Apotheose

[222] Apotheose, Vergötterung, bei den Griechen und Römern der Act, durch den ein Mensch in die Zahl der Götter versetzt wurde. Dies geschah, wenn derselbe durch Macht oder hohe geistige Gaben sich als Liebling der höchsten Götter erwiesen hatte; da die griech. und röm. Götter auf Allmacht keinen Anspruch hatten, sondern einer unbekannten höhern Macht unterworfen waren, da sie selbst stufenweise sich den Menschen näherten und sich nach der Mythe mit dem menschlichen Geschlechte zeugend mischten, so ist die Vergötterung großer Helden, Herrscher, selbst Künstler nur eine natürliche Folge des religiösen Glaubens der Griechen und Römer; erst unter den röm. Kaisern wurde die Vergötterung der gestorbenen Kaiser bei dem allgemeinen Unglauben eigentlich zu einer feierlichen Verhöhnung.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 222.
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