fulda als dupl. majus gehalten52, wahrscheinlich wegen ihrer dort verehrten Reliquien. Näheres wissen wir nicht.
S. Flodulfus, (8. Juni), Bischof von Metz. S. S. Chlodulphus.
Seite 524: Der hl. Florbertus1 war nach Molanus (Acta S. S. Belgii, S. 236) der erste Abt von Blandinium, zugleich aber Generalvicar von Gent, wo er an die Stelle der verweltlichten Kanoniker Mönche seines Ordens einführte, und starb am 1. Nov. 639.
An der Identität der hhl. Florentia1 und Florentina2 besteht kein Zweifel. Sie starb vermuthlich im J. 630. Ihr Leib wurde nicht ins Herzogthum Parma gebracht, sondern nach dem Städtchen Berzocana im Bisthume Plasencia, was nicht mit Piacenza zu verwechseln ist.
Seite 225: S. Florentia6 kam im Gefolge des hl. Hilarius aus ihrem Heimatlande Phrygien nach Poitiers, wo sie unter seiner Leitung als Einsiedlerin bis zu ihrem Tode (367) ein gottesfürchtiges Leben führte.
Seite 226: Für das Martyrium des hl. Florentinus11 im Wallis haben sich in neuester Zeit mit den gewichtigsten Gründen auch Gelpke und Lütolf ausgesprochen.
Seite 228: Der hl. Florentius1 war nach Guerin der 8. Bischof von Vienne und stand dieser Kirche 17 Jahre vor.
[944] Die Verschiedenheit von S. Florentius10 u. 15 dürfte sich als haltbar kaum nachweisen lassen. Der Verehrungstag in Treviso ist der 7. Juni.
Es fehlen: S. Florentius (12. Oct.). welcher im Bisthume Fossano an diesem Tage gefeiert wird, und S. Florentius (17. Oct.), Bischof und Martyrer zu Trier, welcher in der Reihenfolge als der 23. vorkommt, und daselbst als festum simpl. gefeiert wird.
Die hhl. Florentius15 und Vindemialis gehören zu den fg. Drachenheiligen.
Seite 231: Florentius (12. Aug.). de Montmorency. Priester der Gesellschaft Jesu, starb im J. 1659 zu Lille im Geruche der Heiligkeit. 79 Jahre alt. (Guerin.)
Seite 232: Zu S. Florianus6 M. ist zu ergänzen, daß in der Krypta der Stiftskirche zu St. Florian hart neben dem masstven Steine einer Handmühle, mit welchem am Halse der Heilige in die Enns gestürzt worden ist, ein Grabstein eingemauert ist, dessen ursprüngliche, unzweifelhaft dem 4. Jahrh. angehörige Inschrift lautet: VI. NON. MAI. DEPOSICIO. VALERIE VIDVE. (Dr. Huber, Gesch. der Einführung des Christenthums in S.-O-Deutschland I. 296.)
Seite 233: Das Martyrium der hhl. Florianus13 und Genossen dürfte beiläufig ins J. 641 zu setzen sein.
In der St. Felixkirche zu Vicenza ist der hl. Leib eines im H.-L. bisher nicht genannten hl. Martyrers Felix. Sein Fest wird am 4. Mai begangen.53
Ferner sind zu ergänzen: S. Florianus, M. (16. Dec.), der im Bisthum Orema begangen wird,54 und S. Florianus, Priester zu Leon, welcher um das J. 1027 gestorben ist.55
Seite 234 (824): Florida (12. Juni), war die Tochter des Grafen Curtius Cevoli von Visa und seiner Gemahlin Laura della Seta, und in der genannten Stadt am 11. Nov. des J. 1685 geboren. In der hl. Taufe wurde sie Lucretia Helena genannt. Schon im Kindesalter war es ihr größtes Vergnügen mit Gott umzugehen. Am 4. Juni 1703 trat sie in das Capucinerinnenklöster zu Citta di Castello. Sie befolgte, ungeachtet schwerer Versuchungen, alle Vorschriften des Ordens und Hauses mit so großer Genauigkeit, so daß sie allen ihren Mitschwestern als Vorbild dienen konnte. Mit Freude suchte sie die niedrigsten und verächtlichsten Arbeiten, und that selbst Manches, um von Andern verachtet zu werden. Besonders liebte sie die klösterliche Armuth; sie nahm niemals ein neues Kleid, aß faules Obst und schimmliges Brod. Den Gehorsam dehnte sie selbst auf Befehle der Mitschwestern und Dienstboten des Klosters aus, ohne zu fragen: was und warum. Vom J. 1727 bis 1713 war sie Novizenmeisterin, vom letzten Jahre angefangen bis kurz vor ihrem Tode Abtissin. Ihr Gebet war so zu sagen ununterbrochen, denn sie wandelte stets vor Gott. Christus war ihr Leben, und Alles, was wider Christus war, schmerzte sie bis zum Tode. Ihre Nächstenliebe war so groß, daß sie die Bußen, welche sie Andern aufzuerlegen hatte, meistens auch selbst übernahm. Ihre Abtödtung setzte ihre heil. Oberin Veronica Giuliani nicht selten in Erstaunen und Schrecken. Gott belohnte sie dafür mit vielen und außerordentlichen Gnaden, so daß sie schon im Leben allgemein wie eine Heilige angesehen und geehrt wurde. Im J. 1767 scheint sie nicht mehr Abtissin gewesen zu sein; am 12. Juni dieses Jahrs entschlief sie. Man sah ihre Seele in großem Lichtglanze sich in den Himmel erheben. Im J. 1838 wurde durch Papst Gregor XVI. die Einleitung des Seligsprechungsprozesses gutgeheißen. (Lech)
Die hl. Florina1 ist nicht aus der Gesellschaft der hl. Ursula. Statt Mazoria ist Mazoir (in der Auvergne) zu lesen, wohin ihre Reliquien kamen. Bei Guerin im frz. Martyrol. findet sich über sie nichts Näheres.
Der Ort »Amatia« ist das heutige Matsch in Tyrol; Herrmusium heißt dermalen Remäs und liegt im Unterengadin.
Seite 236: S. Florus15 ist nach dem Proprium von St. Flour einer der 72 Jünger gewesen.
Seite 237: Bei Foceus, der gänzlich unbekannt ist, stellen die Boll. die Vermuthung auf, daß er der hl. Bischof Fiecus sein möchte.
Seite 239: Die Tradition über den heil. Fortis1 als ersten Bischof von Bordeaux [945] reicht bis ins graueste Alterthum. Sein Grab und seine Reliquien sind noch vorhanden.
Seite 241: S. Fortunatianus ist zweifellos derselbe wie S. Fortunatus 72, also zu streichen.
Nach S. Fortunatua 9 ist zu ergänzen: S. Fortunatus (22. Febr.), ein Martyrer S. S. Victorinus.
Ferner: S. Fortunatus (2. März), ein Martyrer, welcher im Bisthum Mantua, in dessen Kathedrale sich sein Haupt befindet, verehrt wird.56
S. Fortunatus81. Bischof von Poitiers. S. S. Venantius12.
Seite 245: Was hier von der Verehrung des hl. Frambaldus zu Ivry erzählt wird, ist längst nicht mehr wahr. Seine Capelle ist zerstört, der nach ihm genannte Brunnen ist zugeschüttet, die Brüderschaft seines Namens ist verschwunden. Zu Senlis sieht man noch eine Kirche, die ihm geweiht war, aber sie liegt in Ruinen. (Guerin.)
Seite 246: Die hl. Franca1 wird dargestellt, wie sie auf ihrem Schleier über einen Fluß setzt.
Seite 251: Hier muß es bei Francisca8 heißen: »nahe beim Kloster St. Peter« statt: »ins Kloster zu St. Peter.« Ihr Tod fällt ins J. 1652, nicht 1752.
Seite 254: Francisca33 wird bei den Carmeliten am 5. Nov. mit einem eigenen Officium als Selige gefeiert. Daß sie eine keusche Ehe geführt hat, ist sicher; jungfräulich aber blieb dieselbe nicht, denn es heißt vielmehr in ihren Tagzeiten, daß sie von ihrem Gemahl aus Eifersucht viele Plage habe er erdulden müssen, aber dieselbe zuletzt durch ihre Geduld in einem solchen Grade überwunden habe, daß die beiden Eheleute sich gegenseitig das Versprechen gaben, daß der überlebende Theil in beständiger Enthaltsamkeit bleiben oder in ein Kloster treten sollte. Ihre letzten Worte waren: »Seid nur beflissen, daß Gott über Alles geliebt werde.« Pius IX. hat ihre Verehrung mit Messe und Officium (comm. nec V. nec M.) erlaubt.
Seite 269: Der hl. Franciscus8 wird mit einem Pfeile in der Brust, aus welcher eine Flamme hervorbricht, abgebildet.
Seite 276: Das Fest der Auffindung des Leibes des hl. Franciscus12 wird im ganzen Orden nicht am 18. sondern am 12. Dec. gefeiert.
Seite 294: Franciscus28. 28 Jahre vor seinem Tode zog er sich ganz in die Einsamkeit seiner Zelle zurück. Gebet und Betrachtung seine einzige, aber immerwährende Beschäftigung. An einem Pfingsttage fühlte er beim Anbeten des hl. Sacramentes daß etwas Schuldartiges sein Herz verwunde. Schwere Körperleiden; seine Beine wurden so dick wie Fässer, und eines derselben voll tiefer Wunden, durch welche man theilweise auf die Knochen sah. Er erkannte, daß sie vom Herrn geschickt waren, und ertrug sie mit heroischer Geduld und fröhlichem Herzen. Die Niederlage der Franzosen unter Napoleon I. nach der Einnahme von Moskau sah und verkündete er am nämlichen Tage, an welchem wegen dieses scheinbaren Siegs in Neapel das Te Deum gehalten wurde, mit den Worten: »Der hl. Michael hat die ganze in Moskau eingerückte französische Armee fast vernichtet«.
V. Franciscus Fasani (30. Apr.), von Lucera, aus dem Orden der Conventualen des hl. Franciscus von Assisi, starb im J. 1742 im Rufe der Heiligkeit. Der Seligsprechungsprozeß ist seit dem 7. Apr. 1832 im Gange.
Seite 296: Bei Franciscus36 ist zu ergänzen, daß er 28 Jahre lang als Bischof von Rodez gewirkt hat. Geboren dasebst im J. 1442 aus der adeligen Familie d'Estaing (de Stanno), wurde er im I. 1499 Priester und am 2. Nov. 1501 zum Bischofe gewählt, und als solcher im J. 1505 feierlich eingeführt. Seine Amtsthätigkeit war vorzüglich auf Erneuerung der Kirchen und die Reform der Klöster gerichtet. Seine Frömmigkeit war so groß, daß es von ihm heißt: »Er entschlummerte am 1. Nov. 1529 im Schlafe der Gerechten«.
Nach Franciscus37 ist einzustellen: Franciscus (3. Jan.), ein Carmelite, welcher zu Florenz im J. 1450 im Rufe so großer Frömmigkeit starb, daß er »der Heilige« genannt wurde; im Ordenskataloge steht er mit dem Titel »selig«.
Seite 297 sind zu ergänzen: Franciscns (2. Febr.) Libermann, geb. am 12. Apr. 1804 als der fünfte Sohn eines elsässischen [946] Rabbiners, empfing im J. 1826 zu Paris die hl. Taufe, trat im folgenden Jahre ins Seminar von St. Sulpice, wurde Priester. stiftete als solcher die Congregation vom hl. Herzen Mariä und starb heiligmäßig am 2. Febr. 1852 zu Paris. Im J. 1869 wurde zu Rom die Bitte um seine Seligsprechung eingereicht. Drei seiner Brüder hatten schon vor ihm das Christenthum angenommen.
Franciscus (11. Febr.) Levison aus dem Orden des hl. Franciscus, starb im J. 1680 nach 14monatlichen Gefängnißleiden zu Worcester für den kathol. Glauben.
Franciscus (27. Febr.) Dubois (Sylvius), Decan in der Stiftskirche St. Amatus in Douai, ein glänzender Stern am Himmel der Nächstenliebe, starb im Rufe der Heiligkeit im J. 1649.
Seite 298: Franciscus (4. Apr.) Gavard von Würzburg trat zuerst in den Jesuitenorden, nach dessen Aufhebung aber zu Rom nach längerem Büßerleben im Jahr 1784 in den dritten Orden des hl. Franciscus, und starb daselbst im hl. Geistspitale am 4. Apr. 1787 im Rufe der Heiligkeit. Bei seinem Begräbnisse, in der Gruft bei St. Peter, legte man unter sein Haupt eine bleierne Röhre, in welche die wichtigsten Nachrichten über seine Herkunft und sein Leben eingeschlossen wurden.57
Franciscns (20. Apr.) Page, aus der Gesellschaft Jesu erlitt zu Tyburn unter der Königin Elisabeth im J. 1602 den Erhängungstod.
Franciscus72 ist derselbe wie B. Franciscus18; die Jahrzahl 1422 ist unrichtig, sie muß 1322 heißen.
Seite 299 (824): Nach Franciscus79 ist zu ergänzen: Franciscus (30. Apr.) mit dem Zunamen Fasani, ein Franciscaner, der mit der größten Lebensstrenge eine innige Frömmigkeit und Nächstenliebe verband, starb gottselig zu Lucern, seinem Geburtsorte, im J. 1742. Der Seligsprechungsprozeß wurde im J. 1832 eingeleitet.
Franciscus (30. Apr.) Diconson, Weltpriester und Martyrer zu Rochester unter der Königin Elisabeth im J. 1590.
Nach Franciscus88: Franciscus (25. Mai) Eugenius Captier, aus dem dritten Oden (Lehrorden) des hl. Dominicus, in welchen er sich im J. 1852 aufnehmen ließ, empfing die Priesterweihe im J. 1856, wirkte ebenso fromm als eifrig durch Wort und Schrift, Arbeit und Gebet für die Verbreitung des Glaubens und die Verbesserung der Sitten, und erlangte im Jahr 1871 als Oberer des Klosters Arcueil zu Paris die Martyrkrone durch die Commune als der Erste unten den Seinigen, denen er zuvor noch Muth zugesprochen hatte: »Voran, meine Freunde, sterben wir für den lieben Gott!«
Seite 300: Franciscus (3. Juni) Ingolby, ein englischer Weltpriester, wurde unter der Königin Elisabeth im J. 1586 wegen des kathol. Glaubens erhängt.
Franciscus (20. Juni) Paceco, ein Portugiese, Provincial der Gesellschaft Jesu in Japan, wurde im J. 1626, zu Nagasaki mit sechs Gefährten für den Glauben an Jesus zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurtheilt. S. Johannes66.
Franciseus (24. Juni) aus dem Orden des hl. Franciscus, wurde im J. 1573 zu Eckhuysen von den Geusen ermordet S. Johannes617.
Seite 303: Franciscus (6. Sept.) de Mistreto, ein Franciscaner, welcher im J. 1668 zu Suakim (Seehafen) in Nubien getödtet wurde.
Franciscus (12. Sept.) de S. Bonaventura, ein Japanese aus dem Orden des heil. Franciscus, wurde im J. 1622 zu Omura für den Glauben getödtet.
Franciscus (25. Sept.) Tregian, hatte 20 Jahre lang schuldlos im Gefängnisse geschmachtet, und starb nach seiner Freilassung im J. 1608 zu Lissabon in der Verbannung.
Franciscus (2. Oct.), Kind und Martyrer in Japan im J. 1622.
Franciscus (6. Oct.) Trung, ein christlicher Hauptmann in Cochinchina, starb im J. 1858 für Jesus den Enthauptungstod. (Pachtler.).
Franciscus (11. Oct.) Bucharelli, Missionär in Tonkin, wurde im J. 1723 enthauptet.
Seite 305: Franciscus168 ist von Papst Gregor XVI. im J. 1840 als »ehrwürdig« erklärt worden.
[947] Seite 306: Franciscus (23. Oct.) ein von den Hugenotten im J. 1566 getödteter Franciscanerpriester. S. Jacobus198.
Franciscus175 ist derselbe wie Franciscus36.
Franciscus (3. Nov.) zugenannt a Jesu, aus einem edlen Geschlechte Spaniens, Augustinermissionär in Japan, starb im Jahr 1632 mit mehreren Andern den Verbrennungstod zu Nagasaki.
Franhiscus (4. Dec.) zugenannt Galvez, ein Franciscaner, starb im J. 1623 in Japan mit mehreren Gefährten den Feuertod für den Glauben.
Seite 307 ist noch einzustellen: Franciscus (4. Dec.), ein spanischer Minoritenpriester mit dem Zunamen Galves, welcher im J. 1623 in Japan als Martyrer starb.
Franciscus (20. Dec.) zugenannt Hortolano, Jesuitenlaienbruder in Cagliari, wo er am 15. Oct. 1544 das Licht der Welt erblickte, starb daselbst im J. 1623 im Rufe der Heiligkeit. Im 22. Jahre seines Alters trat er im J. 1566 in den Orden, in welchem er sich durch Frömmigkeit, Liebe zur äußersten Armuth, Demuth und Gehorsam auszeichnete. Die hl. Mutter Gottes, von Kindesjahren seine Zuflucht, erschien ihm öfter. Als er gestorben war, umdrängten die Leute noch in der Domkirche derart den Sarg, um von ihm eine Reliquie zu erhalten, daß Niemand im Stande war, die gänzliche Beraubung und Entblösung des Leichnams zu verhindern, und man bereits anfing, ihm die Zehen abzuschneiden. Auf seine Anrufung geschahen mehrere Wunder. (Hausherr.)
Seite 308: Franciscus (11. Febr.) mit dem Zunamen Levison, starb wegen des kathol. Glaubens im Gefängnisse zu Worcester im J. 1680.
Gleichfalls im Dec. des J. 1679 starb der Jesuite Franciscus Nevill, der bei seiner Gefangennehmung getödtet wurde.
Franciscus (30. Apr.), ein zu London im J. 1602 für den kathol. Glauben hingerichteter Priester.
Seite 310: Zu Francus3 setze man die Jahrzahl seines Todes. 1291.
S. Fraternus, der 7. Bischof von Auxerre, Nachfolger des heil. Germanus25, und von diesem, so oft er abwesend sein mußte, als Stellvertreter verwendet, empfing am 26. Sept. des J. 448 die Priesterweihe, und wurde im J. 451 durch die Hunnen getödtet.
S. Fredegerus1 u.2ist offenbar der nämliche. Es scheint uns ferner, daß auch Fredebertus und Fridebertus identisch sind. Das frz. Martyrologium kennt keinen Heiligen d. N. zu Agen.
Seite 314: Ein hl. Bischof Fredulphus von Saintes hat im 9. Jahrh. gelebt und im J. 802 einer Bischofsversammlung zu Soissons angewohnt.
S. Fredus war ein Abt in Irland, und soll aus Gallien (Frankreich) dahin gekommen sein. Sonach ist er mit Fregus identisch.
Seite 315: S. Fremin, der 20. Bischof von Metz, heißt richtig Frominius, und ist identisch mit S. Phronimus2. (Bd. IV 921.)
S. Friardus war der Sohn armer Landleute aus dem Dorfe Besne in der Bretagne, wo noch einige sehr kleine Reste seiner Reliquien ruhen. Der jetzige Name der Loire-Insel Bindunita läßt sich nicht bestimmen. Das Todesjahr des Heiligen ist nach der gewöhnlichen Annahme 557. Der hl. Bischof Fridebertus, dessen Sitz nirgends angegeben ist, wird bei Guerin ins 8. Jahrh. gesetzt. Er ist derselbe wie S. Frithebertus. (S. 319.)
Fridericus (2. Febr.), ein Franciscaner, wurde im J. 1611 zu Prag aus Glaubenshaß ermordet. S. Hieronymus17.
Seite 316: Fridericus7 IV., Bischof von Eichstädt, Graf von Oettingen, bestieg nach Vollendung seiner kirchenrechtlichen Studien zu Padua im J. 1383 den Hirtenstuhl, und verwaltete sein Amt mit außerordentlichem Eifer. Als besonderer Verehrer des hl. Altarssacramentes führte er die Frohnleichnamsprozession ein und ließ zu diesem Ende eine neue kostbare Monstranz anfertigen. Außerdem war er ein großer Wohlthäter der Armen und Kranken. Als im J. 1397 seine bischöfliche Stadt von der Pest heimgesucht wurde, kam er Tag und Nacht den von ihr Angesteckten zu Hilfe. Die Gerechtsame seines Bisthums vertheidigte er als weltlicher Fürst im J. 1408 auch mit dem Schwerte. Die Ketzerei der Waldenser, welche auch in sein Bisthum eindringen wollte, hielt er mit größter Strenge zurück, und starb »seligst« am 20. Sept. 1415.
Fridericus, Archiep. (10. Nov.). Als Erzbischof Günther von Magdeburg auf [948] dem Sterbebette lag, empfahl er den Grafen Friedrich von Bichlingen zu seinem Nachfolger, obgleich derselbe noch Laie war. Wirklich wählte ihn das Domkapitel und als später sich diese Wahl als eine so außerordentlich glückliche zeigte, sagte man sogar. dieselbe sei durch göttliche Inspiration erfolgt. Friedrich ließ sich alsbald die heil. Weihen ertheilen, nahm theol. Unterricht bei seinem Domherrn Dr. Take und erfüllte die Pflichten seines hohen Amtes so gewissenhaft, wie es ein Bischof nur immer kann. Als weltlicher Regent suchte er Frieden zu halten und als Churfürst Friedrich von Sachsen ihn mit Krieg überziehen wollte, sagte der Erzbischof: er sei kein Kriegsmann, er wolle seines bischöflichen Amtes warten und das weitere Gott überlassen. So bezahlte er bald die Schulden ab, welche sein prachtliebender und kriegerischer Vorgänger gemacht hatte. Als Bischof verzichtete er auf einen Weihbischof, er nahm alle seine Pontifikalfunctionen selbst vor und zwar unentgeltlich. Besonders bemühte er sich um die kirchliche Reform, welche damals in Norddeutschland so mächtig um sich griff. 1448 suchte er für sein Stift den ehrwürdigen Johannes Busch (s. d.) zu gewinnen, indem er es durchsetzte, daß derselbe zum Propst des Klosters Neuwerk gewählt wurde. Als Erzbischof Friedrich seinen Hirtenstab niederlegte, waren alle Klöster seines Sprengels zur strengen Beobachtung der Klosterregel zurückgeführt und auch unter dem Weltclerus und dem christl. Volke eine Rückkehr zum Guten angetreten. 1451 hatte er die Freude, den Cardinallegaten Nicolaus von Cuse in seiner bischöflichen Residenz vom 13. Juni, dem Pfingstfeste, bis zum 28. Juni, dem Sonntag nach Frohnleichnam zu beherbergen, welcher in Magdeburg fünfmal zum Volke predigte, die großen Frohnleichnamsprozessionen und mehrere Pontificalämter hielt, sowie endlich alle Bischöfe und Prälaten der Magdeburger Provinz zu einer Synode versammelte, auf welcher für die Klosterreform die wichtigsten Bestimmungen getroffen wurden. Im Jahre 1453 kam auch Johannes Capistran nach Magdeburg, welchen Friedrich ebenfalls acht Tage lang bei sich behielt, während welcher Zeit der hl. Johannes acht Mal zum Volke auf offenem Markte predigte. Kurz Friedrich that alles, was in seinen Kräften stand, um seine Diöcese gut zu leiten, er war dabei aber auch selbst ein heiligmäßiger Mann in seinem Privatleben. Er trug beständig das Cilicium. Als er am 10. Nov. 1164 nach andächtigem Empfang der heil. Sacramente zu Giebichenstein bei Halle gestorben war, folgte ihm der Ruf eines Heiligen und seine Grabschrift lautet: »Hier ruht die irdische Hülle eines vortrefflichen Hirten, er war das Gesetz der Bürger, das Licht des Clerus, der Frieden der Völker«. (Dr. Grube.)
Seite 317: Außer den über den heil. Fridolinus1 hervorgehobenen Thaten werden noch genannt: die Erbauung eines Schottenklosters in Constanz, wo heutzutage der »Stauf«; eine Hilariuskirche zu Neuweiler, ein längerer Aufenthalt zu Missionszwecken in der Umgegend von Breitenbach, wo ein Fridolinsbrunnen fließt; zu Seckingen die Uebernahme der Pathenstelle an einer Tochter des alemanischen Gutsbesitzers Wachere, die Errichtung eines Doppelklosters und die Erbauung einer steinernen Brücke daselbst. Für die Mission hatte Seckingen an der Grenze zwischen drei Reichen: Franken, Burgund und Rhätien (I.) eine glückliche Lage. Er erstreckte seine Thätigkeit bis in die Landschaft Raurachien. Besonders viele Bekehrungen wird er am rechten Rheinufer gegen den Schwarzwald hin gemacht haben, dann in den Gegenden an der Limmat und am Linth (Glarus). Merkwürdig sind noch die beinahe lächerlichen Bemühungen, den hl. Fridolin, diesen Bekämpfer der Arianer und eifrigen Förderer der Heiligenverehrung, Stifter so vieler ächt kathol. geistlicher Anstalten, zu einem Vorläufer der Protestanten zu machen.
Seite 319: S. Frithebertus. Siehe nusere Ergänzung zu S. Fridehertus.
Seite 321: S. Frontina1 heißt öfter auch Frontiana.
S. Fronto4 kommt am 25. Oct. im Directorium der Diözese Le Maus als »Einsiedler« daselbst vor, möchte aber von diesem verschieden sein. Nach der Legende war er ein bekehrter Jude aus Palästina, der eine Zeit lang auf dem Berge Carmel lebte, weßhalb ihn die Carmeliten unter ihre Ordensheiligen zählen. Die Neoboll. behandeln ihn als Bischof von Perigieux (Ep. Petragoricensis). [949] Seite 322: Der hl. Frotmundus steht im frz. Martyrol. als Bischof und Bekenner von Coutance, und lebte im 7. Jahrh. Der hier und auf voriger Seite aufgeführte Martyrer ist der heil. Fremundus von England. S. d.
Seite 324: Fructus4 wäre besser als Fructuosus4 einzustellen gewesen (Oct. X. 082). Seine Einsiedelei befand sich bei Villa von Sepulreda am Duranton in Castilien. Sein Bruder Valentin und seine Schwester Engratia starben im J. 715 den Martyrtod. Die Spanier nennen ihn Frutos.
Seite 326: Frumentius4 war ein ungarischer Magnat, der die freiwillige Armuth um Jesu willen aller irdischen Größe vorzog, und im J. 1242 als Martyrer starb; er wird im Dominicanerorden als Seliger verehrt. (Guerin.)
Seite 328 setze man zu S. Fulcus2 die Jahrzahl seines Todes, 1226.
Seite 331: Nicht der Leib, sondern nur das Haupt des hl. Fulgentius1 befindet sich im erzbischöflichen Seminar; alle andern Reliquien haben die Helden des J. 1793 zerstreut.
Seite 335: Bei Gabriel6 muß das Datum 14. Nov. heißen.
Zu ergänzen ist: Gabriel (14. Jan.) Corton's de Quincey, Bischof von Belley. Geboren zu Dijon im J. 1714 wählte er den geistlichen Stand, und erlangte im J. 1751 die bischöfliche Würde. Er war 40 Jahre lang Vater und Vorbild der ihm untergebenen Heerde Christi. Als die Schreckenstage der Revolution über Frankreich hereinbrachen, sah er mit tiefem Schmerze die grauenhafte Verwüstung der Kirche Gottes in seinem Vaterlande. Weiteres ersparte ihm die göttliche Vorsehung, indem er am 14. Jan. 1791 in das bessere Vaterland abgerufen wurde. (Guerin.)
Seite 336: Gabriel (8. Febr.), Missionär aus der Gesellschaft Jesu, wurde in Florida (Nordamerika) im J. 1571 getödtet.
Gabriel (20. Mai) Chataigneret, ein Dominicaner zu Paris, und als solcher Pius Maria genannt, war erst Subdiacon, als er im J. 1871 durch die Commune zu Paris aus Glaubenshaß ermordet wurde.
Gabriel (17. Apr.), von Florenz, ein frommer Servite, gest. im J. 1450, wird in seinem Orden als Seliger verehrt.
Seite 337: Gabriel21 u. 23 sind wahrscheinlich identisch.
Gabriel (22. Oct.), von Florenz, ein Servit, welcher im J. 1450 starb, findet sich bei den Boll. unter den Uebergangenen. (X. 883.)
Seite 338: Bei Gabriela2 ist zu lesen: de l'Espronniere, der alte Wohnsitz ihrer Familie im dermaligen Dep. Maineet-Loire; sie lebte zuerst im Kloster Fontrevault, später aber als erste Generaloberin der genannten Congregation anfänglich zu Angers, dann in Vendome, wo sie im J. 1641 starb.
Seite 340: Gailswinda2, Stifterin vom Kochelsee, findet sich bei Jocham, Bav. S.
Seite 348: S. Gallus8 war Bischof unter dem Könige Theodorich (Dietrich), der vom J. 511–534 regierte.
Seite 350: Die am Schlusse des Artikels S. Gamaliel aufgeworfene Frage, warum das Mart. Rom. sein Andenken auf den 3. Aug. setze, beantwortet Baronius mit folgenden Worten: »Von eben dieser Auffindung handeln andiesem Tage (3. Aug.) Beda, Usuard, Ado und alle übrigen Martyrologien.«
Seite 352: S. Gaon war Einsiedler, nicht Abt, zu Oye (Augia) in der Champagne, Landschaft Brie.
Seite 353: S. Garinus1 wird im Bisthum Sitten am 30. Aug. gefeiert.
Seite 354: Das Hinscheiden des ehrwürdigen Gaston de Renty Barons von Landelle, wird bei Guerin zweimal ins J. 1639 gesetzt.
Seite 355 ist zu S. Gatianus »Bischof von Tours« zu ergänzen. Es folgt:
[950] S. Gaubaldus, (8. Jan.), Bischof von Regensburg. S. S. Garihaidns.
Seite 356: S. Gaudentius7 ist zu streichen, da er im Verzeichnisse der Bischöfe von Chur nicht vorkommt, und weder hier, noch im vormal. Bisthume Constanz in Verehrung steht. In den Verzeichnissen von Constanz steht nämlich ein Gaudentius, aber nicht mit dem Titel »heilig«, an dritter Stelle.
S. Gaudentius10 wird von den Neo-Boll. am 13. Oct. behandelt.
Seite 308 ist einzustellen: Gaudinus, (6. Apr.), Pfarrer von Laurenan in Frankreich, hatte sich geweigert, den verbrecherischen Civileid abzulegen, und wurde am 6. Apr. 1797 von den Revolutionären in dem Augenblicke ermordet, als er eben einem Kranken die hl. Wegzehrung bringen wollte.
Seite 359: Der sel. Gaufridus1 leitete sein Bisthum vom J. 1234–1256 mit großem Eifer, und arbeitete für die Wiederherstellung der Kirchenzucht, sowie als Wohlthäter der Armen und war ein vorzüglicher Kenner und Gönner der hl. Kunst.
Gaufridus (25. Aug.) von Beaulieu, ein Dominicaner von hl. Lebenswandel, Beichtvater des hl. Königs Ludwig, starb am Anfange des 13. Jahrhunderts.
Der hl. Gaugericus wird zu Fulda unter dem Namen Gaudericus verehrt.
Seite 360: S. Gausbertus1 war ein seeleneifriger und abgetödteter Priester, welcher zu Mont Salvy (Mont de Securité) ein Augustinerkloster und ein zweites unter Anrufung des hl. Michael zu Laussac erbaute. Sein Hinscheiden ist bei Guerin ins Jahr 1081 gesetzt.
Der hl. Gausbertus2, welcher zu Cahors am 12. Dec. verehrt wird, lebte in allen bischöflichen Tugenden um die Mitte des 10. Jahrhunderts. (Guerin.)
S. Gavinus (20. Oct.), dessen Erhebung im J. 784 zu St. Peter in Salzburg geschehen ist. (VIII. 918.)
S. Gavinus2 (25. Oct.) ist ein römischer Soldat, der von den hhl. Protus5 und Januarius92 zum Christenthume belehrt wurde, und diese als unschuldig frei ließ, wofür er enthauptet wurde. Er wird in den Bisthümern Bobio, Como, Lesina und Albenga (hier am 26. Oct.) gefeiert.
Seite 363: Die Heiligsprechung des Bischofes Gebhard von Constanz vollzog Innocenz II. im J. 1134 auf dem Concil von Pisa.
Gebhardus II. (17. März), Bischof von Eichstädt, aus dem Geschlechte der Grafen von Hirschberg, vom J. 1127 bis 1149, war so fromm und eifrig, daß er im »heil. und gottsel. Eichstätt« rühmliche Erwähnung gefunden hat.
Seite 364: Bischof Gedeon2 gilt in Frankreich überall als Heiliger. Er starb nach 7jähriger treuer Amtsführung um das J. 797.
Seite 367: Der sel. Gelduinus, Abt von Anchin (Aquiscinctum), aus dem Orden des heil. Benedictus, wurde im J. 1102 erwählt, stand den Brüdern mit Eifer und Liebe vor, zog sich aber, für sein eigenes Heil bekümmert, nach einiger Zeit zuerst ins Kloster St. Bertin (Pas-de-Calais), und dann nach St. Machut, ein zu Anchin gehöriges Priorat, zurück, wo er im J. 1123 in großer Frömmigkeit starb.
Seite 368 ist noch der ehrwürdige Priester Geor gius Stocker, der im Rufe hoher Frömmigkeit am 19. März 1700 als Curat zu Spieges bei Brixen gestorben ist, einzustellen.
Seite 369: Die hl. Gemma soll nach Guerin um das J. 109 gelitten haben.
Seite 370: Genesia (Genuesia), (23. Dec.), aus dem dritten Orden des heil. Dominicus aus Siena, starb daselbst reich begnadigt im J. 1292.
Seite 371: S. Genesius8 ist als Bischof von Laon zu streichen, weil er sich in den Verzeichnissen dieser Kirche nicht findet. Er war vielmehr (s. S. Genesius13) Bischof von Lyon, vorher Prior von Fontenelle, dann erster Hofpriester bei Clodwig II. und Bathildis, wurde hierauf Minister unter der Regentschaft der Königin, und endlich Bischof vom J. 657 bis 678. Sein Grab erhielt er zuerst in der Nazariuskirche zu Lyon, wo sich seine Reliquien noch im J. 1304 befanden; nach dieser Zeit erst wurden sie in die Klosterkirche von Chelles übertragen. (Guerin.)
Seite 372: Der hl. Martyrer Genesius12 ist derselbe wie Genesius10.
Seite 374: S. Genibera (20. Juli), angeblich eine Schwester der hl. Liberata4. (V. 53.)
Seite 375 fehlt: S. Gennardus (6. Apr.), der zweite Abt von Flay, welcher als [951] Muster aller christlichen und klösterlichen Tugenden im J. 720 vollendete.
Seite 387: Bei Georgius19 muß Patriarch von Konstantinopel gelesen werden.
Seite 388: S. Georgius, (21. Oct.), ein Martyrer zu Jerusalem. S. S. Johannes145.
Bei S Georgius23 muß die Jahrzahl 699 heißen.
S. Georgius26 ist nach der Tradition der Kirche von Velay einer der 75 Jünger gewesen.
Georgius (24. Mai) Darboy, Erzbischof von Paris, ebenso gelehrt als fromm, war am 16. Jan. 1813 zu Fayl-Billot. Dep. Haute-Marne, geboren, und erhielt im J. 1836 die Priesterweihe. Am 16. Aug. 1800 bestieg er den bischöflichen Stuhl von Nancy, und wurde am 10. Jan. 1863 Erzbischof von Paris. Als die schrecklichen Tage der Commune einbrachen, hätte er entfliehen können, entschloß sich aber, bei der ihm anvertrauten Heerde auch in den Tagen der größßten Gefahr auszuharren, und nöthigenfalls für den Glauben zu sterben. Wirklich wurde er am 4. Apr. gefangen genommen, und am 22. Mai mit vielen Leidensgenossen in die Roquette gebracht. Vergeblich rief man für ihn die Hilfe der Verbündeten an; sie war unmöglich. Er wurde am 24. Mai mit fünf andern schuldlosen Opfern erschossen. Sein Leichnam, welcher anfänglich im Kirchhofe Pere Lachaise begraben worden war, ruht nun in der erzbischöflichen Gruft zu Notre-Dame. Ebenso erwarben die Martyrkrone: sein erster Generalvicar Surat, der Pfarrer an der Magdalenakirche Deguerry, ferner Bécourt, Pfarrer U. L. Frau de Bonne-Nouvelle, Houillon, Priester im Hause der ausländischen Missionen, der frühere Missionär Allard, der Vicar an der Kirche U. L. Frau von Loreto Sabatier, der Priester Planchat bei St. Anna und ein Seminarist von St. Sulpice, Namens Seigneret. Die Jesuitenpatres Ducoudray und Clerc wurden am 24. Mai, de Bengy, der heiligmäßige Priester Olivaint, auf dessen Fürbitte bereits mehrere Wunder geschahen, und sein Mitbruder Caubertam 26. Mai unschuldig hingeschlachtet. (Guerin.)
Seite 389: Georgius (12. Febr.) Haydock, ein zu Tyburn im Jahre 1584 des Glaubens wegen hingerichteter Weltpriester. (Cal.)
Georgius (9. Sept.) Douglas, ein Weltgeistlicher aus Schottland, welcher im Jahre 1587 zu York für den kathol. Glauben den Erhängungstod erduldete. (Cal.)
Seite 390: Georgius (21. Sept.) Ursinus (Bäre), Sekretär des Königs Gustav Adolph von Schweden, und Zacharias Anthalius, Bürgermeister von Upsala, waren dem kathol. Glauben treu geblieben, und ließen sich heimlich zur Abhaltung des Gottesdienstes den Jesuitenpater Heinrich Schlecht kommen. Als dies verrathen wurde, wurden sie in den Kerker geworfen, und nach siebenmonatlichen Leiden am Feste des hl. Apostels Matthäus zu Stockholm auf dem Markte öffentlich enthauptet, im J. 1624.
Georgius (9. Nov.) Nappier, ein Weltpriester, litt zu Oxford unter Jacob I. den Erhängungstod.
Georgius (24. Dec.) Muscot, ein englischer Weltpriester, welcher nach 20jährigem Gefängnisse zu Douai starb.
Statt Georicus muß S. Goëricus2 gelesen werden. Nach neueren Forschungen wurde derselbe um das J. 614 Bischof und resignirte um das J. 628.
Seite 394 ist noch einzustellen: S. Gerardus (21. Mai) von Lunel, dessen Geburt etwa ins J. 1275 zu setzen ist. Er trat in früher Jugend in den dritten Orden des hl. Franciscus, betete und wallfahrtete viel, und starb im J. 1298 in der Blüthe seiner Jahre auf der Reise von Rom nach Ancona, von wo er sich ins hl. Land einschiffen wollte, zu Colombaro bei Montesanto. Da sein Grab alsbald durch Wunder verherrlichet wurde, ehrte ihn das Volk sogleich als einen Heiligen, und diese Verehrung wurde von den Päpsten Benedict XIV. und Pius VI. (von letzterm für das ganze Bisthum Fermo) gut geheißen. Die Boll. behandeln ihn unter dem Namen S. Gerius. (S. d. II. 407.) (Guerin.)
S. Gerardus (8. Mäxz), Abt des Cistercienserordens, steht im Ordensmartyrologium.
Seite 397: S Gerardus8 findet sich nicht im frz. Martyrologium.
S. Gerardus9 findet sich nicht im Martyrol. der Carmeliten; er ist derselbe wie S. Gerardus6.
[952] S. Gerardus11 ist derselbe wie S. Girardus1.
Bei S. Gerardus12 ist auf S. Guiraudus zu verweisen, mit welchem er identisch ist.
Seite 398: B. Gerardus (31. al. 13. Mai), kommt in den Martyrol. des Franciscanerordens vor.
B. Gerardus (18. Nov.), ein Camaldulenser, steht im Ordensmartyrol. auch am 1. April.
B. Gerardus1 ist derselbe wie Girardus3.
Seite 400: Gerardus (23. Jan.) de Ridder, ein junger Augustiner zu Gent. fiel auf dem Wege nach Löwen, wohin ihn die Obern zur Vollendung seiner Studien schicken wollten, mit seinem Begleiter, dem Laienbruder Heinrich Zeghers im Walde von Soigne den Geusen in die Hände, welche sie wegen des kathol. Glaubens als »Papisten« grausam ums Leben brachten, im J. 1587. (Ram.)
Gerardus (7. März), Dominicaner zu Buis (Dep. Drome) starb gottselig zu Grenoble im J. 1638.
Zu Gerardus32 ist zu bemerken, daß wahrscheinlich ein zu Erfurt in der dortigen Barfüßerkirche begrabener E. B. von Mainz d. N. gemeint ist.
Seite 401: Nach Gerardus45 ist einzustellen Gerardus (25. Juni), ein zu Enkhuysen (Rhuiz) von den Geusen im Jahre 1573 aus Glaubenshaß ermordeter Schuhmacher. S. Johannes617.
Seite 402: Gerardus59 ist wahrscheinlich jener Cölner, der nach einem frommen in Aegypten zugebrachten Einsiedlerleben am 12. Oct. 1426 gottselig starb. (Apr. II. 350.)
Seite 405 ist der hl. Bischof Geretran. dus von Bayeux, der um das J. 610 gestorben ist, zu ergänzen.
Seite 407: Zu S. Gerlacus1 ergänzen wir (nach Rom) Folgendes: Seine Bekehrung fällt beiläufig ins J. 1148. Von Palästina kam er im J. 1104 oder 1100 wieder nach Rom. Seinen Tod setzt man beiläufig ins J. 1170.
Seite 408: Der hl. Gerlandus war aus Besançon gebürtig, und wurde von dem Grafen Robert Guiscard, als er Neapel und Sicilien den Saracenen zu entreißen auszog, zum Hof- und Feldcaplan berufen, war aber bereits wieder in seine Heimat zurückgekehrt, als ihn Papst Urban II. gegen das J. 1088 zum Bischof von Girgenti ernannte. In dieser schwierigen Stellung arbeitete er mit so großem und unverdrossenem Eifer, daß er heute noch zu Girgenti in Verehrung steht. Er erbaute die Kathedrale von Grund aus neu, predigte das Evangelium auch den Juden und Saracenen, und übte zahlreiche Liebeswerke an Wittwen, Waisen und Unglücklichen jeder Art. Sein seliger Tod erfolgte im J. 1101. (Guerin.)
Seite 417: Der hl. Germanus27litt nach Guerin im J. 259 unter dem Kaiser Aurelianus, und war der dritte Bischof von Besançon.
Seite 418: Germanus (7. März) Gardiner, ein englischer Edelmann, wurde im J. 1544 zu Tyburn unter Heinrich VIII. wegen des kathol. Glaubens gehenkt.
Seite 421: Die Verehrung der hhl. Ge.. rantius11 und Genossen in Genua stammt von deren hier befindlichen Reliquien.
B. Gerricus, welcher um das J. 870 das Frauenkloster Gerrisheim (im Herzogthum Berg) gestiftet hat, wird daselbst seit unvordenklichen Zeiten als Seliger verehrt. (Dr. Grube.)
Seite 423: Rodardersdorf (Rottelsdorf) bei Halberstadt war Cistercienserordens. Die Klosterfrauen übersiedelten wahrscheinlich schon im J. 1258 nach Helfta (Elpede), eine Viertelmeile östl. von Eisleben. Im J. 1262 konnten sie bereits eine Colonie in Hedersleben von hier aus bevölkern. Die Gewaltthätigkeiten, welche der excommunicirte Herzog Albrecht von Braunschweig, der sich um das J. 1330 die Bischofswürde in Halberstadt anmaßte, gegen das Kloster verübte, wird die heil. Gertrudis6 nicht mehr erlebt haben, da ihre Biographen vollständig davon schweigen. Sicherlich hat sie aber die Gräuel mit angesehen und schmerzlich empfunden, welche der Graf Gebhard von Querfurt am Charfreitag des J. 1284 hier anrichtete, weßßhalb ihm die Klosterfrauen das Begräbnisß im Kloster längere Zeit verweigerten. Wenn die hl. Gertrudis in Rodadersdorf schon Abtissin gewesen wäre, so bedürften sämmtliche Zeitangaben der Berichtigung. Dann wäre sie nämlich um das J. 1228 [953] geboren und um das J. 1298 gestorben. Da diese Chronologie allen sonstigen Angaben widerspricht, so dürfen wir annehmen, daß sie zu Rodardersdorf zwar erzogen, aber erst längere Zeit nach Uebersiedelung der Klosterfrauen nach Helfta daselbst eingekleidet worden ist.
Seite 425: Die sel. Gertrudis9 besaß die besondere Gabe, unter Uneinigen Frieden zu stiften. Ihre Lebensstrenge war groß; während der Fastenzeit schlief sie auf einer Strohmatte, vom Palmsonntag angefangen aber die ganze hl. Woche hindurch auf dem bloßen Boden. Wie im Leben, so leuchtete sie auch im Tode durch Wunderzeichen. Ihr Grab befand sich (Thuringia S. fol. 107 und 190) im Chor des Klosters. Ein steinernes Denkmal mit Inschrift (anno Dom. MCCXCVII in die B. Yppoliti obiit beata Gertrudis felix mater hujus conventus, filia Sancte Elyzab. Lantgravie Toring.) bewahrt ihr Bildniß und ihr glorreiches Andenken. Ihr Kloster bewahrte beständig, auch in den Bedrängnissen der Reformationszeit. Zucht und Frömmigkeit. Als der Sohn des Grafen von Solm-Braunfels Philipp im J. 1559 den Frauen mit Gewalt einen protestantischen Prediger aufdrängen, und zu diesem Behufe die Kirchenthüre sprengen wollte, traf er zu seinem großen Erstaunen den ganzen Convent mit der Abtissin Maria von Roishausen vor derselben versammelt, und sah sich genöthiget, da er wehrlose Frauen doch nicht angreifen wollte, unverrichteter Dinge wieder abzuziehen.
Seite 426: Gerungus, Abt des Benedictinerklosters Paulinzelle in Thüringen (1107–1120), vollendete den Bau des Klosters und der Kirche (sie wurde durch den Bauernkrieg in eine der »großartigsten« Ruinen des Landes verwandelt), und genießt nur in Klöstern Verehrung.
Seite 428: S. Gervasius7 Bischof von Besançon, ungefähr vom J. 680 bis 685, war ebenso glaubensfest als tugendhaft und gilt in ganz Frankreich als ein Heiliger.
Seite 430: Zu S. Gestinus sehe man unsere Ergängungen zu Inflannanus.
Seite 431: Zu Schlebusch, ein Dorf an der Grenze der Regierungsbezirke Cöln und Düsseldorf, besteht ein Gezzelinbrunnen mitten im Walde, wo bis 1852 alljährlich ein 8tägiges Volksfest gefeiert wurde. Das Wasser wird für heilsam gehalten gegen Augenübel, Grint und Krämpfe der Kinder. Auch Regenpatron ist der Heilige, weßhalb man auch zur Zeit großer Trockenheit zu der Quelle wallfahrtet. (Montanus, die deutschen Volksfeste I. 75.)
Seite 434: Gilbertus (25. März), ein Laienbruder S. J. aus Tourcoing (Dep. Nord.), starb im Dienste der Nächstenliebe zu Lille im J. 1590.
Seite 436: Hier ist S. Gildardus2 zu streichen, weil ihn das frz. Martyrologium nicht kennt.
Seite 439: Der hier genannte Girardus3 ist unter B. Gerardus21 schon behandelt, also an dieser Stelle zu streichen. Seite 440: Der Abt Girardus4 genießt die Ehre und den Titel eines Heiligen. Das Kloster Charité aus dem Orden des heil. Benedictus, dessen erster Prior er gewesen ist, lag im Bisthume Nevers, und gab der gleichnamigen Stadt den Namen. Der Heilige machte sich durch Gründung und Verbesserung vieler Klöster verdient, starb aber in Demuth und Buße als einfacher Mönch im J. 1102.
Die hl. Gisela1 war, wie es scheint, zu Abbach bei Regensburg geboren; das Jahr ist unbekannt. Ihre Vermählung mag (Acta S. S. Jun. III. 733) um das Jahr 1004 stattgefunden haben. Die Ursache ihrer Rückkehr nach Deutschland war die unwürdige Art, wie König Peter sie behandelte. Sie erreichte ein Alter von beinahe 100 Jahren, und wurde in der St. Agathakapelle begraben. Ihr daselbst noch befindliches Bild zeigt eine auf dem Thron sitzende Klosterfrau, welche auf dem Haupte eine Krone und in der Rechten eine Kirche mit zwei Thürmen trägt. Zu Vesprim ist ihr und ihrem heil. Sohne in der Kathedralkirche eine Kapelle geweiht.
Die Reliquien der hhl. Gisilarins1 und Chumaldus ruhen im Dome zu Salzburg. und wurden bei der im Sept. des J. 1882 stattfindenden Jubelprozession mit herumgetragen58. Beide sollen nach der Ueberlieferung nom heil. Rupert nach Ungarn gesendet worden sein und dort geprediget haben. Todesjahr und Tag ist unbekannt.
Seite 448: S. Gobertus1 u. 2 sind vielleicht identisch. Fosse (nicht Fosses) ist eine [954] kleine Stadt, welche aus dem um das Jahr 650 hier gegründeten Kloster entstanden ist.
Bei B. Gobertus3 sind die Jahrzahlen richtig zu stellen: Geburtsjahr 1187. Eintritt in den Orden 1239, Todesjahr 1263.
Seite 451: Godefridus (22. Febr.), ein Benedictiner-Prior zu Marcigny aus der Congregation von Clugny, starb gottselig im J. 1140
Seite 459: V. Godescalcus (6. Mai) Hagenau, der 16. Bischof Freising, wurde im J. 993 erwählt, und war mit den schönsten Gaben der Natur und der Gnade geschmückt. Er starb am 6. Mai des J. 1006 im Rufe der Heiligkeit.
Seite 463: Ueber Gofridus1 (Gottfried) lesen wir bei Winter (die Prämonstratenser des 12. Jahrh. S. 64 und 65) Folgendes: Er hatte mit seinem Bruder Tiezzo unter dem hl. Norbert dem Marienkloster in Magdeburg angehört, oder war, wie wohl nach einer andern Nachricht richtiger ist, Scholasticus am Dom gewesen, siedelte aber mit Tiezzo nach Gottesgnaden über, und wird als ein hochbegnadigter Mann geschildert, der umsichtig, thätig, gelehrt gewesen sei, eine überaus große Bescheidenheit gehabt, und das strengste, enthaltsamste Leben geführt habe. Als darum Graf Ludwig von Arnstein auf seiner Burg an der Lahn ein Kloster gründen wollte, und sich eine Ordenscolonie aus Gottesgnaden erbat, wurde er an die Spitze derselben gestellt, ein Mann, dem die übrigen Brüder wie einem himmlischen Lichtstrahle folgten. Als er im J. 1151 auf einer Reise starb, und in der Abtei Wadgassen an der Saar begraben worden war, ruhten die Klosterbrüder nicht, als bis sie seinen Leichnam nach Arnstein bringen konnten, und schrieben auf seinen Grabstein: Hier ruht Vater Gofrid, die Blume, die Sachsen schickte, nicht ein Mensch, sondern ein himmlischer Stern, den die Stimme Gottes zu einer 12jährigen Leitung dieses Klosters berufen hat.
Seite 464: Dag Zeitalter des hl. Golvenus ist nach Guerin das 10. Jahrhundert.
Seite 465 oben sollte S. Gomez eingestellt und auf Gumesindus verwiesen sein.
Seite 468 ist Guntelinus statt Gontelinus zu lesen.
Seite 473: S. Godhardus, Ep. (5. Mai), kommt auch im Mainzer Proprium vor. Es wird im Brevier von ihm gesagt, daß er die Reste des Heidensthums vollends ausgerottet, und um das J. 220 den Bischofsstuhl innegehabt habe. Seine Reliquien wurden durch den Erzbischof Hildebert (vom J. 928–937) in die St. Albanskirche übertragen.
Gothelmus (29. Oct.), Abt von Benedictbeuren, wohin er im J. 1032 aus Tegernsee gerufen worden war, ein Mann des Gebetes und der Abtödtung, welcher das Kloster innerlich und äußerlich hob, die Bibliothek mit Büchern und Handschriften, die Kirche mit schönen Geräthschaften und dem Leib der hl. Anastasia, den Haushalt mit neuen Gütern bereicherte und die Klosterzucht strenge aufrecht hielt, starb im 30. Jahr seiner Amtsführung im J. 1062. In den Jahrbüchern von Benedictbeuren und Tegernsee findet er sich mit dem Titel »selig«. (Frising. S.)
Seite 476: V. Gratia (16. Jan.), von Valencia in Spanien, aus dem dritten Orden des hl. Franz von Paula, starb gottselig im J. 1606.
S. Gratianus (23. Oct.), ein aus den Katakomben zu Rom nach Toledo übertragener Martyrer, steht bei den Boll. unter den Uebergangenen. (X. 7.)
Seite 490: Der Verehrungstag des heil. Gregorius2 ist der 6. November.
Seite 508: Der hl. Gregorius27 starb wahrscheinlich im J. 780 oder 781. Dasß im J. 777 bereits sein Nachfolger Alberich dem Stifte vorstand, widerspricht dieser Annahme nicht, denn die in diesem Jahre eingetretene paralytische Lähmung machte den Heiligen offenbar amtsunfähig.
Seite 514: Nach dem im neuesten (XIV.) Bande der Gall. chr. n. (Paris, 1836) enthaltenen Verzeichnisse ist der hl. Gregorius35 der 19. Bischof von Tours.
Seite 517: SS. Gregorius (28. Nov.), zwei Martyrer. S. S. Stephanus. (El.)
Der hl. Bischof Gregorius40 von Auxerre bestieg im J. 515 den Hirtenstuhl, welchen er bis zum J. 530 inne hatte. Seine Reliquien stehen in der Kirche St. Germain noch immer in Verehrung.
Bei Gregorius41 muß Liberatus statt Libertus gelesen werden. [955] Seite 519: Gregorius48 genießt den Titel und die Ehren eines Seligen. Seine Reliquien wurden im J. 1616 erhoben und ein Theil derselben nach Spanien geschickt.
Seite 523: Gregorius (17. Juni), Augustiner in Wien, wo er im J. 1668 gottselig starb. Geboren zu Glaz wurde er noch im Laienstande Doctor beider Rechte und Professor an der Universität zu Prag, verzichtete aber bald auf alle weltlichen Ehren und Aemter, und wurde ein äußerst demüthiger und frommer Ordensmann.59
Zu Gregorius85 ist zu bemerken, daß er in Belgien als Heiliger verehrt wird.
Seite 556: Guilielmus12 u. 21 scheinen identisch zu sein.
Seite 566: Guilielmus38 von Champeaux in der Landschaft Brie, ein heiligmäßiger Mann, der sich um die Reform des Domcapitels und der übrigen Kanonikate, besonders aber der Klöster die größte Verdienste erwarb, starb im Ordenskleide der Cistercienser, das er acht Tage vor seinem Hinscheiden angelegt hatte, im J. 1121.
Seite 569: Guilielmus55 steht bei Guerin zum 14. December.
Guilielmus82, ein großer Wohlthäter der Armen, starb im J. 1183.
Guilielmus (31. Aug.) Galen, Priester und Kanoniker, wurde zu Geertsberghen in Ostflandern von den Geusen getödtet. (VI. 648.)
Guilielmus (13. Nov.), ein zu Nimes um das J. 1567 ermordeter Franciscaner.
Seite 572: Guilielmus (15. Nov.) zugenannt Allen, aus dem gräflichen Hause Lancaster, stiftete während die Verfolgung der Katholiken in England wüthete, das englische Seminar von Douai.
Seite 576: Die Kataloge des bischöflichen Sitzes von Sens kennen den heil. Gumbertus1 nicht.
Seite 588: Zu Gunthildis2 bemerkte Herr Pfarrer Koch bei St. Michael in Berlin dem sel. Begründer des H.-L., daß das hier als unbekannt erwähnte Kloster nur Ordruf, südlich von Gotha, gewesen sein kann. In der dortigen Kirche befand sich auch am Altare der Kirche ihr Bildniß.
Seite 589: Zu Sp. 2 Z. 6 ist zu setzen: Auch auf sein eheliches Leben fallen tiefe Schatten.
Seite 598: Hadumodis und Haimodis ist dieselbe Person.
Seite 601: Haruth, Abt von Amorbach, dann Bischof von Verden, starb am 10. Juli 830.
Seite 603: In der Frisingia S. ist Hartwicus, Dekan des Kanonikates Rottenbuch (Raitenbuch), welcher im J. 1173 starb, mit dem Titel »ehrwürdig« aufgeführt.
Seite 604 ist Leo III. statt II. zu lesen.
Seite 605: Nach einer aus den Archiven geschöpften, dem sel. Begründer des H.-L. von Herrn Pfarrer Reichling von Niederschieren (Luxenburg) gütig zugesendeten Notiz müßte die Abtissin Havidis um 1275 bis 1280 gestorben sein.
Seite 606 ist einzustellen die fromme Gräfin Haziga, die in erster Ehe (1075) mit dem Grafen Hermann von Castell, in zweiter (1077) mit Otto II. von Scheyern vermählt, eine besondere Wohlthäterin klösterlicher Anstalten, besonders von Zell (Fischbachau) und Scheyern gewesen ist. Sie starb im J. 1103 und ruht mit ihrem Gemahle im Chore der Klosterkirche zu Scheyern.
Seite 607: S. Hedesius, M. (8. Apr.), in Alexandria, steht im »H.-L.« unter dem Namen Aedesius. S. d.
Seite 611 wären auch die drei heik. Jungfrauen Heilrath zu erwähnen, von welchen die Volkssage in und um Igling bei Landsberg erzählt, daß sie zu Zeiten Carls d. Gr. gelebt und viele fromme Stiftungen gemacht haben.
[956] Seite 612: Deitmelle oder Dietmelle ist nicht die heutige Stadt Detmold, sondern das Dorf Kirchdietmold, von welchem der Hasungerberg, auf welchem das Kloster stand, eine Meile entlegen ist.
Seite 613: Der Geburtsort des heil. Heldradus ist das Gebirgsstädtchen Lambesc in der Provence. Novalesa ist ein Thal an der Mont-Cenisstraffe, wo der Heilige mithalf, das menschenfreundliche Hospiz zu gründen, und seine Einrichtungen zu verbessern.
Seite 614: Die Reliquien der hl. Helena2 wurden nach Guerin durch den Bischof Garnier im J. 1211 von Constantinopel (nicht Korinth) nach Troyes gebracht und stehen seitdem daselbst in öffentlicher Verehrung.
Seite 620: Helena23 führt den Titel »selig«.
Seite 622: Helgerus, (8. Aug.), ist an dieser Stelle zu streichen. S. Hilgerus.
Seite 627: Bei S. Helmtrudis ist zu berichtigen, daß die Iburg eine Meile nördlich von Heerse, Bisthums Paderborn, lag. Das Kloster Iburg bei Osnabrück ist erst im 11. Jahrh. gegründet.60
Seite 629: In den Fasti von Corbie (Archiv für Gesch. und Alterthumskunde Westph. non Dr. Wiegand V, 16) lesen wir: »Am Vorabende des St. Peterstages starb der Mönch Hemeredus und that der Herr durch ihn viele Wunder (virtutes).« Sein Hinscheiden erfolgte nach dem J. 1001.
Durch gütige Mittheilung des Herrn Pfarrers Pettera in Malspitz wurden wir aufmerksam gemacht, daß B. Hemma1 im Bisthume Gurk als festum I. cl. gefeiert wird. Der kärnthische Erzherzog Adalbero, der die zwei Söhne der Seligen ermorden ließ, starb in Reue und ruht zu Geisenfeld.
Seite 643: Der Name Morsaeus bei Henricus18 heißt englisch Morse.
Seite 644: Henricus, (31. März), aus Dinant in Belgien gebürtig, einer der Ersten, welche der hl. Ignatius von Loyola in die Gesellschaft Jesu aufnahm, starb im J. 1619 als Superior des Collegiums in Douai, und findet im Menologium eine sehr ehrenvolle Erwähnung.
Henricus (17. Apr.) Heath, ein englicher Franciscaner, starb wegen des kathol. Glaubens im J. 1643 zu Tyburn als Martyrer.
Henricus (21. Mai), von Peine, Abt von Nordheim und Abdinghof, wurde 1419 zu Peine, einer Stadt im Bisthume Hildesheim geboren, trat unter dem ehrwürdigen Abt Johann Hagen (Hl. - L. III, 379) in das Kloster Bursfelde 1435 als Novize ein, erhielt 1444 die hl. Priesterweihe und zeichnete sich derart durch seinen Wandel aus, daß Abt Johann ihn bald nachher als Prior in das Kloster Rheinhausen (bei Göttingen) schickte. 1436 wurde er als Abt in das St. Blasiuskloster in Nordheim (unweit Göttingen) berufen, wo er 13 Jahre lang wirkte und dasselbe aus seiner Armseligkeit und Verachtung zu einer glänzenden Tochter von Bursfelde und zur Pflanzschule tüchtiger Mönche erhob. Als Bischof Simon 1476 das Kloster Abdinghof im Westen der Stadt Paderborn reformirte und zu dem Zwecke zehn reformirte Mönche dahin abschickten, wählten diese auf seinen Vorschlag den Abt Heinrich von Nordheim, welcher 1477 feierlichst eingeführt und benedicirt wurde. Hier wirkte er ebenfalls in jeder Beziehung segensreich und führte nach seinem Wahlspruche: »auch der Abt ist und bleibt Mönch« ein heiligmäßiges Leben. Er sagte die Zeit und Stunde seines Todes voraus und starb unter großer Trauer seines Klosters im Rufe der Heiligkeit am 31. Mai 1491. Ein Mönch der unter ihm im Kloster lebte, hat sein Leben beschrieben, das aber leider bei der Säcularisation verloren gegangen ist. (Dr. Grube.)
Henricus (28. Bug.), Webley zugenannt, ein Laie, starb unter der Königin Elisabeth im J. 1588 zu Miles-End-Green als Martyrer.
Seite 646: Henricus53 starb im J. 1592.
Seite 617: Zu Henricus56, zugenannt Pfrienz von Gerlikon, setzen wir (aus Kuhns Thurgovia Sacra 1 Lief. S. 162) folgende Sage: Einige Jahre vor seinem Tode geschah es, daß die kleinste Glocke des Chorherrenstiftes von Gachnang, wohin er täglich Morgens 7 Uhr in die Messe ging, jedesmal von selbst läutete, bis er in die Kirche trat. Da er einmal bei regnerischer Witterung, um auf der schlechten Strasse [957] fortzukommen, einen Rebstecken auszog, und im Rückwege nicht wieder an seinen Platz steckte, ließ sich am folgenden Morgen das Glöcklein nicht mehr hören. Heinrich fand die Ursache davon in seinem Gewissen, stellte den Stecken wieder an seinen Ort, und das Glöcklein läutete wie zuvor. Als er starb, wurde er in der Kirche unter der Kanzel begraben, und sein Grab von Wallfahrern besucht.
Seite 648: Henricus (24. Aug.). Abt von Wilzburg bei Weißenburg, wurde von dem Prior des Klosters, den er wegen unordentlichen Lebens zurechtgewiesen hatte, mit einem Beil erschlagen im J. 1380.
Henricus (15. Nov.) Abbot, ein Martyrer unter der Königin Elisabeth im Jahr 1586 oder 1587.
Henricus (17. Dec.) Segebade, ein frommer Franciscaner zu Bielefeld, starb im J. 1644.
Seite 654 ist noch ein heil. Martyrer Heraclius (8. Juli) einzustellen; er litt zu Sirmium, und gehört zu der Martyrergesellschaft des hl Sostratus. Die Stadt Noviodunum, wo der hl. Heraclius9 gelilten hat, lag in Illyrien.
Seite 655: Das Zeitalter des hl. Her baudus soll das 8. Jahrh. gewesen sein. Sein noch vorhandenes Grabmal in der Kirche seines Namens ohne Inschrift zeigt sein Bild.
Horbernus steht im frz. Martyrol. mit dem Titel »selig«. Er war zuerst Abt von Marmoutier (Groß St. Martin), und soll dann den bischöflichen Stuhl bestiegen haben. Das Verzeichniß der Gallia chr. n. kennt ihn nicht.
Seite 663: Heribertus (24. Juli), Bischof von Eichstädt, geweiht im J. 1022, gest. zu Freising im J. 1042, war überaus fromm und andächtig, ein besonderer Verehrer der hl. Walburgis, deren Gotteshaus er mit vielen Vermächtnissen bedachte, und hinterließ den Ruf eines Heiligen.
Heriburgis ist eine Schwester des heil. Ludgerus von Münster; sie wird auch Gerburgis geschrieben. Seine zweite Schwester hieß Hildegrim. Beide waren ihm treue Gehilfinnen bei seinen apostol. Arbeiten.
Seite. 667: Die hhl. Hermagorus und Fortunatus sollen, wie Einige sagen, ihre Misstonsthätigkeit bis nach Lorch erstreckt haben; ein Nachweis hiefür läßt sich aber nicht erbringen.
Seite 671: Hermannus (2. Oct.), mit dem Zunamen Bontzel, ein frommer Franciscaner zu Bielefeld, voll Einfalt und Demuth, welcher viele Jahre die Stelle eines Lectors inne halte, starb daselbst im J. 1667.
Seite 678: Vom hl. Hermes18 hat man Reliquien im Dome zu Salzburg.
Seite 685: Zu Heron4 setzen wir als beiläufige Jahrzahl 250.
Hersindis (29. Nov.), eine fromme Wittwe aus der Champagne, welche dem hl. Robert12 bei der Stiftung von Fontevrault hilfreiche Hand leistete, und im J. 1109 gestorben ist, findet sich zu obigem Tage bei Guerin.
Seite 690: Die hhl. Hesychius14 u. 15 sind im 3. Bande S. 72 unter dem Namen Isichius behandelt.
Seite 703: Das B. vor Hieronymus7 und Nicolaus ist in S. umzuändern.
Seite 705: Hieronymus (31. Jan.), geb. zu Borgo di San Sepolcro, trat in den Servitenorden, und starb im J. 1330 im Rufe eines Heiligen zu St. Angelo in Bado.
Seite 710: Hieronymus, M. (8. Sept.), wurde als kleiner arabischer Heidenknabe 1538 von einem spanischen Priester aus der Gefangenschaft losgekauft, im Glauben unterrichtet und getauft. Als später einige Araber aus der Gefangenschaft der Spanier flohen, nahmen sie auch unsern kleinen Hieronymus mit, aber die Taufgnade wirkte; im Alter von 21 Jahren kehrte er freiwillig nach Spanien zurück und bekehrte auch seine Frau zum christl. Glauben. Von einem Piratenschiffe abermals gefangen genommen und an den Ben von Algier, einen Renegaten verkauft, mußte er die schrecklichste Behandlung erdulden, bis derselbe beim Bau einer neuen Festung aus künstlich geformten Steinblöcken den christlichen Sclaven in einen solchen Stein mit einstampfen ließ am 8. Sept. 1569. Bei dieser schrecklichen Todespein gab der Blutzeuge keinen Klagelaut von sich. Ein spanischer Priester hatte dieses standhafte Martyrium der Nachwelt überliefert, und als die Franzosen Algier in Besitz genommen hatten und die Festung schleiften, suchte man die Reliquien des ehrwürdigen Martyrers und fand sie am 27. Dec. 1863. [958] Der Erzbischof holte dieselben in feierlicher Procession nach seiner Kathedrale ab, wo sie vorläufig ruhen, bis sie nach Beendigung des Heiligsprechungsprocesses auf den Altären zur Verehrung ausgestellt werden können. (Vgl. kathol. Sonntagsblatt zu Hildesh. Jahrg. 1854 und Kath. Miss. Jahrg. 1876 Beilage s. d. Jugend. S. 6.) (Dr. Grube.)
Seite 711: Hieronymus (19. Nov.) de Moranta, Mitglied der Gesellschaft Jesu, wurde im J. 1616 in Mexico getödtet. S. Johannes de Fonte.
Zu Hieronymus89 ist die Jahrzahl 1623 zu setzen; statt Tempo muß es Jempo heißen.
Seite 722: In neuester Zeit ist man davon abgekommen, das Martyrium der hhl. Hilarius11 und Genossen in die Regierungszeit des Numerianus zu setzen, der überhaupt als Christenverfolger schwerlich aufgetreten ist, und kaum zwei Jahre die Regierung geführt hat, und setzt es nach dem Vorgange der Boll. in die Zeit Diocletians.
Seite 729: Die Verehrung des heil. Hilarius48 unterliegt keinem Zweifel.
Seite 732: Nach Angl. S. I. 106 ist die hl. Hilda im J. 614 geboren.
Seite 735: Der Disibodenberg gehört dermalen zum Bisthume Speier.
Seite 743: Der heil. Hildnardus war zu Toul der Nachfolger seines Erziehers Bertinus, resignirte aber freiwillig, zog sich in die Einsamkeit zurück, und starb im J. 750.
Seite 744: Bei Hilgerus muß Hohenstein statt Hornstein gelesen werden. Er hat die Dominicanerklöster in Erfurt und Eisenach gegründet.
Seite 746: Himerius3. Siehe S. Hymerius2 und unsere Zusätze zu S. 816.
Seite 756: Hitto (Hytto), (10. Dec.), von Möring, der 6. Bischof von Freising, wurde im J. 811 als solcher confecrirt, und hinterließ den Ruf eines gelehrten und heiligen Mannes, welcher besonders der Armen sich mit väterlicher Liebe annahm, und im J. 825 eine besondere Stiftung für sie machte. Er predigte oft, hielt eilf Diöcesansynoden, zierte die Kirchen und förderte den Kirchengesang. Er ist der Gründer der nun demolirten Kirche und des Klosters auf dem St. Stephansberge, und starb im J. 834.
Seite 759: Homodei. Siehe die Ergänzungen zu Paula.
Seite 763: Der hl. Honoratus23 hat auf Abbildungen eine Schaufel neben sich, auf welcher drei Brode liegen.
Seite 764: Der hl. Honoratus32 wird nach Guerin als Mönch und Einsiedler zu Nevers verehrt. Näheres ist nicht angegeben.
Die Reliquien des heil. Honoratus37 wurden im J. 1823 in ein neues Gefäß gebracht, und ruhen noch immer in der St. Saturninuskirche (St. Sernin).
Seite 780: Die Reliquien der heil. Honorata8 wurden bis zur Revolutionszeit in der St. Nicolausspitalkirche zu Barsur-Aube verehrt. Aus ihrem Leben ist nichts Näheres bekannt.
Seite 782 ist beizusetzen, daß die Reliquien des hl Hugo4 im J. 1562 von den Hugenotten verbrannt wurden.
Seite 789 ist einzustellen: B. Hugo (10. Oct.), Bischof von Auxerre. Er stammte aus dem Hause der Grafen von Macon, trat als Jüngling in die Abtei Citeaux, und bewährte sich so gut, daß er zum Haupte der zur Bevölkerung des neu gestifteten Klosters Pontigny abgesendeten Mönche erkoren, und im J. 1137 auf den bischöflichen Stuhl zu Auxerre berufen wurde. Auch dieses Amt führte er 22 Jahre lang mit der größten Gewissenhaftigkeit, und starb am 10. Oct. 1151 im Rufe der Heiligkeit. Im J. 1567 entweihten die Hugenotten sein Grab in der Abteikirche zu Pontigny und verbrannten seinen beinahe unversehrten Leichnam. (Guerin.)
Das Cistercienserkloster Tennebach (Porta coeli) im Elsaß wurde um das J. 1157 gegründet. Es heißt vom., sel. Hugo, daß er der Welt Eitelkeit fliehend allein Christo angehangen, Ihn nicht allein mit Worten, sondern auch mit Werken bekannt, und durch einen sel. Tod den Himmel erlangt habe.
Seite 792: Hugo41 heißt Salinarius von seinem Geburtsorte Salins (Dep. Jura).
Seite 793: Hugo (15. Nov.) zugenannt Faringdon, Abt von Reading, wurde daselbst unter Heinxich VIII., weil er dessen Ketzerei nicht annehmen wollte, gehenkt.
Seite 798: Nach Butler (engl. Ausg. XI. 372) ist der hl. Martyrer Humbertus3 Bischof der Ostangeln gewesen. [959] Seite 803 ist bei B. Hunechildis auf Gunthildis2 zu verweisen (S. 588).
Seite 805: Der heil. Bischof Hungerus soll von Angesicht sehr mißgestaltet (deformis) gewesen sein. Desto lieblicher waren aber seine Tugenden. so daß noch Willibrordus und Bonifacius ihm kein Bischof mehr gleich kam.
Seite 813: Hyacinthus (5. Jan.), ein Dominicaner, welcher in einem Alter von 69 Jahren im Kloster Merlaix, nach einem Leben voll von Werken der Andacht, der Abtödtung und der Nächstenliebe gestorben ist, im J. 1671, wurde sogleich nach dem Tode vom Volke wie ein Heiliger verehrt.
Seite 810 ist S. Hyginus (12. Mai) von Lectoure einzustellen, und auf S. Genius1 zu verweisen.
Seite 816 (746): Vom hl. Hymerius2 gibt es (Lütolf, Gl.-Boten, S. 301 ff.) keine Acten, welche älter wären, als das 15. Jahrh. Sein Geburtsort ist Lugnez im Alsegau (in vico Lugduniaco). Der Ort, an welchem er sich nach seiner Rückkehr aus dem Morgenlande zuerst niederließ, lag am Bielersee. Er ist als Patron verehrt in den Pfarrkirchen von Chourehapoix und Davelier, sowie in den Kapellen von Lugnez, Fregiecourt und Borburg, und selbst in einer Pfarrkirche der Normandie. Seine Kapelle zu St. Imier, das von ihm seinen Namen hat, wurde am 16. März 1530 von den »Reformirten« zerstört, der Kirchenschatz geraubt, und die Asche des Heiligen in alle Winde zerstreut. Sein segensreiches Andenken zu zerstören ist den Fanatikern nicht gelungen.
Seite 819: Vom hl. Hypatius8 erzählt die Legende (im Viridrium von Raderus S. 67), daß er ein Spital errichtet, die Ratten durch einen Segensspruch ( verbo) ausgerottet, und einen Drachen getödtet habe.
Seite 2: die hl. Ida3 war die Tochter des Herzogs Bernhard von Franken, und um das J. 766 wahrscheinlich in Herzogenbusch geboren. Ihre Verehelichung mit Egbert wird bald nach dem J. 792 geschehen sein. Sie gebar demselben vier Kinder. Der Erstgeborene, Ludolph, wurde Herzog von Sachsen und Stammvater des sächsischen Kaiserhauses, ein anderer wird Graf Cobbo genannt, der dritte war der hl. Abt Warinus von Corvey, und die einzige Tochter, Hedwig, zuerst an Amuling vermählt, starb im Rufe der Heiligkeit als Abtissin zu Herford. Der Gemahl. der hl. Ida starb schon um das J. 811. Sie folgte ihm viel später, etwa um das J. 825, wenn nicht erst 838 in die Ewigkeit. Ihr Wohnort Herzfeld (Hirutfeld) an der Lippe liegt Hofstadt gerade gegenüber. Die Erhebung ihrer Gebeine im J. 980 geschah durch den Bischof Dodo von Münster. (Kampschulte.)
B. Ida8 u. 9 ist dieselbe. Der lateinische Name ihres Klosters heißt Rameya (Rameria); es lag im Bisthume Lüttich. Die sel. Ida ist dessen Stifterin. Obwohl nicht canonisirt, wurde sie doch mit Gutheißung des Generalabtes im Kloster wie eine Heilige verehrt. ihre Reliquien auf dem Altare ausgestellt, und ihr Name in der Allerheiligenlitanei nach der hl. Agnes angerufen. (Molanus, nat. S. S. Belg pag. 270.) Sie starb (Miraeus, fasti pag. 734) nachdem sie 16 Jahre im Kloster zugebracht, und ein Alter von 32 Jahren erreicht hatte, am 11. Dec. 1231.
Seite 6: Das hier bei B. Idesbaldus genannte Kloster heißt lateinisch de Dunis; es war eine Tochter von Clairvaux und ist im J. 1137 gestiftet worden. [960] S. 19 muß es in der Anm. statt: Josephus Calasanctius heißen: Johannes Capistranus.
Seite 29: Zu Ignatius12ist der 27. Sept. als Datum beizufügen.
Seite 30 sind noch beizufügen: Ignatius, (31. Mai), ein Jesuit in Böhmen, der im J. 1639 aus Haß gegen den katholischen Glauben getödtet wurde, und Ignatius Kim, Martyrer in Korea im J. 1839.
Seite 32: Hieher soll eine B. Ilga gehören, von welcher wir aber nichts angeben können.
Nach Molanus (Nat. S. S. Belg. pag. 225), ist der hl. llherus ein sanctus advectitius, d. h. von Mende hieher übertragen. Man muß also annehmen, daß er Bischof von Mende war und die Namen Ilherus, Iberus und Ilerus die nämliche Person bezeichnen.
Der hl. Bischof Illidius starb auch nach der Gall. chr. um das J. 370.
Seite 33: S. Illtyt, (6. Nov.), ist so viel als Iltutus. So heißt nämlich der Ort, wo er begraben ist.
Zu S. Illuminata1 gibt Baronius die Erläuterung, daß sie unter dem Kaiser Maximianus gelebt habe. Ihr Hinscheiden wird nach dem J. 311 zu setzen sein, da sie nicht Martyrin wurde.
Auch Illuminator als Beiname einiger Heiligen, z. B. des hl. Gregorius31 könnte hier eingestellt werden.
Illuminatus Rosengart, (28. März). Ueber diesen frommen Minoriten schrieb der bekannte schweizerische Geschichtsforscher A. Lütolf zu Lucern am 23. August 1858 an Dr. Stadler was folgt: Auf Befehl seines Beichtvaters hat Rosengart seine Biographie geschrieben, wovon eine beglaubigte Copie in Manuscript hier in Luzern vorhanden ist. Sodann haben seine Beichtväter schriftliche Nachrichten über ihn hinterlassen. Alles dieses, nebst mündlichen Ueberlieferungen hat ein Jesuit zu einer Lebensbeschreibung benützt, welche 1729 erschienen ist und von P. Sigl. Ord. S. Franc. 1758 in deutscher Uebersetzung in Lucern bei Wyßing herausgegeben wurde. Aus der letztern quellen folgende Notizen, wobei ich noch bemerke, daß ich jenes Manuscript eingesehen habe. Rosengart wurde den 15. August 1612 zu Thann im Elsaß von angesehenen Eltern geboren und Johann Ludwig genannt. Von der ersten Kindheit an bewies er seltene Frömmigkeit und Reinheit seiner Sitten, wozu sich bald strenge Abtödtung und Contemplation gesellte. Auch nahm sein Lebenslauf einen entschieden mystischen Charakter an, der steh besonders in fast alltäglichem Erscheinen seines heil. Schutzengels darstellte. Eilf Jahre alt, begann er 1623 seine Studien bei den Jesuiten in Ensisheim. Nach drei Jahren ließ er sich bereden, bei den Franciscanern in Thann das Noviziat anzutreten. Er wurde sofort von seinen Obern nach Luzern geschickt, von wo er im März 1628 nach Thann zurückberufen wurde, um hier Profeß abzulegen. Da befahl ihm aber eine himmlische Stimme, daß er diesen Schritt nicht thue, sondern sofort den Orden verlassen solle. Er gehorchte und ging zu den Jesuiten nach Pruntrut, im Bisthum Basel, um seine Studien wieder aufzunehmen. Die Bedenken, welche die Dominikaner, deren Orden er sich zu widmen bereits entschlossen war, gegen die Lehre von der unbefleckten Empfängniß Marias hegten, bewogen ihn, dieses Vorhaben wieder aufzugeben. Von Pruntrut begab er sich in den Ferien des Jahres 1631 nach Altkirch im Sundgau, in der Absicht später nach Würzburg zu gehen. Da wurde ihm wieder geoffenbart, er solle nun doch in den Franciscanerorden sich aufnehmen lassen. Es wurde ihm gerne willfahrt und zum zweitenmale kam jetzt Rosengart, als Novize Frater Illuminatus genannt, nach Luzern, um daselbst die Probezeit zu bestehen. Hier starb er schon nach vier Monaten, den 28. März 1632, nach der einstimmigen Meinung Aller, der ihn gekannt, als ein Heiliger, kaum 20 Jahre alt. Man begrub ihn zuerst im Kreuzgange, wo sein Grabstein folgende Inschrift trug: »Aanno 1632, 27. Martii decessit Frater Illuminatus Rosengardt Minorita, omnium opinione beatus.« Wegen allzugroßem Zulauf der gläubigen Menge wurden die Gebeine in einen zinnernen Sarg eingeschlossen, am 21. Mai 1749 im Chor der Franciscanerkirche, links vom Altare, beigesetzt. Auf dem Grabsteine ist zu lesen: »Fr. Illuminatus Rosengarth Altkirchii61 [961] oppido Suntgoviae mundo, Heligioni Lucernae natus, mira morum innocentia, vitae sanctitate, familiari angeli custodis consuetudine. compassiva Christi crucifixi contemplatione conspicuus, IVte ab emissa sacra professione die MDCXXXII animam Deo sanctissime reddidit Lucernae, praecedentibus mirabilibus visionibus et B. V. Mariae apparitione.«
Seite 34: S. lpidius ist identisch mit S. Elpidius4.
Seite 35: Imana (29. Jan.), Abtissin der Cistercienserklöster Salzinne (Salsinia) und Flines, starb nach Ram im J. 1270. S. Himmana.
Imarius (Imier) ist der hl. Hymerius2. S. d. und unsere Ergänzungen zu Bd. II. S. 816.
Man ergänze: S. Imeata (23. Oct.). einer der 9 Mönche, welche im 5. Jahrh. als Glaubensprediger nach Abyssinien zogen.
Seite 40: Der Einsiedler Infianannus heißt im frz. Martyrol. Efflam. In seiner Legende heißt es, er habe auch seine Gattin Honora zur Enthaltsamkeit bewogen, und mit ihr zu Plestin (Dep. Cotes-du-Nord) in jungfräulicher Ehe als Einsiedler gelebt. Der hl. Gestinus (II. 430) schloß sich ihnen an. Von ihm erhielt die Vsarrei Ple-Gestin den Namen.
Seite 41: S. Inglibertus (18. Febr.), Abt von Centula. S. S. Angilhertus1.
Die Legende über die Leichname des heil. Senators Injuriosus1 und seiner jungfräulichen Gemahlin Scholastica (vgl. Gregor. Turon. hist. Fr. I. 42 und de gI. conf. c. 32.) verschaffte ihnen den Beinamen: »die zwei Liebenden«. Ihr Tod fällt aber nach Guerin ungefähr ins J. 388.
Seite 47: Der hl. Innocentius13 und seine Gefährten findet sich nicht im frz. Martyrologium.
In Raderus' Viridarium steht noch ein hl. Innocen tius, welchen er mit S. Acacius12 identificirt. Nach den griechischen Menäen wäre er als Mönch »eines gewissen Klosters« so hart gehalten und mißhandelt worden, daß er starb. Als Leiche noch zeigte er seinen Gehorsam, indem er auf die Frage, ob er gestorben sei, sogleich Antwort gab. Die Geschichte trägt den Stempel des Fabelhaften auf der Stirne.
Seite 52: S. S. Irenaeus10 und. Genossen litten zwischen 253 und 259.
Seite 56: Ueber dem Eingange der Krypta auf dem Nonnberge zu Salzburg liest man die Inschrift: Sel. Irgentrudis, Gemahlin des Bayernherzogs Theodo, und Stifterin dieses Klosters.
Seite 60: Der erste historisch beglaubigte Bischof von Genf war Diogenes, welcher um das J. 381 lebte.
Seite 62: Isabella3 ist vielleicht die bei Ram zum 9. Jan. genannte fromme Carmelitin zu Ypern, die aber schon im Jahr 1600 gestorben ist.
Ueber das Martyrium des heil. Isaac6 ist Näheres Bd. V. S. 204 angegeben.
Seite 70: Vom hl. Bischofe Ischyrion2 wissen wir nur, daß er bei den Griechen in Verehrung steht.
Seite 72. S. Iserninus (23. Oct.), Bischof in der irischen Grafschaft Kildare, wird von den Boll. gelegenheitlich erwähnt (Oct. X. 5.).
Der sel. Isfridus trat zu Cappenberg in Westphalen in den Vrämonstratenserorden, wurde im J. 1159 Propst von Jerichow und war 1180–1204 Bischof von Ratzeburg. Unter seiner Leitung entstanden die berühmten Klosterkirchen von Jerichow und Diesdorf. Als Bischof verließ er den Weg der Demuth nicht, sondern benahm sich bei jeder Gelegenheit milde und geduldig, übte die höchste Enthaltsamkeit, und widmete sich ganz den Uebungen der Religion. Die Kirche hat ihn später unter die Seligen versetzt. (Winters Prämonstratenser, S. 74.).
Zu der auf Seite 84 von der hl. Itha2 erzählten Sage gibt Lütolf (Gl.-B. S. 38) nach mündlichen Mittheilungen aus der Gegend die Ergänzung, daß ihr einmal die Hirschgeweihe nicht leuchteten, weil sie fremdes Eigenthum, einen Stock aus einem Zaune, in den Händen trug.
Seite 84 u. 85: S. Itherius1 u. 2 ist der nämliche Bischof von Nevers, der zu Bourges in der Kirche zum heil. Kreuze begraben wurde. (Guerin.)
Seite 86: S. Ivia (Ivo), (25. Apr.), ein Bischof aus Persien, der zugleich mit dem heil. Augustin als Glaubensprediger nach England kam. S. S. Ivo3.
Seite 105 ist zu ergänzen: S. Jacobus (29. Oct.), Bischof von Batnä in Mesopotamien, der schon als Knabe solche Kenntnisse in den heil. Schriften besaß, daß sein Schüler Gregorius sagte, der heil. Geist habe sie ihm eingegeben. Weil sein bischöflicher Sitz in der Provinz Sarug lag, führt er von derselben gewöhnlich den Beinamen. Er war (Zingerle im K.-L. von W.-W.) zu Artom, einem Flecken am Euphrat im J. 452 geboren, wurde im Jahre 519 Bischof und starb im J. 521. Wegen seiner großen Belesenheit und der zahlreichen von ihm herausgegebenen Werke heißt er zuweilen auch »Kirchenlehrer«.
Seite 106: Die Zeitbestimmung bei S. Jacobus25 gründet sich auf den Bericht Theodorets, der um die Mitte des 5. Jahrh. starb und den strengen Einsiedler selbst gesehen hat. Der Beiname Syrus bezeichnet nicht, wie irrig angegeben ist, seinen Wohnort, sondern sein Vaterland. Seine Einsiedelei befand sich nämlich auf einem Berge in der Nähe (30 Stadien) von Constantinopel. Beizusetzen ist, daß der Heilige durch Unterricht und Predigt wie durch sein Beispiel äußerst segensreich gewirkt hat.
Seite 108: S. Jacobus (9. Dec.), ein Martyrer zu Samosata im J. 297. S. S. Hipparchus.
Seite 110: Zu B. Jacobus40 ergänzen wir seinen Familiennamen Bertoni. Seine Verehrung wurde dem Bisthume Faenza und dem ganzen Servitenorden durch Papst Clemens XIII. bestätiget.
Seite 114 muß bei B. Jacobus51der 29. Nov. gesetzt werden. Als Todesjahr ist bei Guerin 1332 angegeben. Seine unvordenkliche Verehrung wurde am 22. Sept. 1859 bestätiget.
Seite 116 fehlt Jacobus Lauderus (15. Jan.), aus dem dritten Orden des heil. Franciscus, welcher zu Citta delle Pieve im Kirchenstaate im J. 1304 ermordet. und nach 107 Jahren noch unverwest gefunden wurde. (Hueb.)
Seite 119: Jacobus (10. Apr.), ein Franciscaner. S. Mena.
Jacobus97, welcher sich bei Hueber nicht findet, ist wahrscheinlich derselbe wie Jacobus72.
Beizusetzen sind: Jacobus (22. März) Harrison, ein Weltpriester, welcher im J. 1602 zu York des kathol. Glaubens wegen gehenkt wurde.
Jacobus (25. März) Bird, ein englischer Edelmann, der zu Winchester im Jahr 1593 aus der gleichen Ursache den Erhängungstod starb. Ebenso Jacobus Alkinson ein Laie, von welchem nur bekannt ist, daß er im nämlichen Monate im J. 1095 unter der Folter starb.
Seite 120: Jacobus (19. Apr.) Dunkel, ein ka thol. Buchdrucker, der im J. 1602 unter der Königin Elisabeth zu Tyburn gehenkt wurde.
Bei Jacobus100 ist der Ort seiner Hinrichtung, Lancaster zu ergänzen.
Seite 121: Jacobus (11. Mai) zugenannt Wannert oder Walworth, ein Karthäuser, starb zu York unter Heinrich VIII. im J. 1537 für den katholischen Glauben. (Cal.)
Seite 122: Jacobus114 gehörte dem Kloster Feuillans (Fulium) an.
Seite 125: Jacobus (13. Aug.) Doudal, ein irischer Kaufmann, wurde wegen Begünstigung des kathol. Gottesdienstes unter der Königin Elisabeth zu Exeter erhängt.
Seite 126: Jacobus (28. Aug.), Claxton oder Clarkson, ein englischer Weltpriester, welcher unter der Königin Elisabeth im J. 1088 nächst Hounslow erhängt wurde. (Cal.)
Seite 128: Jacobus188 wurde von den Mauren getödtet.
Jacobus (10. Oct.) Ferrandus, ein frommer Dominicaner zu Valencia, welcher dem heil. Ludwig Bertrandus das Ordenskleid geben sollte, was aber dessen Vater damals noch nicht zugab. (V. 310.)
[963] Seite 130: Jacobus (18. Nov.) de Orosco, ein im J. 1616 zu Mexico getödteter Missionär aus der Gesellschaft Jesu. Vgl. Johannes895.
Seite 131: Jacobus210 hat den Zunamen Thompson, und starb nach dem englischen Martyr-Kalender am 28. Nov.
Jacobus (2. Dec.) de Castro Plebis. d. i. von Citta della Pieve aus dem Orden der Serviten, der wegen Erbauung eines Spitals sich so viele Feinde zuzog, daß er im J. 1313 meuchlerisch ermordet wurde. Er steht im Orden als »Seliger« in Verehrung.
Jacobus215 steht im englischen Martyrerkalender zum 27. Aug. Er hieß Roger Cadwallador und starb zu Leominster unter dem Könige Jakob I.
Jacob230 Saintebeuve war Jansenist, und gehört nicht ins H.-L.
Jacobus232 steht auch im engl. Martyrkalender ohne Datum.
Zu Jacobus236 ist 22. Febr. zu setzen.
Seite 148: Bei S. Jarloga ist auf S. Donnanus zu verweisen, zu dessen Schülern er gehört haben soll. Egy, wo sie starben, ist eine der hebridischen Inseln.
Seite 153: Jeremias (19. Apr.) Drexel aus der Gesellschaft Jesu, welcher im Jahr 1638 zu München im Rufe der Heiligkeit starb, darf in unserm Werke nicht fehlen. Er war am 10. Aug. 1081 zu Augsburg von armen lutherischen Eltern geboren, wurde katholisch, und verkündete fortan das reine Evangelium mit solcher Klarheit und Kraft, daß er seinen Zuhörern auf der Kanzel auch körperlich zu leuchten schien, und zahlreiche Zuhörer aus fernen Gegenden sich bei ihm einfanden, von welchen er Einige zur verlassenen Mutterkirche wieder zurückführte. Er war überaus fromm, demüthig und arbeitsam, und schrieb zahlreiche ascetische Werke, welche heute noch gerne gelesen sind und neu aufgelegt werden. Sein Leichnam wurde nicht in der gemeinsamen Gruft, sondern in der St. Michaelskirche selbst beigesetzt. Als man einen schwer Erkrankten sein Sterbekreuz in die Hände gab, erfolgte augenblicklich Genesung.
Seite 154 wäre einzustellen: Jesse, der erste bekannte Bischof von Speyer, welcher im J. 346 auf dem Concil zu Cöln gegenwärtig war, und auch die Beschlüsse des Concils von Sardica im J. 1347 unterschrieben hat; er steht zwar in keinem Heiligenverzeichnisse, wird aber sicherlich zu den Seite 169 Sp. b muß statt 20. Sept. der 20. März gelesen werden.
Seite 170: Von dem sel. Servitenbruder Joachim2 wird erzählt, daß er durch sein Gebet einem Manne, der an der hinfallenden Krankheit litt, dieselbe abnahm und auf sich übertrug. Als er einmal am Feste Mariä Himmelfahrt mit der brennenden Kerze erschien, wurde er von dieser Krankheit während der hl. Wandlung ergriffen, und stürzte zu Boden, aber die brennende Kerze blieb gerade aufgerichtet in der Luft schweben.
Einzustellen ist: Joachima, (16. Febr.), geborene Gräfin von Clermont, geehlichte Schwarzenburg, eine große Verehrerin des hl. Erzengels Michael, in dessen Kirche zu München sie besonders als Wittwe fast ununterbrochen betete, und eine Wohlthäterin der Armen, die sich besonders mittelloser Jungfrauen liebevoll annahm; sie war gegen sich sehr streng, trug ein stechendes Cilicium und ging stets baarfuß, was sie aber durch lange Kleider und schön gearbeitete Schuhe, aus welchen sie die Sohlen herausnahm, zu verbergen suchte. Sie starb im Rufe außerordentlicher Frömmigkeit am 16. Febr. d. J. 1622 zu München, und liegt zu Ebersberg begraben.
Seite 178 ff.: S. Jocundus und Jucundus sind durchweg dieselben.
Seite 188 und 189: Der Geburts- und Wohnort der sel. Johanna9 ist Segni im Kirchenstaate. Sie wirkte zur Pestzeit um das J. 1348 Wunder der Liebe und Aufopferung.
Seite 191: B. Johanna19 ist zu streichen.
Seite 202: Bischof Dupanloup von Orleans hat die Seligsprechung der Jungfrau Johanna74 beantragt, und alle auf sie bezüglichen Aeten nach Rom gebracht, wo sie der Entscheidung harren. Zu Domremi wird sie seit unvordenklichen Zeiten kirchlich verehrt (fête de la pucelle).
Seite 205: Johanna97 starb schon bald nach dem J. 1310 als Abtissin von Bardeburg (frz. Clairefontaine, lat. Clarus fons).
Seite 206: Johanna Viselli, (4. Dec.), aus Cremona, eine Servitin, war ein Spiegel edler Jungfräulichkeit und Heiligkeit, [964] und eine besondere Verehrerin des heil. Sacramentes. Sie starb am 3. Dec. 1455.
Seite 210: S. Johannes5, der griechische hl. Alexius, gab sich sterbend dadurch zu erkennen, daß er seiner Mutter ein schönes Evangelienbuch, das sie ihm als Kind geschenkt hatte, wieder zurückgab.
Seite 252: S. Johannes108 war nicht Bischof von Utrecht (Trajectum ad Rh.), sondern von Tongern-Mastricht; er wird schon zum J. 627 erwähnt, wurde beiläufig 631 erwählt, und starb vielleicht schon im J. 634.
Seite 268 ist zu bemerken, daß S. Johannes149 wahrscheinlich Bischof von Hexham (Hagulstadium, Alexodunum) in Northumbrien gewesen ist.
Seite 269: Zu S. Johannes160 ist zu bemerken, daß Ardascir der Sohn und Nachfolger, nicht der Bruder Sapors II. gewesen ist. Der Ort, an welchem der Heilige starb, hieß Beth-Caziz. Die Landschaft Adiabene wurde auch Hadjab genannt. (Asseman-Zingerle, I. 77.)
Seite 288: S. Johannes180 ist nicht canonisirt. Er war ein frommer Augustiner zu Siena. Als Novize hatte er so schwere Versuchungen, daß er heimlich aus dem Kloster entwich, aber eine Erscheinung Christi, der ihm seine Seitenwunde zeigte, bewog ihn sogleich wieder zur Rückkehr. Als ihm der Prior die Aufnahme verweigerte, blieb er so lange vor der Pforte, und nährte sich von dem Brode, das man den Armen gab, bis man ihn endlich wieder einließ. Er wurde später sogar Prior, und führte ein so strenges und bußfertiges Leben, daß er im Augustinerorden zu den Seligen gezählt, und als solcher verehrt wurde.62
Seite 311: B. Johannes, (28. Juli), mit dem Zunamen Soreth, ein Carmelite, wurde zu Caen (Cadomum) in der Normandie im J. 1420 geboren, oblag zu Paris den Studien, wurde Ordensgeneral, und von Calixtus III. mit dem Cardinalshute geschmückt. Er starb im J. 1471 zu Angers an Gift. Seine unovrdenkliche Verehrung hat Pius IX. am 1. Sept. 1866 seinem Orden bestätiget. Hienach ist Johannes682 zu berichtigen.
Seite 320: B. Johannes240 de Salerno wird bei den Dominicanern am 9. Aug. gefeiert. Die Kirche St. Maria Novella wird jetzt noch von Dominicanern bedient. Seite 332: B. Johannes Teutonicus, (4. Nov.), der vierte Ordensgeneral der Dominicaner, wurde im J. 1220 vom heil. Dominicus selbst noch in den Orden aufgenommen, und machte sich um die Kirche so verdient, daß er von Gregor IX. zum Bischofe von Preßburg ernannt wurde, welche Würde er aber bald resignirte. Er starb im J. 1254, als er eben in Ungarn die Klöster seines Ordens visitirte. An seinem Grabe geschahen zahlreiche Wunder. Seite 333: Zu B. Johannes255 setzen wir (aus Guerin) noch Folgendes: Als seine Mutter gestorben war, übernahm eine fromme Frau den Liebesdienst, ihn zu säugen. Gott lohnte ihr dieses gute Werk, indem ihr bis dahin beständig kranker Mann plötzlich gesund wurde. Als Dominicaner wirkte der Selige viel Gutes, besonders durch seine Andacht zur hl. Mutter Gottes. Es gelang ihm, in seinem Geburtsorte Caccamo ein Kloster seines Ordens zu gründen, welchem er längere Zeit als Prior vorstand. Es kömmt hier noch einzustellen: Johannes, (1. Dec.), der 6. General des Dominicanerordens, von Vercelli gebürtig; er starb, als man im Begriffe war, ihn zum Papste zu wählen, im Jahr 1283. (Guerin.)
Seite 335: B. Johannes265 ist derselbe wie Johannicius3. Man sehe unsere Zusätze und Verbesserungen zu diesem Artikel.
Seite 340: V. Johannes Agnus, (11. Dec.), aus dem Orden der Predigerbrüder, welcher bei Guerin als »Seliger« steht, lebte zu Gent in Belgien und starb im J. 1396.
Seite 340: Der ehrwürdige Johannes295 war von le Mans, und lebte 40 Jahre lang in seiner Einsiedelei nur von Brod, Gemüse und Wasser.
Zu ergänzen: Johannes Inamanga, (27. Rov.), ein Japanese, welcher mit mehreren Andern für den Glauben sein Leben opfern mußte, im J. 1619.
V. Johannes Motaina, (27. Nov.), ein Landsmann und Leidensgefährte des vorigen.
Seite 321: Johannes III. (1. Jan.), Bischof von Eichstädt, aus dem Geschlechte von Eich, erwählt am 1. Oct. 1445,
[965] gest. am 1. Jan. 1464, war ein frommer, aber zugleich sehr strenger Herr. »Er war (heißt es im heil. und gottsel. Eichstädt S. 210), der beste Hirt seiner untergebenen Schafe, die er mit dem göttlichen Worte von der Kanzel, und mit den schönsten Beispielen des auferbaulichsten Lebens geweidet, besonders bei der eingegangenen Jubiläumszeit, zu welcher er in öffentlichem Beichtstuhle den Büßenden fleißiges Gehör, und den zum Tische des Herrn Hinzutretenden das Brod der Engel gegeben.« Er war so gut und wohlthätig, daß er zu sagen pflegte, nur deßhalb seien ihm die Einkünfte des Bisthums willkommen, weil er mit denselben die Nothleidenden unterstützen könnte. Den Juden verbot er, sich im Bereiche seines Bisthums aufzuhalten, in den Klöstern stellte er Zucht und Ordnung wieder her, und verfuhr mit Strenge gegen alle Widerspänstigen und Unbotmäßigen. Pius II. ernannte ihn im Jahr 1462 zum Cardinal. Durch seine Synodalverordnungen hat er zum geistlichen Wohle des Bisthums auch nach seinem Tode noch Vieles beigetragen. Er starb im Rufe eines Heiligen.
Seite 342: Der zu Gratz am 10. Jan. 1619 gottselig gestorbene Jesuit Johannes Deckers aus Hansebronk in Flandern steht in Ram's Hagiogr. nationale, S. 130.
Seite 349: Johannes (Franciscus), (23. Febr.), zugenannt Ecker von Kapfing und Lichteneck, bestieg am 29. Jan. 1690 den bischöflichen Stuhl von Freising. Geboren am 16. Oct. 1649, wurde er im J. 1673 ins Domstift Freising berufen und 1684 Decan daselbst. Schon als solcher that er sich durch besondere Tüchtigkeit hervor: er durchforschte die Archive des Bisthums zum Zwecke geschichtlicher Aufhellungen, erbaute und dotirte das hl. Geistspital, und schaffte ein neues Geläute in den Thurm der St. Georgskirche. Als Bischof besuchte und visitirte er die seit längerer Zeit fast vergessenen Bisthumsantheile in Tyrol, Kärnten und Steyermark, und verehrte auf der Rückreise die liebe Gottesmutter zu Ettal, wo er auch ordinirte und firmte, errichtete und organisirte das Gymnasium in Freising, dessen Leitung er sodann den Benedictinern übergab, gründete daselbst eine Buchdruckerei und ein neues Krankenhaus, erbaute und consecrirte die St. Johanneskapelle. beförderte die Verehrung der heil. Jungfrau, deren Gnadenorte er gerne besuchte, ließ durch Priester der Gesellschaft Jesu Volksmissionen abhalten etc. und endete am 23. Febr. 1727 sein ruhmreiches und gottesfürchtiges Leben. Seine Grabschrift besagt unter andern: »Er ist nach unserm frommen Glauben in den Himmel eingegangen.« Daran ist, wie die Frisingia S., welcher wir alles obige entnommen haben, weiter bemerkt, auch deßhalb nicht zu zweifeln, weil auf seine Fürbitte sich mehrere sehr auffallende Gebetserhörungen zutrugen. Unsere Quelle gibt ihm daher den Titel »ehrwürdig.«
Johannes de Munda (6. Febr.), Benedictiner im Kloster Reinhausen bei Göttingen, wurde im Juli 1480 Abt des Klosters Clusa bei Gandersheim, welches er reformirte. Von da wurde er Abt des Klosters Bursfelde an der Weser (Bursfelder-Reform), und starb im J. 1439.
Johannes de Indagine (11. Aug.), ein heiligmäßiger Benedictiner von Bursfelde, Nachfolger des vorigen, starb im J. 1468.
Johannes ab Assumt., B. V. M., (9. Aug.), ein frommer Augustiner in Wien, gebürtig zu Krotgau in Schlesien, wurde durch den Liebreiz seines unschuldigen Wandels für Viele, die mit ihm verkehrten, der Anfang eines heiligen Lebens. Als Prediger in der Hofkirche, und als Novizenmeister im Kloster wirkte er für seine Mitmenschen, durch geduldige Ertragung von Widerwärtigkeiten und Krankheiten, sowie durch strengen Bußeifer für sich selbst. Er verschied im J. 1652.63
S. 353: Johannes401 führte den Familiennamen O'Gelebon. Ehe er starb, warf er seinen Rosenkranz unter die umstehende Volksmenge; derselbe schlang sich um den Hals eines eben anwesenden protestantischen Böhmen, Namens Eckersdorf, so daß die Nebenstehenden sich darüber verwunderten, und ihn für einen geheimen Papisten hielten. Der so Getroffene hielt sich für beschämt, riß den Rosenkranz vom Halse und warf ihn weg. Aber seitdem war es ihm immer, als ob eine geheime Stimme ihm zuriefe: Du mußt katholisch werden! Da er keine Ruhe mehr hatte, fing er an, aus kathol. Religionsbüchern [966] sich über unsere Glaubenssätze näher zu unterrichten, und fand, daß sie wahr seien, worauf er feierlich das katholische Glaubensbekenntniß ablegte.
Seite 357: Der Martyrer Johannes451 gehörte wahrscheinlich dem Dominicanerorden an. (Vgl. W.-W. K.-L. 2. Aufl. I. 714.)
Seite 364: Johannes (9. Mai) Tülbeck, der 44. Bischof von Freising, ein geborener Münchener, bestieg am 10. Jan. 1453 den Hirtenstuhl dieser Stadt, und begann seine Amtsführung mit der Verschönerung seiner Kathedrale, »damit sie auch im Aeußern als die Königin aller Kirchen des Bisthums erscheine.« Herzog Albert III., welcher seine Frömmigkeit und Treue immer in Ehren hielt, übertrug ihm die Reformation der Minoriten in Landshut, an deren Stelle im J. 1446 die Observanten berufen wurden, und Papst Pius II. im J. 1459 die Visitation der Regularstistsherren von Untersdorf. Die Erbauung der Collegiat-Frauenkirche zu München, und der Castulusstistskirche zu Moosburg, wo er dessen Reliquien im J. 1468 feierlich erhob, fallen gleichfalls in die Zeit seines Vontisicates. Nach 20 Jahren eifriger Thätigkeit übergab er dasselbe im J. 1473 durch freiwillige Resignation seinem Nachfolger Sixtus von Tannberg, und zog sich nach München zurück, wo er in der Liebfrauenkirche ehedem Pfarrer gewesen war. Er starb daselbst am 9. Mai des J. 1476 im Rufe sehr großer Frömmigkeit, und ruht in der Capelle unter dem nördlichen Thurme der Frauenkirche. (Frisingia S.)
Seite 380 (312): Die Verehrung des sel. Johannes682 ist vom hl. Stuhle gutgeheißen. Er war Ordensgeneral, und ist auf S. 312 zu ergänzen.
Seite 389: Johannes Müller (20. Aug.). Dieser von Gott gesandte Mann, welcher die Verbesserung des Chorherrenstiftes Triefenstein im ehemaligen Hochstifte Würzburg durchzuführen bestimmt war, auch Molitor genannt, wurde am 16. Mai 1576 zu Dettelbach al M. von einem lutherischen Vater, aber einer katholischen Mutter geboren. Seine armen Eltern ließen ihn in der Musik und im Lateinischen zuerst im Geburtsorte, dann in Würzburg unterrichten; das neugegründete Seminar vollendete seine Ausbildung. Nach Empfang der Priesterweihe erhielt er die Pfarrei Fladungen. Innerhalb 6 Jahren brachte er in der dortigen Gegend 600 durch die lutherische Irrlehre verführte Seelen zur römisch-katholischen Kirche wieder zurück. Im J. 1609 rief ihn der geistliche Gehorsam nach Dettelbach, um daselbst an der weitberühmten Wallfahrtskirche das Amt eines Vorstehers zu übernehmen. Hier glückte es ihm, seinem Vater, der ihm das irdische Leben gegeben, das höhere Leben zu verleihen, indem er ihn zum katholischen Glauben bekehrte. Nach 3 Jahren beorderte ihn sein Bischof nach Markt-Heidenfeld, um auch da das Reformationsgeschäft vorzunehmen. Hier eröffnete sich seinem Missionseifer ein weites Feld und viele Beschwerden. Die Jugend trieb ihren Spott mit ihm; bis an's Pfarrhaus lief ihm oft eine ganze Rotte böser Buben nach, schreiend: »schlechter Pfaff, schlechter Pfaff!« Dasselbe thaten sie, wenn er aus seiner Wohnung herausging. Der Pfarrer klagte es dem Bischof. Dieser gab ihm einen Beutel von Schillingen und Kreuzern mit der Weisung, unter die bösen Buben diese Münzen auszuwerfen, so oft sie ihn beschimpften. Noch war der Beutel nicht geleert, als die bösen Mäuler gestopft waren. Die Liebe der Kinder gewann ihm bald auch die der Erwachsenen und in zwei Jahren säuberte er den ganzen Flecken Heidenfeld vom Unkraute der Irrlehre. Nun aber fühlte er eine sehr starke Abnahme seiner Leibeskräfte. Bischof Julius wollte ihn erleichtern und übertrug ihm deßhalb die Pfarrei seines Spitals. Er genoß aber da nicht viele gesunde Tage und bekam endlich ein so starkes Blutauswerfen, daß man an seinem Aufkommen verzweifelte. Zum Tode bereit, schlummerte er einmal Na chts auf seinem Bette. Da erschien ihm der heilige Augustinus, legte die Hand auf seine Brust und sprach: »Du bist mein, von dieser Stunde an wirst du gesund sein.« Da erwachte er; er steht auf und erscheint Morgens zum Erstaunen Aller im Spitale frisch und gesund. Um jener Stimme Folge zu leisten, verfügte er sich sogleich zum Bischof und eröffnete ihm den Vorgang und sein Vorhaben, in den Orden der regulirten Chorherren des hl. Augustin in Triefenstein einzutreten mit der Bitte, ihm hiezu die oberhirtliche [967] Erlaubniß zu ertheilen. So schwer es den Bischof auch ankam, seinem lieben Spitale einen so tüchtigen Vorsteher zu entziehen, so gerne willigte er doch in das Begehren bei der Erwägung, daß er in ihm den rechten Mann zur Wiederbelebung des Augustiner-Stiftes gefunden habe. Er ließ sogleich den Propst zu Heidenfeld berufen und durch ihn seinem theuren Spitalpfarrer am Feste Allerheiligen 1616 in seiner Gegenwart die Ordenskleider anlegen und ihn am folgenden Tage in einer fürstlichen Chaise mit der Vollmacht eines Verwalters nach Triefenstein führen. Nach überstandenem Probejahre legte er zu Heidenfeld die Augustiner-Ordensgelübde ab, und versprach dem künftigen Propst den Gehorsam. Er war es aber selbst, den Gott hiezu ausersehen hatte; schon am folgenden 22. Nov. wählten ihn seine Chorbrüder einstimmig zu Propste. Kaum hatte er den Hirtenstab der Propstei ergriffen, so nahm man allenthalben in der Canonie eine plötzliche Aenderung wahr. Die leutselige und liebreiche Art, mit Andern umzugehen, gewann ihm die Gemüther; sein gutes Beispiel und die passenden Ermahnungen zur rechten Zeit brachten das geistliche Leben schon im ersten Jahre in einen so wohlgeordneten Zustand, daß die Stiftsherren zu Heidenfeld im folgenden Jahre ihn gleichfalls zu ihrem Vorsteher erwählten. Zur Erwerbung einer festen Grundlage für die beiden Stifte verpflichtete er sich und sämmtliche Kanoniker auf die von Papst Paul V. für die Canonie zum hl. Kreuz in Augsburg im J. 1613 bestätigten Statuten durch Namensunterschrift. Als die schwedischen Kriegsunruhen auch das Frankenland überfluteten, und die Festung Würzburg den Feinden in die Hände gefallen war, suchte und fand der fromme Propst, wie die übrige Würzburger Geistlichkeit in Cöln eine Zufluchtsstätte. Nach der Rückkehr dankte er ab, und starb nach längern Leiden am 20. Aug. 1639 im Rufe der Heiligkeit.64
Seite 395: Johannes, (23. Sept.), zugenannt der Deutsche, ein Servitenordenspriester aus Frankfurt al M. und Schüler des hl. Philippus Benitius, überaus eifrig in Predigt und Seelsorge, zugleich aber bußfertig, strenge gegen sich selbst, ein Vorbild seiner Mitbrüder, starb zu Frankfurt am 25. Sept. 1315 und wurde in der dortigen Hauptkirche beigesetzt. Sein Orden verehrt ihn unter den Seligen.
Seite 406: Johannes de Pinguentos (13. Nov.), aus dem Orden des hl. Dominicus zu Valencia, wirkte im 13. Jahrh. für die Bekehrung der Mauren in Spanien mit solchem Erfolge, daß er nach seinem Hinscheiden wie ein Heiliger verehrt und mit dem Titel »selig« ausgezeichnet wurde.
Johannes (17. Nov.), von Lerida, gleichfalls Dominicaner, der vielfach mit Gesichten und himmlischen Erscheinungen begnadigt wurde, starb zu Cordova im 15. Jahrhundert.
Johannes Hieronymus (15. Nov.), mit dem Zunamen: vom hl. Geiste, Prior des Augustiner-Conventes zu Wien, früher Professor zu Prag, war »ein vollendeter Heiliger.« Er starb im J. 1661.
Seite 411: Johannes Hoffmann (8. Dec.), war im J. 1598 zu Neudorf, zur Herrschaft Lobkowitz gehörig, von armen eltern geboren. Die Fürstin von Lobkowitz verschaffte ihm die Mittel, daß er studiren konnte. Im J. 1624 erhielt er in Prag die Priesterweihe, worauf er in Heinrichsdorf erstlich als Caplan, und dann selbstständig die Seelsorge ausübte. Von hier wurde er 1640 als Vikar an die Domkirche in Prag berufen. Er war in jeder Beziehung das Muster eines Domvikars, verrichtete seine Obliegenheiten mit Gewissenhaftigkeit, pflegte in der Nacht drei Stunden dem Gebete und der Betrachtung obzuliegen, und war so demüthig und anspruchslos, daß er, als man ihn zu bereden suchte, sich um eine Kanonikatsstelle zu bewerben, die Flucht ergriff, und nur auf das Versprechen zurückkehrte, daß man ihn nicht mehr mit solchen Anträgen behelligen wolle. Da er mit der Zeit der älteste Domvikar wurde, stand ihm frei, sich die beste Vikarwohnung auszuwählen; er wählte sich die schlechteste, in welcher es im Sommer übermäßig heiß, und im Winter wegen des scharfen Windes sehr kalt war. Er starb am Feste der unbefleckten [968] Empfängniß der seligsten Jungfrau 1678 im Rufe der Heiligkeit.65
Johannes, Archp. (23. Dec.), Herzog von Bayern, wurde 1407 zum Bischofe zu Münster erwählt, obgleich er noch keine höhere Weihe empfangen hatte. Am 22. Febr. 1458 empfing er von seinem Weihbischof den Subdiakonat, am 18. März den Diakonat und am 1. April, Ostersamstag, den Presbyterat. Am 25. Nov. desselben Jahres ließ er sich die bischöfl. Consecration ertheilen. Er führte eine weise Landesregierung und erwarb sich namentlich als Bischof die größten Verdienste um die Diöcese Münster. 1464 wurde er nach dem Tode des Erzbischofs Friedrich (s. d.) zu Magdeburg als dessen Nachfolger berufen und trat ganz in die Fußstapfen seines großen frommen Vorgängers. Er gab sich alle Mühe, die kirchl. Reformen in seinem Sprengel zur gänzlichen Durchführung zu bringen. Der ehrw. Johannes Busch hat ein eigenes Kapitel »de optimo zelo Johannis Aschiepiscopi« seinem Berichte über die Reformation (s. Joh. Busch) einverleibt. Johannes starb 1475 am 13. Dec. auf Schloß Giebichenstein bei Halle im Rufe der Heiligkeit. (Dr. Grube.)
Seite 411: Johannes (2. Dec.) Armero, ein heiligmäßiger Dominicaner in Spanien, während 62 Jahren ein Vorbild seiner Mitbrüder in Andacht, Demuth und Buße, starb im J. 1566 im Rufe eines Wunderthäters und Heiligen.
Seite 414: Johannes Stirlin, (27. Dec.), ein Religiose aus dem Orden des hl. Dominicus, aus einer vornehmen Familie; er trug in einem schwachen Körper eine für Schmerzen gänzlich gleichgiltige Seele, und starb im J. 1259 zu Valenciennes (Dep. Nord) in Frankreich. Bei Guerin führt er den Titel »selig.«
Seite 421: Zu Johannes984 Pabst schreibt uns Hr. P. Nix, S. J., Rector des Collegiums zu Wynaudradradet unterm 12. Juni 1881: »Wahr ist, daß er die beschriebenen Martern erduldete, dann aber gerettet wurde. Er lebt noch, und ist augenblicklich in Boston in N.-Amerika in der Seelsorge noch immer thätig.«
Zu Meran in Tyrol starb im J. 1772 im Rufe der Heiligkeit der Capucinerlaienbruder Johannes Faller, Verf. mehrerer geistlichen Schriften.66
Johannes Busch, Augustinerpropst zu Hildesheim und Halle, päpstlicher Reformator in Norddeutschland. Am Anfange des 15. Jahrh. verbreitete sich vom Kloster Windesheim in Holland ausgehend eine vollständige Reform der Augustinerchorherrklöster in Deutschland. Die so reformirten Klöster schlossen sich zu einem Vereine zusammen, der sogen. Windesheimer Congregation. Dieser gehört auch unser ehrwürdige Johannesan. Im J. 1399 zu Zwoll geboren, trat er kaum 19jährig 1417 in das Kloster der reformirten Augustiner-Chorherren zu Windesheim ein, erhielt 1420 die heil. Priesterweihe und wurde nachdem er Jahre lang schon an der Reform der Klöster mitgearbeitet, 1439 nach Sachsen in die Diöcese Hildesheim berufen, wo das Kloster Wittenburg als das erste Augustinerkloster jener Gegenden die Reform erlangte und sich Windesheim anschloß. Johannes wurde daselbst Subprior. 1435 hatte das Concil zu Basel den Klöstern Windesheim und Wittenburg den Auftrag ertheilt, die Augustinerklöster Sachsens zu reformiren und so kam Busch 1439 zum Zwecke der Reform nach dem Wiltenkloster dicht bei Hildesheim, wo er am 2. Febr. 1440 zum Propst erwählt wurde. Er reformirte von hier aus, oft unter den schwierigsten Verhältnissen, eine Menge Klöster, war durch seinen Eifer mitbetheiligt bei der Entstehung der Bursfelder Reform, welche bekanntlich zunächst in der Clus bei Gandersheim in der Diöcese Hildesheim durch Johannes Dederoth anfing; dem Einflusse Buschs ist auch die Bekehrung des Johannes Hagen zuzuschreiben, welcher, nachdem Dederoth 1435 Abt von Bursfelde geworden, daselbst als Mönch eintrat und demselben kurz nach seinem Eintritte 1439 bereits als Abt folgte. Nachdem Busch 1441 auf Einladung der Bischöfe von Halberstadt und Magdeburg in jene Gegenden bis nach Halle gekommen war und an der Reform der Klöster gearbeitet hatte, wurde er 1448 auf Betreiben des [969] heiligmäßigen Erzbischofs Friedrich zum Propste im Kloster Neuwerk bei Halle erwählt. Hier war er zugleich Archidiakon über einen großen Sprengel und wirkte für das Gute unter Volk und Clerus sowie in den Klöstern ohne Unterlaß. Als Cusa 1451 nach Norddeutschland kam und in der Woche nach Dreifaltigkeit zu Magdeburg ein Provincialconcil abhielt, ernannte er Busch für die gesammte Magdeburger Provinz und für die sächsischen und thüring'schen Theile der Mainzer Provinz zum päpstlichen Visitator und Reformator aller Augustinerklöster. Aber Buschs Wirken beschränkte sich nicht allein auf diese, sondern erstreckte sich auch auf die andern Orden. Als Busch 1456 mit dem Erzbischof Friedrich in Spannung gerieth, legte er seine Propstwürde nieder, wurde nach Windesheim zurückberufen und schrieb im Auftrage des Vorstehers der Congregation eine Geschichte derselben; welche später in dem Streite über den Verfasser der »Nachfolge Christi« von Rosweyd, dem Anfänger der Bollandisten, 1621 zu Antwerpen herausgegeben wurde (Chronicon Windesheimense), weil Busch darin behauptet, daß Thomas von Kempen, dessen Zeit- und Ordensgenosse er war und den er persönlich kannte, das Buch geschrieben habe. 1458 wurde Busch wiederum zum Propst des Wiltenklosters berufen, wo er als Reformator unermüdlich thätig (der Sterbetag ist nicht bekannt) 1479 im Rufe der Heiligkeit starb.67 Schon im Leben war er durch Wunder und Weissagung von Gott ausgezeichnet. Er hat seine Erlebnisse bei der Reform selbst beschrieben (gedr. bei Leibniz S. S. rer. Brun. II. 476–506 und 806–970). Daraus sieht man, welche Gottesliebe und welcher Seeleneifer diesen heiligen Mann beseelte, der mehr als 6800 Meilen im Reformationswerke gewandert ist. Sein Reformbericht (liber reformationis monasteriorum quorundam Saxoniae) wurde bis zur Säcularsation in manchen Klöstern Norddeutschlands als geistliche Lesung bei Tisch benützt. (Dr. Grube.)
Seite 427 ist bei Johannicius3 ein B. voranzustellen. Der Verehrungsort ist Quimper, Bisthum Leon in der Bretagne, wo der Selige im J. 1349 starb. Er ist derselbe wie Johannes265, war aber Minorit, nicht Dominicaner.
Seite 429: Die hl. Jungfrau und Martyrin Jolenta (Jolenthe) läßt sich weder zu Langres noch zu Rom, wo sie nach Guerin gelitten haben soll, nachweisen. Sie findet sich deßhalb auch nicht im Mart. Rom.
Seite 436: Der sel. Jordanus5 ruht in der Augustinerhofkirche zu Wien.
Seite 440: Der Erzbischof Josaphat3 wurde am 29. Juni 1867 von Pius IX. heilig gesprochen.
Seite 470: Bei Josephus32 ist ein S. vorzusetzen.
Seite 478: Josephus (25. Mai) Cotrol, ein frommer Dominicaner zu Paris, mit dem Klosternamen Heinrich, starb im J. 1871 als Martyrer durch die Commune.
Seite 479: Josephus a S. Augustino (8. al. 3. Sept.), ein Augustinerbruder im Convente zu Wien, starb gottselig im J. 1630, erst 20 Jahre alt.
Seite 490: Nach den Anm. des Baronius zum Mart. Rom. lebte der heil. Jucundus8 (Jocundus25) um das J. 485 und wird für den 10. Bischof von Bologna gehalten.
Seite 499 und 500: Auch das frz. Martyrol. kennt nur den an erster Stelle beschriebenen hl. Judicael I.
Seite 503 ist zu bemerken, daß die Namen Judocus und Jodocus identisch sind.
Zu ergänzen ist: Judocus (13. Jan.) mit dem Zunamen Hughesoon, Pfarrer von Reningheist in Belgien, früher Lehrer der lat. Sprache in Ypern, ein Mann von seltener Unbescholtenheit, welcher mit seinen zwei Hilfspriestern Robert Ryspoort und Jacob Paneel am 13. Jan. 1568 »wegen papistischer Abgötterei«, der sie nicht entsagen wollten, von den Geusen grausam ermordet wurde. (Ram.)
Seite 529: Den hl. Bischof Julianus79 setzt die Gall. chr. n. (I. 1285) in die Jahre 400 oder 407.
Seite 534 ist aus dem Mart. Rom. zu ergänzen: S. Julianus (9. Dec.), Bischof von Apamea in Syrien, der zu den Zeiten des Kaisers Severus (vom I. 193–211) [970] sich durch seine Polemik gegen die Kataphrygier berühmt machte.
Zu ergänzen: S. Julius (9. Sept.), ein Martyrer. S. S. Marcus.
Seite 544: Zu S. Julius48 bemerkt Baronius, daß es kein Gerduba in Thracien gebe, weßhalb er in dieser Angabe einen Irrthum vermuthe..
Julius (26. Mai) mit dem Zunamen Tuffier, aus der Congregation vom heil. Herzen Jesu im Ordenshause Picpus zu Paris, wo er den Namen Polycarpus erhielt, wurde im J. 1871 von der »Commune« zuerst in die Conciergerie, dann in das Gefängniß von Mazas gebracht. Mit ihm der Prior Armandus Radague, und die Priester Johann Maria Rouchouze und Johann Peter Eugen Tardieu. Am 21. Mai brachte man sie in die Zellen von Roquette, von wo sie am 26. Mai zur Richtstätte gehen mußten.
Julius (10. Oct.) Arrighetti, ein Servitenordenspriester und Doctor der Theologie, geb. am 16. März 1622 zu Pietro a Sieve im Florentinischen, war längere Zeit Professor der schönen Wissenschaften und der Theologie, Ordensgeneral seit dem J. 1682. Schon sein Aeußeres gab Zeugniß von seinen vielen Nachtwachen, Bußwerken und Strengheiten. Er betete täglich außer den vorgeschriebenen Ordensgebeten die Gradual- und Bußpsalmen, und dazu noch den schmerzhaften und freudenreichen Rosenkranz. Sein Leben war ein Muster des Fleißes, der Demuth und des Gehorsams; nicht selten kam er beim Gebete in Verzückung. Sein gottseliger Tod erfolgte am 9. Oct. 1705.
Seite 546: S. S. Junianus1-4 scheinen identisch zu sein.
Seite 564: In der Gallia chr. (I. 1225) führt S. Justinus4 (Justus) den Beinamen »der Große«, was nach derselben Quelle so viel heißen kann als »der Erste«. Ebendort ist die Vermuthung ausgesprochen, daß er zu Sers (Serclacum) bei Cassac, 6 Stunden von Tarbes, seine erste Ruhestätte gefunden habe. Zu Tarbes wird sein Fest am 28. März begangen.
Seite 579: S. Justus67 starb um das J. 372 in der Einsamkeit bei Limoges, wohin er sich geflüchtet hatte, um nicht die Bürde des Hirtenamtes von Poitiers übernehmen zu müssen. Seine Grabstätte erhielt später von ihm den Namen St. Juste. Er wird in den Bisthümern Limoges, Poitiers und Perigueux verehrt.
Außerdem gehört hieher der (nur aus den Verzeichnissen bekannte) 2. Bischof Justus von Langres, welchen die Gall. chr. anführt.
Seite 585 ist beizusetzen: Jutta von Rustatt, die Mitbegründerin und erste Aebtissin des Cistercienserinnenklosters Heiligenthal (Vallis Sanctorum) in Unterfranken vom J. 1234–1250. Nach ihrem Tode wurde ihr Leichnam in der langen (größeren) Kirche vor dem Hochaltar beerdiget, sie selbst aber vom Volke als »Heilige« verehrt. Es wallten namentlich Fieberkranke gerne nach Heiligenthal, um hier durch Gebet an ihrem Grabe und durch einen Heiltrank zu genesen. Man bewahrte nämlich im Convente einen Arm der heiligmäßigen Klosterstifterin, welcher mit einer vergoldeten Kapsel verbunden war, woraus die Kranken tranken. Als im J. 1577 das Kloster aufgehoben wurde, kamen die Ueberreste der sel. Stifterin Jutta nach Würzburg, wo sie in der Kirche des Juliusspitals beigesetzt wurden.68
Seite 601: Bei Kenredus ist in der 2. Spalte 31. statt 23. Aug. zu lesen.
Seite 627 muß auf Sp. 1 statt 1787 gelesen werden: 1786.
Seite 629, Sp. 2 muß es statt: sein Beichtkind etc. heißen: sein Beichtoater Domherr und Prälat Franz Schmid.
[971] Seite 649: Der hl. Martyrer Laberius wird zu Saponara verehrt.
Seite 606: Die Reliquien des hl. Laetus5 sind nicht mehr vorhanden.
S. Laidgenuus, (28. Nov. al. 13. Oct.), Sohn des Bochra, wird mit seinen Brüdern Cannechus und Aicabronus in Irland verehrt. (Oct. X. 9.)
Seite 662: B. Lambertus, C. (9. Febr.), Propst des Klosters Neuwerk (Opus novum) bei Halle und Bruder des sel. Bischofs Bernhard24 zu Hildesheim, soll zuerst Canonikus in Cöln gewesen sein. Im Leben und nach dem Tode durch Wunder ausgezeichnet, fand er in Halle die Verehrung eines Seligen. Lambert starb, nachdem er 26 Jahre Klostervorsteher gewesen war, am 9. Febr. 1144. Sein Leben wurde bereits von einem Zeitgenossen geschrieben, welches sich bei Schannat, vindemiae literariae Collect. II. p. 68 findet. Vgl. auch Dreihaupt, Beschreibung des Saalkreises, Halle 1749, wo Band I., 717 ebenfalls die Vita sich abgedruckt findet. (Dr. Grube.)
Seite 668: Landeberga (Landeberta), (13. Sept), Klosterfrau von Faremoutier, steht bei den Boll. unter den Uebergangenen.
Nach Gall. chr. fällt die Stiftung der Abtei Lobbes ins J. 639 oder 654. Den Tod des hl. Stifters setzt sie ins J. 685 oder 686.
Seite 669: Einige Reliquien des heil. Landelinus1 kamen nach Boke an der Lippe, wo er noch Kirchenpatron ist. Ihre Uebertragung von Cambray geschah um das J. 816. Die Gründung des Klosters Lobbes geschah nach dessen Annalen (bei Pertz VI. 11) schon im J. 637. Das monasterium Walarense hieß später Walors. Dieses wie auch Crespin wird in der Chronik des Folcuin (um das J. 990) nicht ihm, sondern Ursmar beigelegt. Rettberg (K.-G. Deutschl. I. 567) setzt den Tod des heil. Landelinus ins J. 696.
Seite 670 ist noch einzustellen: S. Landericus, (16. Juli), der 3. Bischof von Seez. (Gall. chr.)
Landfriedus, Abb. (10. Juli), aus der Adelsfamilie der Housier in Bayern, Graf zu Antdorf an der Loisach, gründete mit seinen Brüdern Waltram und Elland die Klöster Benediktbeuren, Schlehdorf, Staffelsee und Sandau für Mönche, während ihre Schwester Gailswindis zu Kochel ein Kloster für Nonnen gründete und leitete. Er war zugleich erster Abt in Benediktbeuren (740), in welcher Würde ihm beide Brüder nachfolgten.
Seite 683: Zu S. Lantpertus (Lambertus) bemerken wir noch (aus Frisingia S. pag. 144), daß er im J. 956 zu Freising eine Diözesansynode gehalten hat, und auch nach seinem Tode ein wunderbarer Helfer der Kranken und Tröster der Betrübten geblieben ist. Sein Grab erhielt er in der Krypta des Domes, dem des hl. Corbinianus gegenüber.
Seite 689 ist einzustellen: S. Laudomerus, der 18. Bischof von Chalons.
Auf einem Seitenaltare der Klosterkirche »Gnadenthal« in Ingolstadt ruht der hl. Leib einer im zarten Alter gestorbenen Jungfrau und Martyrin Laurentia, deren Fest am 8. Oct. gefeiert wird. Sie ist kaum dieselbe wie S. Laurentia3.69
Auf Seite 711 ist einzustellen: S. Laurentius a Ripafracta, (18. Febr. al. 1. Oct.), aus dem Orden der Predigerbrüder, in welchen er zu Pisa eintrat, zeichnete sich von Kinderjahren an (er war zu Ripafratto70, einige Stunden n.-ö. von Pisa geboren) durch Frömmigkeit, Gehorsam und Liebe zur Reinigkeit aus. Von Gott und den Menschen geliebt, nur von ihm selbst gering geschätzt, war er gegen Jedermann mild, während er mit größter Strenge in [972] Fasten und Wachen gegen sich selbst verfuhr. In mehreren Klöstern wurden ihm die wichtigsten Aemter anvertraut. Als er Novizenmeister zu Cortona war, befand sich der hl. Antonius von Florenz unter seinen Schülern. Durch beständiges Lesen und Betrachten der hl. Schrift hatte er sich tiefe Kenntnisse in den hl. Geheimnissen angeeignet, die er in nutzbringenden und ergreifenden Predigten verwerthete. Zu Pistoja, Fabriano und den umliegenden Orten widmete er mit Aufopferung seiner selbst den Pestkranken seine Obsorge. Nachdem er auf diese Weise 60 Jahre lang im Orden die Höhe der evangelischen Vollkommenheit zu ersteigen gestrebt hatte, starb er als Greis von. 80 Jahren im J. 1457 im Kloster zu Pistoja, wo er in der Klosterkirche bestattet und von seinem Tode an unter den Patronen der Stadt verehrt wurde. Pius IX. hat am 4. April 1851 diese Verehrung gutgeheißen und auf den ganzen Orden mit Officium und Meßfeier ausgedehnt. ( Propr. O. Pr.)
Seite 716: B. Laurentius (18. Nov.) Mendez, aus dem Orden der Predigerbrüder, der nach einer stürmisch verlebten Jugend ein so eifriger Büßer und Bußprediger wurde, daß er himmlischer Erscheinungen gewürdiget wurde. Er starb im J. 1280 in seinem Kloster zu Guimaraeus in Portugal und führt bei Guerin den Titel »selig«.
Seite 720: Laurentius73 ist hier zu streichen.
Seite 722 ist noch zu ergänzen: S. Laurina, (3. Nov.), welche im Bisthum Ajaccio als Jungfrau und Martyrin verehrt wird.
Seite 723: Nach Guerin (XIII. 78.), stiftete der heil. Priester Lautenus außer St. Lautein die zwei Klöster Sileze und Maximiac und starb um das J. 518. Seine Reliquien entgingen glücklich dem Vandalismus der Revolutionäre des J. 1793 und stehen noch immer in Ehren.
Seite 732: V. Leidradus (Laidradus), (28. Dec.), Erzbischof von Lyon, und als solcher Nachfolger Ado's, ernannt von Carl d. Gr. im J. 798, nachdem er früher als Mönch an der Reform mehrerer gallischen Klöster mit Erfolg gearbeitet und den häretischen Bischof Felix von Urgel auf bessere Wege zu bringen sich bemüht hatte. Den Hirtenstab führte er bis zum J. 814, in welchem er sich in das Medardusstift zu Soissons zurückzog, um sich auf seinen Hintritt vorzubereiten, der bald darauf (nach Ado im J. 817) am 28. Dec. erfolgte. Aus seiner Amtsthätigkeit ist besonders sein reger Eifer für das Studium der hl. Schrift, von welcher er für einzelne Bücher neue Abschriften besorgte, und für den Kirchengesang hervorzuheben. Mabillon und Raderus geben ihm den Titel »selig«.
Seite 752: S. Leo27 soll nach Guerin der hl. Papst d. N. sein, was wir nicht glauben können. Baronius in seinen Anm. zum Mart. Rom. beruft sich auf das ältere röm. Martyrologium, gibt aber keine weitern Aufschlüsse. Zu Melun, scheint es, kennt man ihn nicht, während zu Paris wirklich am 10. Nov. das Andenken Leod. Gr. gefeiert wird. Es will uns bedünken, daß der im Mart. Rom. genannte Bekenner Leo derselbe ist wie der im Bisthume Meaux (hier ist eine Verwechslung leicht möglich) heute noch am 12. Nov. verehrte Priester und Bekenner d. N., der ins 6. Jahrh. gesetzt wird, und im Heil. - Lexicon fehlt.
Seite 763: Zu der Legende des heil. Leodégar2 macht Lütolf (Gl.-B. S. 147) folgende zutreffende Bemerkung: »Von diesem Heiligen sagt die Legende nirgends, daß er nach der Enthauptung das abgeschlagene Haupt in die Hände genommen und fortgetragen habe, und doch wird auch er auf ältern Siegeln von Lucern noch abgebildet, wie er den Kopf in der Hand trägt; zwei Engel schweben von oben herab, und berühren den Heiligen am Halse; zwischen beiden ragt eine Hand aus den Wolken, die mit Zeige- und Mittelfinger auf den Martyrer hinweist. Ein schlagender Beweis also, wie man in dieser Weise die Idee des gottgefälligen Opfertodes darstellen wollte, und dann später daraus mitunter jene Volkssagen entstanden sind.«
S. Leodegarius3 hat dieselbe Legende wie der vorige, wird also wohl mit ihm identisch sein.
Wir entnehmen dem Buche: »Heil. und gottsel. Eichstädt« über den gottseligen Leodegarius4 einige besondere Angaben. Sein Geburtsort ist Lechsgmünd, jetzt Lechsend geheißen; er ist ein so großer Wohlthäter des St. Walburgisklosters gewesen, daß [973] er als zweiter Stifter desselben angesehen wurde; die Priesterweihe empfing er erst im höhern Alter, nachdem er, bis dahin dem Waffendienste obgelegen halte, von dem Bischofe Heribert; als Kanoniker am Domstifte leuchtete er durch den Glanz der Andacht, der Gottergebenheit und Geduld, und starb am 21. Febr. des Jahrs 1074 zu Gempfing im 80. Jahre seines Lebens, die letzten fünf Jahre litt er an großen körperlichen Leiden und fast gänzlicher Erblindung. Seine Reliquien stehen im St. Walburgiskloster in großer Verehrung.
Seite 764: Der hier genannte (7.) Bischof Leodevaldus von Avranches steht auch im Verzeichnisse der Gall. chr. mit dem Titel »heilig«.
Statt Mediolacum (Sp. 2) ist Mediolacus zu lesen.
Seite 767 ff. Man hat eine fast zeitgenössische Biographie vom hl. Leonardus4, welche von den Boll. (Oct. VII. 47-49) herausgegeben wurde. Sein Geburtsort, ja sogar sein Vaterland ist unbekannt. An dem Orte seiner ersten Niederlassung befindet sich dermalen die Pfarrei St. Leonhard de Bois (vom Forste). Das Jahr seines Todes fällt noch in die Amtsführung des hl. Dumnolus non Chartres, also zwischen 561 und 564. Da man im 10. Jahrh. bei Erbauung einer Kirche zu Corbigny im Bisthum Autun auf Gebeine eines hl. Leonhard stieß, welche nach der Ueberlieferung vor den Normanen hieher geflüchtet worden waren, entstand auch hier bald eine große Leonhardswallfahrt und das anfänglich zu Ehren des hl. Petrus erbaute Kloster erhielt den Namen Corbigny-St. Leonhard. Im J. 1062 zerstreuten die Calvinisten die bis dahin noch vorhandenen Heiligthümer.
Die Nachrichten über den heil. Leonardus5 stammen von einem gewissen Diacon Noboa (Roboa) zu Cassino, der um das J. 1120 schrieb, und sind sämmtlich ohne feste geschichtliche Grundlage. Als sein Geburtsort wird in neuester Zeit non Einigen Corvey, von Andern Vendome, beide Orte in der Gegend von Orleans, angegeben. Als er zu Micy, später St. Mesmin genannt, in allen klösterlichen Uebungen sich sehr eifrig erwies, veranlaßte ihn der Abt, die Diaconatsweihe zu empfangen. Aus dieser Zeit wird auch sein erstes Wunder erzählt. Er gab nämlich auf dem Wege zur Kirche den zum heil. Opfer bestimmten Wein einem Bettler, und füllte darauf das Gefäß mit Brunnenwasser. Als er zum Altare kam, war es in Wein verwandelt. Der erste Name seiner Niederlassung im Walde von Pauvain hieß Unsere Frau unter den Bäumen. Die von ihm befreiten Gefangenen mußten sich seiner Leitung unterwerfen; er theilte sie in sieben Familien, von welcher jede ihren bestimmten Wohnort und angemessene Arbeit hatte. Das Todesjahr des hl. Abtes ist unbekannt, ist aber in die zweite Hälfte des 6. Jahrh. zu setzen. Die Uebertragung seiner Reliquien fällt in die Regierungszeit Ludwig des Frommen, im ersten Viertel des 9. Jahrh. Aber nachdem noch im J. 1010 eine neue Erhebung stattgefunden hatte, kam später sein Grab in Vergessenheit, und erst am 17. Febr. 1403 wurde es wieder aufgefunden. Die Untersuchung im J. 1226 durch den Bischof von Chartres bezieht sich auf S. Leonardus9.
Der hl. Leonardus8 ist dem frz. Martyrologium unbekannt.
Zu S. Leonardus9 ist als Verehrungstag der 8. Dec. al. 10. Mai zu setzen. Auch seine Legende fällt in das Ende des 5. und in die erste Hälfte des 6. Jahrh., und ist gut beglaubiget. Wie sein Namensbruder, der hl. Leonardus5, soll auch er Mönch zu Miey gewesen, unter der geistlichen Leitung des Abtes Maximinus gestanden, und dann in die Einöde gegangen sein. Während aber dieser nach Südwesten zog, blieb dieser hl. Einsiedler auf dem rechten Ufer der Loire, und wählte seinen Aufenhalt im »langen Wald« (silva longa, longinqua), welcher die Landschaft zwischen den Städtchen Marchenoir, Tretteval. und Oueques in einem großen Dreiecke umschloß. Er baute hier eine Stephanscapelle, und lebte in großer Lebensstrenge, indem er zugleich der umwohnenden Bevölkerung als theilnehmender und erfahrener Rathgeber und Führer in geistlichen und leiblichen Angelegenheiten zur Seite stand. Der Wald wurde an dieser Stelle allmählich gelichtet und cultivirt, als der Heilige zwischen den J. 550 und 570 verschied. Seine irdischen Reste wurden in der St. Stephanskapelle beigesetzt, und [974] von da an eifrig verehrt. Ein Martyrologium von Auxerre aus dem 10. Jahrh. kennt bereits diesen hl. Leonhardus von Dunois (in territorio Dunensi), und von da ging sein Name in viele Martyrologien über. Am 10. Mai 1226 erhob Bischof Gaultier (Galterus) die hl. Reliquien und übertrug sie in die Pfarrkirche von St. Leonhard. Im J. 1671 bestätigte Papst Clemens X. deren unvordenkliche Verehrung. Sie sind noch vorhanden; der Schullehrer und Meßner Johann Bournigalle rettete sie im J. 1794 mit Lebensgefahr aus der entweihten Kirche und brachte sie in Sicherheit.71 Wir dürfen es nicht wagen, diese drei heil. Leonhardus, von welchen jeder alte geschichtliche Denkmale für sich hat, zu vereinigen, wenn es auch auffallend ist, daß sie sämmtlich gleichzeitig sind, und fast nur die Ortsangaben von einander abweichen. In letzterer Hinsicht stehen sich S. Leonhardus4 u. 9 während ihrer Lebenszeit am nächsten. Ein Patronat über die Hausthiere wird in den frz. Legenden keinem derselben zugeschrieben, und scheint dasselbe zuerst in Deutschland festen Boden gewonnen zu haben.
Seite 772: Nach der Gall. chr. (II. 183) war der hl. Leonardus8 als Nachfolger des hl. Eusitius der 2. Abt von Celles, noch vor dem J. 900.
Seite 773: Leonhardus Lessius (18. aI. 10. Jan.), eigentlich Leys, ist von Ram in seine Hagiographie aufgenommen worden (S. 205). Seine Schriften und sein heil. Leben sind gleich berühmt. Er starb zu Löwen im J. 1623.
Seite 774: Leonardus (18. Nov.) zugenannt Kimura, ein japanesischer Jesuitenlaienbruder, starb mit Andreas Toruan, einem Japanesen, Cosmas Toguna, aus Korea, Johannes Xoum, Japanesen, und einem Portugiesen, Dominicus Georgi, für Jesus im J. 1619.
Leonardus23 war der Sohn eines reichen lutherischen Kaufmanns von Augsburg, der ihn nach Italien schickte, damit er dort die italienische Sprache vollständig erlerne. Er kam nach Venedig, wo er von der göttlichen Gnade erleuchtet zur heil. Kirche zurückkehrte und bald darauf in den eben aufblühenden Kapuzinerorden trat. Sein Vater war über diesen Schritt sehr ungehalten und setzte alle Mittel in Bewegung, um ihn von seinem heil. Berufe wieder abwendig zu machen. Er aber fühlte sich in seinem Stande über alles glücklich, ließ sich durch nichts irre machen und nahm täglich in Tugend und Gottseligkeit zu. Nachdem er vier Jahre im Orden gelebt hatte, befiel ihn eine Krankheit, an welcher er selig verschied, wahrscheinlich im J. 1548. (J. M. R.)
Der hl. Leonianus soll aus Stein am Anger in Ungarn, seinem Geburtsorte, als Kriegsgefangener nach Autun gekommen, und dort Abt von Symphorian geworden sein. Andere von ihm gegründete Zellen waren der Anfang der spätern Abtei St. Peter. Sein Tod ist bei Guerin schon ins J. 510 gesetzt.
S. Leonidas (16. Apr.), ein Martyrer. S. S. Martialis10.
Seite 779: Leonora (Eleonora) de S. Antonio (26. Febr.), war aus königl. Stamm entsprossen, und starb als heiligmäßige Jungfrau des St. Claraordens zu Santarem in Portugal. Sie ist identisch mit Helena25. (J. M. R.)
Leonora6 hat auch den Beinamen de Vega und war eine fromme Jungfrau des St. Claraordens zu Palma im Gebiete von Cordova. Sie führte ein sehr strenges Leben, und verwaltete lange das Amt einer Abtissin. (J. M. R.)
Seite 780: Leonora13 ist mit der eben beschriebenen identisch.
Seite 781: Zu S. Leontianus, 3. Bischof von Coutance, setzt die Gall. chr. die beiläufige Jahrzahl 511. Den Namen Leontina, welcher manchmal bei der heil. Taufe verlangt und ertheilt wird, haben wir zwar nirgends gefunden, sind aber der Meinung, daß er wie Leontia nur die, Femininumform für Leo ist und deßhalb unbedenklich zugelassen werden kann.
Seite 782: Der hl. Leontius7 war (nach Gall. chr.) der 13. Bischof von Saintes.
Seite 786: Der hl. Leontius33 wurde (Gall. chr. I. 420 und 421) im J. 419 Bischof.
[975] Seite 792: Die Gall. chr. (I. 976) zählt den hl. Leothadius als 32. Bischof von Auch.
Seite 793: Der sel. Letaldus starb um das J. 1110.
Seite 801: Die (Gall. chr. nennt ganz bestimmt das J. 513 als Todesjahr des hl. Levangius.
Seite 805: Der hl. Liberalis3 wird in seiner Geburtsstadt Brive im Bisthume Tulle kirchlich gefeiert. Seine Demuth und Frömmigkeit hätten sich gerne für gänzliche Zurückgezogenheit von der Welt in irgend einer Einöde entschieden; die Vorsehung fügte es aber, daß er auf den Hirtenstuhl von Embrun erhoben wurde, den er bis ungefähr ins J. 940 inne hatte.
Seite 811: S. Liberatus (9. Sept.), ein Martyrer. S. S. Marcus.
Seite 818: Auch nach Baronius (Anm. zum Martyrol.) sind S. Liberius1 u. 3identisch. Er beruft sich aber für die Richtigkeit seines Eintrages auf schriftliche Denkmäler, die ihm von Ravenna aus zugeschickt worden waren, und bestimmt als beiläufige Zeit seiner bischöflichen Verwaltung das Pontificat des Papstes Victor I., also den Ausgang des 2. Jahrhunderts.
Seite 821: Zur Bestätigung der in unserm Werke angegebenen Anrufung des hl. Liborius in Stein- und Griesleiden diene (Kampschulte, K.-P. S. 119) folgende rührende Strophe des in Paderborn gebräuchlichen uralten Lobgesanges zu Ehren des Heiligen:
»Du großer Hirt und Gottesmann
Liborius, halt für uns an,
Damit nicht Gries und Nierenstein
Die Strafe unsrer Sünden sei'n!«
Seite 826: Nach Guerin (XIII. 78) sind zwei Bischöfe non Angers des Namens Licinius zu unterscheiden. Der ältere derselben führt den Titel »ehrwürdig«, und regierte vom J. 505–517. Sein Gedächtnißtag ist der 1. Nov., während der jüngere als Patron der Schieferdecker verehrt und am 13. Febr. begangen wird.
Seite 832: Die Gall. chr. (III. 20 u. 21) sagt, daß der heil. Lietbertus schon im J. 1049 als der 32. Bischof in der Reihenfolge den Hirtenstuhl von Cambrai bestiegen habe. Er ist Stifter (1064) eines Klosters, das er vom hl. Grabe benannte.
Seite 835: Die Abtissin Liliola führt in der Gall. chr. (I. 610) den Titel »heilig«. Sie ist die dritte Abtissin des Cäsariusklosters. Der Dichter Venantius Fortunatus hat sie (VIII. 1) besonders gefeiert. Unter andern gab sie der hl. Rusticola (s. d.) den Schleier.
Seite 850 fehlt: B. Liutgardis, Stifterin des vormaligen Clarissinenklosters Wittichen in Baden, gest. im J. 1348.
Seite 862: Die Neoboll. datiren den hl. Longinus9 viel weiter hinauf, indem sie behaupten, er sei dieselbe Verson mit dem Soldaten, welcher die Seite Jesu durchstochen hat. (Oct. X. 2.)
Seite 864: Lotharius (3. al. 8. Juli) zugenannt Stuffa, Servitenmönch und längere Zeit Ordensgeneral, wirkte an verschiedenen Orten, besonders aber in Bologna, mit großem Segen und starb am 3. Juli des J. 1300 zu Florenz. Sein Andenken fällt auf den 8. Juli.
Seite 866: Die fabelhaften Nachrichten über den hl. Lucanus5 sind eine Bestätigung seines hl. Lebens und der großen Verehrung, welche ihm von jeher zu Theil geworden ist, da sie außerdem gar nicht hätten entstehen und, wie sie der Legendenschreiber aus dem Volksmunde erfuhr, gesammelt werden können, was erst (Friedr. K.-G. Deutschl. I. 336) im 16. Jahr geschah.
Seite 873: S. Lucas20 der Aeltere starb nach Guerin noch im 8. Jahrhundert.
Bei S. Lucas22 muß entweder das Geburts- oder das Todesjahr falsch sein. Wie es scheint, ist statt 964 (Todesjahr) 946 gedruckt worden.
Seite 874: B. Lucas (23. Oct), Schüler des hl. Norbert und Prämonstratenserabt, steht bei den Boll. unter den Uebergangenen. (X. 7.)
Seite 886: Lucia (31. März), von Verona, eine heiligmäßige Seroitin, starb daselbst im J. 1574 an der Pest.
Lucia (25. Mai). aus dem gräflichen Geschlecht der Satrilla, Mitstifterin und Mitglied der Servitinnenklosters ihrer Vaterstadt Cagliari in Sardinien, starb daselbst im J. 1540 im Rufe der Heiligkeit.
B. Lucia (7. Nov.), eine Camaldulenserin zu Bologna, »die einem Gefangenen, der sich ihrer Fürbitte empfahl, sogar in weiter Ferne (vel in longinquis oris) die Freiheit [976] wieder gab«, starb gottselig im 12. Jahrwurde von Pius VI. gutgeheißen. (Guer in.)
B. Lucia18 von Narni, deren Leib noch unverwest zu Ferrara ruht. steht daselbst in großer Verehrung. Sie war stigmatisirt, und lebte eine Zeit lang auch in Viterbo, wo sie ein Kloster gründete. Nach 58jährigen schmerzlichen Leiden starb sie am 15. Nov., ihr Andenken aber wird am 16. d. M. begangen.
Seite 895: Nach dem geograph. Index des Mart. Rom. litten die hhl. Lucianus49 und Genossen zu Tripolis in Phönicien.
Seite 899 ist der hl. Severin irrig ein Bischof genannt; auch ist die Graböffnung im J. 480 unrichtig.
Seite 904 ff: Zu S. Lucius52 bemerkt Baronius, daß im Martyrol. des Beda nur die hl. Candida steht, die übrigen aber von ihm aus alten Hdsch. ergänzt worden sind.
S. Lucius53 u. 54 sind identisch.
Zu der Geschichte des hl. Lucius54 geben wir folgende, dem leider zu früh verstorbenen Geschichtsforscher Lütolf (Gl.-Boten, S. 98–114) entlehnte Erläuterungen: Das St. Lucienkloster in Chur ist nach der Ueberlieferung um das J. 540 vom hl. Bischofe Valentinianus, gest. 8. Sept. 540, erbaut worden. Offenbar befanden sich hier seit alter Zeit die Reliquien des heiligen Lucius, der damals schon als erster Glaubensbote verehrt wurde. Seine Bekehrung zum Christenthume geschah nach der Ueberlieferung durch den heiligen Timotheus, wahrscheinlich ein zu Rom lebender Schüler des heiligen Paulus, welcher in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts in Britannien predigte. Der heil. Lucius, der Sohn eines britischen Häuptlings, wird damals noch in seiner frühesten Jugend gestanden sein, die Zeit aber, in welcher er Missionäre verlangte, zwischen die Jahre 156 und 164 fallen. Dafür, daß er später nach Rhätien kam, läßt sich eine Veranlassung auch in dem Umstande denken, daß britische Soldaten in dieser Gegend lagen. Wir setzen hinzu, daß (Friedr. K.-G. Deutschl. J. 185 und 186) eine Beschwerdeschrift des Bischofes Victor von Chur aus dem J. 821 bekräftiget, daß nach der Tradition seiner Kirche der Bekenner Lucius Apostel von Chur war und daselbst ruhte. Notker, gest. im J. 912 schreibt zum 25. Mai: »Sein Grab befindet sich in Rhätien; ob er nun König gewesen sei oder sonst ein Diener Gottes, wird er mit sehr häufigen Großthaten (virtutibus) verherrlichet.« Nach den ältesten Martyrol. starb der hl. Lucius, obwohl er viele Mißhandlungen zu erdulden hatte, nicht als Martyrer. Zu Chur wird er erst seit dem J. 1646 als solcher verehrt.
Seite 908: Die hl. Lucretia1 soll ums J. 304 unter dem Präses Dacianus gelitten haben.
Seite 910: Zu unserer Darstellung des hl.Ludgerus vgl. man die Geschichte desselben Heiligen von Pingsmann, Freiburg 1879. Die Leser des H.-L. werden wahrnehmen, daß wir in allen Wesentlichen das Richtige getroffen haben. Dennoch erwähnt der Verfasser zwar das Leben des hl. Ludgerus von dem prot. Prediger Behrends und die Monographien von Krimphone und Hüsing, weiß aber nichts weder von Strunck, noch vom H.-L. Aus Rettberg (K.-G. Deutschl. II. 432) ergänzen wir, daß der hl. Bischof auch das Frauenstift Notteln (Nuitloin), dem er seine Schwester Heriburg (Gerburg) vorsetzte, gestiftet und die Kirche daselbst im J. 805 eingeweiht hat.
Seite 922: Der hl. Ludwig ist Hauptpatron des dritten Ordens in Bayern. Hienach ist das in der Anm. Gesagte zu berichtigen.
Seite 935: S. Ludovicus Bertrandus, O. S. Dom. Conf. (9. Oct.). Der Geburtstag dieses Heiligen für das zeitliche Leben war der 1. Januar 1526. Sein Vater hieß Johann Ludwig Bertrand, der als Notar und Rechtsanwalt zu Valencia in großem Ansehen stand. Er war ein christlicher und frommer Mann, der nach dem Tode seiner ersten Gemahlin zuerst ins Karthäuserkloster Porta Cöli (4 St. von Valencia) eintreten wollte, aber durch Erkrankung zurückgehalten sich zum zweitenmale mit der Mutter des heil. Ludwig, Johanna Angela Exarch, verehelichte. Die hl. Taufe empfing das Kind, das älteste unter vier Knaben und vier [977] Mädchen, in der St. Stephanspfarrkirche. Als er heranwuchs, bemerkten die Eltern mit größter Freude, daß die göttliche Gnade in ihm kräftig wirkte: er zeigte frühzeitig große Liebe zum Gebete und zum Stillschweigen, Abscheu vor Müssiggang und Schläfrigkeit, Abneigung gegen Spässe und nichtssagende Spielereien, Eifer für den Gottesdienst und die Erwerbung der nothwendigen Kenntnisse. Zu gleicher Zeit mußten sie öfter seinen Hang nach Melancholie bekämpfen, die mit dem Eintritte in die Jünglingsjahre auch wirklich aufhörte. Als man ihm aber in seinen frommen Uebungen Einschränkungen auferlegte, entschloß er sich, Einsiedler zu werden, und verließ ohne Wissen der Eltern seine Vaterstadt, um eine Clause aufzusuchen. Den angestellten Nachforschungen gelang es, seinen Aufenthalt zu finden; sein Vater gab ihm jetzt volle Freiheit, nach dem Drange seines Gewissens zu leben. Sein Beichtvater erlaubte ihm öfter zu communiciren, aber er mußte, um Aufsehen zu vermeiden, bald diese, bald wieder eine andere Kirche hiefür aufsuchen. Seine Frömmigkeit bedurfte aber, wie er selbst fühlte, noch der Regelung. Die Eltern scheinen Manches auch jetzt noch nicht gern gesehen zu haben, ganz besonnders aber mißfiel ihnen, daß allmählich die Freude zum Studium völlig aufhörte und in förmliche Abneigung gegen dasselbe umschlug. Da that er, wieder ohne Wissen seiner Eltern, einen Schritt, der beide Fehler zu heilen geeignet war: er zog am 26. Aug. 1544 das Ordenskleid des hl. Dominicus an, und wählte den hl. Thomas von Aquin zum Patrone. Er war erst 22 Jahre alt, als er im Jahre 1547 die Priesterweihe erhielt. Von jetzt an suchte er mit jedem Tage in der Heiligung seines Lebens weiter vorwärts zu kommen, so daß seine Obern ihn schon im J. 1551 zum Novizenmeister erkoren. Das Verhältniß zu seinen Eltern wurde bald wieder geklärt; seine Mutter starb im J. 1555 unter seinen Händen. Das Heil der Seelen seiner Mitmenschen bekümmerte ihn sehr; zu diesem Ende predigte er viel, hörte Beichte, betete und übernahm Bußwerke für besonders hartnäckige Sünder. Dieser Seeleneifer war Anlaß, daß er im J. 1562 von seinen Obern die Erlaubniß begehrte und erhielt, als Missionär nach Neuspanien gehen zu dürfen. Er landete glücklich zu Cartagena, dem seit 1533 gegründeten Hafenplatz von Neugranada, und arbeitete von da an ununterbrochen an der Bekehrung seiner Landsleute und der Wilden. Nie bediente er sich eines Fuhrwerks oder eines Reitthieres, sondern machte alle seine Reisen zu Fuß. Unter den größten Gefahren besuchte er die kleinen Antillen, und war besonders auf den Inseln St. Thomas und St. Vincenz in Bekehrung der Indianer sehr glücklich. Auch unzählig viele Karaiben hat er für das Evangelium gewonnen. Liebeserweisungen jeder Art unterstützten sein Wort. Er durchdrang das Dickicht der Wälder, wo öfter wilde Thiere und Schlangen, über reißende Flüsse und Felsabhänge, wo das Wasser und die Abgründe sein Leben bedrohten, und übernachtete am liebsten in den Hütten und Höhlen der Armen, mit welchen er die mitgebrachten Lebensmittel theilte. Am Fuße eines Berges, wo er später ein Marthakirchlein erbaute, verehrten die Heiden in abgöttischer Weise die Gebeine eines Götzenpriesters. Als er sie wegnahm, bereiteten sie ihm einen giftigen Trank, den er zwar durch Erbrechen wieder von sich gab, aber doch sein Leben lang spürte. Darauf strebten ihm sie mit Pfeilen nach dem Leben, und ließen von der Verfolgung erst ab, nachdem sie sahen, daß das befürchtete Verderben nicht eintrat. Zur Taufe brachte er aber nicht Viele. Dagegen beliefen sich die Taufen Erwachsener in districtu Tuharensi innerhalb drei Jahren auf 2000. Man erzählte von ihm sehr wunderbare Dinge, sogar einzelne Fälle der Sprachengabe, wie z. B. zu Cartagena, wo er den Spaniern predigte, und auch von den Indianern verstanden wurde. Als las Casas ihn beschuldigte, daß er gegen seine spanischen Landsleute sich zu schwach und nachgiebig gezeigt hätte, wollte man ihn zurückrufen, aber seine Freunde wählten ihn zum Prior des Conventes von Santa Fede. Doch blieb er es nur kurze Zeit; er fühlte selbst, daß zu weitern Unternehmungen seine Kräfte nicht mehr ausreichten, und kam im J. 1569 wieder in seine Heimat zurück, wo er durch den Ouadaiquivir aufwärts fahrend in Sevilla landete. Man sprach von 15000 Heidenbekehrungen, die er während seines Aufenthaltes in Neu-Granada [978] gemacht habe. Im folgenden Jahre wurde er im St. Onuphriuskloster und im Jahre 1575 zu Valencia zum Prior gewählt. Seine Frömmigkeit, sein Bußeifer und seine Liebe für die Armen nahmen beständig zu. Im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung gab er auch das letzte Stück Brod noch weg. Als im J. 1076 der Orden zu Valencia die Provincialversammlung abhielt, und es schmal genug herging, brachte ihm ein Unbekannter einen Beutel mit Gold; er dankte ihm, und sagte, daß er von seinem Kommen durch ein Gesicht schon früher gewußt habe. Manchmal fielen ihm seine Obliegenheiten recht schwer, und die trüben Stunden seiner früheren Jugend kehrten wieder. Da hörte er einmal, es war im J. 1078, als er von der Mette in seine Zelle zurückkehrte, eine Stimme die ihm zurief: »Gott hat größeres Wohlgefallen an der Zerschlagenheit und Betrübniß des Herzens, als an Süßigkeit, Tröstung und Fröhlichkeit.« Die wilden Thiere und zahlreichen Gefahren zu Wasser und zu Land hatten ihn niemals erschreckt, aber er erschrack heftig über das geringste Versehen und fürchtete stets die göttliche Gerechtigkeit. Oft hörte man ihn mit dem frommen Dulder Job seufzen: »Der Schrecken hat mich erfaßt, und meine Gebeine sind erschüttert von heftigem Zittern.« Die Erinnerung an jeden Augenblick, den er nicht gut angewendet zu haben fürchtete, und an jede nicht benutzte Gnade verwundete gleich einem spitzigen Dolche seine Seele. Daher sah er sich eben so gern zurückgesetzt und verachtet, als ihn jede Ehrenerweisung anwiderte. Aus der gleichen Ursache mied er den Umgang mit Vornehmen, und freute sich, wenn man ihn höhnte und verachtete. Wenn im Kloster etwas Ungehöriges vorfiel, schrieb er sogleich sich die Schuld zu. Die Versuchungen gegen die Keuschheit, mit welchen er besonders bei seiner Missionsthätigkeit geplagt wurde, überwand er durch blutige Geißelungen und andere Strengheiten. Er aß wenig, und immer nur geringe Speisen, die er manchmal mit bittern Säften vermengte, um die Eßlust abzutödten. Vom bösen Feinde wurde er oft schwer bedrängt, einige Male sogar heftig geschlagen. Das begegnete ihm besonders, wenn er Heiden bekehrt und getauft hatte. Wenn er verleumdet oder falsch beurtheilt wurde, so that es ihm nur dann wehe, wenn Unschuldige dadurch geärgert, oder seine evangelische Wirksamkeit ihm das tägliche Gebet, das er gerne verlängerte, wenn ihn nicht Berufsarbeiten daran hinderten. Sein beständiger Wunsch war und blieb: für Gott leben und sterben. Dafür gefiel es Gott, seinen Diener schon bei Lebzeiten durch außerordentliche Gnadenerweisungen zu verherrlichen. Im Jahre 1573 erschien er zu Valencia am Himmelfahrtsfeste leuchtend auf der Kanzel. Ein Vornehmer, Namens Franz Mora, wollte ihn einmal wegen einer vermeintlichen Beleidigung auf der Straße erschießen, wurde aber durch den Heiland selbst, der ihm die Hand hielt. an der Unthat verhindert, gestand dem Heiligen seine verbrecherische Absicht, und bat um Verzeihung. Auf ähnliche Weise entging er noch dreimal nur durch ein Wunder dem Tode. Im J. 1578 sah er am Tage des hl. Dominicus den König Sebastian von Portugal in der Schlacht sterben, und sein Heer von den Mauren geschlagen; zehn Tage später traf diese Nachricht wirklich ein. Zu Taranto erweckte er eine Quelle, die noch fließt; zu Albeyda stillte er durch das Kreuzzeichen eine Feuersbrunst; mehrere Kranke machte er durch Handauflegung gesund, und heilte einen erblindeten Wechsler durch bloße Berührung seiner Augen. In seinem Seeleneifer ließ er nicht nach bis an sein Ende. Im J. 1580 hielt er, obwohl krank, zu Setabira noch die Fastenpredigten. Seine letzten Tage brachten ihm viele körperliche Leiden, die er gerne ertrug, wenn er nur den Himmel erlange. Er starb voll Ergebung und Liebe zum göttlichen Heilande, 55 Jahre alt, am 9. Oct. 1581. Schon drei Jahre später wurde der Beatificationsprozeß eingeleitet und das betreffende Breve am 29. Juli 1608 ausgefertiget. Die Canonisation, welche seit dem J. 1610 betrieben wurde, erfolgte im J. 1667. Seine Verehrung ist seit dem J. 1610 auf den ganzen Orden ausgedehnt. Folgende Wunder wurden bei seiner Canonisation geprüft und bestätiget: die Unversehrtheit seines Leichnames; die Heilung eines dem Tode nahen Kranken; die Errettung eines 4jährigen Knaben, der unter einen mit Kohlen beladenen Wagen [979] gerathen war, und die plötzliche Heilung einer Krebskranken.72
Seite 936 ist zu ergänzen: B. Ludovicus (11. Mai), mit dem Zunamen Rabata, ein Carmelite aus Sicilien, gest. zu Randazzo im J. 1490. Seine Verehrung ist vom apostol. Stuhle bestätiget.
Seite 942 ist in der Anm. Heym statt Heya zu lesen.
Seite 946: Ludovicus (25. Mai) Ferdinand Bourard, ein frommer Priester aus dem Orden des hl. Dominicus, als solcher Bruder Thomas genannt, in welchen er im J. 1841 als Rechtsanwalt eintrat, war als Lehrer und Prediger unermüdlich, pflanzte im J. 1857 dem Orden eine Niederlassung zu Corbara in Corsica, und wurde im J. 1871 zu Paris ein Martyrer durch die Commune. (Guerin.)
Ludovicus (25. Mai) Gauquelln, ein Laie, Diener im Dominicanerkloster von Arcueil zu Paris, wurde aus Glaubenshaß von der Commune im J. 1871 daselbst mit den folgenden Laiendienern ermordet: Franz Voland, Amat Gros, Anton Marce, Theodor Cathale, Franz Dintcoz und Joseph Cheminal. (Guerin.)
Seite 948 muß es bei Ludovicus97 heißen VI. statt IV.
Seite 950 setzen wir zu Ludovicus111 (aus Thuring. S. fol. 108 und 109): Seine Ruhestätte fand er im J. 1228 zu Reinhardsbrunn, wohin seine Gebeine mit größter Feierlichkeit übertragen wurden. Die Chronikschreiber erzählen von Wundern, die an seinem Grabe geschehen seien. Namentlich sei ein lahmer Knabe geheilt, und der Sohn eines Müllers von Gotha, Namens Gyseler, aus dem Tode zum Leben erweckt worden. Zur Zeit des Bauernkriegs wurde das Grab profanirt, der Schrein zerbrochen, und die Gebeine des frommen Landgrafen zerstreut.
Seite 951: Ludovicus122, der am Ende des 10. Jahrh. starb, steht bei den Carmeliten als Seliger in Verehrung.
Ludovicus (18. Nov.), aus der Gesellschaft Jesu, getödtet in Mexico im J. 1616. S. Johannes895.
Seite 952: Der sel. Ludovicus140 war Tertiar des Carmelitenordens und lebte im 15. Jahrhundert.
Seite 957 ist Meginhard verwechselt mit dem bedeutend spätern Meginfried, der über die ältern Mainzer Bischöfe geschrieben haben soll.
Seite 958 muß es auf Sp. 2 heißen: Ferrulius, gest. zwischen 292 und 306, dessen Reliquien von Castel weg dort etc.
Seite 959: Zu B. (diesen Titel hat die Frisingia S.) Lullus2 müssen wir noch bemerken, daß der Regensburger Schottenabt Thaddäus von ihm schreibt, »daß er bei Ilmmünster in glorreichen Werken unerschütterlich sich aufgehalten habe«. Daß an besagtem Orte bis zum J. 1494 ein wohl dotirtes Kloster bestand, spricht gleichfalls für besagte glorreiche Wirksamkeit.
Seite 960: S. Luperius (15. Nov.), Bischof und Bekenner von Verona um das J. 800, steht im Mart. Rom. Vgl. S. Liberius6, welche derselbe ist.
Ferner: S. Lupianus, Abt von St. Privat, der um das J. 584 als Martyrer starb. Verehrungstage sind der 22. Oct. und 6. November.
Seite 962: S. Lupicinus8, der 9. Bischof von Vienne, starb unter dem Kaiser Aurelian um das J. 270 oder spätestens 275 als Martyrer.
Seite 966: S. Lupus19 lebte im 6. Jahrhundert.
S. Lusor steht zu Bourges in Verehrung. Er soll vom hl. Ursinus, dem ersten Bischof und Glaubensprediger dieser Stadt bekehrt und getauft worden, und bald darauf in der Unschuld der Taufgnade gestorben sein. In der kleinen Stephanskirche zu Deols oder Bourgdieu (Dep. Indre) zeigt man in einer unterirdischen Höhle sein angebliches Grabmal.
Seite 15: Vom hl. Maclovius (Malo) existirt wahrscheinlich nur mehr eine einzige kleine Reliquie in einer Pfarrei seines Namens bei Versailles (St. Maclou de Moisailles), wo man aber auf solche Schätze nur wenig hält. Alle übrigen sind zerstreut oder verloren. (Guerin.)
Seite 32: V. Magdalena Sophia (25. Mai) de Barat. Stifterin der Congregation der Damen du Sacré-Coeur, wurde am 13. Dec. 1779 zu Joigny in der Bourgogne geboren, seit 1801 Oberin und seit 1826 Generaloberin des neuen Ordens. Sie starb am 25. Mai 1865 und am 28. Juli 1879 erkannte ihr der apostolische Stuhl bereits das Prädikat »ehrwürdig« zu; ihre Seligsprechung dürfte gewiß ebenfalls nicht lange mehr warten lassen. Dr. Baunard schrieb 1876 ihr Leben, von welchem 1880 bei Pustet in Regensburg eine deutsche Bearbeitung erschien. (Dr. Grube.)
Seite 33: Magdalena (5. März), eine Servitin zu Spoleto, verschied im J. 1588 und führt bei den Ordensschriftstellern den Titel »selig«.
Seite 35: Magdalena (10. Juni), eine fromme Servitin von Carpi, starb daselbst im J. 1640 im Rufe der Heiligkeit.
Seite 64: S. Mallosus, welcher die Gebeine des Bischofes Ebergisilus in Xanten erhob, und ihm zu Ehren eine Basilica erbaute, ist zu ergänzen.
Seite 72 hätte bei Manatha auf S. Ennatha verwiesen werden sollen, mit welcher sie identisch ist.
Seite 74: Der selige Manettus starb im J. 1268 auf dem Monte Senario bei Florenz.
Seite 97: Auch die Reliquien des heil. Marcellus35 sind bis auf einen kleinen Theil, welcher sich dermalen zu Longpont, Bisthums Versailles, befindet, verloren gegangen. Dafür wurde im Boulevard de l'Hospital im J. 1856 eine neue Kirche unter seiner Anrufung erbaut. (Guerin.)
Bei S. Marcellus37 ist auf S. Rufinus23 zu verweisen.
Zu der Notiz bei S. Marcellus39 ist zu erinnern, daß er sich gleichfalls im Mart. Rom. findet.
Seite 124: Marcus mit dem Zunamen Pagano, ein im Rufe der Heiligkeit verstorbener Barnabite, der im J. 1548 die juristische Laufbahn in der Nuntiatur zu Venedig aufgab; er starb um das Jahr 1570. Er ist Verfasser eines Werkes über die Weihe und die Residenz der Bischöfe.
Seite 143: Margarita (11. Apr. al. 28 März), eine Servitin zu Verona, starb im J. 1586 und heißt bei Ordensschriftstellern »selig«.
Seite 145: Margarita (23. Mai), eine fromme Verehrerin der Mutter Gottes von Montepulciano aus dem Servitenorden, starb in der zweiten Hälfte des 14. Jahrh. und führt bei den Ordensschriftstellern den Titel »selig«.
Seite 149: Margarita (24. Juni), eine im J. 1574 zu Spoleto in hohem Alter verstorbene Seroitin, welche gleichfalls bei Ordensschriftstellern »selig« genannt wird.
Seite 183 fehlt: V. Maria Anna (3. Febr.) Rivier, Stifterin der Congregation »Mariä Opferung« für Erziehung der Kinder. Sie war am 19. Dec. 1768 zu Montpezat (Dep. Ardeche) geboren. Von Kindheit an zeigte sie einen besondern Beruf zum Lehrfache. Sie wollte zu Pradelles (Dep. Haute-Loire) Clarissin werden, aber die Eltern gaben es nicht zu. Darauf sagte sie entschlossen: »Wohl, so werde ich mir selbst ein Kloster machen«. Sie begann alsbald sich armer Kinder anzunehmen, um ihnen Unterricht zu ertheilen, und erzielte gute Erfolge. Da brach das Unwetter der Revolution herein, während welcher [981] sie unter dem Gewande einer Arbeiterin aus dem Volke ihrem Beruf im Stillen obliegen mußte. Der Segen Gottes war mit ihr, und so kam es, daß ihr Unternehmen mitten unter Stürmen und Wetterwolken prächtig gedieh und ihre Stiftung mit eintretender Ruhe fertig dastand. Im J. 1819 bezog sie das vormalige Visitantinenkloster zu Bourg-St. Andeol und machte es zum Mutterhause, wo sie am 3. Febr. 1838 im Herrn verschied. Ihr Grab wurde durch Wunder verherrlichet, weßhalb im J. 1864 ihr Seligsprechungsprozeß eingeleitet wurde.
Seite 186: V. Maria73 war zu Genua von wohlhabenden Eltern geboren, und zeigte von Kindheit an zur Gottesfurcht und zur Ausübung guter Werke große Neigung. Alle noch so ehrenvollen Anträge zur Berehelichung schlug sie beharrlich aus und trat aus Andacht zu der Schmerzensmutter Maria in den dritten Orden der Serviten, in welchem sie im J. 1485 mit zahlreichen Verdiensten ins bessere Leben hinüberging. Ihr Andenken wird im Orden am 28. Dec. begangen.
Maria78 war keine Capucinerin, sondern Carmelitin und Gründerin (Priorin) eines Klosters ihres Ordens zu Prag.
Seite 191: Maria Benedicta (13. Jan.) Rossi, geb. im J. 1586 zu Venedig, wurde Servitin zu Burano, wo sie dem Kloster längere Zeit als Oberin vorstand, und am 13. Jan. 1648 gottselig verschied.
Seite 223 (6. Juli), Marotte d'Acos, Stifterin und erste Abtissin des Klosters St. Maria vom Frieden im Bisthume Cambrai, starb gottselig (pie) am 6. Juli 1656. (Gall. chr.)
Seite 228: Maria (14. Dec.) von der Poorte, Abtissin von Pré (de Pratis) starb gottselig im J. 1674. (Gall chr. III. 302.)
Maria du Pont starb im J. 1876 zu Tours im Rufe der Heiligkeit.
Seite 242: S. S. Marianns et Archelais (28. Oct.), Martyrer zu Antiochia. S. S. Smaragdus (im Nachtrage).
Seite 257 bei Maroveus ist: »des sechsten« statt des 7. Jahrh. zu lesen.
Seite 264 muß es bei Martialis25 heißen des 4. nicht des 5. Jahrhunderts.
Seite 273 steht bei S. Martinus21 irrig der Name des Kaisers Vespasian, während es Trajan heißen sollte.
Seite 287: S. Martinus34 u. 35 ist derselbe. Sein Name findet sich im frz. Martyrol. zum 16. Nov. Das von ihm gegründete Kloster heißt Saujon (monasterium Saliginense), und ist gegenwärtig Hauptort des gleichnamigen Cantons.
S. Martinus32 führt den Beinamen »des Arades«; Verehrungsort war St. Priest (Dep. Haut-Vienne) im Bisthume Limoges, wohin man in verschiedenen Krankheiten wallfahrtete, und seine Fürbitte anrief.
Der Verehrungstag des hl. Martinus38 ist der 26. November.
Seite 293: Martinus (1. Oct.), ein Belgier, war längere Zeit Lehrer der heil. Wissenschaften in Dillingen, hernach in Löwen. Im J. 1562 wurde er von Philipp II. zum Bischofe von Ypern berufen, und wohnte darauf dem Concilium von Trient bei. Er galt als eine Perle der Bischöfe jener Zeit, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit, Hirteneifer und Frömmigkeit. Auf den Provincialsynoden zu Mecheln (1570) und Löwen (1574) führte er den Vorsitz, und hielt dann im J. 1577 in seiner bischöflichen Stadt die erste Diözesansynode. Er starb an der Best am 1. Oct. 1583. In seiner Grabschrift ist das schwere Kerkerleiden hervorgehoben, welches er in Gent für den kathol. Glauben zu erdulden hatte. (Gall. chr. V. 310 u. 311.)
Seite 294: Martinus Gottscheer, S. J., geb. im J. 1648 zu Kirchhofen in Niederösterreich, Missionär in Schweden, Dänemark und Sachsen, starb gottselig im J. 1731.
Seite 296: S. S. Martyrius10 et Marcianus waren Notare des Erzbischofes Paulus von Constantinopel und wurden nach dem Zeugnisse des Sozomenus von den Arianern getödtet. Die Neo-Boll. setzen das J. 351. (XI. 569–577.)
Seite 313: Die hl. Matrona19, welche wahrscheinlich dieselbe ist wie Matrona17 stammte aus der Stadt Perge in Pamphylien, und ging nach dem Tode ihres Mannes in ein Kloster zu Emesa in Syrien, wo sie starb. Von den Griechen wird auch ihre Tochter Theodota als Heilige verehrt.
Seite 320: Matthaeus (8. Dec.) von Citta della Pieve (Castrum plebis) war um das J. 1340 Generalvicar des Servitenordens und wurde im folgenden Jahre [982] wirklicher General. Er zeichnete sich durch große Liebe zum Orden, dessen Statuten er genau beobachtet wissen wollte, und persönliche Frömmigkeit so sehr aus, daß er seit seinem im J. 1348 durch die Pest erfolgten Hinscheiden im Orden besonders geehrt ist.
Seite 321: Matthaeus (31. Dec.), der 74. Bischof von Chartres, mit dem Zunamen des Champs (de Campis), starb in großer Frömmigkeit im J. 1259. Im Necrologium heißt es: »Sein Leben war einfach und recht, und Gott und den Menschen wohlgefällig; er war fromm, ein Bischof nicht bloß dem Namen, sondern der That nach«. (Gall. chr. VIII. 1162–1164.)
Seite 323: Matthias (10. Apr.), aus der Congregation der Paulaner (Barnabiten). Er war geboren zu Nevi im Jahre 1551, und wurde in der hl. Taufe Peter Maria genannt. Nach sorgfältiger häuslicher Erziehung kam er auf die Universität Pavia, und bewahrte sich durch die Uebungen der Frömmigkeit vor allen jugendlichen Fehlern. Seine schöne Gestalt machte ihn den Malern zum Modell für Christusbilder, und dem weiblichen Geschlechte zum Idol. Mit heldenmüthiger Beharrlichkeit entzog er sich aber den zahlreichen Nachstellungen, die seiner Unschuld Gefahr brachten. Nach reiflicher Ueberlegung und andächtigem Gebete suchte er bei den Paulanern um die Aufnahme nach. Als Noviz sprach er einst über das Thema: »Was meinet ihr, wer ich bin!« mit so vieler Demuth, daß sich alle Väter verwunderten. Als Priester las er seine erste hl. Messe im heiligen Hause von Loreto. Im J. 1558 wählten ihn seine Mitbrüder, obwohl er fast immer krank war, zum General. Zu Rom brachte er viele Stunden in den Katakomben zu, und besuchte oft die übrigen heil. Orte der Stadt. Seine Visitationsreisen erschöpften ihn vollends; er starb am 10. Apr. 1586 im Rufe eines Heiligen.
Matthias8 Bellintanus (20. Juli) von Falo, war nicht nur ein gelehrter Mann, von dessen Geiste heute noch eilf Schriften, die er durch den Druck veröffentlichte, Zeugniß geben und nicht bloß ein gefeierter Lehrer, der Jahre lang mit Ruhm im (Kapuziner-) Orden Philosophie und Theologie docirte, dazu nicht blos ein gewaltiger Prediger, dessen mächtiges Wort 50 Jahre lang Italiener, Deutsche, Böhmen und Franzosen gleich begeisterte, sondern er war auch vor allem ein tieffrommer, ja heiligmäßiger Ordensmann. Gleich seinem seraphischen Vater Franziscus suchte er auf zwei Flügeln immer mehr zum Himmlischen emporzusteigen, auf den Flügeln des Gebetes und der Abtödtung. Von der Mette bis zur Prim brachte der ehrwürdige Vater die Zeit in beständigem Beten und Meditiren zu und während des 40stündigen Gebetes, das der seeleneifrige Prediger der Reihe nach in den verschiedensten Städten Italiens abhielt und bei dem er jede Stunde in einer kurzen Predigt zum Volke sprach, wich er fast nie aus der Kirche, verzichtete auf den Schlaf und genoß nur ganz wenig Nahrung; das Beten vor dem Sacramente ersetzte ihm Speise und Trank und verschaffte ihm ungewöhnliche Freuden, denn nicht selten ging dieses Beten in heilige Ekstase über, während welcher eine schneeweiße Taube über dem andachtglühenden Haupte schwebte. Und staunenswerth wie sein Gebetsgeist, war auch seine Bußgesinnung. Die ganze 40tägige Fasten hindurch begnügte er sich mit Wasser und Brod und nur dann, wenn er predigen mußte, tauchte er einige Bissen Brod in Wein, um sich zu stärken. Seinem heißgeliebten seraphischen Vater Franciscus nachzufolgen, hielt er die St. Michaels-Fasten so streng, daß er immer je zwei Tage lang nur Brod und Wasser genoß, und obschon er früher ein großer Liebhaber des Obstes war, brachte er doch im (Kapuziner-) Orden volle 30 Jahre zu, ohne auch nur eine Kirsche zu essen. Hand in Hand mit dieser körperlichen Abtödtung ging die geistige. Nichts brachte darum der frommen Mann je außer Fassung. In Freud und Leid, bei Sturm und Sonnenschein, immer war er gleich ruhig, gleich heiter. Wie an einer ehernen Mauer prallten an ihm ab die zahllosen Lobsprüche seiner Freunde und Gönner, aber auch Spott, Hohn und Unbilden, die er auf seinen apostolischen Wanderungen durch Frankreich, Deutschland und Böhmen von Seite der Häretiker zu erdulden hatte. Das war ihm »Christenfreude«, wie dem seraphischen Vater. Und so trat denn der merkwürdige Kapuziner als ein wahrhaft »apostolischer[983] Prediger«, wie ihn der hl. Karl Borromäus genannt hat, in den vornehmsten Städten Italiens, Deutschlands und Frankreichs auf, und waren seine Predigten nach dem Ausdrucke eines Chronisten »feurige Pfeile in der Hand des Mächtigen und ein scharfschneidendes Schwert in der Faust des Starken«. Die größten Sünder bekehrten sich, wenn sie P. Matthias gehört hatten, jahrelange Feindschaften hörten auf sein Wort hin auf; große, öffentliche Aergernisse wurden abgestellt, und ungerechtes Gut kehrte zu seinem Herrn zurück. Solche Früchte bewirkte er freilich nur. weil seiner natürlichen Redemacht übernatürliche Kraft zu Hilfe kam, und weil er sich um diese Kraft von oben auch bemühte, denn stundenlanges Gebet ging seinen Predigten voraus und ein strenges Fasten rief Gottessegen auf sein Werk herab. Nicht blos, daß am Grabe dieses Mannes viele in den Ordensannaten ausführlich beschriebene wunderbare Heilungen geschahen, befreite P. Matthias zu Lebzeiten schon seinen kranken Mitbruder Valerius von einem schmerzlichen Griesleiden durch das Gebet, sagte dem Fürsten Franz von Castilien die Geburt eines Sohnes voraus, weissagte, daß Heinrich IV. den Thron Frankreichs besteigen werde, aber auch daß er werde ermordet werden, und prophezeite, daß der Kapuzinerorden so lange in seiner ursprünglichen Zucht und Strenge sich erhalten werde, als er die sogenannte Benedicti Fasten beobachte. – Nachdem er im Kapuzinerorden mit großem Segen die Aemter eines Provincials von Mailand und Brescia und eines Generalcommissars in Frankreich und Deutschland, wo er besonders in Prag viele Personen zur katholischen Kirche bekehrte, verwaltet hatte, starb er 77 Jahre alt, von denen er 58 Jahre als Kapuziner gelebt, am 20. Juli 1611 zu Brescia. – Sein letztes Wort an die Brüder lautete: »Brüder, habet allezeit euer Sterbestündlein vor Augen, denn ist dieses nicht gut, dann habt ihr umsonst gelebt«.73
Seite 324: V. V. Matthias Cozoka und Matthias Nacano, geborene Japanesen, starben im J. 1619 als Martyrer.
Seite 328: B. Maurilius4 gilt im Benedictinerorden unzweifelhaft als Heiliger, denn er führt diesen Titel auch im »Benedictinerjahr«. Hienach ist der letzte Satz in diesem Artikel zu verbessern.
Seite 329: S. Maurinus3, welcher am 26. Nov. im frz. Martyrol. steht, wurde in der Abtei gl. N. (einige Stunden östlich von Agen), von welcher dermalen nur noch Ruinen stehen, verehrt. Seine Legende ist fabelhaft; nur daß er im 6. Jahrh. zu Lectoure am Gersflusse des Glaubens halber durch die Arianer enthauptet wurde, ist als sicher anzunehmen. Da er in den Martyrologien als Diacon bezeichnet wird, dürfte er mit Maurinus6 u. 7 identisch sein.
Maurinus6 (9. Nov.), findet sich im frz. Martyrologium. Aus seinem Leben ist nichts bekannt. Verehrungsort war ehedem die vormalige Pfarrei Chevannes, die setzt mit Billy (Dep. Nievre) vereiniget ist.
Seite 340 ist bei Mauritius40 ein Convent Javarin in Ungarn genannt; es ist Raab (Jaurinum) gemeint. Ebenda (Mauritius19) ist 1160 statt 1660 zu lesen.
Seite 346 ist bei S. Maurus20 statt ins J. 118 zu lesen: 116.
Seite 348: B. Maurus40 war Beichtvater der hl. Gisela1.
Seite 357: Zu Regensburg befinden sich die heil. Leiber der zwei römischen Martyrer Maximianus und Calcidonius, die aus dem Geschlechte der Saturnini gewesen sein sollen. Sie kamen im J. 1678 nach Regensburg und wurden im folgenden Jahre in einem silbernen Sarge im Dome beigesetzt. Im J. 1730 fand die letzte feierliche Erhebung statt.
Seite 358: Maximiliana (11. Juni), aus dem ritterlichen Geschlechte der Herren von Zasmuk wurde den 3. Mai 1655 in dem bömischen Städchen Zásmuky geboren. Sie verlor noch sehr jung ihre Eltern. Ihr gewissenloser Vormund wollte die zur blühenden Jungfrau herangewachsene Maximiliana einem vornehmen Wüstling durch List und Gewalt in die Hände liefern. Durch Gottes und guter Menschen Beistand entging sie der Entehrung, und entfloh auf ein 3 Meilen entferntes Gut des Fürsten Wenzel von Lobkowitz, mit dem sie verwandt war. Der Fürst nahm sie in seinen Schutz. Sie wurde jedoch in Kurzem des Weltlebens überdrüssig, und [984] nahm bei den Prämonstratenserinen in dem Orte, welcher in böhmischer Sprache Doksany genannt wird, den Schleier. Hier führte sie ein heiligmäßiges Leben, hatte viele Jahre sehr schmerzliche Krankheiten zu leiden, welche sie mit großer Geduld ertrug, und wurde von dem bösen Feinde, welcher sich in die Mutter des Herrn verkleidete, mehrfach versucht, überwand aber alle Versuchungen, und starb gottselig den 11. Juni 1718.74
Seite 364: In der Thurgovia S. von Decan Kuhn in Frauenfeld findet sich (J. 152.) folgende Notiz: »Auf dem südlichen Seitenaltare der St. Nicolaikirche befinden sich die Reliquien des hl. Maxi minus. Sie wurden 1731 aus dem Cömeterium des hl. Cyriacus zu Rom erhoben und von dem Reichenau'schen Obervogt Bruno von Rüplin der Kirche vergabt. Das Reliquienfest wird am ersten Sonntag im Mai gefeiert. Durch die Fürbitte des Heiligen sollen (sic!) verschiedene Krankenheilungen geschehen sein; daher pflegten Kranke Votivgeschenke zu bringen. Seine Finger waren früher (!) mit kostbaren Ringen und Edelsteinen geziert«. Wahrscheinlich ist dieser hl. Maximinus keiner der aufgeführten.
Seite 376: Bei S. Maximus93 ist beizusetzen, daß er in Mainz am 20. Nov. verehrt wird.
Seite 378 S. Maximus101 ist zu lesen: Boulogne sur Mer statt sur Marne.
Seite 397 u. 399: Zu B. Meinwercus bemerken wir nachträglich, daß er aus dem Geschlechte Wittekinds stammte, und daß sein Name Me.. inwere ausgesprochen wurde. Sein seliges Hinscheiden erfolgte im Jahr 1039.
Seite 407: S. Melchion (28. Oct.), Priester und Bekenner zu Antiochia um das J. 270. Er kämpfte mit Muth und Geschick gegen die Irrlehre des Paulus von Samosata.
Seite 418 ist S. Menechildis (Meneholdis) zu ergänzen und auf S. Manegildis zu verweisen.
Seite 442: Auch der hl. Bonifacius4 hatte bei seiner Reise durch Thüringen eine Erscheinung des heil. Erzengels Michael und zwar am Ohraflusse, weßhalb er beschloß, auch hier, wie schon früher zu Amöneburg, eine Kirche zu seiner Ehre zu gründen. Diese Kirche zu Ohrdruf wurde die erste Bildungsstätte der Thüringen'schen Geistlichkeit.
Seite 454: Michael (29. Sept.), von Valencia, ein Capucinerpriester, der mit allen Tugenden eines heil. Lebens geziert war, starb im J. 1606. (A. L.)
Michael (4. Nov.), aus dem Orden des hl. Dominicus, war der 6. Bischof von Bois-le-Duc (Eccl. Silvaeducensis), und schon vor seiner Erhebung als frommer und eifriger Glaubensprediger in Holland und Belgien thätig gewesen. Er hatte deßhalb in Haag anderthalb Jahre in drückender Gefangenschaft geschmachtet, in welcher er nicht bloß die ihm anvertraute Heerde nicht vergaß, sondern auch für die nordischen Missionen thätig war, indem er zu Antwerpen im J. 1629 ein Missionshaus gründete, welches er Mitgliedern seines Ordens übergab. Als er von seinem Sitze vertrieben wurde, besuchte er gleichwohl öfter seine Kirche, um sie zu trösten und aufzumuntern. Er starb zu Leyden am 4. Nov. 1637 im 60. Jahre seines Alters. Sein Grab erhielt er im Chore der Dominicanerkirche zu Antwerpen, wo er in Lebensgröße abgebildet ist, wie er vor der hl. Jungfrau kniet und betet. (Gall. chr. V. 401 u. 402.)
Seite 461: S. Milianus (12. Nov.) ist der abgekürzte Name für Aemilianus18.
Seite 464: Der hl. Miochus soll Einsiedler gewesen sein; der Ort heißt nicht Cort Mieu, sondern Cont-Mieux und liegt im Dep. Cotes-du-Nord. Als beiläufige Lebenszeit ist bei Guerin das 6. Jahrh. angegeben.
Seite 465: Ueber dem hl. Martyrer Mitrius von Air findet sich bei Guerin (XIII. 367) die schöne Legende, er habe sich einem heidnischen Herrn (Arvandus) als Sclave verdungen, um ihn zum Christenthume zu bekehren, sei aber für diesen Liebesdienst mit dem Tode bestraft worden. Seine Reliquien sind noch vorhanden.
Seite 472 ist noch der hl. Modegisilus (Egidius), der 16. Bischof von Troyes einstellen.
[985] Seite 474 ist der Modestus (2. Sept.), Bischof von Carpentras einzustellen und auf S. Orontius5 zu verweisen.
Seite 492: Ueber den hl. Montanus11 finden wir bei Guerin (XIII. 272) solgendes Nähere: In Lothringen geboren, wanderte er aus Liebe zum Einsiedlerleben aus, und lebte in Frankreich zu Val-Chaud in einer Höhle als Einsiedler, ging aber später, als er hier die erwünschte Ruhe nicht mehr fand, nach London, wo er starb. Seine Zeit ist der Ausgang des 4. Jahrh.; sein Andenken bewahrt gegenwärtig nur der Ortsname St. Montan im Dep. Ardeche.
Seite 511: Der hl. Namasius1 war nach Gall. chr. der 9. Bischof von Clermont und regierte vom J. 446 bis 462. Das Volk nennt ihn St. Bar.
Der hl. Namphasins1 war ein sehr eifriger Glaubensprediger, welcher besonders in Aquitanien dem hereinbrechenden Heidenthume kräftig entgegenarbeitete, und durch seine Lebensstrenge und große Frömmigkeit viele Bekehrungen machte. Obwohl persönlich reich, wollte er von keinem Besitzthume etwas wissen, als zu Gunsten der Armen, Kirchen und Klöster. Unter letztern betrachteten ihn Fignac und Marcilliac als zweiten, Lantoy als ersten Stifter. Erst gegen das Ende seines Lebens bezog er eine Einsiedelei bei Camiac, wo er starb und begraben wurde. (Guerin.)
Seite 513: S. Narses1 und sein Diacon Joseph26 litten nach Zingerle am 9. Nov. Auf Seite 525 kommen sie nochmal vor und sind also dort zu streichen. Merkwürdig ist noch folgendes Wort des hl. Narses: »Auch wenn du, König, uns nach dem Tode wieder lebendig machen, und noch siebenmal tödten könntest, so würden wir doch unsern Gott nicht verlassen.« Der Ort der Hinrichtung war die Station Zepta.
Seite 514: S. Natalena1 u. 2 sind identisch. Verehrungsstätte ist Stadt und Bisthum Pamiers, und der nunmehr zu St. Flour gehörige Ort Blesle, wo man ihr Andenken am 5. Nov. begeht, während es zu Pamiers am 12. (nicht 13) d. M. begangen wird. Ihre Geschichte ist sagenhaft, aber schön. Man erzählt nämlich, sie sei die neunte Tochter des Stadthauptmanns gewesen, und sei, als dieser seine Hoffnung, einen Sohn zu bekommen, aufs neue getäuscht sah, von ihm schon als Kind verurtheilt worden, im Flusse Ariege ertränkt zu werden. Als die Diener das unschuldige Geschöpf aus der Wiege nehmen wollten, erblickten sie über derselben drei hell glänzende Kreuze, wodurch sie bestimmt wurden, das Kind heimlich einer Amme zu übergeben. Letztere gab dem Kinde die hl. Taufe, und erzog es in der christlichen Religion. Als sie erwachsen war, zog sie durch ihre Schönheit die Augen eines Officiers auf sich, der sie zu seiner Frau nehmen wollte. Abgewiesen, gab er sie bei ihrem Vater, welchen die Legende Fredelas nennt, als Christin an. Dort bekannte sie sich auf Befragen als seine Tochter. Darüber war Fredelas zugleich verwundert und geärgert, versprach aber gleichwohl, sie als seine Tochter anzuerkennen, wenn sie ihre Religion verleugne. Sie that es nicht, und wurde enthauptet.
Seite 514: Die Uebertragung der bei S. Natalia1 genannten Reliquien nach Paris ist nicht zu bezweifeln, da dieselben im Jahre 1114 vom Bischofe Walo und dem Abte Rainaldus von St. Germain daselbst wieder aufgefunden worden sind.75
Seite 515: Zur Vervollständigung zu S. Nathanael2 wolle auch S. Ursinus2 verglichen werden.
[986] Seite 517: Der hl. Nazarius9 soll schon um die Mitte des 5. Jahrh. gestorben sein.
Seite 522: Hier muß S. Neonilis (Neonilla) für Neonilus gelesen werden. Sie war nach den griech. Menologien die Gattin des hl. Terentius10S. d.
Man ergänze: S. Neophytus (28. Oct.), Bischof und Martyrer in Georgien um das J. 660.
Seite 529: Zu S. Nicasius5 von Rouen setzt die Gall. chr. (X. 5.) die Jahrzahl 250.
Seite 549: Zum Belege dafür, welches Aufsehen die Uebertragung der Reliquien des hl. Nicolaus14 in ganz Europa gemacht hat, führen wir aus Pertz ein paar Belege an. Die annal. Laub. (IV. 21) sagen: 1087 corpus B. Nicolai a Mirraea (sic) in Barrensem (eccl.) Apuliae transfertur. Und die annal. Leodic. 1087 translatio S. Nicolai a Mirea Liciae in Barum Apuliae.
Seite 565: Nicolaus de Armenia (17. Nov.), aus dem Orden der Predigerbrüder, der einem türkischen Pascha eine christliche Jungfrau, welche er zu sich nehmen wollte, entzog, wurde von diesem mit täglich 100 bis 200 Stockstreichen auf die Fußsohlen so lange bestraft, bis er starb, im J. 1601.
Nicolaus (25. Nov.) von Arezzo, ein Servitenordenspriester, als welcher er drei Jahre lang der Ordensprovinz Toscana vorstand, wobei er Allen in Wort und That vorleuchtete, beharrte bis ins 100. Jahr seines Lebens in der Uebung heiliger Tugenden. Er starb 1462.
Nicolaus Steno (25. Nov.), Bischof von Titiopolis und apostol. Vicar der nordischen Missionen. Derselbe ist am 10. Jan. 1636 zu Kopenhagen geboren, widmete sich dem Studium der Medicin, machte Reisen nach Frankreich und Italien. Bei dieser Gelegenheit lernte er zu Metz Bossunt kennen, wurde alsdann Leibarzt des Großherzogs Ferdinand II. zu Florenz, legte 1669 das kathol. Glaubensbekenntniß ab und kehrte 1672 als Professor der Anatomie nach Kopenhagen zurück. Diese Stellung gab er bald auf, kehrte nach Florenz zurück und trat in den geistlichen Stand. Der Papst erhob ihn darauf zur Würde eines apostol. Vicars der Missionen. Als solcher hatte er seinen Sitz in der Stadt Hannover. Als aber der kathol. Herzog von Kalenberg, Johann Friedrich, starb und ihm sein protestantischer Bruder folgte, mußte Steno Hannover verlassen. Er wandte sich zuerst nach Münster, dann nach Hamburg, wo er 1680 seiner Würde entsagte. Steno folgte alsdann dem Rufe des convertirten Herzogs Christian Ludwig von Mecklenburg nach Schwerin, wo er am 25. Nov. 1686 im Rufe der Heiligkeit starb. Seine Leiche mußte, weil keine Pontificalkleidung vorhanden war, bis zu deren Beschaffung 12 Tage lang unbeerdigt bleiben, während dessen sie immer schöner wurde. Er wurde im Kreuzgange des Schweriner Domes begraben, dann aber nach Florenz in die großherzogliche Gruft übertragen. Steno hat sowohl viele medicinische als auch theologische Schriften hinterlassen. (Grube.)
Seite 566: Nicolaus Fortiguera (7. Dec.), ein Bischof aus dem Orden des hl. Dominicus, war zu Siena von reichen Eltern geboren, und wurde zu Bologna vom heil. Ordensstifter eingekleidet. Er gründete mehrere Niederlassungen in Italien, Griechenland und Palästina, und starb gottselig als Bischof von Corsica im Jahre 1270. (Guerin.)
Seite 569: S. Nicon6 steht im Mart. Rom. zum 26. November.
Seite 573: S. Nilus (Hilus) (16. Nov.), ein geborener Grieche, Bischof von Seez, lebte im 4. Jahrhundert.
Seite 575: Der hl. Nitas (Nitus) und die übrigen hier genannten Martyrer gehören zur Familie des hl. Terentius10. S. d.
Das Hinscheiden des hl. Nivardus1 ist wohl früher anzusetzen, weil die Annalen von Lobbe schon zum J. 659 seines in Heiligkeit glänzenden Nachfolgers Reolus gedenken.76
Seite 593: Zu B. Notkerus1 ergänzen wir (aus Mabill. Saec. V. 11–22) Folgendes: Von seinem Novielate heißt es: »Er war ein Gefäß des hl. Geistes.« Als Klosterlehrer beobachtete er die Zöglinge so aufmerksam, daß sie fortwährend sich »in Nachstellungen« befanden, d. h. nie sicher waren, ob er nicht da sei, oder augenblicklich komme. Wenn er sprach, rührte er seine Zuhörer jedesmal bis zu Thränen.
[987] Er ist Verfasser mehrerer Sequenzen, welche er dem Bischofe Liutwardus von Vercelli, des Dicken, widmete. Ferner gab er die paulinischen Briefe in griechischer Sprache und das Leben des hl. Gallus in poetischer Bearbeitung, ein berühmtes Martyrologium und eine deutsche Uebersetzung der Psalmen heraus. Doch wurde erst unter Julius II. Messe und Gottesdienst für das Kloster unter Leo X. erlassen (ita tamen ut propterea canonizatus aut alias approbatus non censeatur).
Seite 598 wäre der ehrwürdige Ocar einzustellen und auf Albertus33 zu verweisen.
Seite 614: S. Osdagus, M. (2. Febr.). Diesem hl. Blutzeugen ist die Kirche und das ehemalige Collegiatstift zu Mandesloh, zwischen Hannover und Neustadt am Rübenberge belegen, geweiht. Sicher ist, daß das Stift und die Kirche mit den Gütern des hl. Osdag dotirt ist und daß dessen Leichnam in der Kirche seine Ruhestätte hatte. Ueber sein Leben erzählt der Mönch Hermann von Lerbecke (um 1400) in der Chronik der Mindischen Bischöfe, denen Mandesloh unterstellt war, daß er ein Herzog von Burgund gewesen und in der Schlacht bei Ebstorf 2. Febr. 880 gefallen sei. Seine Schwester habe den Leichnam ihres für das Christenthum gefallenen Bruders in ihr Vaterland bringen wollen, als sie aber in Mandesloh angekommen, sei der Wagen plötzlich stehen geblieben und habe trotz aller Anstrengung nicht von der Stelle bewegt werden können. Sie habe dies als Wink des Himmels angesehen, daß St. Osdag hier ruhen solle und habe deshalb an der betreffenden Stelle sofort eine Kirche erbauen lassen und für den Unterhalt der Priester 15 Hufen Landes dotirt. Sonst wissen wir über St. Osdag nichts und der geschichtliche Kern der mitgetheilten Legende dürfte etwa der sein, daß St. Osdag im Mindener Sprengel zu Mandesloh seßhaft war, im Kampfe gegen die heidnischen Normannen die Martyrerpalme errang und seine Ruhestätte in seiner Heimath, in der von ihm erbauten und dotirten Kirche fand, welche ihn jetzt als ihren Schutzherrn verehrte. Das ältere Mandesloher Kirchensigel zeigt St. Osdag als Ritter mit Schild und Keule.
Osdagus, Bischof von Hildesheim. Der hl. Osdag zu Mandesloh ist in späterer Zeit mit diesem Bischofe verwechselt. Das neuere Mandesloher Sigel zeigt den Kirchenpatron in bischöflichem Ornate mit dem Stabe und einem Geldbeutel. Ein Gedicht des 18. Jahrh. verherrlicht Bischof Osdag von Hildesheim als Kirchenpatron. Dieser war Mönch in Reichenau und wurde 985 Bischof von Hildesheim; als solcher starb er am 8. Nov. 989. Außer jener Verwechslung mit dem Martyrer Osdag ist ihm eine Verehrung nie erwiesen worden. (Dr. Grube.)
Seite 618: Der selige Oliverius2 stammte (nach Ram, S. 129) aus dem Geschlechte der Sombreffe und wird gegen das Ende des 12. Jahrh. gestorben sein.
Seite 619: Zu den über den hl.Olympas umlaufenden Sagen verdient noch gesetzt zu werden, daß er bei den Griechen als der erste Bischof von Philippi angesehen wird. Aber auch sie glauben, daß er sein Martyrium zu Rom vollendet habe.
Seite 623: »Hier steht eine Kritik über Onuphrius und Paphnutius, welche mir ein wenig übertrieben, fast neologisch vorkam«. So schrieb uns Hr. P. Prior Mittermüller in Metten. Wenn ich gefehlt habe, so rectificire ich gerne mein Urtheil.
Seite 627: S. Oriculus war ein Schüler des hl. Nicasius6.
Seite 632: Folgende Notiz über das sel. Ende des hl. Abtes Oswaldus dürfte nicht ohne Interesse gelesen werden (Mab. Saec. V. 727 ss nr. 20.). Nachdem er das Viaticum empfangen hatte, begab er [988] sich in der folgenden Nacht seiner Schwäche vergessend in die Kirche zur Mette, wusch am folgenden Morgen nach seiner Gewohnheit mit einer Schürze umgeben die Füße der Armen, küßte und trocknete sie, sprach am Schlusse der fünfzehn Psalmen, welche bei dieser Ceremonie gesungen zu werden pflegten, das Gloria Patri, worauf die Armen ihren Dank erstatteten, während er selbst so zu sagen vor ihren Füßen seinen Geist in die Hände Christi aufgab.
Seite 635: Nach der Volkssage hätte der hl. Othmar eine Zeit lang (vor seiner Erwählung) bei dem zu Güttingen (Thurgau) vorbeifließenden Bache in einer Vertiefung als Einsiedler gewohnt.
Seite 636: Othmarus (21. Aug.), Abt im Kloster Ettal, gest. im J. 1637, steht in der Frisingia S.
Seite 651: Man ergänze hier: Otto, zugenannt der Deutsche (Teutonicus), ein im Rufe der Heiligkeit am 14. Febr. des J. 1234 verstorbener Franciscaner zu Halberstadt, früher Domherr daselbst, auf dessen Anrufung mehrere Wunder, namentlich an Fistelleidenden geschehen sind.
Seite 656 ergänzen wir zu S. Pacifica ihren Zunamen Guelfucci, ferner daß sie eine Blutsverwandte der heil. Clara war, und noch in hohem Alter Clarissin wurde, als welche sie das 90. Lebensjahr erreichte.
Der Sterbeort des Pacificus7 heißt Rocca.
Seite 676: Der hl. Papolus3 stand der Kirche von Metz nur vom J. 607–610 vor. Sein Grab wurde im J. 1513 in der Abteikirche von St. Symphorian, welche Kirche ursprünglich S. S. Innocentium hieß, aufgefunden.
Seite 700: Das Fest des hl. Patricius11 wird zu Nevers am 31. Oct. begangen.
Seite 706: Paula (6. Jan. al. 30. März), Camaldulenserin und hochbegnadigtes Schutzkind der Mutter Gottes, gest. zu Florenz im J. 1368.77 Sie heißt bei vielen Schriftstellern »selig«, findet sich aber nicht in den Boll.
Seite 708: Paula Maria Homodei, eine Gräfin, Wittwe des Senatspräsidenten Arese in Mailand, erbaute schon bei Leibzeiten ihres Mannes das Servitinnenkloster und die Kirche von neuem und starb als Muster der Demuth wie eine Heilige.
Seite 746: Paulus (24. Jan.) Frankenstein aus dem Orden der Predigerbrüder in Basel, wo er am 24. Jan. 1444 starb, wirkte viel Gutes durch seine Predigten und sein heil. Beispiel. Im Ahnensaale seiner Familie auf Schloß Ulstadt (Diöcese Bamberg) findet sich sein Porträt mit einem Heiligenschein geschmückt. (Dr. Grube.)
Seite 760: Pelagius (6. Nov.), ein Dominicaner zu Coimbra, dessen Heiligkeit Gott durch Wunder offenbarte, die an seinem Grabe geschahen, starb im J. 1257 und steht bei Guerin mit dem Titel »selig«.
Seite 803 ist bei S. Petrus60 statt 1199 zu lesen: 1139, ferner Innocenz II. statt III.
Seite 834 ist der Satz: »Sein Andenken etc.« bei B. Petrus143 zu streichen.
Seite 858 ist zu ergänzen: V. Petrus (31. Oct.) mit dem Zunamen Poillevé, ein Priester aus dem Orden des hl. Dominicus zu Limoges, ausgezeichnet durch seine Liebe zur Armuth und Andacht, sowie durch sein Geschick in der Seelenleitung, starb im J. 1679.
Seite 861: Petrus Paulus (8. März) Dupré. geb. im J. 1643 zu Lyon, war in seiner Jugend ein tüchtiger Haudegen und vom Marschall Turenne zum Hauptmanne erhoben worden. Dagegen verlor er alle Liebe zum Gebete und den Uebungen der Religion. Nur eine gewisse Ehrfurcht [989] gegen hl. Orte war ihm geblieben, weßhalb er Plünderung oder Entweihung derselben durch die Soldaten niemals duldete und sie sogar mit Lebensgefahr davon abhielt. Auch nachdem er längst seine Entlassung genommen hatte und in Venetianische Dienste getreten war, wo er bei der Gesandtschaft in Rom Verwendung fand, führte er sein lockeres, gleichgiltiges Leben noch fort. Da schien es auf einmal mit ihm besser werden zu wollen. In der Kirche St. Maria Maggiore gelobte er, von jetzt an Buße zu thun, machte eine Wallfahrt nach Loreto und beichtete öfter, aber sein aufbrausendes und hitziges Wesen verleitete ihn zu schwerer Mißhandlung von päpstlichen Beamten, wodurch er sich genöthiget sah, nach Mantua zu fliehen. Auf die Fürsprache seines Gönners, des Grafen Cauciani, fand er hier Aufnahme bei den Serviten, konnte sich aber nicht an den klösterlichen Gehorsam gewöhnen und irrte neuerdings sieben Jahre lang an verschiedenen Orten herum, bis er in seinem 50. Lebensjahre 1693 sich zu Rom nochmal in den Servitenorden aufnehmen ließ. Von jetzt an war und blieb es sein einziger Ruhm, ein wahrer Diener der schmerzhaften Mutter zu werden, und durch strenge Buße die Verirrungen des frühern Lebens zu sühnen. Als Pförtner entzog er sich oft selbst die Speise, um seine hungernden Mitbrüder zu speisen. Obwohl er in beständigem Verkehr mit Gott zu stehen sich Mühe gab, verrichtete er doch selbst die kleinsten ihm aufgetragenen Arbeiten mit der größten Genauigkeit. Bald erhielt er vom Volke den Namen: »der hl. Portner«. So starb er in Gott selig am 8. März 1701.
Seite 873: Petrus Berti (23. Aug.), ein frommer Servite zu Pistoja, starb daselbst im J. 1610. Mehrere auffallende Zeichen bestätigten seine Heiligkeit.
Seite 876: Petrus Mereton (11. Nov.), ein Blutzeuge aus dem Orden des heil. Dominicus zu Clermont-Ferrand, starb im 16. Jahrh. durch die Calvinisten, und wird von Guerin mit dem Titel »selig« aufgeführt.
Petrus Cerca (19. Nov.), ein Dominicaner zu Dinan, Bisthums St. Brieuc, starb heiligmäßig im J. 1241, und steht gleichfalls bei Guerin mit dem Titel »selig«.
Seite 877: Petrus (30. Nov.), zugenannt Guillot, aus dem Orden des hl. Dominicus, starb mit vielen Andern durch die Hände der Calvinisten zu Castres im Bisthume Albi im J. 1568. Schon sterbend erhob er manchmal die Hände so weit er konnte und rief dreimal: Credo, ich glaube. (Guerin.)
Seite 880: Zu S. Petrusius ergänzen wir, daß er zu den Heiligen der Landschaft Morvan gehört, wo er in dem Orte seines Namens, St. Pereuse (Dep. Nievre), gelitten haben soll.
Zu S. Phalitrus, frz. Phalier, von Limoges ergänzen wir nach Guerin als beiläufige Jahrzahl 525. Seine Reliquien wurden von den Hugenotten verbrannt.
Seite 909: Philippus52 führt in der Gall. chr. den Titel »selig«; sie nennt ihn als 71. in der Reihenfolge.
Seite 919 ist noch einzustellen: S. Phocas (28. Oct.), welcher zu der Familie des hl. Terentius10 gehört. S. d.
Seite 921: V. Pia Klosterfrau zu Quedlinburg um die Mitte des 11. Jahrh. Um sich ganz Gott weihen zu können, ließ sie sich von Bischof Burchard II. als Klausnerin auf der Huysburg neben der Marienkirche einschließen am 13. Juni 1070. Damit ihr priesterlicher Beistand nicht fehle, kam Ekhard auf die Huysburg. Der frommen Pia schloß sich alsbald die fromme Adelheid aus dem Marienkloster zu Gandersheim an. Beide Frauen starben im Rufe der Heiligkeit. (Dr. Grube.)
Seite 923: Zu S. Pigmenius2 findet sich bei Guerin die Bemerkung: »Gott allein kennt sein Leben.« Er war aber nach demselben Autor Nachfolger des heil. Simplicius und starb um das J. 420.
Seite 925: Ein hl. Bekenner Pinuphius wird am 27. Nov. auch zu Bologna in Italien verehrt; derselbe ist wahrscheinlich von dem hier genannten verschieden.
Seite 960: Der Zeitung »Germania« wurde unterm 22. Aug. 1882 aus Rom geschrieben: »Heute verhandelte die Congregation der Riten unter dem Vorsitze des Cardinals Bilio zum ersten Male über die Wunder des sel. Pompilius Pirroti, der als Mitglied des Schulordens zu Neapel im Rufe der Heiligkeit verschieden ist.« [990] Seite 963. S. Pontianus, dessen Reliquien zu St. Pourçain, Bisthums Clermont, noch erhalten sind, starb nach Guerin schon im J. 527. Nach Ranbeck wäre er aber erst 610 gestorben.
Seite 964: Das Grab des sel. Pontius6 befindet sich in der Stiftskirche U. L. Frau von Sixte. Er wird in Fieberkrankheiten angerufen.
Pontius (12. Jan.), anfänglich Kanoniker in Lyon, dann Karthäuser zu Sellion, wurde im J. 1199 Bischof von Macon, resignirte und starb heiligmäßig im Karthäuserkloster Montmerle.
B. Pontius (13. Dec.), der II. d. N., Bischof von Belley, führt den Zunamen von Balmey (de Balmeto), seinem Geburtsorte, Dep. Ain. Aus einem edlen Geschlechte entsprossen, wurde er bald Kanoniker zu Lyon, trat aber nach einiger Zeit zu Grenoble in den Karthäuserorden. Im Jahr 1121 wurde er auf den Hirtenstuhl von Bellen berufen, blieb aber auch als Bi schof seinem Armuthsgelübde getreu, indem er sämmtliche Einkünfte nur für die Armen und Kirchen verwendete. Im J. 1134 wohnte er dem Concil von Pisa bei, und hatte auf dem Heimwege von den Anhängern des Gegenpapstes Anaclet viel Ungemach zu ertragen. Am 13. Dec. starb er eines sel. Todes. Guerin setzt das J. 1140; aber im J. 1136 war bereits der Karthäuser Bernardus Bischof von Belley, der im genannten Jahre resignirte, und dessen Vorfahrer ein gewisser Mantelinus gewesen war. Der Selige wird also wohl bald nach seiner Heimkehr von Pisa das Zeitliche gesegnet haben.
Der übel beleumundete Pontius10 ist zu streichen.
Pontius de Planella (6. Dec.), einer der ersten Schüler des hl. Dominicus, aus Moya, Bisthum Vich in Catalonien, war längere Zeit Vorstand des neu gegründeten Klosters zu Lerida, wurde in der Umgegend von Urgel, wo er gegen die Albigenser predigte, von denselben vergiftet im J. 1242, und steht im frz. Martyrologium mit dem Titel »selig«.
Seite 965 ist bei Conrad II. die Jahrzahl 1026 statt 1008 zu setzen. Da wir zu diesem Artikel das schöne Buch über die belgischen Heiligen von Ram verglichen haben, ist das Kloster Stablo ausnahmsweise mit dem frz. Namen Stavelot benannt.
Seite 968: S. Possinus (6. Mai), Martyrer in Mailand. S. S. Victor.
Seite 969: Vor Possessor8 ist ein S. (heilig) zu setzen, er ist der 4. in der Reihenfolge der Bischöfe von Coutance. (Gall. chr.)
S. Postumus (6. Mai), Martyrer in Mailand. S. S. Victor.
Seite 976: Nach Gall. chr. ist der heil. Praejectus der 24. Bischof in der Reihenfolge.
Seite 977 muß es bei S. Pragmatius statt Hynne heißen: Epaon, und beigesetzt werden, daß er sich die vollständige Christianisirung von Burgund sehr angelegen sein ließ. Sein Grab ist zugleich mit der St. Stephanskirche, worin es sich befand, verschwunden.
Seite 983 steht bei Priscilla1 der Druckfehler unverdenklich statt unvordenklich.
Seite 987: Der hl. Probianus, Nachfolger des hl. Desideratus auf dem bischöflichen Stuhle von Bourges, war nach (Gall. chr. der 23. Bischof in der Reihenfolge.
Seite 996: Bei S. Prosper5 steht Reggis statt Reggio. Wahrscheinlich ist er Bischof von Riez in der Provence gewesen.
Seite 1000: Die Neoboll. geben (Oct. XI. 541–569) nach Ferrarius eine kurze Geschichte der hhl. Protus5 und Januarius. Jener wird als Priester, dieser als Diakon bezeichnet. Im Gefängnisse bekehrten sie einen Soldaten, Namens Gavinus, welcher dafür ins Meer gestürzt wurde, sie aber wurden mit dem Schwerte getödtet.
[991] Seite 3 steht irrig Theobald von Vohenberg statt Bohburg.
Seite 7: Die Reliquien des hl. Quintianus11 von Rodez sind noch vorhanden und ruhen in der dortigen Genesiuskirche. Er ist derselbe wie Quintianus8. Den Druckfehler Adge statt Agde bitten wir zu verbessern.
Seite 10 ist bei Quintus3 von einer Landschaft Aeolien die Rede, es sollte Aeolis heißen.
Zu ergänzen ist: S. Quintus (29. Oct.), ein Martyrer in Lucanien. S. S. Hyacinthus10.
Seite 32 ist beizusetzen: B. Rainaldus (Reginaldus), (30. Nov.), der. 17. Bischof von Belley, vom J. 1178 bis 1184, steht im frz. Martyrologium.
Seite 40: Der heil. Ratfridus ist der Sohn des heil. Waltfridus3. Ihre Grabstätte befand sich zu Bedderwalde (Bedun) bei Gröningen, wo später auch eine Kirche erbaut wurde.
Die Notiz von der Seligsprechung des Grafen Ratho durch Innocenz II. steht bei Jocham J. 362.
Seite 42: Der hl. Raverianus (Haverenus) war der 14. Bischof in der Reihenfolge.
Der gewöhnliche Name des Klosters, in welches der hl. Bischof Ravillanus sich zur Vorbereitung auf den Tod zurückzog, ist Fontenelle.
Seite 54 muß es bei V. Reginbaldus heißen: Bischof von Speyer und Abt von Limburg.
Seite 59 ist die Jahrzahl 1140 zu streichen und 1170 zu setzen.
Seite 60 sollte bei Rembertus1 statt Carl d. Gr. Ludwig der Fromme gesetzt sein.
Seite 67 bei S. Remigius3 ist 810 ein Druckfehler; es sollte 510 heißen.
Seite 72: Der hl. Renatus4 war Bischof von Tongern-Mastricht und wird in der ersten Hälfte des 5. Jahrh. gelebt haben, da nach dem hl. Servatius I, dessen Hinscheiden ins J. 384 gesetzt wird, noch drei heil. Bischöfe (Agricolaus, Ursicinus und Designatus) genannt werden, und sein Nachfolger Servatius II. im J. 450 den Hirtenstuhl bestieg.
Seite 74: Nach unserer Bemerkung im Nachtrage zu S. Nivardus1 ist der Antritt des bischöflichen Amtes durch den heil. Reolus früher zu setzen.
Seite 78: Die Reliquien des hl. Restitutus10 befinden sich nicht in Orleans, sondern wurden im J. 1567 von den Calvinisten verbrannt.
Der Name der Bischofsstadt des heil. Revelinus ist Treguier.
Seite 80 ist der Artikel Reynerius, weil durchaus irrig, ganz zu streichen.
Seite 94 Sp. 1 ganz unten ist Uechtgau (Uechtland) statt Biechtgau zu lesen.
Seite 122 ist noch einzustellen der sel. Rogerius, welcher vom J. 1343 bis 1367 den erzbischöflichen Stuhl von Bourges inne hatte. (Gall. chr.) [992] Seite 125 ist vor Romacharius ein S. (heilig) zu setzen; für 568 muß es 586 heißen. Er war der 6. Bischof von Coutance. (Gall. chr).
Seite 126 steht Tuterdum statt Tudertum.
Seite 131 muß es im Artikel S. Romanus38 Blaye statt Bloye heißen.
S. Romanus (27. Nov.), Einsiedler zu Antiochia im 5. Jahrhundert. (Guerin.)
Romanus Hinderer, S. J. (26. Aug.), starb im J. 1744 als Missionär in China.
Seite 137 Sp. a Zeile 15 muß statt: gelebt haben soll, gelesen werden: gelebt hat.
Seite 148: Rosina, Tertiarin von Hermannsberg, die einzige d. N. S. Maria471.
Seite 159 ist bei Rufus14 die Jahrzahl 306 zu streichen und 202 zu setzen.
Seite 161: Zu S. Rupertus1 bemerkt Hr. P. Prior Rupert Mittermüller: »Der Verfasser hat sich, wie mir scheint, zu sehr an die Kritik des Protestanten Rettberg gehalten und der vita primigenia allzu wenig Werth beigelegt. Er möchte den heil. Rupert zu einem Irländer machen, während die primigenia ausdrücklich sagt: ex gente Francorum. Ganz unrichtig ist S. 161 der heil. Virgil für den unmittelbaren Nachfolger Ruperts erklärt. Das hat noch Niemand behauptet, ja S. 163 behauptet der Verfasser selbst, Rupert habe den Vitalis als seinen Nachfolger aufgestellt. Gegen den Buchstaben der vita primigenia wird sogar bezweifelt, daß der Herzog Theodo den hl. Rupert gerufen habe, und wenn man S. 163 liest, der heil. Rupert sei an einem Ostersonntage gestorben, so weiß vor dem 12. Jahrh. kein Document etwas hievon; das ist eine falsche Deutung des Ausdruckes: die dominicae resurrectionis, d. h. am 27. März, welcher als d. d. r. galt. Mir ists noch immer das Wahrscheinlichste, daß der hl. Rupert zuvor als Bischof in Worms gelebt habe; denn die vita primigenia sagt zu bestimmt: in civitate Wormacia episcopus habebatur. Ob er eigentlicher Diöcesanbischof von Worms war, will ich noch eher dahin gestellt sein lassen.«78
Seite 193: Bei S. Salutaris2 muß die Jahrzahl 404 in 505 umgetauscht werden.
Seite 196: Zu S. Salvius6 (Salvus) ist zu bemerken, daß er bei Mabillon (Saec. V. 297 und 298) nur den Titel »ehrwürdig« (venerabilis) führt.
Seite 199: Samuel de Aethiopia (12. Dec.), aus dem Orden des hl. Dominicus, erfreute sich des Umgangs der hl. Engel, welche nach seinem Ableben seine Seele in den Himmel emportrugen. (Guerin.).
Samuel Fritz, S. J.., starb im J. 1728 als Missionär am Amazonenstrome.
Seite 200 ist bei S. Sancia3 zu König Robert I. beizusetzen: von Neapel und Sicilien.
Seite 202: Der Abt Sandradus führt bei Mabillon den Titel »selig«.
Seite 209: Zu S. Sarius ergänzen wir (Ghuesquier, V. 190 = 197) was folgt: Er war zu Lambres, Bisthum Arras, von edlen Eltern geboren, entsagte schon als Jüngling der Welt, und wurde als Priester der Marienkirche in Cambray zugetheilt. Er ist also kaum Pfarrer von Lambres gewesen. Sein Zeitalter ist ungewiß, vielleicht blühte er im 7. Jahrhundert.
Seite 210: S. Saturnina (24. Mai), eine Martyrin. S. S. Zoëlus.
Seite 234: Sebastianus Montagnol (10. Dec.), ein Martyrer aus dem Orden des heil. Dominicus, wurde im J. 1616 in Mexico von den Wilden ermordet, und sogleich als Seliger verehrt.
Seboldus, M., erster Abt von Lehnin, welches Otto I., Sohn Albrechts des Bären, im J. 1180 gründete und mit Mönchen aus Sichem (Sittichenbach), bekannt durch [993] seinen ersten Abt St. Volcuin, besetzte, deren erster Vorsteher Sebold war. Als derselbe mit mehreren Ordensbrüdern von einer Missionsreise nach seinem Kloster zurückkehrte, wurde er von den heidnischen Wenden ermordet. Eine Verehrung als Heiliger hat er indeß nie erlangt (weil die Todesursache im Dunkeln liegt). (Dr. Grube.)
Seite 243 steht bei Segerus der Druckfehler 1736 statt 1236.
Seite 246 ist S. Senerius, Bischof von Avranches einzustellen und auf S. Senator5 zu verweisen. Er ist der 6. in der Reihenfolge der Bischöfe dieser Kirche.
Seite 247: Auch nach Mabillon, welcher die heil. Senorina ausführlich behandelt (Saec. V. 584 u. 585), ist sie Abtissin von Basto gewesen, und im angegebenen Jahre gestorben. Ihre Lebensgeschichte ist unächt, ihre Verehrung aber sicher.
Seite 252: Seraphinns9 ist identisch mit Seraphinus1.
Seite 254: Zu S. Serapion27 ist zu berichtigen, daß er im Mart. Rom. mit dem Titel »selig« steht, also noch nicht canonisirt ist.
Seite 264 steht der Druckfehler Servitia statt Servilia, und ebenso Seroinus statt Servinus.
Seite 266 muß bei S. Sethrida Fare-Moutier statt Moustier stehen.
Seite 274: Nach dem Proprium der Kirche von Paris (24. Nov.) wurde der hl. Severinus16 in seiner Einsiedelei begraben, deren Kirche später seinen Namen angenommen hat.
Seite 276 Zeile 17 von unten ist S. Severus13, nicht11 zu citiren; ebenso
Seite 278 Zeile 14 von unten Severus8 nicht Severus7.
Bei Severus22 ist die Jahrzahl 483 unrichtig; Casino ist erst im J. 529 gestiftet worden.
Seite 279 muß bei Severus36 die Jahrzahl 521 statt 821 gesetzt werden; auch ist bei S. Severus39 Sebé statt Sabé zu lesen. Die Zeit seines Martyriums ist nirgends angegeben, weßhalb er uns zweifelhaft vorkommt.
Seite 286: Der hl. Sidonius5 I. von Mainz, bei welchem auf S. Maximus93 (nicht23) zu verweisen ist, erbaute ein Baptisterium, stellte die zerfallenen Kirchen wieder her, und machte sich auch durch Wasserbauten am Rheine verdient, so daß Venantius Fortunatus von ihm sang: »Mehr hat dem Lande genützt, der Gutes erwies auch dem Wasser«79. In der That war er Hungernden, Entblößten, Gefangenen ein nie ermüdender Wohlthäter. Gleichwohl steht er im Mainzer Proprium nicht.
Seite 324: Von gütiger, aber unbekannter Hand erhielten wir aus München die Berichtigung, daß nicht der hl. Simpertus1 von Augsburg, sondern der gleichnamige Bischof von Regensburg im Jahr 781 die 12 Geißeln zu Carl d. Gr. nach Chiersy brachte. Die Frage über das Bisthum Neuburg dürfte durch den Vortrag des Professors Friedrich in der histor. Klasse der Akademie zu München (Sitzung vom 4. Febr. 1882, S. 327 ff.) endgiltig gelöst sein.80
Seite 339: S. Smaragdus (28. Oct.), ein Martyrer in Antiochia, hat nach dem Mart. des hl. Hieron. mit den hhl. Marianus und Archelaus gelitten.
Seite 346: Der sel. Sostheneus starb in der Einsamkeit des Monte Senario am 3. Mai 1282.
Seite 350: Zu S. Speus4 ist als beiläufige Jahrzahl 420 zu setzen.
Seite 364 steht bei Stephana7 der Druckfehler 1059 statt 1659.
Seite 380: Stephanus66 starb im J. 1058.
Seite 385: Zu Stephanus140 bemerken wir, daß er bei Guerin den Zunamen Agazzari führt, mit dem Titel »selig« ausgezeichnet, und nach Bologna gesetzt wird, wo sein Leib in der Erlöserskirche (Salvatore) ruht. Sein sel. Hinscheiden soll um das J. 1433 geschehen sein.
Seite 396 ist der Name S. Stylianus zu ergänzen, und auf S. Alypius3 zu verweisen, mit welchem er identisch ist.
Seite 397 ist bei Suffronius beizusetzen: Zu Carthago, und außerdem zu erwähnen, daß Bischof Suitgerus von Münster in vielen Kalendarien mit dem Titel »heilig« steht.
Seite 401 sind bei S. Sulpitius7 in dem Satze: »Gewiß ist etc.« die Worte: »in Rom« zu tilgen.
[994] Seite 416: Nach Ughellus ist der heil. Tammarus als der 23. Bischof von Benevent ins J. 465 zu setzen, und befinden sich seine Reliquien im Dome zu Benevent.
Seite 417 ist zu berichtigen, daß der hl. Tanguidus am 18. Nov. im frz. Martyrol. steht. Vgl. 8. Tudinus (S. 573), mit welchem er identisch ist.
Seite 438: S. Tertulinus, ein Martyrer zu Rom, dessen Reliquien nach Schlehdorf am Kochelsee (Oberbayern) unter dem Bischofe Aribo von Freising (764–784) gebracht wurden, und dort am 31. Juli verehrt werden, ist im übrigen unbekannt.
Seite 439: Der hl. Tetricus ist (Gall. chr.) der 17. Bischof von Langres gewesen.
Seite 447 muß bei S. Thecla16 die Uebersiedlung nach Kitzingen ins J. 750 und ihr Hinscheiden ins J. 790 gesetzt werden.
Seite 454 ist noch der Carmelitenpriester Theodericus (so schreiben die Neo-Boll.) einzustellen und auf V. Theodoricus12 zu verweisen. Ehedem wurde sein Fest im Carmelitenorden als festum dupl. begangen.
Seite 480 ist zum 9. Nov. die heil. Jungfrau Theodota (man sehe unter Ergänzungen zu Bd. IV. 313) zu setzen.
Seite 484: Der hl. Theodotus75 steht bei Guerin mit der Jahrzahl 334.
Seite 485: Der hl. Theodulphus war (nach Gall. chr.) der 6. Abt von Lobbes, und folgte auf Theoduin, dessen Vorfahrer der hl. Erminus gewesen war.
Seite 487: Der hl. Theofridus3 (Theofredus) wurde von dem hl. Abte Eudo zum klösterlichen Leben herangebildet, war anfänglich Mönch zu Lerin, dann Abt in Calmetiacum (le Monestier?), und wurde 725 von den Saracenen mit einem Steine, den sie ihm auf den Kopf schlugen, getödtet.
Seite 529 ist der Druckfehler 1294 statt 1274 stehen geblieben.
Seite 530: Zu S. Thomas15 Ap. Anm. haben wir einen Beleg gefunden. Alte Dithmarsische Chroniken erzählen nämlich eine Fischersage, nach welcher der heil. Apostel Thomas auf der längst verschwundenen Insel Sandfort, und zwar an dem Orte Hindbol gelandet sei, um das Evangelium nach dem heutigen Schleswig-Holstein zu bringen.
Seite 537: Der Zuname des sel. Thomas20 heißt Corsini.
Seite 538 muß bei B. Thomas24 Rieti statt Reate gelesen werden.
Seite 540: Thomas Alemannus (23. Jan.) war zu Frankfurt a/M. von armen Eltern geboren, und suchte im Soldatenstande sein Glück zu machen, weßhalb er sich öfter anwerben ließ, zuletzt aber so verwildert nach Hause zurückkehrte, daß er ein gefürchteter Straßenräuber und Mörder wurde. Einem Servitenmönche, seinem Landsmanne Johannes (siehe die Ergänzungen zu Bd. IV. S. 395), gelang es aber, ihn zu bekehren, und zum Eintritte in seinen Orden zu bewegen. Aus dem reißenden Wolfe wurde von jetzt an ein folgsames, sanftes Lamm. So sehr seine wilde Natur früher gegen seine Mitmenschen gewüthet hatte, so streng war er im Orden gegen sich selbst. Sein Blut floß häufig unter den Geißelstreichen, mit welchen er seinen Leib für die begangenen Missethaten züchtigte. Er versagte sich alle Ruhe und Erquickungen, um die Schwelgereien des vorigen Lebens zu büßen. Wachen, Fasten, Kasteiungen aller Art, verbunden mit dem flehentlichsten Gebete um Barmherzigkeit und Gnade wendete er an, um die verlorene Kindschaft Gottes wieder zu erlangen. Tag und Nacht lag er der Betrachtung des Leidens und Todes Jesu ob, den auch er durch seine Sünden gekreuziget hatte, gedachte dabei zugleich mit vertrauensvollem Flehen der schmerzerfüllten Mutter, welcher auch er den Dolch der Bitterkeit ins Herz gestoßen, und beweinte unaufhörlich die schwere Verirrungen seiner Jugend. Er machte eine Wallfahrt zu den hl. Orten in Italien und starb am 23. Jan. 1288 im 7. Jahre nach seiner Bekehrung zu Cöln im Rufe der Heiligkeit.
Seite 542: Der gottsel. Thomas (3. Mai) von Bergamo, Laienbruder des Capucinerordens, gest. im J. 1631.
Seite 549: Thomas (6. Nov.), ein Büßer aus dem Servitenorden, von St. Angelo in Vado starb gottselig am 6. Nov. 1360. [995] Seite 567: Die Gall. chr. zählt den hl. Trojanus als 6. Bischof von Saintes.
Seite 571 Zeile 1 ist statt »zum« das Wörtchen »mit« zu setzen.
Seite 574 ist bei Tugdualus beizusetzen: Tudwalus.
Seite 577: Die sel. Tuscana gehörte auch dem dritten Orden der Serviten an, und vollendete ihr heil. Leben zu Casalmaggiore unfern Mantua im J. 1440. Am 18. Dec. 1611 wurde ihr Grab, bei welchem fortwährend Wunder geschahen, geöffnet, und der wohlriechende Leichnam unter dem Hochaltare der Frauenkirche beigesetzt.
Seite 581 ist einzustellen: B. Ubaldus Adimari (9. Apr.) aus Florenz, zuerst ein kriegsgewandter Gibelline, wurde durch den hl. Philippus Benitius bekehrt, und trat in seinem 33. Lebensjahre in den Orden der Serviten. Er übte sich besonders in der Tugend der Selbstverleugnung und Demuth, um die Sünden des Stolzes, dem er in seiner Jugend sehr ergeben war, abzubüßen. In einem Alter von ungefähr 76 Jahren starb er gottselig am 9. Apr. 1315. Seine heldenmäßigen Tugenden, und die immerwährende Verehrung, die er genossen, wurden im J. 1821 von Papst Pius VII. bestätiget und dem Servitenorden die Feier seines Festes bewilliget.
Seite 602: Das Sterbejahr des heil. Uguccius ist 1282; er führt den Beinamen Ricoverius. Sein Andenken wird im Servitenorden am 3. Mai begangen.
Seite 605 ist beim ersten Worte die Silbe »Fur« (Furseus) zu ergänzen.
Seite 609: S. Urbanus22 u. 23 ist wahrscheinlich derselbe.
Seite 610 (Spalte 2) ist statt 1768 zu lesen: 1368.
Seite 615: Auf den heil. Landelinus folgte als Abt von Lobbes zuerst Domiianus, und dann erst der hl. Ursmar.
Seite 624 ist durch Verwechslung der Ziffern der Druckfehler 1578 statt 1758 entstanden.
Seite 634 ergänzen wir aus Guerin: S. Valens (8. Dec.), Bischof von Avignon, welchen Klerus und Volk aus der Einöde auf den Hirtenstuhl riefen; er starb in großer Heiligkeit um das J. 591.
Seite 659 ist zu ergänzen: S. Veomadus. (6. Nov.), Bischof von Trier, gest. zwischen 781 und 791. S. S. Weomadus.
Seite 661: S. Vereinus (5. Oct.), ein Martyrer, dessen hl. Leib zum Rom dem Cömeterium des Calepodius entnommen und am 5. Oct. 1879 neu gefaßt in feierlicher Prozession zu Salzburg vom Dome in die Cajetanerkirche übertragen wurde, ist sonst unbekannt. Die heiligen Reliquien wurden von Rom im J. 1714 dahin gebracht.81
S. S. Vereka et Soc. M. M. Hierüber lese ich bei Vosen (Einleitung in die heil. Schrift S. 138): »In einem Fragment eines gothischen Kalenders heißt es am 29.... Gedächtniß der Martyrer, welche mit Vereka dem Bischof und Batwin dem Diakon der kathol. Kirche vom Gothenvolke verbrannt wurden.« Näheres ist mir unbekannt. (Dr. Grube.)
Seite 679: Statt der Jahrzahl 1276 muß 1576 stehen.
Seite 697 fällt das hohe Alter des heil. Victorius10 auf; aber bei Guerin ist [996] gleichfalls erzählt, daß der hl. Martinus ihm seine einstmalige Erhebung zum Bischofe vorhergesagt habe.
Seite 698 unten Sp. 2 muß es statt: »8jähriger« Amtsführung, 20jähriger heißen.
Seite 702 sollte Vigorosus vor Vipo stehen.
Seite 718 lese man magisterii statt magisterio.
Seite 728: S. Vincentius. Der heil. Leib eines römischen Martyrers d. N. welcher dem Cömeterium des hl. Sebastianus zu Rom am 9. Dec. 1815 enthoben, von der Congregation der hl. Reliquien untersucht und ächt befunden, sodann vom Papst Pius VII. dem Kaiser Franz I. zum Geschenke gemacht, und am 13. Aug. 1822 in der kaiserlichen Schloßkapelle zu Persenburg a/D. durch den Bischof Johann Nepomuk von St. Pölten sammt dem dabei befindlichen Blutgefäße feierlich beige setzt wurde, steht daselbst in Verehrung.82
Seite 734: Die Zeitbestimmung bei S. Vindicianus ist keineswegs sicher. Die Gall. chr. schwankt zwischen 693 oder 659 und 705 oder 712, und nennt ihn den 8. Bischof von Cambrai. Bei Ghuesquier (V. 503. 533) ist sein Tod ins J. 706 gesetzt.
Seite 736 heißt es am Schlusse des Artikels Virgilius1 Arras statt Arles.
S. Visanus (frz. Vanne) hieß ein Kloster im Sprengel von Verdun. Der gewöhnliche Name ist Vitonus. S. d.
Seite 757 steht im Artikel S. Vulgisus9 am Schlusse durch ein Schreib- oder Druckversehen Mainz statt Rheims.
Seite 763 ist bei Waldo 806 statt 866 zu lesen.
Seite 764 ist bei Walfridus3 auf Ratfridus (siehe Nachtrag zu S. 40) zu verweisen.
Seite 768 ist bei S. Wandregisilus Columbanus statt Colommanus zu lesen.
Seite 771: Bei S. Wastrada wäre besser auf Vastrada zu verweisen gewesen.
Seite 771 u. 772 S. Wenceslaus1 ist bei Angabe der Seitenzahl der Boll. 837–840 und 840–844 jedesmal Sept. vorzusetzen.
Seite 784 ist der Druckfehler 775 in 785 zu verbessern.
Seite 793 steht bei Wilhelmus15 der Druckfehler 1484 statt 1584; ebenso muß es
Seite 794 statt 1294 heißen: 1694.
Seite 798 ist bei Wilhelmus32 die Jahrzahl 1033 statt 1833 zu setzen.
Wilhelmus (25. Nov.) Weber, ein Missionär S. J. aus Erfurt, starb im Jahr 1700 auf der Reise nach Indien. Zwei Tage später folgte ihm sein Gefährte und Ordensbruder Wilhelm Mayer aus Deggendorf in den Himmel nach.
Seite 799 muß es bei S. Willehadus2 Sp. 2 oben der Deutlichkeit halber statt: beim heil. Willibrord heißen: bei St. Willibrord, oder: im Kloster des heil. Willibrord.
Seite 813 muß die Jahrzahl bei Willicarus 773 heißen.
Seite 816: Die Reliquien des hl. Winocus sind noch vorhanden und erst im J. 1821 wieder erhoben worden.
Seite 827: Der Falkenstein mit der Zelle des heil. Wolfgang liegt nicht am »Attersee«, sondern am Abersee, und dieser, nicht der Attersee, wird darum auch Wolfgangsee genannt.83
Seite 830: Wolfgangus Koffler, Martyrer in China, war im J. 1603 zu Krems bei Wien von reichen protestantischen Eltern geboren, trat nach seiner Bekehrung zur katholischen Kirche in den Jesuitenorden, ging im Jahre 1642 als Missionär nach Indien, von wo er nach Macao übersetzte. Er bewirkte zahlreiche Bekehrungen am kaiserlichen Hofe, und wurde im J. 1651 von einem Tartarenhäuptlinge ermordet. (Platzweg.)
Seite 832: S. Wolfsindis, V. M. (2. [997] Sept.) Ungefähr 1/4 Stunde vom Markte Reisbach in Niederbayern im Vilsthale, Bezirks-Amt Dingolfing, in östlicher Richtung steht an einem Hügel das traute Kirchlein zu Ehren der heiligen Jungfrau und Martyrin Wolfsindis (Wolfsinde, Wolfsine) deutsch: schnelle Helferin. Ihre Verehrung ist uralt. Schon 760 geschieht in einer Urkunde84 über die Schenkung Reisbach's vom Herzoge Thassilo an das Kloster Wessobrunn ausdrücklich Erwähnung von dieser heiligen Jungfrau und Martyrin, daß sie nämlich in der Villa Reisbach begraben liege. Obschon wiederholt angestellte Nachgrabungen und Nachforschungen in der Pfarrkirche zu Reisbach bisher noch auf keine Spur der Reliquien der heiligen Wolfsindis geführt haben, so ist doch bei urkundlich vorliegenden Angaben an der Gewißheit ihrer dortigen Beisetzung nicht zu zweifeln.85 Aus den im Archive des bischöflichen Ordinariats Regensburg vorhandenen Quellen, zunächst dem Chronikon zum Behufe der Geschichte des Klosters Wessobrunn liegt die Notiz vor, daß die Heilige schon im 7. Jahrh. nach Reisbach gekommen sei, entweder in ihrem Leben, oder daß sie nach ihrem Tode dahin gebracht worden, und daß sie im 8. Jahrh. bereits daselbst beerdigt gewesen und verehrt worden sei.86 Ueber ihr Leben und Martyrium meldet die Geschichte nichts. Nur was sich aus ältester Zeit bis auf unsere Tage im Volksmunde als fromme Sage erhalten hat, kann mitgetheilt werden. Laut dieser war sie die Tochter eines Gaugrafen auf dem Schlosse Warth (eine Stunde von Reisbach entfernt). Obschon noch heidnisch erzogen, gelang es ihr doch, heimlich Unterricht in der christlichen Glaubenslehre zu erhalten. Sie bekehrte sich zum Christenthume, wurde aber deßhalb von ihrem darüber bis zur höchsten Wuth ergrimmten Vater (einem rauhen Krieger) grausam getödtet. Die zarte Jungfrau wurde durch wildgemachte Ochsen, an die sie gebunden ward, gegen Reisbach hinabgeschleift, wo sodann die Bestien an der nahe bei diesem Markte hinziehenden Hügelkette stehen geblieben seien. Ihre Gebeine wurden später von frommen Händen gesammelt und in der Pfarrkirche zu St. Michael begraben, wo die Martyrin als besondere Schutzpatronin bis auf unsere, Zeiten verehrt wurde.87 An der Stelle, wo ihr unschuldiges Blut geflossen und ihre Seele den zermarterten Leib verlassen, sprudelte eine starke Quelle heraus, die forthin für heilkräftig galt und vertrauensvolle Gläubige von Nah und Ferne herbeizog. Bis 1816 war diese Quelle ehemals Fieber- oder Klingenbrünnt genannt, und mit einer Kreuzsäule bezeichnet, welche das Bildniß der heiligen Wolfsindis schmückte. Im selben Jahre aber ließen die Bewohner von Reisbach auf Anregung ihres Landsmannes Maximus von Imhof, Professor und Canonicus zu München, und unter dessen Mitwirkung aus frommen Beiträgen statt jener Bildsäule ein liebes Kirchlein erbauen. Imhof schenkte in selbes ein werthvolles, [998] von Professor Hauber in München gemaltes Altarbild, sehr kunstreich Kranke darstellend, welche die auf Wolken schwebende heilige Wolfsindis um Hilfe anflehen. Am 26. Aug. 1822 wurde das Kirchlein vom Weihbischofe und Dompropst zu München Ignaz von Streber (ebenfalls ein geborner Reisbacher) feierlich eingeweiht. Das Fest der heiligen Wolfsindis wurde bis 1822 in der Pfarrkirche am 2. Sept. alljährlich gehalten. Seitdem zieht die Pfarrgemeinde in Prozession am genannten Tage zum Wallfahrtskirchlein, wohnt Predigt und Amt bei und kehrt betend zurück. Das Kirchlein, von schattigen Bäumen umgeben, ist 30 Fuß lang und 20 Fuß breit, hat eine kleine Empore, einen zierlichen Kreuzweg und einen marmornen Altar (seit 1845); dieser wurde 1847 mit einem neuen Bilde geschmückt, äußerst sein und zur Andacht stimmend gemalt von der Künstlerin Fräulein Waldhäuser (Dilettantin der Oelmalerei zu Regensburg); die heil. Wolfsindis ist stehend dargestellt, die Bitten der Flehenden unsäglich liebevoll anhörend; das vorige Altarblatt ist nun an der rechten Seite des Presbyteriums. Ein kleiner Kuppelthurm trägt zwei herrlich klingende Glöcklein. Ohne Zweifel sind von jeher viele zur Wunderquelle pilgernde Bedrängte erhört worden und haben ihre Heilung erlangt; Beweise hiefür aber sind erst seit 1822 vorhanden, da vordem es nicht möglich war, Votivtafeln unterzubringen; gegenwärtig sind viele im Kirchlein angebracht. – Unter dem Altare entspringt und fließt die Quelle fort unter'm Pflaster des Kirchleins und ergießt sich außen in einen steinernen Behälter; das Ueberwasser läuft in den sogenannten Schleifmühlbach, dieser in die Vils. – Wie mündliche Ueberlieferung und Votivtafeln bezeugen, wird die heil. Wolfsindis in verschiedenen Krankheiten, besonders aber bei Augenleiden angerufen. Die Kranken kommen entweder selbst, waschen sich an der Gnadenquelle die Augen, verrichten ihre Andacht und nehmen Wasser mit – oder lassen sich solches holen. Weither kommen Wallfahrer und bezeugen inniges Vertrauen zur Heiligen; aber auch deren Landsleute verehren sie gar sehr; Beweis hiefür ist auch der häufig vorkommende Taufname »Wolfsindis«.88
Seite 833 ist noch zu ergänzen der heil. Wunfridus, der 16. Abt von St. Bertin.
(Gall. chr.)
Ebendort findet sich der durch Verwechslung der Ziffern sehr häufige Druckfehler 1127 statt 1217.
Seite 838 muß bei Wulstanus die Jahrzahl seiner Canonisation 1203 heißen.
Seite 843: Der Verehrungstag des heil. Zachaeus3 ist der 17. November.
Zu Seite 846 schreibt uns Herr Prior P. Rupert Mittermüller: »Der Artikelschreiber folgte allzu vertrauensselig dem Cardinal Bartolini in Betreff der Reliquien des hl. Benedict und der hl. Scholastica. Selbe sind in Frankreich, das läßt sich nicht wegdisputiren.«
Seite 853: Der Dominicaner Zegerus aus Lille starb um das J. 1250 und steht bei Guerin zum 17. Dec. mit dem Titel »selig«.
Seite 858 muß im zweiten Satze statt: »und« gelesen werden: »wo sie«.
Seite 859: S. Zeno42 lebte im 4., nicht im 5. Jahrhundert.
[999] 1 Ἰχϑύς = Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser.
2 Aus einer gütigen Mittheilung des Hrn. Prof. Eg. Suttner in Eichstätt an den sel. Urheber des H.-L.
3 Gütige Mittheilung des Herrn P. Ignaz Odermatt, Subpriors im Kloster Engelberg.
4 Gütige Mittheilung des Herrn P. Subpriors Ignaz Odermatt in Engelberg.
5 Beide Artikel danken wir der Güte des Herrn Pfarrers und f.-e. Consistorialrathes Kinner in Nassidel (Schlesien).
6 Beide Artikel danken wir der Güte des Herrn Pfarrers und f.-e. Consistorialrathes Kinner in Nassidel (Schlesien).
7 Gütige Einsendung des Herrn P. Odermatt, Priors im Kloster Engelberg.
8 Auch diesen Artikel danken wir der Güte des Herrn P. Odermatt, Priors in Engelberg.
9 Gütige Einseudung des Hrn. Dr. Grube in München.
10 In neuerer Zeit wurde in der noch bestehenden Albanskapelle ein Stein eingesetzt mit der Inschrift:
H. P.
SANCTI ALBANI
BRITAN: PROTOMART:
SVB DIOCLET: PASSI
FERETRVM.
11 Gütige Mittheilung des Herrn Cooperators Steiner an der Augustinerkirche zu Wien.
12 Gütige Mittheilung des Herrn Studienlehrers Dr. Lang in München.
13 Aus dem Freiburger K.-Bl. gütig mitgetheilt von Herrn Dr. Ludwig Lang in München.
14 Gütige Mittheilung des Hrn. Dr. Grube in München.
15 Gütige Einsendung des Hrn. Pfarrers und fürsterzbischöflichen Consistorialraths Kinner in Nassiedel.
16 Man sehe: Herzogin Anna von Schlesien, von A. Knoblich. Breslau, 1865. Hr. Verf. hatte die Güte, uns diese seine mühsame und gründliche Monographie zuzusenden.
17 Gütige Mittheilung des Hrn. Dr. Grube in München.
18 Aus Bonn gebt uns folgende gütige Mittheilung zu: »Der I. 316 notirte Arnoldus5 O. S. Ben. Abt in Bonnevalle, ist ziemlich bekannt. Viel bei Ceillier, hist. des auteurs eccl. Paris, 1863 XIV, 616. Manches (aber irrig O. Cist.) bei Buße: Grundriß der christl. Literatur § 1111.« Bonnevalle war aber ganz gewiß ein Cistercienserkloster.
19 Diese Ergänzung dankt das »H.-L.« der Güte des Hrn. Stadtpfarrers Schneider von St. Maria in Stuttgart.
20 Gütige Mittheilung des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch an den sel. Domdecan Stadler in Augsburg.
21 Gütige Mittheilung des Hochw. Hrn. Provincials P. Joh. Baptista, O. Cap. in Meran.
22 Gütige Mittheilung des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch, und des Herrn Pfarers Pettena in Malspitz (Mähren).
23 Mittheilung des Hrn. Canonicus Boccard in St. Moriz vom 13. Dec. 1856.
24 Mittheilung des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch.
25 Gütige Mittheilung des Hrn. Cooperators Steiner an der Augustinerhofkirche in Wien.
26 In Fredegars Chronik steht zum J. 598 die Nachricht: »In diesem Jahre kochte das heiße Wasser in dem See von Dunum, in den sich die Arula ergießt, so gewaltig auf, daß eine Menge die Fische gesotten wurden.«
27 Gütige Mittheilung des sel. Herrn Decans und geistlichen Rathes Kling zu Ingolstadt.
28 Gütige Mittheilung des Herrn geistlichen Rathes Koch in Berlin.
29 Auch diesen Artikel danken wir der Güte des Herrn P. Odermatt, Priors in Engelberg.
30 Obiges danken wir der Notiz eines unbekannten Freundes und Gönners unserer Arbeit.
31 Er hatte das Distichon aufgesetzt:
Sint sine luce oculi, sit plena doloribus aetas Crux mihi deliciae, crux mihi lumen erit.
32 Gütige Mittheilung des Herrn Cooperators Steiner an der Augustinerkirche zu Wien.
33 Gütige Notiz des Hrn. P. Erhard O. Cap. in Feldkirch an den sel. Begründer dieses Werkes.
34 Gütige Notiz des Hrn. P. Erhard O. Cap. in Feldkirch an den sel. Begründer dieses Werkes.
35 Wieder den vielen, von P. Erhard in Feldkirch mühsam gesammelten und zusammengeschriebenen Notizen an Herrn Dr. Stadler sel. entnommen.
36 Wieder den vielen, von P. Erhard in Feldkirch mühsam gesammelten und zusammengeschriebenen Notizen an Herrn Dr. Stadler sel. entnommen.
37 Wieder den vielen, von P. Erhard in Feldkirch mühsam gesammelten und zusammengeschriebenen Notizen an Herrn Dr. Stadler sel. entnommen.
38 Gütige Notiz des Hrn. P. de Pelcoven S. J.
39 Aus den Notizen des Hrn. P. Erhard, O. Cap.
40 Gütige Mittheilung des seligen. Hrn. Decans und bischöfl. geistl. Rathes Kling von St. Moriz in Ingolstadt.
41 Gütige Mittheilung des Hrn. Cooperators Steiner an der Augustinerhofkirche zu Wien.
42 Notizen des Hrn. P. Erhard in Feldkirch.
43 Notizen des Hrn. P. Erhard in Feldkirch.
44 Notizen des Hrn. P. Erhard in Feldkirch.
45 Notizen des Hrn. P. Erhard in Feldkirch und des Hrn. P. Gregor Reitlechner, O. S. B in Salzburg.
46 Notizen des Hrn. P. Erhard in Feldkirch und des Hrn. P. Gregor Reitlechner, O. S. B in Salzburg.
47 Gütige Mittheilung eines unbekannten Gönners des H.-L.
48 Gütige Notiz des Hrn. P. Gregor Reitlechner O. S. B. in Salzburg.
49 Gütige Notiz des Hrn. P. Gregor Reitlechner O. S. B. in Salzburg.
50 Aus den Notizen des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch.
51 Wieder eine Notiz des Hrn. P. Erhard in Feldkirch.
52 Notiz des Hrn. P. Erhard.
53 Notizen des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch.
54 Notizen des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch.
55 Notizen des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch.
56 Notiz des Hrn. P. Erhard, O. Cap. in Feldkirch.
57 Man sehe die Zeitschrift Athanasia VII. Bd. 1. Heft.
58 Gütige Mittheilungen des Hrn. P. Gregor Reitlechner, O. S. B. in Salzburg.
59 Gütige Mittheilung des Herrn Cooperators Steiner an der Augustinerhofkirche zu Wien.
60 So schrieb Hr. Pfarrer Koch in Berlin an den sel. Dr. Stadler.
61 In Altkirch hatte er Verwandte; aber sein Geburtsort war Thann.
62 Ein uns von einem unbekannten Gönner des »H.-L.« mitgetheilter Auszug aus dem Buche: »Heiliges Anaustinerjahr,« Wien, 1733.
63 Gütige Mittheilung aus Wien.
64 Gütige Einsendung eines unbekannten Gönners (A. L.) des H.-L. aus: G. Link, Klosterbuch der Diöcese Würzburg, 1876.
65 Dem verehrten Einsender, Hrn. A. Kinner, Pfarrer und Consistorialrath in Nassiedel auf diesem Wege unsern besten Dank!
66 Gütige Mittheilung des Hrn. Provinzarchivars P. Johannes in Meran.
67 Es gab al so nicht, wie Einige annehmen, zwei Johannes Busch, von welchen der eine um das J. 1440, der andere um 1479 gelebt hätte.
68 Gütige Notiz eines unbekannten Gönners des »H.-L.«
69 Gütige Mittheilung des Herrn geistlichen Rathes Kling zu Ingolstadt.
70 Der Ort ist unten bei Laurentius73 falsch geschrieben.
71 Obige Notizen über S. Leonhardus9 haben wir dem fleißig geschriebenen Büchlein: Vie de St. Leonard de Dunois, Bar-Le-Duc, 1873 entnommen, welches uns der Verf., Herr Pfarrer A. Mouzé von St. Leonhard, als unverdientes Zeichen seiner Werthschätzung (hommage) zu übersenden die Güte hatte.
72 In einer gütigen Zuschrift aus Bonn wurden wir unter Angabe der Hauptquellen auf diese bedeutende Lücke des H.-L. aufmerksam gemacht. Auch von Augsburg kam uns von unbekannter Hand (A. L.) eine darauf bezügliche Mittheilung zu. Unserer Bearbeitung haben wir das Schriftchen: Admiranda vita, virtus, gloria S. Ludovici Bertrandi, Aug. Vind. 1671, (wie es scheint eine abgekürzte Uebersetzung des weder in München noch in Dillingen vorhandenen spanisch geschriebeben Buches von Loarte mit dem gleichen Titel), welches uns aus der Bibliothek der Studienanstalt zu Dillingen in zuvorkommender Weise zur Benützung zugesendet wurde, zu Grunde gelegt. Die franz. Bearbeitung (Paris 1849 und 1852) von Fauré war uns nicht zugänglich; sie ist auch in der Münchener Hof- und Staatsbibliothek nicht vorhanden.
73 Geist des heil. Franciscus Seraphicus von P. Augustin Maria Jgl. Augsburg 1879. Theil II. pag. 272.
74 Gütige Einsendung des Hrn. Pfarrers und f.-c. Consistorialrathes in Nassiedel (Schlesien)
75 Pertz, monum. scr. IV. 4. Annales S. Germ. 1114: Hoc anno apud monast. S. Germani Paris. ravelata sant corpora S. S. Martyrum Georgii, mon. et Aurelii viri popularis Cordub. cum capite uxoris suae Nathaliae a dmno Walone Paris. ep. et domno Rainaldo, abb. dicti mon.
76 Pertz, mon. scr. IV. 21: 659. S. Nivardus, Rhem. A. E. et Reolus successor ejus... sanctitate clarent in Gallia.
77 Ergänzung eines unbekannten Freundes des H.-L.
78 Bestsen Dank für diese Bemerkungen, sowie, für alle Mühe und Plage bei Durchsicht und Censur der einzelnen Hefte.
79 Quid referat terris, qui bona praebet aquis, bei Rettberg J. 290.
80 Verbindlichsten Dank!
81 Gütige Mittheilung des Herrn Schriftsetzers Bscheid in Salzburg.
82 Diese Notiz dankt das H.-L. der Güte des Hrn. Pfarrers Barth von Perfenburg.
83 Gütige Zuschrift eines lieben Mitbruders »in confinibus Abersee«.
84 Monumenta Boica 1766, Bd. VII. Codex traditionum Seite 337: Num. I. sub ab. bate Ilsungo a. 760: Notum sit omnibus Christi fidelibus quod Tazzilo Rex Bauwariorum tradidit villam Risbach, in qua sepulta est Sancta Wolfsindis virgo et martyr.
85 Die Kirche steht am Platze eines früheren Schlosses; in Mitte derselben verschließt eine große Marmorplatte den Eingang zu einem unterirdischen Gange, der aber fast gänzlich verfallen ist; die Kosten, um diesen Gang herzustellen, und so die Reliquien der Heiligen zu entdecken, konnten bis jetzt nicht aufgebracht werden.
86 Jam Saeculo VII. vel etiam citius Reispachum venit seu viva seu defuncta St. Wolfsindis et saeculo VIII. jam Reispaci eadem tumulata est et cultum habet.
87 Eine andere Legende lautet: Wolfsindis oder Wolfsine, ein edles Fräulein vom nahen Schlosse Warth, lebte sehr fromm, sittsam und eingezogen. Als das Land von feindlichen Sol daten besetzt war, lag der Anführer einer Rotte im Schloße im Quartier. Dieser von den mannigfachen Reizen der Jungfrau angezogen, machte ihr unehrbare Anträge, die aber von dem züchtigen Edelfräulein auf's Entschiedenste zurückgewiesen wurden. Da der Offizier seine ruchlose Absicht in Güte nicht erreichte, so wollte er Gewalt anwenden. Das Fräulein entfloh mit vieler Mühe. Der feindliche Kriegsmann gebrauchte nun folgende List, um doch zum Ziele seiner bösen Wünsche zu kommen. Er stellte sich, als wäre er abberufen und blieb einige Zeit nach geschehenem Abzuge vom Schloße fern, und als er glaubte, daß die schüchterne Taube wieder aus ihrem Verstecke herausgekommen sei, erschien et plötzlich auf Warth und wurde noch ungestümer; und als Wolfsine sich ebenso entschieden weigerte, da verwandelte sich seine thierische Liebe in tödtlichen Haß. Er ergreift die Jungfrau, band sie an den Schweif seines Pferdes, setzte sich darauf und sprengte in wildem Toben Reisbach zu - und in der Nähe davon gab die Heldin der Keuschheit ihren Geist auf.
88 Vorstehendes ist bearbeitet und dem »Heil.-Lexicon« gütig mitgetheilt von P. W. Auer, O. Cap. in Augsburg.
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