Aix [1]

[84] Aix im Depart. der Rhonemündungen, Stadt mit 25000 E., Sitz des Erzbischofs von Arles und Embrün, eines Apellhofs und Handelsgerichts, Akademie für Theologie und Jurisprudenz; Baumwollen und Lederfabrikation, Oelbau, Handel mit Wein, Oel und Südfrüchten; römische und kirchliche Alterthümer. Warme Quellen von 28°R., Magnesia, kohlensauren und schwefelsauren Kalk enthaltend. – Der Römer C. Sextius Calvinus gründete hier 124 v. Chr. die Colonie Aquae Sextiae zur Deckung von Massilia und der Heerstraße nach Spanien, 103 schlug hier Marius die Ambronen und Teutonen. Später hieß es Colonia Julia und wurde Provinzialhauptstadt. Unter Karl Martell wurde es von den Saracenen zerstört, blühte wieder auf als Sitz eines Erzbischofs, einer Universität und Residenz der Beherrscher der Provence; von den franz. Königen erhielt es ein Parlament und eine Kammer und wurde vielfach begünstigt; durch die Revolution und das Erfrieren der Oelbäume 1788 und 1809 litt es sehr, und in neuester Zeit hat es seinen früheren Verkehr größtentheils verloren, da es von keiner Eisenbahn berührt wird.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 84.
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