Armannsperg

[256] Armannsperg, Jos. Ludw., Graf v., geb. 1787, war 1813–14 Armeekommissär und im folgenden Jahre bei der Verwaltung der besetzten franz. Bezirke angestellt. Nach dem Frieden stieg er in dem bayer. Staatsdienste bis zum Regierungsdirektor im bayer. Rheinkreise, wurde 1825 zweiter Präsident der zweiten Kammer und gehörte zu den hervorragendsten Mitgliedern der liberalen Partei. Unter König Ludwig wurde er Staatsrath, lebenslänglicher Reichsrath, Minister des Innern, dann der Finanzen, des Auswärtigen; er hatte wesentlichen Antheil an der Umgestaltung des bayer. Verwaltungswesens. 1831 verlor er sein Ministerium, trat jedoch 1832 an die Spitze der Regentschaft von Griechenland, war Staatskanzler von 1835–1837, wo er abberufen wurde. Sein Wirken in Griechenland hat ihm vielfach heftigen Tadel zugezogen; indessen scheint ein Urtheil über ihn noch nicht möglich, da offenbar verschiedene Einflüsse sich in Griechenland kreuzten und dasselbe verwirrten, wie es auch nach A.s Abgang der Fall war. Er starb 3. April 1853.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 256.
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