[90] Alanen, von den Alten ein scytisches Volk genannt, wahrscheinlich gothischen Stammes, zuerst am Kaukasus wohnhaft, dann am Don und der Mäotis im europ. Rußland, aber auch bis in das innerste Asien verbreitet. Sie waren treffliche Reiter und Bogenschützen; unter Vespasian fielen sie in Medien u. Armenien ein, später in die untern Donauländer und Macedonien. Gegen Ende des 4. Jahrh. wurden sie zur Vereinigung mit den Hunnen gezwungen, zogen mit diesen gegen die Gothen, verwüsteten später mit den Vandalen Gallien u. ließen sich 409 zahlreich in Spanien nieder, wo sie sich den Westgothen unterwerfen mußten. 451 erscheinen sie gegen Attila auf den katalaunischen Feldern, 464 in Italien, wo sie von Ricimer geschlagen werden. Bei den Byzantinern kommen sie noch im 14. Jahrh. A. vor, und der Castilier Roger Montaner nennt ebenfalls A., welche seine Landsleute am Fuße des Hämus bekämpften; es ist jedoch ungewiß, welchem Volksstamme diese spätern A. angehörten.