Bethmann [2]

[517] Bethmann, eine der ersten Familie in Frankfurt a. M., ursprünglich aus den Niederlanden stammend. Johann Philipp B., geb. 1715, der älteste Sohn des 1725 verstorbenen Amtmanns in Nassau. ward 1745 Erbe des sehr vermögenden Handelsherrn J. Adamy in Frankfurt, seines kinderlosen Onkels mütterlicher Seits, verband sich mit seinem jüngsten Bruder Simon Moritz.B., und ihre Handlung, die bald sehr emporblühte, erhielt nun die Firma Gebrüder B. Nach dem Tode Joh. Philipps 1793, ward dessen einziger Sohn Simon Moritz, geb. 1768, Führer des Geschäfts. Er war ein Mann, der die Verhältnisse der bewegten Zeit, in die er fiel, mit Klugheit und weiser Umsicht zu benutzen wußte, u. durch sein Bankgeschäft und durch Abschluß großer Anlehen sein Geschäft auf die höchste Stufe der Blüthe erhob. Als Anerkennung seiner Verdienste wurde er von Kaiser Franz in den Adelstand erhoben u. von Kaiser Alexander zum Generalconsul u. Staatsrath ernannt. B. war eifriger Beförderer der Künste und Wissenschaften, und machte sich auch um seine Vaterstadt hoch verdient durch Rath und That in den Zeiten der Bedrängniß; st. 1826. Sein Schwager Johann Jakob Hollweg, mit ihm associrt, nahm den Namen B. an, und wurde der Stifter der Linie B.-Hollweg. – Jetziger Führer des Geschäfts ist Philipp Heinr. Moritz Alexander von B., kgl. preuß. Consul, geb. 1811, Sohn von Simon Moritz, ein Mann von dem Geist und Gemüthe seines Vaters.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 517.
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