Affe [1]

[61] Affe. Die A. bilden die erste Ordnung der Säugethiere, die Vierhänder. Bei all ihrer Menschenähnlichkeit im Aeußern haben doch neuere Untersuchungen bedeutende Verschiedenheiten vom Baue des menschlichen Körpers herausgestellt, und auch ihre Intelligenz erreicht keine höhere Stufe als bei andern begabten Thieren. Die Arme und Finger sind lang, und auch an den Hinterfüßen freie bewegliche Daumen. Ihr aufrechter Gang ist schwer und erzwungen, denn die schmalen Fußsohlen und die schmalen Hüften eignen sie nicht dazu. Um so geschickter sind sie zum Klettern, daher auch fast immer auf Bäumen lebend. Außer den Handflächen und einzelnen Theilen des Gesichts sind sie stark behaart. Die Augen mit klugem, tückischem Ausdruck, sind nach vorn gerichtet, die Ohren menschenähnlich. Den Gefühlssinn an den Fingerspitzen haben sie mit dem Menschen gemein, von den übrigen Sinnen aber herrscht keiner vor. Sie leben nur von vegetabilischer Nahrung, obgleich im Besitze aller 3 Arten von Zähnen. Die A. sind meist boshafte, tückische Thiere, von leidenschaftlichem Temperament u. unsauberem Wesen, und auch den lange gezähmten ist nicht zu trauen. Ihre Heimath ist die heiße Zone von Afrika, Asien und Amerika. Man unterscheidet sie in eigentliche A. und in Halbaffen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 61.
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